Hallo,
auch unter der Gefahr, dass ich hier in der Luft zerrissen werde, weil es bei diesem Thema nicht unmittelbar um Heimkino geht, …
aber nach meiner Erfahrung werden, wenn es z.B. ums Fußball schauen im Verein oder der Feuerwehr in großer Runde geht, auch immer gern die Heimkinofans befragt, wie man das besser machen kann und dabei helfen Euch dann ggf. die nachfolgenden Info’s ….
Ich habe in den letzten Wochen Tests mit Hellraumleinwänden durchgeführt und unter anderem bei Youtube Video's eingestellt damit man einmal den Unterschied zu normalen Leinwänden in hellen Räumen sehen kann, denn es diskutiert sich immer besser, wenn man erst einmal eine gemeinsame Grundlage hat.
Wer sich die Videos einmal anschauen möchte: einfach unter Youtube nach "Hellraumleinwand" suchen.
Ich habe in verschiedenen Aufbauszenarien verschiedene Hellraumleinwände mit anderen in meinem Zugriff befindlichen Leinwänden in unterschiedlich stark lichtdurchfluteten Räumen verglichen.
U.a. findet Ihr dort auch einen "etwas krassen Vergleich".
Eine Standardleinwand, eine DNP Supernova, einen Sony DynaClearScreen und eine Gain 18 Hellraumleinwand in einem Wintergarten mit direkter Sonneneinstrahlung bei teilweise über 3000 Lux Raumhelligkeit (gemessen von der Vorderseite der Leinwände Richtung Projektor; das ist alles Streulicht von dahinter liegenden weißen Wänden ...).
Sicherlich sieht bei so starkem Raumlicht keine Projektion mehr gut aus, aber es ging mir bei dem Beispiel nicht darum eine Lösung für einen schon fast unangenehm hellen Raum zu finden sondern einfach nur darum die Unterschiede der geprüften Leinwände in hellen Räumen besser vergleichen zu können um für mich selbst festzulegen, bis zu welcher Raumhelligkeit welche Leinwandtechnologie noch sinnvoll mit überzeugender Darstellungsqualität nutzbar ist.
Mein persönliches Resümee:
- Eine Standardleinwand sollte man nach Möglichkeit nur bei ausreichender Dunkelheit (max. 60 Lux und weniger) bzw. Abdunkelung nutzen, sonst gibt es halt weder einen brauchbaren Schwarzwert noch ausreichend Kontrastumfang. (außer vielleicht mit vielen tausend ANSI Lumen)
- Sony DynaClearScreen oder Supernova Leinwände (ähnliche Ergebnisse, da beide um Gain 2) zeigen auch in nicht ganz so dunklen Räumen ein kontrastreicheres Bild; insbesondere die dunklen Passagen gewinnen spürbar soweit die Raumhelligkeit nicht merklich über 150 bis max. 250 Lux liegt.
Bei Raumhelligkeiten darüber lieferten von den getesteten Leinwänden nur die Hellraumleinwände noch ansehnliche Darstellungsergebnisse. Je heller der Raum war, um so deutlicher fielen die Unterschiede aus.
Mit Hellraumleinwänden kann man also ganz ordentlich beeindruckende Bildqualitäten in hellen Räumen bzw. in kaum oder schlecht abdunkelbaren Räumen realisieren und den ansonsten „ausgewaschenen“ erscheinenden Gruppenevent zum beeindruckenden Erlebnis werden lassen.
Natürlich ist mir klar, dass eine Hellraumleinwand keine Schwarzwertverbesserung bewirken kann, denn das können zumeist nur selbstleuchtende Medien bzw. Leinwände mit Lichtkanaltechniken.
Aber wie am Beispiel der DNP Supernova (Lichtkanaltechnologie) oder des DynaClearScreens (Farbfiltertechnologie) im Vergleich gut gesehen werden kann, ist der Gewinn im Bereich Schwarzwert nur für einen gewissen Helligkeitsbereich vorteilhaft, denn wenn aufgrund zu hoher Raumhelligkeit einfach insgesamt zu wenig Intensität zurück reflektiert wird, kommt trotz besserer Darstellung der dunklen Bildbereiche dennoch nur ein dumpfes nicht zufriedenstellendes Bild beim Betrachter an.
Ein neun oder 13 fach kontrastreicheres Bild mit etwas weniger schwarz wirkt dann bei vielen Betrachter meist immer noch deutlich besser.
Leider habe ich keine BlackDiamond Leinwand im Zugriff, sonst hätte ich auch gern einen Vergleich damit durchgeführt.
Grüße aus Lübeck
Bodo Olschewski