Und hier seine Auswertungen
(Achtung diese Auswertungen stammen von Nils alias FoLLgoTT )
So, hier kommt meine Auswertung von Andys Messreihe im der LED-Wand im Raum.
Meine These war ja, dass der Schwarzwert bei einem Anzeigegerät mit unendlichem Kontrast mit steigender Maximalleuchtdichte im Raum äquivalent steigt wie mit steigender ADL. Oder einfacher ausgedrückt: wenn man von 100 Nits auf 200 Nits hochdreht, sollte der Schwarzwert genauso ansteigen wie wenn man von 1 % auf 2 % ADL wechselt. Die Idee dahinter ist, dass näherungsweise nur der abgestrahlte Lichtstrom zählt, nicht aber die genaue Beschaffenheit des Bildes.
Gleich vorweg: das ist nicht ganz so. Es gibt eine Abweichung, die ich mir derzeit aus den reinen Daten nicht ganz erklären kann. Vielleicht liegt es am Messaufbau oder an der Art wie der Raum reflektiert. Wer weiß. Aber zumindest gibt es einen Anstieg des Schwarzwertes, der sich in denselben Größenordnungen abspielt.
Zunächst habe ich beide Reihen so normiert, dass man sie in einem Diagramm darstellen kann. Die X-Achse beschreibt also den Anstieg der Maximalleuchtdichte für die eine Kurve und den ADL-Anstieg für die andere. Ich denke, sowas wurde in einem Forum noch nicht gezeigt und wurde nur durch Andys Messung möglich.
Die Farben der Reihen in der Tabelle stimmen mit denen im Diagramm überein. Wie man sieht steigt der Schwarzwert für die ADL linear, für die Maximalleuchtdichte flacht er dagegen etwas ab. Das Bild ergibt sich auch, wenn ich statt 110 Nits/1% z.B. 220 Nits/2% darstelle.
Also die erste Erkenntnis: mit steigender Maximalleuchtdichte steigt der Schwarzwert.
Das hat aber bis zu einem gewissen Punkt keinen negativen Einfluss auf den Kontrast, weil der Weißwert ja auch steigt. Was man in den folgenden ADL-Kurven nicht sieht, ist, dass es anscheinend einen Punkt gibt, ab dem der Kontrast zu sinken beginnt. Andy hat ja drei Messungen von 50 % gezeigt. Da ist das schon der Fall. Bis 20 % steigt der Kontrast aber brav mit steigender Maximalleuchtdichte.
Hier noch mal anders dargestellt. Man sieht hier schön, welch positiven Effekt die Maximalleuchtdichte auf niedrige ADL hat (=große Steigung) und dass dieser mit steigender ADL immer geringer wird (=geringe Steigung).
Und hier der Vollständigkeit halber noch mal der Anstieg des Schwarzwert für verschiedene ADL.
Und dasselbe für verschiedene Maximalleuchtdichten.
Wenn man diese beiden Diagramme logarithmiert darstellt, ergeben sich nahezu parallele Kurven, was auch so zu erwarten ist. Das zeigt, dass sich der Schwarzwert linear mit Maximalleuchtdichte bzw. ADL erhöht. Diese Darstellung ist im Grunde analog zum Schalldruckpegel zu sehen. Der Schwarzwert ist hier in Dezibel angeben. Der Abstand der Kurven entspricht also den Verhältnissen der Kurven untereinander im nicht logarithmierten Diagramm.
Bei der Maximalleuchtdichte haben wir es nicht ganz mit Verdopplungen zu tun, daher gibt es eine kleine Abweichung. Das trifft für 2 und 5 % ADL aber auch zu. Eine Verdopplung der Werte wäre hier ideal gewesen, um das zu zeigen. Aber ich denke, so wird es auch klar.
Beide Kurvenscharen haben also eine starke Ähnlichkeit. Dass die Abstände bei steigender Maximalleuchtdichte geringer sind entspricht dem, was man in dem normierten Diagramm oben gesehen hat. Nämlich, dass der Schwarzwert schwächer ansteigt als mit steigender ADL.
Fazit:
Für mich ergeben sich vor allem folgende Erkenntnisse:
- Der Schwarzwert im Raum steigt mit steigender Maximalleuchtdichte, allerdings etwas schwächer als mit steigender ADL.
- Der Kontrast steigt mit steigender Maximalleuchtdichte bis zu einer bestimmten ADL, dann sinkt er.
Ich vermute, die Beschaffenheit des Raums bestimmt, wo der Kipppunkt des Kontrasts ist. Bei hellen Räumen wahrscheinlich früher. Ich vermute, dass der Schwarzwert dann schneller ansteigt. Das wäre zumindest logisch.
Das sind natürlich alles nur objektive Auswertungen der Daten. Die physiologischen Effekte (z.B. dass wir mit steigender Leuchtdichter mehr Kontrast/Sättigung wahrnehmen), sind da nicht enthalten.
Nils alias FoLLgoTT