Subwoofer in der Decke

  • Hi, ich habe in der Suche zwar diverse Posts zu Subwoofern entdeckt aber konnte nichts zu Subwoofern in der Decke finden...


    Ich plane ein 7.4.4 bzw. 7.4.6 Setup (13 x Teufel M800 und 4 x M8000 SW). Ich kann leider weder ein DBA, noch ein SBA aufbauen, da eine Seitenwand (die linke) und die Frontwand (hinter der Leinwand) 120cm hohe Fenster (über die gesamte Wandbreite) haben und diese Fenster im "normal"-Zustand zugänglich und sichtbar sein sollen/müssen.


    Für den Kinobetrieb werden die Fenster mit mobilen Absorbern / Absorber-Diffusor-Kombinationen verschlossen (ca 50-60cm tief).


    Ich könnte nun 2 Subs an die Frontwand stellen (z.Bsp. je 1/4 von der linkren und rechten Wand entfernt) aber da im hinteren Teil des Raums für den Kinobetrieb ein mobiler Raumteiler als Absorber zum Einsatz kommt, möchte ich da nicht dauernd auch noch die hinteren Subs Auf- und Abbauen. Ich könnte diese also je einen an die linke und rechte Seitenwand stellen (z.Bsp. bei halber Raumlänge). Allerdings wäre der Bass dann nicht homgen und die Raummoden würden suboptimal reduziert/vermieden.


    Harman hat zum Thema Subwoofer ja einiges veröffentlicht (u.a. Welti und Todd) und es gibt ein paar gute Akustik-Bücher die sich auch mit Kino auseinandersetzen. Wenn ich die Literatur und das Internet richitg interpretiere wären (ohne DBA/SBA/Waveforming, etc.) 4 Subs ausreichend und diese sollten optimal jeweils 1/4 Abstand in Breite und Länge haben und auf ca 50% der Raumhöhe hängen...also mitten im Raum.

    Da ich das so nicht "verkauft" bekomme, brauche ich eine andere Lösung. Alternativ gingen auch die 4 Raumecken oder jeweils die halbe Länge und breite aber das würde dauerndes Auf- und Abbauen der Subs beinhalten. Da ich in der Decke genug Platz habe könnte ich die Subs dort unterbringen. Jetzt zu meiner Frage:


    Sollte ich die Subs jeweils 1/4 von den Wänden entfernt anbringen oder in den Ecke oder in den Seitenhalbierenden (50%)? Wenn ich es richtig verstanden habe, würde die 1/4-Variante die Raummoden zwischen den Seitenwänden (vorne/hinten und rechts/links) weitestgehend verhindern aber ich habe Angst, dass die Bodenreflektionen alles "versauen" könnten. Leider ist es nicht so einfach vier über 30kg schwere Subwoofer mal schnell an die Decke zu hängen, um zu messen wie es aussieht. Daher ist meine Hoffnung, dass hier jemand ist, der so etwas oder ähnliches schonmal gemacht (und am besten auch gemessen) hat.


    In einem anderen Post (auch in Raumakustik) habe ich noch etwas zu geplanter Akustik geschrieben, dort sind ein paar Infos zum Raum drin:


    Falls noch weitere Infos benötigt werden, bitte einfach fragen. Ich bedanke mich im Voraus und viele Grüße,

    Marcus

  • Also ich kann da nichts praxisbezogenes zu sagen.

    Ich hatte die selbe Idee aufgrund 3,20m Deckenhöhe und ausreichend Platz, nach einer Beratung von FM Audio hatte Nils (Inhaber) mir davon abgeraten weil es in der Höhe nur an einer bestimmten Stelle funktionieren soll.


    Hab aber weder praxisbezogene Messungen noch es je ausprobiert.

  • Ich denke das Konzept ist ziemlich cool in einem Wohnraum. Man muss nur wissen, dass es wie ein SBA funktioniert, damit es funktioniert, muss man die Subwoofer in einem gewissen Abstand von der Decke platzieren. Das muss man machen damit die "Basswelle" auf Ohrhöhe keine Berge und Täler hat. Denn so regen die Subwoofer auch die Raummoden an.


    Optimal wäre ein Deckensegel mit einer Dicke von ca. 40 cm, um eine SBA zu realisieren. Dann sollte man die Raummoden in der Richtung kennen und die Subwoofer so weit von der Decke abhängen, dass man in Ohrhöhe (ca.80-90cm) keine Anregung dieser Moden hat. Der Rest wird entweder mit DIRAC oder einem Antimode unterdrückt. Das Deckensegel sorgt dafür das die Nachlaufzeit nicht zu krass wird. Denn bei 2,55m Reflexionsentfernung kommt da ganz schön was zusammen.


    Der Subwoofer sollte wie ein SBA aufgebaut werden, also relativ dicht.

    Ich halte nicht viel von dem Konzept, da es mir zu kompliziert in der Umsetzung war und man zu viel beachten muss. Außerdem ist die Anzahl der Subwoofer nicht ganz unerheblich, da die Decke mit die größte Grundfläche bietet.


    Soviel zu meiner Laienhaften Aussage zudem Thema.

  • Hi,


    ich habe auch 4 Subwoofer an der Decke, da ich Fullrange wollte. Ja, bei vielen Atmos Szenen kommt nicht viel raus aufgrund der Abmischung.

    Aber z.B. die Hubschrauber bei Civil War und die Dinos bei Jurassic World Ein neues Zeitalter, puhhh, da macht das schon sehr Spass.


    Hatte im alten Heimkino nur kleine Klipsch Regallautsprecher an der Decke. Der Unterschied zu heute ist schon krass.

  • Der scheint ganz viel zu basteln, ohne sich irgendwie mit der Materie zu beschäftigen. Ich hab oft ne ganz rote Stirn nachdem ich nen Video von dem gesehen habe … Wegen der ganzen Facepalms.

    4/4 wäre voll verschenktes Potential, da man mit den richtigen DSPs die vollen 8 benutzen kann. Ich hab zwei 2x4 DBAs in meinem Kino laufen … über 8 Subwoofer. Man kann durchaus die selben Subwoofer zum Auslöschen (NICHT „Absorbieren“) verwenden, die auch zum eigentlichen Beschallen benutzt werden.


    MarcusB-FFM Ich bin mir nicht sicher, ob du den Nachhall UND die Raummoden in den Griff bekommst mit so einer Lösung … aber eins von beiden ist meiner Meinung nach gut machbar.

  • Der scheint ganz viel zu basteln, ohne sich irgendwie mit der Materie zu beschäftigen. Ich hab oft ne ganz rote Stirn nachdem ich nen Video von dem gesehen habe … Wegen der ganzen Facepalms.

    4/4 wäre voll verschenktes Potential, da man mit den richtigen DSPs die vollen 8 benutzen kann. Ich hab zwei 2x4 DBAs in meinem Kino laufen … über 8 Subwoofer. Man kann durchaus die selben Subwoofer zum Auslöschen (NICHT „Absorbieren“) verwenden, die auch zum eigentlichen Beschallen benutzt werden.


    MarcusB-FFM Ich bin mir nicht sicher, ob du den Nachhall UND die Raummoden in den Griff bekommst mit so einer Lösung … aber eins von beiden ist meiner Meinung nach gut machbar.


    Er arbeitet mit einem (externen) Akustikberater zusammen, der weiß schon was er macht.

    Seine Vorführräume klingen gut bis sehr gut. (Accuton) Allerdings habe ich nur DBAs bei ihm gehört, keine Ahnung wie gut das Decken SBA funktioniert.

  • Hatte im alten Heimkino nur kleine Klipsch Regallautsprecher an der Decke. Der Unterschied zu heute ist schon krass.

    Das sind schon 2 Extreme. Da bleibtdie Frage offen, wie es mit größeren Decken-LS + der üblichen Trennung zu einem SBA/DBA klingen würde.

    ob du den Nachhall UND die Raummoden in den Griff bekommst mit so einer Lösung

    Warum nicht? Bzw. sind die Moden doch eine der stärksten Ursachen für eine hohe NHZ, zumindest den Modenbereichen bis zur Schröderfrequenz hoch.


    Decken-SBA über einem Podest mit einer ersten Dämmung im Boden, und ev. nochmal auf der Decke, müsste eigentlich gut funktionieren. Könnte in Zukunft eine Lösung für große MicroLED Walls sein ;)

  • Decken Boden DBA stell ich mir irgendwie schwierig vor. Bei einer gängigen Raumhöhe von 2,5m hab ich die erste Mode bei ca. 130Hz. Was passiert mit den anderen Moden darunter - Vorne, hinten, seitlich?

    Wie hört sich so was an? Man ist ja von vorne nach hinten gewöhnt.

  • Nö, die erste Mode liegt bei 343/(2*2.5) s^-1 = 68,6 Hz.


    Ab dort müssten Boden und/oder Decke absorbieren.

    Längs- und Quermoden wären (bei einem perfekt funktionierenden Array (*) ) nicht existent.


    (*) Und genau das könnte bei großer LED Wall, Podest + Couchen/Sitzmöbeln etc. der Knackpunkt sein.

  • Es braucht so oder so mehr Raumhöhe, klar, in einem 250cm Raum bleibt nicht viel übrig (bei einer LED Wall auch für den Doppelcenter)

    Problem, zumindest teurer wird es, weil die Deckenfläche größer als die Frontwand-Fläche ist.


    Wichtig ist "nur" dass von oben runter der erste Bereich, ungefähr dem Wandabständen entsprechend, der Raum Begrenzungsflächen hat.

    Offene Streitfrage ist, ob man die Bassrichtung erkennt, störend empfindet, oder unter einer bestimmten Frequenz nicht ortbar ist.

  • Warum nicht? Bzw. sind die Moden doch eine der stärksten Ursachen für eine hohe NHZ, zumindest den Modenbereichen bis zur Schröderfrequenz hoch.

    Das ist so nicht richtig. Der Nachhall ist in erster Linie von der Reduzierung der Energie der Schallwellen abhängig (i.d.R. durch Absorption). Du darfst gegenläufige Schallwellen nicht als Summe betrachten (auch wenn wir diese so hören).

    Um bei einem Decken-Bass-Array keine „seitlichen“ Wellen zu erzeugen, muss die Schallfront ordentlich geschlossen sein … was zu ziemlich vielen Subwoofern an der Decke resultiert, da das die größte Fläche im Raum ist. Wenn Du das Gitter nicht schließt, hast Du wieder mit seitlichen Moden zu kämpfen. Für ein SBA muss die absorbierende Seite ordentlich gedämmt sein … also irgendwas ab 40cm aufwärts (wobei 40cm eigentlich viel zu wenig ist). Die Bodenplatte sollte begehbar aber schalldurchlässig sein … hmmm … also mindestens 40cm weniger Raumhöhe und ich wüsste jetzt grade nicht, was ich als Material für den Boden nehmen sollte. Hier ist es schwierig genug zu absorbieren, um den Nachhall weit runter zu bekommen.

    Bei einer Art eines DBA‘s - wobei man die Deckensubs auch zur Auslöschung verwenden würde - hätte man zu Mindest (im Idealfall) eine volle Reflektion. Wenn man Glück hat liegt auf Ohrenhöhe weder eine Mode noch eine Auslöschung. Dem kann man mit dem Delay entgegen wirken, was dann aber wieder zu einer nicht vollständigen Auslöschung führt und demnach zu längerem Nachhall.

    Ich glaube aber, dass man durchaus was brauchbares zustande bekommen könnte.

  • Man kann dann wenn eigentlich nur an der Decke absorbieren.

    Das bisschen Podest wird die Moden nicht im Zaum halten.


    Würde bei ner LED Wall aber ohnehin kein SBA/DBA machen wollen.

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