VR für CAD?

  • Hi


    inspiriert von Andy wollte ich mal nachfragen, ob hier wer Erfahrung hat mit 3D Visualisierung?


    Natürlich hatts nen Eigennützigen Hintergrund: eventuell wird gebaut und Pläne im CAD liegen von mir vor. Aber wie man von ner step Datei zu VR kommt ist mir bisher unklar. Gibts da „Player“ die das importieren? Zugriff auf ne Oculus Rift oder HP Reverb hätt ich.


    Insbesondere fürs neue HK wär das analog tu Andis Vorgehensweise Klasse. Wenn die bessere Hälfte drängelt vielleicht auch für andere Bereiche des Hauses ;-)

  • Der Renderer und das Programm muss eine 360° spherical Kamera unterstützen und optimalerweise ein side-by-side oder ähnliches 3D Render-Verfahren.


    Wenn das unterstützt wird renderst Du einfach eine flache JPG Datei. Die kann man dann mit gängigen Image Viewern mit einer VR Brille betrachten.


    Ich nutze wie Andy Cinema4D für die Planung und Arnold als Renderer. Damit geht das "out of the box".


    Üblicherweise sind klassische CAD Programme eher auf Konstruktion ausgelegt und weniger auf die optische Planung. Daher musst Du mal prüfen, ob das mit dem von Dir verwendeten Programm überhaupt möglich ist.


    Viele Grüße,

    Pascal

  • Es gibt Tools, die können direkt 3D-CAD-Zeichnungen importieren.

    Das ist dann in der Regel nicht so detailliert wie z.B. mit Andys Renderings (mit viel PC-Rechenpower und einer Kabelverbindung zur Brille geht da aber auch mehr), aber Du kannst Dich dafür frei in Deinem Raum bewegen. Mit dem von Pascal beschriebenen Verfahren bist Du halt auf den festgelegten Standpunkt festgelegt.

    Was hast Du denn für ein Dateiformat vorliegen?

  • Mit dem von Pascal beschriebenen Verfahren bist Du halt auf den festgelegten Standpunkt festgelegt.

    Das ist richtig. Es kommt eben drauf an, was erreicht werden soll:

    • Im Raum bewegen können? Dann wird es nicht fotorealistisch werden.
    • Fotorealistischer Eindruck z.B. am Sitzplatz? Dann wird es statisch werden, da es keine Möglichkeit der Echtzeitsimulation in diesem Detailgrad gibt (meine Planung rendert via Raytracing auf mittleren Details zur Zeit ca. 4 Stunden für ein 8K 3D 360° Rendering - auf einem AMD Threadripper 3960X mit 24 Cores / 48 Threads und 128Gb RAM).
  • Das ist richtig. Es kommt eben drauf an, was erreicht werden soll:

    • Im Raum bewegen können? Dann wird es nicht fotorealistisch werden.
    • Fotorealistischer Eindruck z.B. am Sitzplatz? Dann wird es statisch werden, da es keine Möglichkeit der Echtzeitsimulation in diesem Detailgrad gibt (meine Planung rendert via Raytracing auf mittleren Details zur Zeit ca. 4 Stunden für ein 8K 3D 360° Rendering - auf einem AMD Threadripper 3960X mit 24 Cores / 48 Threads und 128Gb RAM).

    Genau. Nach meiner Erfahrung muss es aber bei weitem nicht fotorealistisch werden um einen guten Eindruck vom Raum zu bekommen. Ich finde es ganz im Gegenteil immer wieder erstaunlich wie wenig fotorealistisch es eigentlich sein muss um sich schon in den Raum hineinversetzt zu fühlen. Und damit man ein gutes Gefühl vom Raum bekommt, muss man sich IMHO im Raum bewegen können.

    Das Rendering gibt dann IMHO eher gegen Ende des Designprozesses dem ganzen den letzten Schliff.


    Aber da geht auch jeder anders vor. Andy hat ja anscheinend schon recht früh im Prozess sehr viel rendern lassen und scheint davon überzeugt zu sein.

  • Ja, stimme ich zu!


    Für mich ist der fotorealistische Teil wichtiger. Das liegt sicher auch daran, dass ich mich für ein Themenheimkino entschlossen habe.

    Was aber auch für den fotorealistischen Teil spricht ist das Thema Beleuchtung. Einen wirklichen Eindruck wie viel Licht man wo braucht und wie es wirkt bekommt man eben nur mit Raytracing hin :-).


    Aber ja, wenn es darum geht wo ich die Sitzmöbel platziere, wie die bespannten Absorber an der Wand wirken, wie der Raumeindruck allgemein ist - da reicht auch eine weniger detaillierte Planung aus, die man dann auch via VR "begehen" kann.

  • Genau das meine ich.

    Bevor der Teil "wo ich die Sitzmöbel platziere, wie die bespannten Absorber an der Wand wirken, wie der Raumeindruck allgemein ist" nicht zumindest einigermaßen fix ist, würde ich persönlich noch keine Zeit in Details wie Deko oder Beleuchtung stecken. Wobei man letzteres auch schon ohne Raytracing im VR ganz gut hinbekommt - zumindest um einen Eindruck zu bekommen.

    Letztendlich muss der Aufwand für Rendering-Erstellung und Rechenzeiten ja auch bezahlt werden.

  • Hi


    Ok danke erstmal für die grundsätzlichen Aufklärungen. Als Ingenieur wäre mir der erste Raumeindruck (ui ist das eng neben der Couch; ohje die leinwand ist viel zu klein; Mist die Tür geht so ja nicht auf) wichtig. Design ist toll; ich dafür untauglich und somit Colani-Jünger ->form follows function

    Der Rest ist dann Freizeitbeschäftigung der Dame des Hauses; so hab ich dann auch Zeit tur Kino-Nutzung :sbier:


    Dateiformat: naja gängige Standards eben… stp, stl, igs,…… Notfalls ein 3D PDF (die sind teileweise sogar mal ganz hilfreich).. was wären das für viewer die man da mal ins Visir nehmen könnte?

  • Da kenne ich mich dann nicht aus.


    Kurze Google Suche hat ergeben das ein einfacher Weg ist, das Model bei Sketchfab hochzuladen und dann über den Browser der VR Brille zu betrachten.


    Sonst sind Deine Stichworte für Google wahrscheinlich "VR 3D Model Viewer"..


    Viel Erfolg,

    Pascal

  • Hi


    inspiriert von Andy wollte ich mal nachfragen, ob hier wer Erfahrung hat mit 3D Visualisierung?

    Nabend,


    freut mich das ich da in diese Richtung einen Anreiz geben konnte.:)

    Natürlich hatts nen Eigennützigen Hintergrund: eventuell wird gebaut und Pläne im CAD liegen von mir vor. Aber wie man von ner step Datei zu VR kommt ist mir bisher unklar. Gibts da „Player“ die das importieren? Zugriff auf ne Oculus Rift oder HP Reverb hätt ich.


    Insbesondere fürs neue HK wär das analog tu Andis Vorgehensweise Klasse. Wenn die bessere Hälfte drängelt vielleicht auch für andere Bereiche des Hauses ;-)


    Es ist natürlich bei VR immer die Frage im Vorfeld, was möchte ich visuell erreichen (also auch hier wie immer... was habe ich für ein Anspruch daran ?).

    CAD Daten können teils in Sketchup konvertiert werden, was ja einige Leute bereits im Grundsatz für ihre Planungen benutzen.

    Und aus Sketchup kann in Cinema 4D konvertiert werden (Collada Daten). Es muss allerdings etwas nachgearbeitet werden mit Lichtquellen in Cinema 4D, je nachdem wie tief man in Sketchup bereits geplant hat.

    Und dann kann aus Cinema 4D entspr. VR Daten erzeugt werden. Und diese sollte schon min. 4K Größe besitzen, weil es ansonsten nicht realistisch genug aussieht (IMO).

    Und ja die passenden VR Player besitzen die VR Brillen, daher die spielst entweder vom PC aus zu oder nutzt die Ocolus Quest 2, dort brauchst du den PC nur zum speichern der Daten zur Brille. Die Brille spielt dann die VR Daten ab.


    Aber die Würze in VR ist natürlich, den Raum mögl. so optimal schon zu rendern, damit eben jegliche Details zum Tragen kommen (Lichter, Texturen usw usw.)

    Ist das nicht der Fall empfinde ich VR als kompl. unbrauchbar, klar man kann den Raum in der Größe simulieren, aber wo ist der Rest dann ?

    Ein kaum gerenderter Raum ohne viel Details wirkt leider auch total unnatürlich, sodass die Faszination wirklich visuell live dabei zu sein, nahezu kompl. verloren geht.


    Daher man sollte sich vorher überlegen, was will ich mit VR erreichen ?

    Ich nutze das immer noch zur Zeit, um erweiterte Details zu studieren, obwohl ich schon voll im Bau bin. Nur das macht es ja auch aus, man kann viele Dinge nochmal perfekter optimieren, auch wenn eben nicht alles vorher genau geplant ist, ergo auch in einer Bauphase.

    Und das ist nur dann hilfreich, wenn eben in guter Qualität 3D Daten (gerendert) vorliegen.


    ERgo man weiß doch im Vorfeld was ich für ggf. Möbel einsetzen möchte oder gewisse Details in Texturen.

    Das kann also schon so in 3D gebaut werden, auch wenn sich der Raum noch zigmal ändert.

    In Cinema 4D kann ich zig Sachen zudem schneller ändern, klar muss dann immer wieder gerendert werden, aber so komme ich langsam an meinen Wunschraum und Design.


    Der erhöhte Realismus (nur so in VR möglich) kann mir kein anders Medium zur Zeit geben und das ist für eine HK (egal Planung) eine absolute Bereicherung. Mehr Planungssicherheit gibt es nicht. :)


    ANDY

    arled-cinema.de Fullservice Integrator mit professioneller VR 3D Kino Planung + Akustikausarbeitung + technische Planung + Designausarbeitung.

    (zertifizierter Trinnov + Storm Audio Händler) Brands u.a. : BARCO ; CHRISTIE ; LED Wall Systeme ; ASCENDO PRO ; Display Technologie ; MAD VR ; AV pro edge ; Magnetar ; Artnovion ; ARLED Cinema Screens ; Lightboxen ; Spann - Rahmemsysteme ; Akustikstoffe uni + bedruckt uvm.

    Kinos :

    OASIS Theater & Lounge

    Heimkino der Zukunft Build 1

    Wohnkino mal anders 2.0

  • Aber die Würze in VR ist natürlich, den Raum mögl. so optimal schon zu rendern, damit eben jegliche Details zum Tragen kommen (Lichter, Texturen usw usw.)

    Ist das nicht der Fall empfinde ich VR als kompl. unbrauchbar, klar man kann den Raum in der Größe simulieren, aber wo ist der Rest dann ?

    Ein kaum gerenderter Raum ohne viel Details wirkt leider auch total unnatürlich, sodass die Faszination wirklich visuell live dabei zu sein, nahezu kompl. verloren geht.

    Das sind für mich zwei Entwicklungsschritte. Wenn ich noch in der Phase bin zu evaluieren wie viele Sitzeplätze sinnvoll in einen Raum passen oder Türen oder Treppen am besten zu plazieren sind, dann brauche ich mir noch nicht über Licht und Texturen Gedanken zu machen. Oder Wirkung verschiedener Raumhöhen, etc. In der Phase muss es nach meiner Erfahrung noch nicht fotorealistisch sein, da ist die Möglichkeit sich frei im Raum bewegen zu können viel mehr wert um den Raum als solchen zu erfahren.

    Wenn der Schritt fix ist, dann kommt die Feinplanung mit den Details. Aber wie gesagt, da ist jeder anders.

  • Das sind für mich zwei Entwicklungsschritte.

    Sehe ich grundsätzlich auch so. Habe die "Basisplanung" bereits fertiggestellt bevor ich mit der Optikplanung im Detail angefangen habe.

    Trotzdem ergeben sich in der detaillierten Optikplanung manchmal Dinge, die es notwendig machen an der Basisplanung etwas zu verändern. Zumindest bei mir :-).

    Ist aber alles eine Frage der Gewichtung - nimmt man z.B. eine leichte Abweichung der perfekten Lautsprecherpositionierung in Kauf, um dafür eine optische Idee umsetzen zu können?


    Im Fazit würde ich sagen, beides ist sinnvoll. Grobe Planung gefolgt von detaillierter Optikplanung.

    Ob die grobe Planung schon in 3D/VR sein muss ist sicher auch eine Abwägung - wenn man komplett frei neu baut, sicherlich auch hier schon sinnvoll. Wenn man einen gegebenen Raum hat, hat man meistens eh weniger Freiheiten..

  • Das sind für mich zwei Entwicklungsschritte. Wenn ich noch in der Phase bin zu evaluieren wie viele Sitzeplätze sinnvoll in einen Raum passen oder Türen oder Treppen am besten zu plazieren sind, dann brauche ich mir noch nicht über Licht und Texturen Gedanken zu machen. Oder Wirkung verschiedener Raumhöhen, etc. In der Phase muss es nach meiner Erfahrung noch nicht fotorealistisch sein, da ist die Möglichkeit sich frei im Raum bewegen zu können viel mehr wert um den Raum als solchen zu erfahren.

    Wenn der Schritt fix ist, dann kommt die Feinplanung mit den Details. Aber wie gesagt, da ist jeder anders.

    Nabend,


    naja im Vorfeld sollte sicher die ungefähre Raumgröße inkl. auch der Raumhöhe bekannt sein.

    Auch sollten grundsätzliche Dinge (welche Sitze ungefähr, ggf. Anzahl ; ggf. Podest etc.) und auch ein Grunddesign für den Raum irgendwie vorher ansatzweise geplant sein (zumindest im Kopf).:zwinker2:

    Daher fängt man ja mit einer Skizze und einen ungefähren 2D Plan (ob nun im Sketchup, Photoshop, Illustrator ...) an.


    Und exakt an dieser Stelle sollte man danach die Entscheidung treffen, nach dem 2D Plan gleich in 3D weiter zu arbeiten (würde ich immer so machen, nach den Erfahrungen jetzt) ODER eben weiter in 2D zu planen bzw. teilweise in Sketchup gewisse Dinge anschaulicher zu vermitteln.


    Und die Vorstellungskraft steigt mit der visuellen Umsetzung, das sollte doch klar sein.

    Bisweilen sind es gerade dann die Details, die aus einer fixen Idee oder mangelnden Vorstellung vorher, erst ein Projekt entstehen lassen.

    Ich würde sogar behaupten, das der Kunde/User grundsätzlich viel besser im Planungsprozess eingebunden ist (nach der Anfangsphase) und sich so viel besser optimierte Umsetzungen realisieren lassen.

    Ggf. sogar weniger Stunden im Fazit in der Planung resultieren, weil Vieles einfach so besser vermittelt werden kann.


    Dann div. Texturen zu ändern (wenn schon alles in 3D ist), ist dann ein Mausklick (zzgl. rendern sicherlich). Ebenso die Lichteffekte im Kino, wenn in 3D vorhanden, kann ich die zigfach schieben usw. ohne weiteren Programmieraufwand.

    VR fällt dann zusätzlich ab aus solchen Daten, mit der so absolut real wirkenden Visualisierung.


    Im Fazit würde ich keine Zeit mehr in Zwischenschritte investieren, sondern gleich nach der Anfangsphase in 3D arbeiten, zumal man sich auch nach und nach gewisse 3D Umsetzungen (Dinge xy) fertig aus der Schublade ziehen kann. :)


    ANDY

    arled-cinema.de Fullservice Integrator mit professioneller VR 3D Kino Planung + Akustikausarbeitung + technische Planung + Designausarbeitung.

    (zertifizierter Trinnov + Storm Audio Händler) Brands u.a. : BARCO ; CHRISTIE ; LED Wall Systeme ; ASCENDO PRO ; Display Technologie ; MAD VR ; AV pro edge ; Magnetar ; Artnovion ; ARLED Cinema Screens ; Lightboxen ; Spann - Rahmemsysteme ; Akustikstoffe uni + bedruckt uvm.

    Kinos :

    OASIS Theater & Lounge

    Heimkino der Zukunft Build 1

    Wohnkino mal anders 2.0

  • Sehe ich grundsätzlich auch so. Habe die "Basisplanung" bereits fertiggestellt bevor ich mit der Optikplanung im Detail angefangen habe.

    Trotzdem ergeben sich in der detaillierten Optikplanung manchmal Dinge, die es notwendig machen an der Basisplanung etwas zu verändern. Zumindest bei mir :-).

    Ja, klar - das schließt natürlich nicht aus dass es mehrere Iterationen geben kann. :)


    Andy - wie schon gesagt, jeder arbeitet da halt anders. :)

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