Das Thema Kontrast der Beamer – Von ON-/Off über ADL-Reihen bis hin zu ANSI – ist ein fortwährendes Diskussionsthema hier im Forum. Ebenso der unbestritten große Einfluss des Projektionsraums auf die Kontrastabbildung. Eine dieser Diskussionen war für mich Anreiz mich tiefer gehend mit diesen Zusammenhängen zu befassen.
Ausgangspunkt waren die Tests von Anna&Florian (Projectiondream.com) in denen die Kontrastwerte der getesteten Beamer in einem unoptimierten, weißen Raum, den Werten in einem voll optimierten Raum gegenüber gestellt werden. Aus den Kontrastwerten ließ sich berechnen, dass der weiße Raum, bei hellen wie dunklen Bildern, (ANSI bis ADL01) ein gleichbleibenden Streulichtanteil von ~2,75% der Lichtmenge die auf die Leinwand geworfen wird, von den umliegenden Wänden/Decke wieder zurück auf die Leinwand reflektiert und den Kontrast reduziert. Der voll optimierte Raum von Anna&Flo hat wiederum nur noch einen Streulichtanteil von ~ 0,1% der zurück auf die Leinwand fällt.
Daraus entwickelte ich eine Tabelle zur Kalkulation der Kontrastwerte in Abhängigkeit zur Raumoptimierung, bzw. dem verbleibenden Streulichtanteil. Zur Plausibilisierung und Berechnungsgrundlage dienten mir die vorhandenen Tests von Anna&Florian, eigene Messungen, sowie beliebige Ergebnisse aus Projektorentests die Kontrastangaben für ANSI und ADL-Reihen enthalten. Der On-/Off-Kontrast ist nicht Bestandteil der Kalkulation, da dieser unabhängig von der Raumoptimierung ist.
Die Kontrast-Kalkulations-Tabelle die ich Euch zur Verfügung stellen möchte, ist nicht der Aufruf sich mit beliebigen Messwerkzeugen an reflektiven Leinwand-Kontrast-Messungen zu versuchen – denn diese Messungen haben ihre Eigenheiten. Diese Tabelle soll primär die Möglichkeit bieten, durch Anpassung von Kontrastwerten und prozentualen Streulichtanteilen einen Eindruck zu gewinnen, welche tatsächlichen Kontrastwerte unter welchen Bedingungen im Heimkino tatsächlich erzielbar sind.
Deshalb besteht auch die Möglichkeit die Werte zwei unterschiedliche Projektoren einzutragen und diese unter unterschiedlichen Raumoptimierungsgraden zu vergleichen. Vorbelegt habe ich die Tabelle mit den ermittelten Werten für einen Sony VW270 und JVC DILA-7900 aus den Tests von AV-Arrows (AVS-Forum)
So bietet die Tabelle z.B. die Möglichkeit zu prüfen, wieviel von einem (nativ im Lichtgang gemessenen) ANSI- Kontrast an der Leinwand noch übrig bleibt, wenn der Raum unterschiedlich optimiert ist. Ebenso wird erkennbar wie sich der Kontrast bei hellen wie dunklen Bildern verändert. (ADL-01-20)
Vielen Dank, an Abaqus68 vom HF-Forum, der mit ähnlicher Neugier an diesem Thema ein wichtiger Austauschpartner war und die Visualisierung der Werte als logarithmisierte Diagramme beigetragen hat.
Das Datei-Format ist .ods. Dieses Format ist von Libre Office kann aber ebenso von MS Excel verwendet werden.
Der Download-Link zum Herunterladen (.zip) aus meinem Dropbox-Ordner ist:
Ich werde in den nächsten Tagen noch ein paar Hinweise geben, was zu beachten ist, wenn man selbst reflektive Messungen durchführen möchte. Denn diese qualifiziert durchzuführen ist Voraussetzung um den Streulichtateil des eigenen Projektionsraums zu ermitteln. Zunächst aber erst einmal: „Viel Spaß beim experimentieren“