Civil War beginnt mitten im Chaos eines Bürgerkriegs. Ein Presseteam macht sich auf den Weg nach Washington DC um den Präsidenten zu interviewen. Man erfährt nicht weshalb genau dieser Krieg ausgebrochen ist und welche Motivation die jeweiligen Seiten haben. Der Film verzichtet bewusst darauf, die genauen Ursachen des Krieges oder die Motivationen der Konfliktparteien zu erklären. Oftmals kämpfen die Menschen ohne genau zu wissen, wer auf welcher Seite steht. Der Film begleitet das Presseteam auf einem bedrückenden Roadtrip, bei dem es verschiedene grausame Szenen des Krieges dokumentiert. Dabei verzichtet Civil War auf moralische Wertungen oder das Ergreifen einer Partei. Stattdessen wird der Zuschauer mit der brutalen Realität des Krieges konfrontiert und sieht, wozu Menschen in solchen Extremsituationen fähig sind.
Das Ganze wird in tollen Bildern eingefangen. Der Film hat sehr realistisch auf mich gewirkt. Schauspielerisch durchweg sehr gut. Ganz besonders hat mir das gesamte Sounddesign, mit toller Dynamik, gefallen. Bei der Musikuntermalung werden teils normale Songs eingespielt, teils sind diese mit einer schrillen nervenaufreibenden Grundtonalität unterlegt. In einigen Momenten verzichtet der Film vollständig auf Ton und lässt das stille Bild für sich sprechen. Auch Schüsse sind knallig laut und hören sich für mich sehr realistisch an. Besonders bedrohlich, vor allem durch die Soundkulisse, empfand ich eine Szene gegen Ende des Films in Washington, als ein Apache-Hubschrauber mit donnerndem Rotor im Tiefflug die Gatling-Gun abfeuert und danach Panzer mit lautem Motorgetöse und Kettengeräuschen vorbeifahren.
Was ich auch gut fand: Endlich mal wieder ein Film der unter 2 Stunden bleibt und diese Zeit optimal nutzt. Man hätte den Film sicherlich noch mit vielen weiteren kriegerischen Situationen strecken können. Aber das wurde nicht gemacht und das ist auch gut so.
Der Film hat mir sehr gut gefallen, aber man hat ständig ein mulmiges Gefühl beim schauen. Von mir gibts die Note 1.
...ich glaub kaum, dass das so gedacht ist, aber irgendwie macht der Film da weiter, wo "Leave the World Behind" aufhört, im Bürgerkrieg. ...
Daran musste ich auch denken. Diesen Film könnte man sich gut zuvor ansehen.
...Brilliant in einer nicht genannten Nebenrolle: Jesse Plemmons, der wie immer großartig und in diesem Fall bedrohlich abliefert. ...
Ich sehe Jesse Plemmons sehr gerne. Dieses ruhig/freundlich Bedrohliche beherrscht er überragend gut (z. B. auch in Breaking Bad oder Game Night).