Beiträge von Lukas1986

    Danke für die Antwort.


    Ja, ich kenne bereits verschiedene Konzepte wie WF, DBA, SBA und Dirac. Allerdings habe ich bisher noch kein Bassreflex-Setup in einem SBA oder DBA gehört, weshalb mich die praktische Umsetzung besonders interessieren würde.


    Kniff war ja mal zu Besuch bei Stephan. Soweit ich weiß, plant er, Waveforming mit dem BMS in einem DBA mit Bassreflex umzusetzen – oder hat es vielleicht sogar schon realisiert?

    Hallo zusammen,


    ich lese hier schon eine ganze Weile mit und finde es großartig, wie viele echte Experten hier unterwegs sind. Besonders beeindruckt mich die fachliche Tiefe und der konstruktive Austausch, gerade bei komplexen Themen wie Raumakustik, DBA-Setups und DSP-Korrekturen. Genau deswegen hoffe ich, dass ihr mir bei einer wichtigen Frage weiterhelfen könnt.


    Für meinen zukünftigen Heimkino-Raum plane ich ein DBA-System und beschäftige mich aktuell mit der Frage, wie sich ein Bassreflex-DBA messtechnisch & klanglich optimieren lässt.

    Es geht mir nicht um eine Grundsatzdebatte „geschlossen vs. Bassreflex“, sondern darum, welche Möglichkeiten DSPs bieten, um systembedingte Nachteile eines Bassreflex-DBAs auszugleichen – und wo die physikalischen Grenzen liegen.


    Ein Bassreflex-System erzeugt durch den Port zwangsläufig eine frequenzabhängige Gruppenlaufzeitverschiebung, weshalb mich interessiert:

    → Wie stark lässt sich das DSP-seitig optimieren, und gibt es hörbare Unterschiede zu einem geschlossenen DBA?


    1. Trinnov & Waveforming: Ist das mit Bassreflex sinnvoll?

    • Trinnov setzt auf kontrollierte Wellenfrontsteuerung, um stehende Wellen zu minimieren.

    • Ein Bassreflex-DBA hat aber eine phasenverschobene Port-Resonanz – kann Trinnov das effektiv kompensieren oder ist das Konzept dann nicht mehr sinnvoll?

    • Gibt es Messwerte oder Erfahrungen mit Trinnov in Kombination mit Bassreflex-DBAs?


    Mir geht es nicht darum, ob Trinnov für mich eine Option ist, sondern nur darum, wie es technisch funktioniert.


    2. Hochwertige DSP-Korrektur: Wie weit kann man Bassreflex optimieren?

    • Hochwertige DSP-Systeme wie Lake, BSS Soundweb, Xilica oder Hypex FusionAmps werden genutzt, um Gruppenlaufzeiten & Phasenverschiebungen zu korrigieren.

    • Wie gut kann man die Gruppenlaufzeit eines Ports DSP-seitig optimieren, ohne das Zeitverhalten zu verfälschen?

    • Sind FIR-Filter hier sinnvoll oder sind IIR-Allpass-Filter die bessere Lösung?

    • Gibt es verlässliche Messwerte dazu?


    👉 Wichtig: Ein FIR-Filter kann nur die messtechnische Korrektur eines Systems übernehmen, aber keine physikalische Port-Resonanz eliminieren.

    • Die Frage ist also nicht, ob FIR einen Port „reparieren“ kann, sondern ob eine geschickte Kombination aus Gehäuseabstimmung & DSP-Korrektur das Zeitverhalten verbessern kann.


    3. Treiberwahl & Gehäuseabstimmung: Welche Faktoren sind entscheidend?

    • Welche Parameter sind für eine effektive DSP-Korrektur in einem Bassreflex-DBA besonders wichtig?

    • Qts, Vas, fs, Le, Xmax?

    • Welche Gehäuseabstimmung ist für eine DSP-gestützte Optimierung am besten geeignet?

    • Tief abgestimmter Port + DSP-Glättung oder eine möglichst flache Abstimmung?

    • Gibt es Hybrid-Konzepte, die passive Gehäuseabstimmung mit aktiver DSP-Korrektur kombinieren?


    4. Alternative Konzepte: Vergleich mit Dirac ART & geschlossenen DBA-Systemen

    • Wie unterscheidet sich Dirac ART vom klassischen DBA?

    • Sind geschlossene DBA-Systeme messtechnisch überlegen, oder lassen sich Bassreflex-Systeme mit DSP auf vergleichbare Werte optimieren?

    • Hat jemand direkte Vergleiche zwischen Trinnov, Dirac ART und DSP-korrigierten Bassreflex-DBAs gemacht? Gibt es klare Unterschiede in der Praxis?


    Ich möchte einfach offen über verschiedene Ansätze diskutieren und erfahren, ob sich ein Bassreflex-DBA mit DSP tatsächlich so gut optimieren lässt, dass es an ein geschlossenes System herankommt – oder ob es hörbare Nachteile gibt.


    Hat jemand Messwerte, Hörvergleiche oder Optimierungsstrategien für Bassreflex-DBAs?

    Ja, das steht ja auch in deinem Eingangspost.

    Meine Frage ging dahingehend, wenn Du den Hausbau schon geplant hast und auch der Raum mit 30qm dort schon eingeplant ist, ob Du hier auch nach einem bestimmten Verhältnis geplant hast. Weil sich das ja vor allem auf die Raummoden auswirkt.

    Danke für deine Nachfrage! Ja, der Kellerraum wird 6 x 5 Meter groß, und das Wohnzimmer, also der Bereich, den ich für das Grey Cinema separieren will, hat ca. 6 x 3,8 Meter. Viel mehr Spielraum gibt es da leider nicht, weil es baulich nicht anders machbar ist.

    Ah okay, ich verstehe.


    Wenn du einen dezidierten Raum beim Hausbau geplant hast, hast du hierfür bestimmte Raumdimensionen gewählt? Weil das ja auch einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Akustik hat. :)

    Ist natürlich ein Träumchen, wenn man sich dann dafür was passendes bauen kann.

    Ich plane zwei separate Räume für mein Heimkino-Konzept.


    Der erste Raum ist das Grey Cinema ca. 22qm das sich im Wohnzimmer befinden wird. Hier versuche ich, die Akustik so gut wie möglich zu optimieren – allerdings gibt es natürlich gewisse Einschränkungen durch meine Freundin, sodass nicht jede Maßnahme umsetzbar ist.


    Der zweite Raum wird ein dedizierter Kinoraum im Keller mit exklusiven 30qm. Hier habe ich die Möglichkeit, alles ohne Einschränkungen zu realisieren und den Raum gezielt für bestmögliche Performance zu optimieren. Die 30qm beziehen sich auf den Rohbau

    Lukas1986 Ich bin nochmal Deinen Eingangspost durchgegangen. Hast Du denn die ganze Hardware dazu schon bei Dir liegen oder bist Du nur in der Konzeption?
    Du schreibst, dass Du einen X3800h und einen LS12000 hast, was hast Du denn aktuell an Lautsprechern stehen? ;) Aktuell nur im Wohnzimmer oder auch schon im zukünftigen Heimkino?


    Wir sind hier immer große Freunde von ein paar schönen Aufnahmen der Wohn- oder Heimkinos. :)

    Ich bin gerade in der Planungsphase für mein Heimkino. Mein vorheriges Setup war nichts Spektakuläres, das habe ich aber mittlerweile komplett abgebaut und verkauft. Wir sind kurzfristig in eine kleinere Wohnung gezogen, weil wir uns jetzt voll auf den Hausbau konzentrieren – und wie jeder, der schon mal gebaut hat, weiß, kommen da schnell unerwartete Kosten auf einen zu.


    Sobald der Bau losgeht und ich mit der Umsetzung des Heimkinos beginne, kann ich gerne Bilder schicken und das Ganze dokumentieren. Aktuell geht es mir aber vor allem um die Konzeption meines PC-basierten Systems und die Möglichkeiten, die sich daraus ergeben.

    Danke für dein ausführliches Feedback! Dein Setup klingt wirklich interessant, besonders die Kombination aus AcourateConvolver, RME MADI und dem Antelope Orion 32.

    • Warum hast du dich für den Antelope Orion 32 als Wandler entschieden? Hattest du andere Alternativen in Betracht gezogen?

    • Wie sieht dein Signalfluss genau aus?

    • Hast du dein PC-basiertes DSP-Setup mal direkt mit Trinnov oder StormAudio verglichen? Falls ja, gab es klangliche Unterschiede, die dir besonders aufgefallen sind?

    • Welche Latenzen hast du in deinem System, insbesondere durch die FIR-Filterung? Musstest du da viel kompensieren?

    • Welche Parameter optimierst du in Acourate für dein Heimkino-Setup am meisten? Arbeitest du mit speziellen Messverfahren?

    • Du hast erwähnt, dass einige Trinnov-Funktionen (z. B. Speaker Remapping, Waveforming) nicht ohne weiteres umsetzbar sind. Hast du Workarounds dafür gefunden?

    • Warum hast du dich für Reaper als DAW entschieden? Gibt es aus deiner Sicht Vorteile gegenüber anderen Lösungen wie CamillaDSP oder HangLoose?

    • Nutzt du zusätzlich VST-Plugins für spezifische Optimierungen? Falls ja, welche bringen dir den größten Mehrwert?


    Vielen Dank, und sorry für die vielen Fragen 🫣

    Verschleiß in Bezug auf "schlechteren" Klang denke ich nicht.

    Das Ausfallrisiko ansich steigt mit dem Alter, aber dafür kosten gebrauchte Geräte ja auch entsprechend weniger.


    mfg

    Zudem kosten neue ja auch nicht wirklich viel. Wenn ich mir eine RME MADI oder eine RME ADAT anschaue – klar, teuer für ein Interface, aber wie du schon sagtest, in ihrer Qualität über jeden Zweifel erhaben. Ich glaube, das sind genau die Komponenten, an denen man nicht sparen sollte.


    Wie sieht es mit den DA-Wandlern aus? Ich habe mir den Ferrofish Pulse 16 (ADAT-Version) ausgesucht, um meine 16 Kanäle abzudecken. Preislich liegt er mit rund 1.000 € neu in einem noch erschwinglichen Bereich. Gebraucht gibt es ihn teilweise schon für 500 €, was ihn noch interessanter macht.


    Kennst du bessere Alternativen, die preislich auf einem ähnlichen Niveau liegen? Und wie sieht es generell bei gebrauchten Wandlern aus – gibt es da Verschleißerscheinungen in der Qualität, oder kann man da bedenkenlos zugreifen? Hast du da Erfahrungswerte?

    Okay, danke für deine Einschätzung!


    Das Gute an RME ist ja, dass die Interfaces extrem langlebig sind und auch nach Jahren noch stabil laufen. Genau deshalb sieht man die auch so oft gebraucht bei eBay-Kleinanzeigen für relativ wenig Geld.


    Mich würde interessieren, wie du das einschätzt:

    Gerade die MADI-Interfaces, die ja teilweise schon seit 2012 produziert werden – wenn man so ein 10 Jahre altes RME-Interface gebraucht kauft, kann man das bedenkenlos machen? Oder gibt es da mit der Zeit Verschleißerscheinungen in der Qualität?

    Ein weiterer Punkt, warum ich auf die PC-basierte Lösung setze, ist die Möglichkeit, madVR als Softwarelösung für die Bildoptimierung zu nutzen. Fertige madVR Envy-Geräte bieten zwar eine exzellente Qualität, sind aber preislich jenseits von Gut und Böse. Wenn ich bereits einen leistungsfähigen PC habe und mir eine gebrauchte RTX 4080 oder eine ähnliche Grafikkarte für rund 500 € hole, kann ich madVR in vollem Umfang kostenlos nutzen – mit einer Performance, die jeder dedizierten Hardwarelösung überlegen ist.


    Die Vorteile liegen auf der Hand:

    • madVR bietet die gleiche Bildqualität wie madVR Envy, da es dieselbe Software nutzt – nur eben ohne die Hardwarebeschränkungen.

    • Optimale HDR-Tonemapping-Anpassung, die sich flexibel einstellen lässt.

    • Latenzanpassung für FIR-Filter: Da FIR eine gewisse Latenz mit sich bringt, kann ich über madVR eine Verzögerung im Bild exakt auf den Ton abstimmen, sodass beides perfekt synchron läuft.

    • Geringere Kosten bei maximaler Leistung – anstatt 10.000 € oder mehr für eine fertige Lösung auszugeben, nutze ich vorhandene Hardware mit einer gebrauchten High-End-GPU.


    Kurz gesagt: Wenn ich schon einen PC als DSP nutze, liegt es für mich nahe, auch das Bild darüber zu optimieren und das Bestmögliche aus meinem Beamer herauszuholen. Der Aufwand ist minimal, der Nutzen enorm.


    Das sind alles für mich so viele unfassbare Möglichkeiten. Daher würde mich auch hier eure Meinung interessieren. Bitte kein: was ist besser — sondern: nutzt es jemand so? Wenn ja, mit welcher GPU, welche CaptureCard usw?

    Danke für deine Einschätzung! Klingt, als hättest du mit Acourate schon eine Menge Erfahrung gesammelt.


    Mich würde interessieren, welches Interface du damals genutzt hast und ob du auch mit anderen Programmen wie RePhase oder ähnlichen gearbeitet hast. Ich bin aktuell noch unschlüssig, ob ich Acourate holen soll, da ich mit RePhase für mein Stereo-Setup eigentlich ganz zufrieden bin. Klar, es ist komplex, aber man kann sich gut einarbeiten. Würdest du Acourate als deutlich überlegen sehen oder kommt es eher auf die Anwendung an?


    Außerdem: Welchen Convolver hast du verwendet? Ich arbeite momentan mit CamillaDSP, überlege aber, auf HangLoose umzusteigen. Der Entwickler von Acourate hat mir das empfohlen, aber ich finde kaum fundierte Vergleiche, die sagen, ob das wirklich besser ist. Hast du da Erfahrungen?


    Und dann noch eine Frage zum Interface: Ich nutze aktuell eine ESI Maya44 eX (PCIe) als Onboard-Lösung, will aber auf RME umsteigen. Die ADAT-Version reicht für meine Zwecke eigentlich aus, aber ich überlege, ob die MADI-Version in Sachen Performance noch mal spürbare Vorteile hätte. Hast du da Einblicke oder Erfahrung mit RME?


    Würde mich über deine Einschätzung freuen!

    Moe

    Ja, Fahrzeuge sind akustisch ein komplett anderes Thema – da haben Raumakustik und Lautsprecherintegration viel größeren Einfluss als FIR oder nicht. Hier geht’s aber um saubere Trennung und Phasenkohärenz in einem optimierten Heimkino-Setup, wo FIR unter den richtigen Bedingungen hörbare Vorteile bringt.


    schauki

    Ja, man kann kaskadierende Allpässe nutzen, um die Gruppenlaufzeit zu stabilisieren, aber das ist aufwendig und nicht ganz perfekt. FIR umgeht genau diese Problematik. Es geht also nicht nur darum, ob man steile Filter „nutzt“, sondern wie man sie realisiert – FIR macht das ohne Phasendrehung, IIR braucht Korrekturen.


    @alle

    Mir geht es hier nicht um eine Diskussion darüber, ob FIR oder IIR besser ist, sondern um das Konzept, wie man die bestmögliche Performance mit maximaler Flexibilität erreicht. Und genau da kommt für mich die PC-basierte Lösung ins Spiel:

    • Ich bin nicht auf Hardware-Limits festgelegt, wie es bei fertigen DSP-Lösungen der Fall ist.

    • Ich kann unendlich viele IIR- und FIR-Filter nutzen (nur durch Rechenleistung begrenzt), statt wie bei Hardware-DSPs mit festen Slots oder Latenzbeschränkungen zu arbeiten.

    • Ich kann die beste Software für jeden Zweck kombinieren – egal ob CamillaDSP, Acourate oder RePhase, ohne mich auf ein Ökosystem zu beschränken.

    • Die Kosten bleiben dabei weit unter dem, was fertige Lösungen wie Trinnov oder StormAudio verlangen, während ich gleichzeitig mehr Kontrolle habe.


    Kurz gesagt: Ich verfolge kein klassisches „Kauf eine High-End-Lösung“-Konzept, sondern das Prinzip, das Maximale herauszuholen, ohne von festgelegter Hardware eingeschränkt zu sein. Mich interessiert, ob jemand ein ähnliches PC-basiertes DSP-Setup im Heimkino-Bereich bereits umgesetzt hat und welche Erfahrungen es dazu gibt.


    Hat jemand von euch so etwas schon in der Praxis ausprobiert?

    Ich meine natürlich die komplette FIR-Korrektur – Phase und Amplitude. Nur die Phase glattziehen und den Amplitudenverlauf unangetastet lassen, wäre ja irgendwie nur die halbe Miete. Phasenlinearisierte nicht FIR sind…, damit meine ich Allpass-Filter. Also Allpass-Filter oder Gruppenlaufzeit-Korrekturen, um die Phasendrehungen zu glätten. Sobald du steile Flanken willst, häufen sich die Allpässe – das zieht aber die Gruppenlaufzeit in die Länge und sorgt für ungleichmäßige Verzögerungen über den Frequenzbereich. Genau da spielt FIR seine Stärken aus: saubere Trennung ohne diese Nebenwirkungen.


    Dass Raumakustikmaßnahmen größere Unterschiede bringen, ist mir völlig klar – das ist ja grundsätzlich so und steht außer Frage. Eine optimierte Raumakustik ist immer der wichtigste Faktor und kommt vor jeder Art von technischer Korrektur. Ohne eine saubere Basis durch Raumoptimierung machen FIR-Filter wenig Sinn, weil sie nur das direkte Signal korrigieren, nicht aber das, was der Raum anschließend damit macht.


    Aber genau deshalb funktioniert FIR so gut, wenn die Raumakustik passt. Erst wenn der Raum keine großen Fehler mehr hinzufügt, kann FIR seine volle Wirkung entfalten – Impulsgenauigkeit, Lokalisierung und saubere Trennungen werden dann erst wirklich hörbar, so ist meine praktische Erfahrung im Stereo. FIR ist also keine Zauberwaffe, sondern einfach das letzte Feintuning, wenn die Grundlagen stimmen.

    Ein klassisches Problem bei konventionellen, steilflankigen Filtern (24 dB oder 48 dB/Oktave) ist die starke Phasenrotation, die zwangsläufig zu Gruppenlaufzeitfehlern führt. Selbst wenn die Chassis physikalisch so angeordnet sind, dass ihre akustischen Zentren zeitlich übereinstimmen, bleiben diese Phasensauereien bestehen. Das ist im Heimkinobereich besonders problematisch, da dort oft steilflankige Trennungen notwendig sind, um Interferenzen zwischen den Lautsprechern und den Subwoofern zu minimieren.


    FIR-Filter lösen genau dieses Problem, indem sie eine frequenzunabhängige, phasenlineare Trennung ermöglichen. Dadurch bleibt die Impulsantwort intakt, selbst bei steilen Filterflanken. Im Gegensatz dazu müsste man bei IIR-Filtern, um die Phasenprobleme zu minimieren, mit sehr flachen 6 /12dB/Oktave-Weichen arbeiten. Das hat aber den Nachteil, dass:

    • Die Trennung zwischen den Wegen unsauber wird, was zu unerwünschten Überlappungen und Interferenzen führt.

    • Die Belastbarkeit der Treiber leidet, weil sie in einem breiteren Bereich arbeiten müssen.

    • Der Schalldruckverlauf ungleichmäßiger wird, insbesondere im Übergangsbereich.


    Deshalb macht FIR-Filtering im Heimkino besonders viel Sinn, weil man steile Filter einsetzen kann, ohne die üblichen Nachteile von IIR-Weichen in Kauf zu nehmen.


    Zu deiner Frage: Der Unterschied zwischen FIR und phasenlinear entzerrten IIR-Filtern liegt vor allem in der Art, wie sie Gruppenlaufzeiten korrigieren. Ein phasenlinear entzerrter Lautsprecher kann die meisten groben Gruppenlaufzeitfehler beseitigen, aber sobald steile Flanken im Spiel sind, gerät man in genau die Probleme, die ich oben beschrieben habe. Deswegen ist FIR nicht nur eine Korrekturmöglichkeit, sondern ein Werkzeug, um überhaupt erst eine präzise Trennung mit sauberer Phasenlage zu erreichen.

    Ich arbeite ja bereits mit einer PC-basierten Lösung für meine Stereo-Lautsprecher und lasse die Korrekturen über rephase, rew und Camilla dsp laufen. Dort ist der Unterschied durch FIR-Filterung im Vergleich zu einer ungefilterten Wiedergabe für mich und auch für andere, denen ich es demonstriert habe, klar hörbar – gerade in der Impulswiedergabe und Phasenkohärenz.


    Ob sich das für ein Heimkino genauso lohnt, ist natürlich eine andere Frage, weil dort andere Faktoren wie die Raumakustik und die Vielzahl der Kanäle mit reinspielen. Aber wenn man den Unterschied schon bei Stereo so deutlich wahrnimmt, spricht ja nichts dagegen, das auch für Mehrkanal anzuwenden – wenn man den Aufwand nicht scheut.

    Hey, danke für dein ausführliches Feedback! Ich finde es echt spannend, dass du schon so lange mit Acourate arbeitest – genau deshalb interessiert mich deine Meinung dazu besonders.


    Ich arbeite aktuell mit RePhase und nutze eine ESI Maya 44 als Interface. Momentan teste ich verschiedene Filtereinstellungen und versuche, die Mechanismen dahinter wirklich zu verstehen. Dadurch kam auch die Idee, das Ganze vom Studiobereich ins Heimkino zu übertragen. Jetzt überlege ich, ob sich der Umstieg auf Acourate lohnt – deine Erfahrung dazu wäre super hilfreich.


    Ich habe mich direkt mit dem Entwickler von Acourate ausgetauscht, und er meinte, dass der Acourate Convolver in Sachen Latenz nicht der schnellste ist. Er hat mir den Hang Loose Convolver empfohlen, da dieser wohl performanter sein soll. Hast du den schon mal ausprobiert oder bist du bei Acourates eigenem Convolver geblieben? Und wenn ja, hast du die Latenz als Problem empfunden, oder ist das in der Praxis irrelevant?


    Außerdem frage ich mich, warum du dich für den Acourate Convolver entschieden hast und nicht mit CamillaDSP arbeitest? Camilla wäre ja eine kostenfreie Alternative und scheint auch sehr flexibel zu sein. Wäre spannend zu wissen, ob du dich bewusst dagegen entschieden hast oder ob Acourate für dich einfach die bessere Lösung ist.


    Zu den Lautsprechern:

    Mein Ziel war es, pro Lautsprecher unter 400 € zu bleiben – also nicht pro Treiber, sondern für das gesamte Setup. Hier meine bisherige Auswahl:

    • Hochton: Dayton Audio AMTHR-4

    • Mittelton: Audax PR170M0

    • Tiefton: Faital Pro 12PR300


    Die Entscheidung fiel aufgrund des guten Preis-Leistungs-Verhältnisses. Natürlich gibt es teurere Alternativen, aber das Ziel war, möglichst viel Performance in diesem Budget zu realisieren, ohne große klangliche Kompromisse einzugehen. Falls du in dem Preisbereich bessere Kombinationen kennst, die noch mehr herausholen, bin ich für Vorschläge offen.


    Auch zum Thema DBA vs. MSO: Dein Punkt ist absolut valide. Ich sehe MSO als eine super Alternative, gerade wenn man verschiedene Sitzpositionen optimieren will. Ich habe mich für DBA entschieden, weil es für meinen Raum sinnvoll schien – aber das heißt ja nicht, dass ich nicht offen für andere Konzepte bin. Hast du mal MSO und DBA direkt verglichen? Welche Unterschiede hast du dabei wahrgenommen?


    Freue mich auf deine Einschätzung! 😊

    Danke für deine Einschätzung! Ich glaube, wir sind uns in vielen Punkten einig – Trinnov macht eine Menge Dinge extrem gut, gerade wenn es um die Automatisierung und Features wie WaveForming oder Remapping geht. Dass das ein starkes Gesamtpaket ist, steht außer Frage.


    Was mich interessiert: Du sagst, dass meine Lösung nicht besser ist – im letzten Satz sogar „schlechter“. Das würde mich technisch interessieren. In welchen Punkten siehst du objektive Nachteile? Klar, Trinnov nimmt einem viel Arbeit ab und ist darauf optimiert, dass es möglichst einfach und effizient zum Ziel führt. Aber wenn ich bereit bin, die Arbeit selbst zu machen und individuell anzupassen – wo genau ist dann der Punkt, an dem meine Lösung nicht gleichwertig oder in bestimmten Aspekten sogar überlegen sein kann?


    Klar ist: Die Automatisierung von Trinnov und die Art, wie sie Korrekturen umsetzt, ist einmalig und man kommt schnell zu sehr guten Ergebnissen. Mein Ansatz ist eben, mich nicht auf ein geschlossenes System zu verlassen, sondern mit eigener Software und DSPs gezielt auf mein Setup einzugehen. Mehr Kontrolle, mehr Anpassungsmöglichkeiten – aber eben auch mehr Aufwand. Das ist ja genau die Frage, die ich in den Raum stelle: Wer hat diesen Weg schon mal ausprobiert und was sind die konkreten Erfahrungswerte?


    Denn das ist für mich der Punkt: Trinnov ist stark, aber der Preisunterschied ist massiv. Und wenn ich mit einer individuellen Lösung dasselbe oder vielleicht in manchen Bereichen sogar noch mehr herausholen kann, ist das doch eine Überlegung wert, oder? 😊

    Dennoch erreichst du so mit einigen Chassis XMax, bevor PMax erreicht ist und verschenkst möglichen Pegel. Güte und Leistung sind eine lösbare Größe, die Pegeleinbuße bleibt.

    Dass eine höhere Güte mehr Tiefgang bietet, ist mir auch neu?!


    Wenn 3k für die digitale Lösung gegenüber eines 1k AVR preislich zu viel sind, gibt es natürlich keine sinnvolle Lösung das ganze digital umzusetzen. Radschi hat das Teil im Einsatz und ist zufrieden. Ich habe dafür einen Smyth Analyzer angeschafft. In Summe mit dem ferrofish immernoch nur der halbe Preis zut Trinnov und einige Vorteile, aber es fehlen einfach dennoch essenzielle Features, wie das Remapping, die die Trinnov als Alleinstellungsmerkmal behält und auch so eine Lösung nicht bietet. Zudem solch ein Setup korrekt einzustellen, bedarf weeeeiiiit mehr Verständnis, als hier propagiert wird. Eine Trinnov bekommen dank Wizard viele erst einmal eingestellt. Äpfel und Birnen. Es sind einfach völlig unterschiedliche Zielgruppen. :)

    Ja, mehr Xmax bringt Pegel – aber es ist halt nicht der heilige Gral. Wenn du das volle Xmax ausnutzt, handelst du dir Kompressionseffekte und Verzerrungen ein. Dazu kommt, dass du mit einem Gehäuse und DSP viel gezielter arbeiten kannst, um denselben Pegel mit besserer Kontrolle zu bekommen.


    Ich seh schon, das war missverständlich formuliert. Mir ging’s nicht darum, dass eine höhere Güte automatisch den -3 dB-Punkt nach unten schiebt. Was ich meinte: Eine Güte von 0,707 sorgt für eine maximale flache Basswiedergabe ohne künstliche Anhebung. Wenn du tiefer entzerren willst, brauchst du eine höhere Güte, weil du sonst im Tiefbass zu früh Pegel verlierst. Eine Güte von 0,5 oder darunter rollt schneller ab, was für manche Setups okay ist – aber wenn du den Bass entzerren willst, hast du mit einer leicht höheren Güte mehr „Material“ zur Verfügung.

    Heißt: Nicht „mehr Tiefgang“ im klassischen Sinne, sondern bessere Basis für Korrekturen.


    Ein AVR ist günstiger, weil er eine fertige Lösung liefert. Klar, die meisten sind happy damit – aber ein PC + DSP bietet eine exakte Kontrolle über Frequenzgang, Phase und Laufzeiten. Wer sich reinarbeitet, kann hier mehr rausholen als jede Fertiglösung.


    Trinnovs automatisches Remapping ist ein cooles Feature, wenn man oft die Sitzposition oder die Lautsprecherstellung ändert. In einem fixen Heimkino ist das aber nicht so relevant, weil ich mir die Korrektur exakt auf mein Setup anpassen kann. Klar, das braucht Zeit – aber dafür kann ich gezielt optimieren.


    Eine Trinnov ist schnell einsatzbereit und brauch auch eine gewissen grad an Einarbeitung. Mein geplantes setup Braucht viel viel mehr Zeit. Aber es gibt mir die volle Kontrolle. Jeder kann für sich entscheiden, ob er Zeit oder Geld investieren will – aber zu sagen, dass eine PC-gestützte Lösung nur ein „Kompromiss“ ist, wäre halt nicht richtig.


    Keiner muss sich angegriffen fühlen – ich finde Trinnov & Storm großartig!🥳 Aber es gibt eben Alternativen, wenn man sich mit Studiotechnik & DSP beschäftigt. Und der entscheidende Punkt ist doch: Preislich ist das eine komplett andere Liga. Wenn ich für einen Bruchteil des Geldes mehr Kontrolle bekomme und einfach nur bereit bin, mich reinzuarbeiten – dann ist das für mich der spannendere Weg.

    Aber genau darum geht’s ja: Es ist ein Hobby. Man kann Geld investieren oder Zeit investieren – beides ist legitim.

    Ich will hier niemanden überzeugen oder belehren – das ist überhaupt nicht mein Thema. Jeder soll das machen, was für ihn am besten passt. Mir geht’s einfach darum, ob jemand schon Erfahrungen mit einem PC/DSP-gestützten Heimkino-Setup gemacht hat und welche Erkenntnisse daraus entstanden sind.

    Ja, das stimmt. Ein Qtc von 0.5 ist impulstreuer als 0.707, da es weniger Überschwingen gibt und das System damit näher an der idealen Impulsantwort liegt. Allerdings wird das in der Praxis durch FIR-Filter weitgehend korrigierbar, solange die Rechenleistung für ausreichend lange Filter zur Verfügung steht.


    Letztendlich ist es eine Frage des Designs: Ein Qtc von 0.707 liefert eine leicht höhere Effizienz und tiefere untere Grenzfrequenz im Vergleich zu 0.5, während 0.5 dafür sauberer im Zeitbereich ist. Mit FIR-Korrektur kann man jedoch den Frequenzgang und das Impulsverhalten so anpassen, dass der Unterschied in der Praxis verschwindet – vorausgesetzt, man geht keine Kompromisse bei der Filterlänge ein.


    Hast du in deinem Setup auch mit verschiedenen Qtc-Werten und FIR-Korrektur experimentiert?

    Hatte es selbst leider noch nicht in den Händen. Aber wenn die keine Werbeversprechen machen die die nicht einhalten können interpretier ich :


    DECODE / RENDER

    • DOLBY - Atmos®, Dolby Digital, Dolby Digital Plus, Dolby TrueHD, Dolby Surround, Dolby Vision (passthrough)
    • DTS - DTS-X®, ES, HD Master Audio, IMAX Enhanced, HD High Resolution Audio, Express-HD LBR, Neural:X
    • AURO-3D
    • MPEG-H
    • 360 Reality Audio
    • PCM - 2ch, PCM Multi-channel, Downmix

      schon so, er hat ja nur Digital out, wenn er einfach nur über HDMI weitergibt, wäre es ja kein Decode

    Preis-Leistungs-Verhältnis ist hier das entscheidende Argument. Selbst wenn das Gerät technisch das Bitstream-Signal digital weitergeben könnte, würde das nichts daran ändern, dass es für meinen Anwendungsfall schlicht überteuert ist. Mein gesamtes Heimkino-Setup kostet nicht mal doppelt so viel wie dieses eine Gerät – und das für eine Funktion, die mir technisch keinen echten Vorteil bringt.


    Zur Analog-Digital-Wandlung: Ja, es gibt eine zusätzliche Wandlung, aber mit hochwertiger Hardware wie dem Ferrofish Pulse 16 und der RME RayDAT ist das absolut verlustfrei. Die SNR-Werte (Signal-Rausch-Verhältnis) und der Dynamikumfang dieser Komponenten sind auf professionellem Studiostandard, sodass selbst feinste Details erhalten bleiben. In der Praxis gibt es keinen hörbaren Unterschied – und das wird auch bei einer Trinnov oder StormAudio nicht anders sein.


    Letztlich bleibt die Frage: Wofür 3250 Dollar ausgeben, wenn ich am Ende das gleiche Ergebnis bekomme?