Film: Korea in den 1930er Jahren. Es gibt vier wichtige Figuren. Die junge Ganovin Sook-hee ist die titelgebende Taschendiebin, deren Mutter wegen Diebstahls gehenkt wurde. Der Hochstapler Fujiwara gibt sich als japanischer Graf aus und schmiedet den Plan, die reiche Gräfin Hideko zu umwerben, sie zu heiraten und dann ins Irrenhaus zu bringen, um an ihr Vermögen zu gelangen. Sook-hee wird von ihm als Dienstmädchen (Originaltitel: The Handmaiden) ins Haus von Hideko geschleust, um Fujiwara zu helfen, das Vertrauen und die Liebe der reichen Gräfin zu erlangen und sie dann ins Irrenhaus zu bringen. Hideko wiederum lebt zusammen mit ihrem Onkel, der ebenfalls nach ihrem Reichtum trachtet, indem er sie auch heiraten will.
Aus dieser Grundkonstellation schmiedete Park Chan-wook (Oldboy) 2016 einen fesselnden Film mit wohldurchdachter Story, ausgefeilten Charakteren und überraschend viel nackter Haut. Besonders die beiden Frauen sind prima gezeichnet und Kim Tae-ri spielt das Dienstmädchen wundervoll durchtrieben-naiv-unschuldig. Dazu gibt es ein paar irritierende und nicht so leckere Szenen und einen ganz schön verrückten Typen.
Der Film ist keine Sekunde langweilig, die 2:25 vergehen wie im Fluge. Mit Park Chan-wook hatte ich bisher keine Berührungspunkte, aber vielleicht werfe ich mal einen Blick in Oldboy. Lasst Euch nicht von der koreanischen Herkunft und der Inhaltsangabe abschrecken. Für mich ist Die Taschendiebin einer der besten Filme, die ich zuletzt gesehen habe.
Hinweis: Um den Genuss nicht zu trüben, sollte man sich nicht allzusehr vorher informieren oder gar den Trailer ansehen. Es lohnt sich!
10/10
Bild (BR): Gut. Hatte keine Zeit, darauf zu achten.
Ton: Storygemäß nicht so wichtig.