Project Cinema im Wohnzimmer

Ist schwer zu sagen wie homogen das Klangbild sein wird. Ich kenne zwar Deine Gauda Berlinea aber nicht die Sonance.
Da gibt es sicher Unterschiede im Klangbild, schon bedingt durch die anderen Chassis, Gehäusevolumen, Abstrahlcharakteristik und den Trennfrequenzen.
Bei dem Signal was da aus den Deckenlautsprechern kommt, ist das aber sicher zu relativieren.

Das die Bauarbeiten zum neuen Heimkino auf den Januar 2013 zurück gehen, hätte ich auch nicht gedacht.

Schade das Du nichts gesagt hattest Stephan, ein paar dieser Bilder hätten sich auch gut im Video gemacht...

Zitat von Stuttgarter

So fing es vor langer Zeit an.

Und nach zehn Jahre siehst du genauso so jung aus.

Da ich gerade noch ~3h42min Zeit habe, nutze ich die Gelegenheit meine Vormittagseindrücke des Project Cinema etwas Revue passieren zu lassen. Für all diejenigen, die sich vorab oder danach noch visuell eine besseren Eindruck zur Ergänzung holen möchten, hier noch einmal der Link zu Renès Besuch:

Kniff zu Besuch: Traumhaftes Wohnzimmerkino mit feinster Technik, Gauder RC7, AUDIONET uvm. Heimkino - YouTube

Stefan und ich telefonierten schon vor einiger Zeit zu den ein oder anderen Themen, bei denen er schon sehr früh eine Einladung aussprach. Im Zuge unsere Sommerfest-Tour war daher klar, dass wir ernst und den angedrohten Besuch umsetzen würden. Nachdem wir Stefan und seine Frau in den letzten Tagen kennenlernen durften und ich zum Teil vor Lachen schon keine Stimme mehr hatte (ich sage nur Stichwort "Kindertoilette"), freuten wir uns umso mehr, die beiden in ihren heimischen Gefilden zu besuchen. Immer wieder erfüllt es mich mit Glück zu sehen, wenn auch die Partnerinnen solch einen Nagel im Kopf haben, dass diese aktiv hinhören, Setups bewerten und selbst mit Geräten, wie einer "Xilica" etwas anfangen können.

Das Project Cinema ist ein historisch gewachsenes Wohnzimmersetup in einer mittlerweile recht ungewöhnlichen Kombination, was das Leinwand Setup angeht. Stefan nutzt eine weiter entfernte Stewart 16:9 Rahmenleinwand, zusätzlich jedoch eine deutlich näher hängende 21:9 XY Screens Tension Leinwand, welche widerum akustisch transparent ist und frei im Raum schwebt. Anfänglich wirkt das befremdlich, funktioniert jedoch erschreckend gut.

Die Gauder Akustik Speaker mit ihren Diamant Hochtönern sind dabei eine absolute Augenweide und für ein Heimkino eine eher seltene Wahl. Schnell wird klar, dass hier Musik einen sehr hohen Stellenwert besitzt, was die beiden auch mit leuchtenden Augen berichten. Die Stereos laufen in einer eigenen Direct-Audiokette und machen das bis auf ein Aufdicken im Tieftonbereich hervorragend, wobei dieses gerade in niedrigeren Lautstärken sogar ein Vorteil für den entspannten Musikgenuss darstellt.

Die Auflösung und Feinzeichnung im Mittel- und Hochtonbereich ist absolut fantastisch ohne dabei aufdringlich oder nervig zu sein. Dabei spannt sich zwischen und hinter den Speakern ein wunderbarer Raum auf, der dazu einlädt sich musikalisch entführen zu lassen. Während ich total fokussiert Stereo genoss, habe ich nicht einmal gemerkt, dass sich der Cheffe zwischenzeitlich zu uns gesellt hatte

Da Andi & die Mädels zum HKV-Brunch aufbrachen, haben wir uns weiter Musik, Konzert und Filmausschnitten gewidmet.

Das zweite Stereo-Setup, dann mit aktiver Raumkorrektur und dem DBA klingt völlig anders und zeigt dabei wunderbar Vor- und Nachteile der einzelnen Herangehensweisen auf. Direct nur mit den Standlautsprechern klingt alles noch ein klein wenig geschlossener, fülliger und runder. Gerade bei leiseren Lautstärken super angenehm. Das Setup mit DBA klingt dafür konturierter, differenzierter und man kann deutlich mehr Gas geben, ohne dass einen der Bass erschlägt. It's up to you.

Bei Konzerten und Filmen zeigte der offene Raum nach hinten auch eine tolle Größe und Weiträumigkeit. Aktuell nutzt Stefan noch keine Side Surrounds. Aus meiner Sicht ist der Aspekt in diesem Kino der größtmögliche noch wartende Sprung für eine geschlossene Klangkulisse und wird sicher zu gegebener Zeit auch umgesetzt werden. Die kleinen Cabasse Top Speaker spannen bei Atmos eine tolle Kulisse auf. Hier geistern dennoch noch einige Ideen in Stefans Kopf, man darf gespannt sein.

Der Sony zeigt ein tolles Bild. Obwohl ich die XY Screens gut kenne, war ich doch erstaunt, dass ich auf den geringen Abstand von 2,40m zur Tension keinerlei Strukturen erkennen konnte. Das Bild schwebt gerade so vor einem und der Abstand ist innerhalb kurzer Zeit vergessen. An meinen anderen Berichten wird der ein oder andere aber auch schon bemerkt haben, dass das Bild bei mir nicht sooo die Rolle spielt oder ich wenig dazu schreiben kann

Danach haben wir noch länger über Gott und die Welt geschwätzt. Ich bin nach dem Wochenende noch so überladen mit Eindrücken, kann aber als Fazit nur immer wieder sagen, wie happy ich über unser gemeinsames Hobby bin. Jedes Kino ist anders und auf seine Weise toll, aber das wichtigste dahinter ist die Begeisterung der Menschen und die Leidenschaft zum Thema. Wir haben alte Freundschaften gefestigt und auch hier wieder neue tolle geknüpft.

Uns war es eine Freude euer wundervolles Reich zu erkunden und wir freuen uns auf jedes weitere Zusammentreffen mit euch

Sodele, nun wird’s aber höchste Zeit, dass auch Rogers Rogerfortune und mein Eindruck hier noch Platz finden. Moe hat seine Eindrücke bereits gekonnt hier umschrieben und platziert. Ein paar Ergänzungen und weitere Ausführungen unsererseits seien aber erlaubt und sind mir sehr wichtig, denn soviel vorab, dieses Kino muss einfach gewürdigt werden. Warum? Finden wir’s gemeinsam raus…

Stephan (was für ein toller Vorname du doch hast ) und seine Frau Isabel waren diesen Frühling bei uns zu Besuch, weil es ‚geografisch‘ gerade wunderbar passte. Noch lebhaft erinnern sich meine Frau und ich mich an diesen herzlichen und lustigen Nachmittag zurück (Mann oh Mann, diese Schlagfertigkeit von Stephan ist kaum zu toppen, was auch letztes Wochenende eindrucksvoll bewiesen wurde ) . Und da es zwischen uns Vieren gleich ‚geknattert‘ hat, war klar, dass ein baldiger Gegenbesuch Pflicht ist.

Diesen konnten wir perfekt als Auftakt des HKV Sommerfestes einplanen, wofür wir Stephan & Isabel nochmals herzlich danken. Schliesslich ist ein solcher Besuch immer auch etwas mit Arbeit verbunden. Die Gastgeberrolle beherrschen die beiden aber perfekt und so wurde sich aufmerksam ums leibliche Wohl der Gäste gekümmert, sei es mit ‚Augenzwinker‘-Designerwürsten (Menno, super lecker ) oder mit haufenweise Hopfentee . Kurz um, es war sogleich Partystimmung und der perfekte Beginn eines tollen Wochenendes.

Wir waren aber nicht nur zum ‚Spass‘ da, sondern wollten natürlich auch das Wohnzimmerkino näher beäugen und erleben, weshalb wir dann gut gefüttert und verpflegt in der stilvollen Stube auf dem Sofa Platz nehmen durften. Nein, noch nicht ganz.. Zuerst gab es Geräteporn, angefangen bei den wunderschönen, ja skulpturhaften Gauder Lautsprechern, die einen Wohnraum durchaus nochmals mit dem gewissen Etwas aufzuhübschen vermögen. Feinste deutsche HiFi-Kunst, eindeutig im HighEnd-Segment zu verorten, angetrieben durch feinste Elektronik. Mir gefällt sowas natürlich sehr und konnte mich entsprechend begeistern. Schöne Geräte haben einfach was und werden hier teilweise auch sichtbar gekonnt und überlegt präsentiert. Der grösste Teil der stattlichen Elektronik ist aber elegant in einem Lowboard versteckt und unsichtbar in die Front des Kinos mit eingewoben. Hier hat sich Stephan wohl doch einige Gedanken zu gemacht. Überhaupt finde ich die Integration des Kinos in den Wohn-/Essbereich sehr gelungen. Der ganze Raum hat nichts von seiner Behaglichkeit verloren. Die gute Farbauswahl der Wände oder die stylischen Akustikvorhänge wurden mit Bedacht und viel offensichtlichem Stilbewusstsein zu einem großen ansprechendem Ganzen zusammen geführt. Gerade für eine Wohnraumlösung sehr ambitioniert. Noch viel ambitionierter und diffiziler, den richtigen Mix zwischen Performance und Wohnlichkeit zu finden, als in einem dedizierten Kinoraum. Chapeau Ihr Lieben, das habt ihr toll gelöst

Stephan sinniert aktiv darüber nach, die Front neu und aufgeräumter zu gestalten. Ich kann diesen Wunsch nachvollziehen und bin gespannt, wohin die Reise die Zwei diesbezüglich noch führen wird.

Ein Kino soll aber nicht nur gefällig aussehen, es soll auch performen. Und da waren wir doch mehr als nur einmal im Positiven überrascht. Angefangen mit Stereo, fiel insbesondere dieser schwebende und seidenweiche Klang der Gauder auf. Ich fühlte mich gleich wohlig und kuschelig auf dem Referenzplatz, denn es ist, als ob man mit diesen Lautsprechern eine warme Decke schützend um sich legt. Wie Kniff schon richtig für sich erkannte, laden die Gauder und die dazu gehörende Stereokette zum sehr entspannten Musikhören ein. Man taucht ein, schließt die Augen und genießt. Hierzu trägt sicherlich auch die klare Bühnendarstellung zwischen den Lautsprechern bei. Richtig überrascht war ich, dass die beiden Standlautsprecher auch unten rum richtig kickend anschieben können. Mag sein, dass das der Raumakustik geschuldet ist und es mit der Lupe betrachtet etwas zu fett aufspielt, aber ich fand das letztlich richtig geil, weil in meinen Ohren auch nicht im eigentlichen Sinne matschig oder überdickt. Verblüffend jedenfalls, wieviel Druck und Dynamik die beiden Standlautsprecher in den Raum zu schieben vermögen.

Einzig eine plastischere Abbildung der Musik hat mir etwas gefehlt, da sich die Bühne doch klar zwischen den Lautsprechern aufteilt und nicht darüber hinaus. Hier bin ich mir ein ‚gelösteres‘ und ‚dreidimensionaleres‘ Akustikbild gewohnt. Aber da die Gauder auf solch angenehmen Niveau spielen, war das letztlich nur ein kleiner ‚Makel‘, den man locker verschmerzen kann.

In diesem Zusammenhang haben wir über die vorhandenen Akustikmodule sinniert, ob man mit einer anderen Platzierung hier allenfalls Gegensteuer geben könnte. Not tut sich aber keine auf, denn Stephan ist abgeklärt genug und sieht es als gelungenen Kompromiss, da insbesondere in Mehrkanalkost sich keine Nachteile diesbezüglich auftun. Recht hat er

So ging es dann zügig weiter mit eben Mehrkanalkost und hier hat dann doch in Kombination mit dem vom Stefan beckersounds installiertem DBA die Performance sehr überrascht. Hier war wenn gefordert mächtig Dampf im Kessel, eine Grob- und Feindynamik, wie ich sie in diesem doch großen Raum mit ‚nur‘ HiFi-Lautsprechern so nicht erwartet hätte. Dabei (Stephan geizte nicht mit ordentlich Pegel), kam nie das Gefühl auf, das System spiele an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit. Souverän hat das Mehrkanal-Setup sämtliche Disziplinen erschreckend gut gemeistert und sehr schnell den Aspekt ‚Wohnzimmerkino‘ vergessen gemacht. Für mich ohne wenn und aber die eindrücklichste Kinopräsentation in einem Wohnzimmer bis dato. Und das schreibe ich nicht, um Stephan & Isabel zu schmeicheln, nur weil mir die Zwei mittlerweile ans Herz gewachsen sind. beckersounds hat das gut eingemessen und mit Stephan zusammen doch deutlich mehr aus dieser Installation gepresst, als man im ersten Moment meinen könnte. Auch die Bassperformance funktioniert erstaunlich gut trotz unsymmetrischen Raum. Wahrscheinlich hilft die Länge des Wohnzimmers, aber nichts desto trotz muss das erstmal so realisiert werden.

Der Bildeindruck der Stewartleinwand in Kombi mit dem 790er und madVR war vorzüglich. Das konnte ich sogar ohne meine Brille sofort erkennen. Dabei haben auch die Reflektionen der Pianoblack-Lautsprecher L/C/R nicht wirklich gestört.

Hingegen gefiel mir die digitalbehaftete Präsentation der vorgelagerten Scopeleinwand (Oppo & 790er) weniger. Geklärt haben wir nicht, ob der 790er hier überschärft zu Werke geht. Was hingegen richtig genial war, ist dieser Schwebeeffekt der Leinwand. Würde man die Monoblöcke im Hintergrund nicht sehen und wäre ein schwarzer Teppich auf dem Fußboden, wäre die Immersion richtig krass.

In Summe hat mir Stephans & Isabels Kino super gefallen. Viel mehr, als ich es zugegebenermaßen im Vorfeld erwartete. So muss sich dieses Kino hinter dedizierten Heimkinos in keiner Art und Weise verstecken und ich glaube Stephan auf‘s Wort wenn er meint: für uns ist es perfekt und für uns ist es das beste Heimkino, welches wir kennen. So dürft Ihr Zwei stolz und glücklich über den aktuellen Status Quo sein und die allfälligen Veränderungen auf mittlere Sicht werden diese klasse Lösung vielleicht noch etwas weiter bringen, aber nicht ein Tag/Nacht-Gefühl auslösen.

So danken wir euch Zwei, habt Ihr euch für uns Zeit genommen und uns in Eure geliebte Musik- und Heimkinowelt eintauchen lassen. Was für ein schöner gemeinsamer Auftakt!

Sylvia & ich kommen sehr gerne ein anderes Mal zu euch und selbstverständlich seid Ihr Beide (wenn es geografisch gerade passt) jederzeit wieder bei uns aufs herzlichste willkommen.

Schön, dass es euch Zwei gibt und Gratulation zu dieser gelungenen Integration eures Kinotraumes zuhause.

Viele liebe Grüße

Stephan

Edit/ fast hätte ich vergessen zu erwähnen, dass sich während der Demo doch still und heimlich Andy Latenight noch von hinten hinzugeschlichen hat. Auch Andy hat unsere Eindrücke positiv bestätigt und so war es schön, ihn und seine Frau Christine noch vor dem eigentlichen Festauftakt persönlich kennen gelernt zu haben.

Die Freude war ganz auf unserer Seite. Es war schön Euch kennenzulernen. Wir werden sicher noch öfter mal zusammen anstoßen.

Hallo Zusammen

Mein Lieber Stuttgarter und Co.

Also zuerst war ich total überrascht von Eurer Offenheit und Gastfreundschaft. Kurz nach der Ankunft als "Fremder" wurde ich von Euch sehr herzlich empfangen und mit besten Speisen und Getränken willkommen geheißen. Als Schweizer war ich da schon etwas baff, so unkompliziert und offen empfangen zu werden, obwohl mir dies Stephan V.ideo so prophezeit hatte.

Dann durfte ich mich auch noch in Eurem audiophilen Wohnzimmer ausbreiten und das wohl beste Wohnraumkino, welches ich kenne genießen. Klar findet man immer eine Nadel im Heuhaufen, besonders als pingeliger Schweizer....

Du konntest mir das Funktionieren Deines DBAs eindrucksvoll demonstrieren. Auch die Räumlichkeit beim Film war toll.

Vielen Dank nochmals für den Herzlichen Empfang, die Verköstigung und generell die Herzliche Gastfreundschaft und Lockerheit von Dir und Deiner Frau.

Gerne steht für Euch natürlich auch mein Grill und mein Kino für Euch Offen.

Grüessli Roger

Stuttgarter

Sorry, dass ich da jetzt nochmal nachfrage. Die Mode von Deinen Mains bei 40Hz hatten wir durch den Resonanzabsorber von Renz doch recht gut im Griff gehabt.
War es eine optische Frage, oder warum hast Du Dich von dem Teil wieder getrennt? Was den Heimkinobetrieb und das DBA betrifft, so ist der Absorber sicher nicht erforderlich.

Beim Stereo hören im Fullrangebetrieb war er schon nützlich, oder hattest Du da eine andere Auffassung?

Verstehe, macht Sinn, danke für Deine Erklärung.

Könnte man danach ja immernoch für drüber / drunter in Betracht ziehen

Spion hört mit!