Verstehe. Dennoch noch ein paar kurze Ideen ,da du noch nichts final installiert hast und noch gut zum testen umbauen kannst:
- miss bei der nächsten Messung auf jeden Fall lauter ein. Dann kannst du deine Nachhallzeiten im Wasserfalldiagramm besser beurteilen. Das Grundrauschen liegt in den meisten Räumen im Schnitt zwischen 30-40dB. Das es in deinem Diagramm schon ab 20dB kaum noch vorhanden ist, habe ich selbst noch nicht gesehen. Ob da ein Messfehler vorliegt, kann ich aber nicht beurteilen. Bei der nächsten Messung würde ich einfach mal testweise bei 90dB rum eine Messung durchführen und schauen, wie sich die Nachhallzeiten dann verhalten
-> Ich habe schon lange nicht mehr gemessen. Daher weiss ich nicht mehr genau ob ich die 70dB Pegel gewählt habe weil das mein Hörpegel bei Musik ist oder um die Messungen, die ich vorher gemacht habe besser vergleichen zu können. 90dB halten meine Breitbänder (13cm) mit Sicherheit nicht aus. 
Was das geringe Rauschen angeht: Ich bin noch kein Experte in der Benutzung von REW. Vielleicht ist nicht alles optimal eingestellt. Mit der Mikrofonkalibrierung ist auch etwas schiefgegangen so dass ich das Kalibrierfile wieder rausgenommen habe. Da ich ein ordentliches Mikro verwende (Beyerdynamic MM1) werden die Ergebnisse wohl halbwegs brauchbar sein.
Der Raum ist durch die exzessive Verwendung von Absorbern, die im Falle der Steicos nicht nur absorbieren sondern auch (wegen des hohen Gewichts) hervorragend schalldämmend wirken, extrem ruhig. Ich kann sowohl den Verkehrslärm (der ein genussvolles Musikhören vorher unmöglich machte) als auch die Beamergeräusche kaum noch wahrnehmen. Die Wahrgenomme Lautstärke der Musik/ des Films im Raum ist durch die Abwesenheit von Störschall daher mindestens 10dB höher als sie tatsächlich ist. Deshalb kann ich 10dB leiser hören - was die anderen Hausbewohner freut.
- deine 86ms ab 250Hz wären einigen viel zu trocken. Doch erlaubt ist, was gefällt.
Du könntest mal ein paar deiner Steico als raumhohe Säule zusammenpacken und in die Raumecken verfrachten. Vielleicht kommst du ja auf einen Querschnitt in der Stellfläche von 50x50cm. Mit dem Ziel, diese als Bassfalle auszuprobieren.
-> Das habe ich bei meinen zahlreichen Versuchen auch schon getestet - allerdings nur an den rückwärtigen Ecken. Vorne habe ich keinen Platz da ich dort die Subs stehen habe, die ich nicht zur Mitte hin verschieben kann wegen der Leinwand. Das hat zwar bei einigen Frequenzen was gebracht, war aber im Gesamtergebnis schlechter als die Absorber gleichmä´ßig zu verteilen.
Die kurze NHZ unter 100ms sowie die fehlenden Raumreflektionen ermöglichen es mir, die akustischen Eigenschaften des Aufnahmeraums und der Aufnahme zu beurteilen. Es ist teilweise schon erschreckend was sogenannte Profis in Fernsehstudios so akustisch verbrechen (z.B. bei der Mikrofonierung von Nachrichtensprechern). Man hört jeden Fehler in der Aufnahme, jedes Rascheln des Lavaliermikros am Pulli der Nachrichtensprecherin oder wenn jemand noch andere Mikrofonsignale am Mischpult versehentlich reinmischt weil er den Fader nicht exakt auf 0 geschoben hat etc.
Das ist nicht jedermanns Sache aber ich finde es einfach nur geil.
Es klingt bei mir als würde ich über einen erstklassigen Kopfhörer hören; mit dem Unterschied, dass die Lokalisation der Bühne nicht , wie bei den meisten Kopfhörern üblich, im Kopf entsteht, sondern in einigen Metern vor dem Kopf mit einer Panoramabreite von bis zu ca. 120`° also weit über die die ca. 60° meiner Boxenaufstellung hinaus. Dabei klingt es nie muffig (wie es häufig bei zu dünnen Absorbern der Fall ist, die die NHZ lediglich ab dem Mitteltonbereich aufwärts verkürzen).
Die Bässe sind durch die Absorber sowie das (pseudo)-DBA gewaltig viel präziser als ohne (obwohl die hinteren "Subs" gar nicht optimal arbeiten können da es sich bei ihnen ja lediglich um missbrauchte Regallautsprecher mit 17cm Bass handelt und sie damit hoffnungslos überfordert sind, die Basswellen der vorderen 46cm Suwoofer adäquat aufzusaugen). Zu allem Unglück haben sie auch noch ihre Resonanzfrequenz genau auf der Raumresonazfrequenz und das aufgrund des zu hohen QTC auch mit einer zu hohen Güte. Wenn ich hinten die gleichen Subs wie vorne hätte, wäre das Ergebnis nochmal gewaltig viel besser und pegelfester. Vielleicht baue ich mir noch welche (wenn der Transport nicht wäre - die wiegen 170Kg/ Stück).
-Zum ausprobieren würde ich mal folgende Stellen im Raum von den Steico komplett befreien: den jeweiligen gegenüberliegenden Spiegelpunkt der Front LS zu den Seitenwänden. Soll heißen: du schaust, an welcher Stelle im Raum sich der linke Front LS an deiner rechte Seitenwand spiegelt und das gleiche machst du dann nochmal für den rechten Front LS an der linken Wand. Hier lässt du mal die Wand komplett frei. Das könnte auch ein möglicher späterer Punkt für Diffusoren sein, sofern du deine Bühne in Stereo vergrößern möchtest. Vielleicht sagt dir das ja im Klang zu
-> Auch das habe ich (allerdings ohne Diffusor) so oder so ähnlich gehabt. Einen Vorteil konnte ich nicht erkennen.
Meine bisherige Erfahrung lautet: je vollflächiger alles absorbiert wird desto geringer werden die klanglichen Unterschiede bei einer Änderung der Abhörposition. Ich vermute, dass es daran liegt, dass es keine konstruktiven oder destruktiven Interferenzen durch Reflektionen mehr gibt - da ja sämtliche Reflexionen (ab einer gewissen Frequenz) durch die Absorber geschluckt werden. Der Raum verschwindet. Es ist wie 2 Lautsprecher auf einer riesigen ebenen Rasenfläche ohne begrenzende Bauwerke - nichts was stört.