Heimkinobau der CINEBAR

  • Hallo Daniel,


    danke für Deinen ausführlichen Bericht. Darüber habe ich mich sehr gefreut. Der Abend mit Dir hat mir wirklich Spaß gemacht.
    Natürlich geht es runter wie Öl so einen positiven Beitrag von Dir zu lesen. Du hast in Sachen Heimkino ja schon einiges gehört, gesehen und entsprechend Erfahrung mitgebracht. Rein vom heute technisch machbaren geht heute inzwischen schon wieder mehr. Da ist die Cinebar ist schon ein wenig in die Jahre gekommen und mit 5.1 und einem JVC 5000 nicht mehr ganz aktuell, aber mir macht das Filme schauen immer noch Spaß hier. Das ist glaube ich an unserem Hobby auch sehr wichtig. Nicht nur immer die Suche nach dem perfekten Bild und Ton.


    Heute haben wir uns >>> Der Mauretanier - (K)eine Frage der Gerechtigkeit angesehen.
    Das holt einen auch emotional ab. Den Film kann ich nur wärmstens empfehlen.


    Mir ist gar nicht aufgefallen welche Fotos Du da aus der Hüfte geschossen hast. Das mit dem DJ hat schon was. :rofl:
    Eines von Dir habe ich auch noch.



    Schön, wenn Du ein paar Musikanregungen mit nach Hause nehmen konntest. Was die Target Curve betrifft, so ist das natürlich auch Geschmacksache. Ich bin immer auf der Suche nach einem Spagat zwischen hoher Auflösung und vollem Grundtonbereich.
    Das ist halt auch immer in Abhängigkeit von der Lautstärke.


    Gerne haben wir Dich bei uns als Gast gehabt. :sbier:
    Schon jetzt freue ich mich auf meinen (unseren) Besuch bei Euch. Ich bin gespannt welches Film-Shushi ich von Dir serviert bekomme. :byebye:

  • Stephan V.ideo
    Du mußt wissen, dass Du bei mir dem Thema "Klang von DA Wandlern" schon auf offene Ohren stößt.

    Unsere Diskussion möchte mal zum Anlass nehmen, um meinen CINEBAR Thread auf den aktuell Stand zu bringen


    Über viele Jahre war ich sehr glücklich mit einer digitalen DSP Weiche NanoDIGI von MiniDSP und ingesamt 12 D/A Wandlern der Firma Matrix.

    Das hier sind die 8 Matrix DAC Pro mit 16 Kanälen von der Front gewesen.


    11059-rack-1-jpg


    Nach dem die Wandler nach und nach damit begonnen haben zu sterben, klaffte jetzt ein großes Loch an dieser Stelle.



    Natürlich ist es bequemer und weniger aufwändig, wenn man einen DSP verwendet, der die Wandler schon mit verbaut hat.
    Ob die DSP´s aus dem PA Bereich auch audiophil sind und klanglich überzeugen können ist allerdings fragwürdig.

    Ich wollte den MinDSP Flex hier mal eine Chance geben, weil man Ihnen gute Messwerte attestiert hatte.
    Im Bedarfsfall kann man die auch mit Dirac einmessen. Vielleicht werde ich das mal in diesem Winter versuchen. :think:


    Die beiden neuen MiniDSP Flex Eight ersetzten nun die 16 Kanäle in der Front.
    Die kleinen Gehäuse haben auch noch in meinem Rack mit den beiden Subwoofer Endstufen Platz gefunden.




    Alle Weichenfunktionen der NanoDIGI habe ich von Hand auf die Flex übertragen.

    Klingt es denn nun besser oder schlechter nach diesem Umbau? Ich würde eher sagen es war tendenziell eine leichte Verschlechterung. (nicht viel)
    Ich musste aber auch komplett neu einmessen und die Filter neu setzen. Dadurch kann es auch sein, dass die Einstellungen vorher etwas anders waren. Mit solchen DSP Weichen kann man viel richtig aber eben auch viel falsch machen.

  • Klar gerne. Danke für Dein Interesse,

    Insgesamt habe ich 3 Flex Eight im Einsatz. Einer ist noch im Rearbereich verbaut.


    Die Mains haben 2 x 3 Wege. Der Center hat 1 x 3 Wege. Für die Subs verwende ich 4 Kanäle.
    Insgesamt würden also 13 Kanäle ausreichen. Aktuell steuere ich aber jeden Bass einzeln mit einer Endstufe an, macht insgesamt 16 in der Front.


    Hinten habe ich dann noch einen weiteren Flex Eight verbaut. Der ist nur für die beiden Rears zuständig. Aktuell habe ich ja nur ein 5.1 System.

  • Stephan V.ideo
    Du mußt wissen, dass Du bei mir dem Thema "Klang von DA Wandlern" schon auf offene Ohren stößt.

    Da ich dir nun schon länger ‚folge‘ und um deine Akribie und Leidenschaft dem Thema Ton betreffend weiß, hätte mich eine anders lautende Aussage gewundert.


    Auf der Suche nach ‚wo und wie könnte man das Setup noch etwas mehr in die gewünschte Richtung pushen‘, kommen halt automatisch auch diese Fragen bezüglich AD/DA Wandlung auf.


    Ich bin fest davon überzeugt, dass du die Qualität der Neuanschaffung für dich genau einzuordnen weißt. Auch glaube ich, dass es letztlich eine adäquate Lösung ist. Es gibt ja verschiedene Wege und du hast den einen für dich gefunden!


    Das gute ist, dass mir meine neue Vorstufe erlaubt, die Samplingfrequenz anzupassen (48kHz, 96kHz und 192kHz). So ist sie auf 96kHz getaktet und damit an den DSP angepasst. Hört man es? Nein. Aber der innere Monk ist damit befriedigt. Und ich bin nun froh, dass für mich wie bei Nico erwähnt das Thema ‚Wandlung’ durch ist.


    Ob die DSP´s aus dem PA Bereich auch audiophil sind und klanglich überzeugen können ist allerdings fragwürdig.

    Ich weiß nicht, welche DSP‘s nun konkret damit gemeint sind. Mein Gerät bspw. wird vor allem in Studioprojekten von Jochen verbaut.


    Ich wollte den MinDSP Flex hier mal eine Chance geben, weil man Ihnen gute Messwerte attestiert hatte.

    Wie gesagt, ich habe keine Zweifel, dass nicht auch miniDSP tolle Lösungen am Start hat. Schön anzuschauen sind sie noch dazu.


    Vielleicht ergibt sich ja im neuen Jahr einmal die Gelegenheit, sich gegenseitig zu besuchen. Dein Ansatz, ein 5.1 kompromisslos umzusetzen, hat nämlich einen großen Reiz das selber mal erlebt zu haben.


    Übrigens, der Input von Moe ist auch wenn er vielleicht nicht bierernst war, gar nicht so abwegig. Denn du betreibst ja schon sensible Elektronik mit den beiden Flex und ‚mein‘ Jochen ist/war jedenfalls nicht happy zu sehen, dass ich den Xilica unmittelbar oberhalb der beiden Power Sequenzer verbaut habe. Nun, das wird im kommenden Jahr korrigiert.

    Nichts sieht hinterher so einfach aus wie eine verwirklichte Utopie…


  • Jetzt habe ich mal Google Bard gefragt und der sagt das Gleiche wie unser Orakel Moe


    Wenn das Magnetfeld des Verstärkers stark ist und sich der DAC in unmittelbarer Nähe des Verstärkers befindet, kann es zu erheblichen Störungen des DAC-Signals kommen. In diesem Fall kann es zu Fehlfunktionen des DAC, Datenverlust oder sogar zu Schäden am DAC kommen.

    Um die Auswirkungen des magnetischen Feldes des Verstärkers auf den DAC zu minimieren, sollte der DAC in ausreichender Entfernung vom Verstärker aufgestellt werden. Außerdem sollte der DAC mit einem Metallgehäuse versehen werden, das das Magnetfeld abschirmt.


    Ich habe dann mal nach der Quelle gefragt, mit folgender Antwort:

    Zitat

    Gerne. Hier ist ein Link zur Quelle, die ich für meine Antwort verwendet habe:

    • "Elektronik-Handbuch" von Hans-Joachim Weidner (2016):

    In diesem Kapitel wird ausführlich über magnetische Felder und ihre Auswirkungen auf elektronische Geräte berichtet. Die Aussage, dass das magnetische Feld eines großen Verstärkers negativ für einen DAC sein kann, wird in diesem Kapitel auf Seite 240 bestätigt.

    Hier ist ein weiterer Link zu einer Quelle, die die Aussage unterstützt:

    • "Digital Audio-Anwendungen" von Peter K.L. Hui (2004):

    In diesem Kapitel wird auf Seite 15 darauf hingewiesen, dass magnetische Felder die Funktionsweise von DACs stören können.

    Was brauchen wir eigentlich die KI, wo wir doch schon den Martin Moe haben? :matrix:


    Ich glaube, die beiden Flex werden wieder in das Linke Rack umziehen selbst wenn es am Ende nur wegen dem guten Gewissen war,

  • Ich meinte das schon ernst. Bisher konnte ich ehrlicherweise keine Auswirkungen hören, achte aber immer darauf Vorstufen / DSP nicht direkt über oder unter Endstufen mit solch dicken Trafos zu platzieren und das gehört für mich dann schon dazu, auch wenn es nur für das Gewissen ist bei höherwertigen Installationen auf solche Dinge zu achten :)

  • Ich wollte hier auch nochmal kurz eine Rückmeldung geben. Mir war aufgefallen das mit dem Surroundlautsprechern irgendwas nicht stimmt.
    So war ich z.B. ganz entsetzt und enttäuscht weil AVATAR - The Way of Water eine so schlechte Tonspur hat.
    Es hat vor allem im Surroundbereich an Räumlichkeit und Brillanz gefehlt. Mir ist nun nach erneuter Prüfung aufgefallen, dass ich den HT und den MT von einem Lautsprecher verwechselt habe. Da hätte ich mal besser gleich mit REW Messungen auch die Surrounds messen sollen. :think:
    Aktuell bin ich sehr happy mit den neuen MiniDSP Flex Eight. (...und das obwohl die DSP Weichen noch immer zwischen den beiden Eisenschweinen stehen) Im Vergleich zu den DAC´s von Matrix Mini I Pro kann ich jetzt keine klangliche Verschlechterung mehr wahrnehmen.

  • Inzwischen hatte ich in der CINEBAR den Besuch von zwei weiteren Prominenten.

    Der Hornfreak hatte in München eine Veranstaltung ausgestattet und darum kurzerhand bei mir angeklopft.
    Nach dem wir Anfangs ein kleines Missverständnis hatten, konnten wir dann doch noch ganz spontan noch ein Treffen vereinbaren.
    Wir haben uns ausreichend Zeit genommen und uns durch meine persönliche Referenzsammlung zu hören.
    Auch die Strecke mit den Filmen kam nicht zu kurz.
    Hornfreak Es hat mich sehr gefreut Dich kennenzulernen und mit Dir zu fachsimpeln. Man merkst sofort, dass Du über eine große Fachkenntnis zum Thema Musik verfügst. In vielen Bereichen hatten wir ja zum Thema Musik ähnliche Ansichten und Erfahrungen.
    Das Du Dir am Ende wegen der Waldbühne und Netrebko einen neuen Center gekauft hast, amüsiert mich. :byebye:

    Die Blu-Ray ist eine echte Herausforderung. Ein Gegenbesuch steht hier noch aus. Danke für Deine Einladung :sbier:
    Vielen Dank nochmal Rolf für die netten Mitbringsel, die uns sehr gemundet hatten.

    PS. Leider habe ich keine Fotos für Euch. Das ist beim nächsten Promi besser, da hat meine Frau einen auf Paparazzi gemacht.

  • Hallo Andi,


    lieben Dank für deinen Besuchsbericht, damit habe ich ehrich gesagt nicht gerechnet, da es doch alles sehr spontan von statten ging. :respect:

    Nochmals lieben Dank für eure Gastfreundschaft und die Präsentation deiner Referenzsammlung, die mich zugegebner Massen beeindruckt, aber auch nachdenklich gemacht hat. :think:


    Was das Heimkino betrifft, bin ich ja absoluter "Frischling" und es war meine erster Besuch eines privaten Kinos.

    Von daher sehr viel Input, welchen ich zunächst verarbeiten musste.


    Was die reine Stereo Musikwiedergabe betrifft, bin ich in meinem Wohnzimmer sehr gut aufgstellt.

    Was mir bei dir total gefallen hat, war die Homogenität der Wiederrgabe bei Musikfilmen, wenn der Center mit ins Spiel kommt. ( Gleiche Lautsprecher Komponennten in L, R und C)

    So Etwas kann ich nicht realisieren, da ich für die Front Hornlautsprecher nutze. Diese sind als Center zu groß, zu schwer und vor allen Dingen ist keinen Platz vorhanden. Vom Women Acceptance Factor mal ganz zu schweigen.

    Ich hatte mir seiner Zeit den Klipsch RC-64 Center zugelegt, da es damals der Einzigste war der einigermassen mit EV-Hörnern mithalten konnte.


    Mit deinen Referenz Stücken wurde sehr schnell klar, dass dort bei mir erhebliches Verbesserungspotential vorhanden war.


    Also kurzer Hand den Klipsch zerlegt und das vorhanden Hochtonhorn gegen einen vergleichbaren AMT der EV Hörner getauscht.

    Da ich zwecks Einbau einer Leinwand und eines Beamers ehe noch eine Baustelle in meiner Wohnzimmerdecke hatte, habe ich den Center High (Sonance VX86R) noch um einen Deckensubwoofer (Eminece LAB 12C plus ICE Power Modul) erweitert. Eingemessen mit RoomTools von Asscendo und Smaart7 über eine APG Controller.


    So jetzt sitze ich wieder grinsend in meinem Sessel und freue mich auf deinen Besuch und die Fachsimpelei. :sbier:


    Beste Grüße und nochmals lieben Dank, dass ich euer Gast sein durfte. :thumbup:

    Rolf

    Es muß nicht immer Sinn machen. Oft reicht es, wenn es Spaß macht! :dancewithme

  • Hola Mädels,


    endlich komme ich dazu, Euch von meinem Besuch bei Andy aka Latenight in München zu berichten. Auch für diesen Bericht gilt: Habe aktuell sehr viel beruflich zu tun, deswegen dauert es teils Wochen, bis ich einen längeren Post schreiben kann. Entschuldigt bitte. Mir war es aber wichtig, diesem Besuchsbericht Zeit zu widmen, um die Besonderheiten des Besuchs rüberzubringen. Das dauert einfach. Falls es aufgrund der langen Zeitspanne zu Ungenauigkeiten in diesem Post kommen sollte, werde ich diese nach und nach editieren. 🙂


    Wer ist eigentlich Andy? Ich traf ihn erstmals persönlich auf dem Sommerfest 2022 und kenne ihn vor allem aus dem Mod-Team. Im Mod-Team stehen naturgemäß meistens die Aufgaben des Forums im Vordergrund. Deswegen habe ich mich sehr darüber gefreut, mich endlich mal länger und fokussiert mit ihm unterhalten zu können. Andy ist einer der Gründer des Heimkinovereins und 1. Vorsitzender des HKVs. Als solcher muss er den Kopf für den Verein hinhalten, wenn beispielsweise Briefe von Leuten, die dem Verein etwas anhaben wollen oder die ein Ego-Problem haben, beim HKV eingehen (ja, sowas gibt es 😆). Er hat den Heimkinoverein und dieses Forum maßgeblich mit aufgebaut. Ganz nebenbei ist er zum Lautsprecherentwickler aus Leidenschaft geworden - nicht gewerblich, sondern just for fun. Und er ist einer der ganz frühen Pioniere, der Lautsprecher mit DSPs digital entzerrt hat, und zwar zuerst fertige LS, aus denen er die passive Frequenzweiche entfernt hat. Wenn ich mich richtig erinnere, ging das bereits 2010 los. Aktuell ist er im Forum weniger aktiv, weil er es für eine gute Idee hält, auf einer Vulkaninsel 🌋 😎 mitten im Atlantik ein Haus zu bauen und in diesem Kontext viel zu tun hat. 😬


    Anders als bei vielen anderen Heimkino-Besuchen war ich in diesem Fall allein zu Gast (war beruflich in München). Das war im Rückblick ein sehr guter Umstand. Im Zweier-Dialog können die Gespräche viel ausführlicher werden und tiefer gehen, als wenn man mit mehreren Leuten zu Besuch ist.


    Stellt Euch mal die Situation vor, wenn ein passionierter Musik- und Klang-Fuchs, der seit Jahren an seinen Lautsprechern feilt, auf jemanden wie mich trifft, ein Filmfreak mit Technik-Affinität, der meist nach der automatischen Einmessung schon zufrieden ist und von sich selbst sagt, dass er Holzohren hat! Da treffen zwei ganz verschiedene Perspektiven des gleichen Hobbys "Heimkino" aufeinander. Und genau das machte den Besuch bei Andy so besonders und war für mich eine gigantische Erweiterung des Hörizonts (<-- kein Tippfehler). Mehr dazu weiter unten.


    Bei einer anderen Perspektive sind wir dagegen exakt deckungsgleich: Kochen und Genießen! So starteten wir den Abend mit einem richtig leckeren Essen bei sehr sommerlichen Temperaturen (es war Juli) auf der Terasse. Vielen Dank für Speis und Trank, Andy! 😋 Danach ging es direkt in die Cinebar im Keller des Hauses.



    Andy erklärte mir, wie er zum Hobby kam: Es ging los mit der Optimierung seiner Lautsprecher, Dynaudios Contour T, zunächst mit einfachen Maßnahmen wie Position im Raum, später mit Wandeinbau und der Raumakustik. Dann betrieb er die eigentlich passiven Lautsprecher aktiv mit digitaler Entzerrung durch DSPs. Und daraus wurde dann die Entwicklung eigener Speaker, denn - das wissen wir schließlich alle - wenn's richtig gut werden soll, muss man es selbst machen! 😬


    Die Lautsprecher haben den coolsten Namen, den man sich denken kann: CUBA LIBRE. 🤩 Außerdem haben die LS ein richtig gutes Logo, siehe obiges Bild auf der rechten Seite. Zu den LS gibt es einen sehr lesenswerten Thread im Forum, den ich auch nicht DIY-lern sehr empfehlen kann: DIY - Lautsprecher "CUBA LIBRE"


    Andy erläuterte mir, wie wichtig der Mitteltöner in einem Lautsprecher ist, da dieser wesentliche, wenn nicht sogar die wesentlichsten Teile des Sound-Signals wiedergibt. Das kann man einfach selber testen: Lautsprecher aufschrauben und die einzelnen Wege mal einzeln anhören, indem man die jeweils anderen Wege stilllegt (Stecker abziehen). Wer digital entzerrte Lautsprecher betreibt, muted einfach alle anderen Wege und hört, was aus dem Mitteltöner rauskommt, wenn TT und HT still sind. Ich würde die Bedeutung des Mitteltöners zu gerne selbst testen, aber meine Lautsprecher haben nur zwei Wege. 😩

    Wir haben es zwar vor Ort nicht gemacht, aber ich vertraue Andy da einfach, dass der Mittelton essentiell für z. B. Stimmen ist und eine wichtige Rolle in einem Lautsprecher spielt. Das menschliche Ohr ist in dem Bereich besonders sensibel, da unsere Sprache sich in diesem Frequenzbereich bewegt. Da ist es von Vorteil, wenn der gesamte Mitteltonbereich von einem Chassis wiedergegeben wird. Bei Zwei-Wege Lautsprechern ist häufig ein möglicherweise kritischer Übergang zwischen den Chassis genau im wichtigen Mitteltonbereich.

    In der CUBA LIBRE sind die Kalotten ATC SM75-150S als Mitteltöner im Einsatz, die zum Zeitpunkt des Baus allein 600 € pro Stück kosteten. Die Kalotten waren u. a. auch in Lautsprechern von Klein und Hummel verbaut, beispielsweise in der K&H O500C. Sowohl die Kalotten als auch die gesamte CUBA LIBRE klingen, das darf ich mittlerweile bestätigen, herausragend. Die Lautsprecher laufen im Full-Range Betrieb, d.h. die geben das gesamte Frequenzspektrum inkl. Tiefton wieder. Ein Subwoofer-System unterstützt zusätzlich die Wiedergabe tiefster Töne, inkl. eines Sub-Basses in einem natürlichen "Horn" unter der Treppe.


    Ein Foto der CUBA LIBRE habe ich aus obigem Thread geklaut:




    Andys Kette ist ebenfalls einzigartig. Er spielt mit einem Oppo Player zu, der den Ton dekodiert. Von dort geht es für jeden Kanal einzeln digital in DSPs, und von den DSPs direkt in die Endstufen. Die Lautstärke wird am Oppo geregelt. Es gibt keinen AV-Verstärker und keine Vorstufe. Deswegen bietet die CINEBAR aktuell 5.1 Kanäle; der Oppo kann glaube ich bis zu 7.1. Die Leinwand in der CINEBAR hängt relativ hoch, und auch die Lautsprecher rechts/links sind recht hoch platziert. Das soll akustisch den Eindruck erzeugen, dass da oben eine Band auf der Bühne spielt.


    Nach den ausführlichen Erläuterungen, die meiner Meinung nur möglich waren, weil wir zu zweit waren, fing Andy mit ein paar Sound-Beispielen ein. Bei jedem Track sagte Andy mir, worauf ich achten sollte. Wir starteten mit ca. 80 db Abhörlautstärke, steigerten uns gegen später auf rund 100 dB. Der erste Track war Christy Barons Interpretation von "Ain't No Sunshine". Dabei sollte ich drauf achten, wie sich der der Kontrabass anhört. Ob er das Volumen wie ein echter Kontrabass, direkt vor einem auf der Bühne gespielt, erzeugt. Schon der erste Track war sehr eindrucksvoll. Eine unglaubliche Live-Atmosphäre füllte den Raum, es klang so, als würde die Band direkt vor meiner Nase spielen. Weiter ging es mit "What a wonderful world", der mich ebenfalls schwer beeindruckt hat. Leider habe ich es versäumt, zu notieren, worauf es bei diesem Track ankommt. Dann war "A Hundred Miles Or More" von Alison Kraus dran. Bei dem Track ist relevant, ob ihre hohe Stimme bei etwa 01:30 stressig klingt oder nicht - ich vermute mal, dass manche Lautsprecher an dieser Stelle Verzerrungen produzieren. Ratet mal, ob Alison mich in der CINEBAR gestresst hat! 😉

    Zeit für Yello und den Track "Dada". Der Track arbeitet mit Phasenspielereien, so dass die Sounds in diesem Stereo-Track scheinbar aus dem ganzen Raum kommen, obwohl nur die R/L Lautsprecher laufen. Dann war der Punkt erreicht, an dem meine Holzohren sich bemerkbar machten. Ich spreche häufig ein wenig scherzhaft von Holzohren, es hat aber einen ernsten Hintergrund: Seit einem Hörsturz vor 12 Jahren höre ich auf dem rechten Ohr deutlich schlechter. Wir hörten einen Live-Track (Name leider vergessen), in dem das Zirpen einer Grille auf der rechten Seite zu hören ist. Nur leider ist das Zirpen für mich nicht hörbar. 😔 Auf meinen Wunsch hörten wir noch den Track "Avratz" von Infected Mushroom, den ich vom Besuch bei Frank aka Juli83oggi im September 2023 mit den feinen HKV-Lautsprechern bereits kannte. Da achtete ich vor allem auf den dreckigen Synthbass gegen 04:30 im Track. Meine Augen (und Holzohren) leuchteten vor Vergnügen!


    Ich kann meine Eindrücke gar nicht alle wiedergeben, weil es schlicht zu viele waren. Außerdem habe ich es nicht geschafft, mir alles zu notieren, weil mich die Musik so beeindruckt hat. So war u a. "Sista" von Rachelle Farrel dabei. Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, sollte die Stimme sexy klingen. Und das tat sie sehr wohl! Dabei waren mehrere Konzertscheiben, u. a. Metallica mit dem Track "Enter Sandman", den sogar ich als Electro-Fan kenne. In dieser Hinsicht wer der Abend bei Andy ein Ohrenöffner: Ich habe noch nie in meinem Leben so lange und so konzentriert Musik gehört und dabei den Klang von Musik genossen, die ich nicht kenne und die eigentlich gar nicht meine Musikrichtung ist.


    Gegen Ende haben wir ein paar Filmausschnitte gesehen und gehört. Dabei war u. a. "Terminator Salvation", die Szene an der Tankstelle. Diese Szene ist mehr auf der Krach-Bumm-Seite des Klang-Spektrums anzusiedeln, und damit hatten die CUBA LIBRE Lautsprecher in der CINEBAR keinerlei Mühe.

    Besonders beeindruckt hat mich ein Ausschnitt aus Star Trek (2009), also dem Reboot von JJ Abrams. Wir hörten den Showdown ab ca. 01 Stunden 42 Minuten an. Die Szene beginnt eher ruhig mit Dialogen, um dann gehörig aufzudrehen. Es kommt voluminöse Orchestermusik dazu, die in der CINEBAR wunderbar klar und gestaffelt wiedergegeben wird. Parallel dazu ertönen gegen später heftige Schüsse, Explosionen und Warping-Sounds. Die CUBA LIBRE gaben das gesamte Sound-Gewitter mühelos wieder, so dass es sich anhörte, wie ein Konzert, bei dem eben auch Explosionen zu hören sind. Die Musiker lassen sich aber nicht von den Erschütterungen beeindrucken, sondern spielen einfach weiter. In meinem Heimkino büßt die Soundkulisse deutlich ein, wenn die Explosionen zur Musik dazukommen. Mal davon abgesehen, dass man bei mir nicht den Eindruck hat, live bei einem Konzert dabei zu sein.

    Eigentlich mag ich es, bei jedem Besuch einen Film mit dem Gastgeber anzuschauen. In diesem Fall war leider keine Zeit, aber auch kein Bedarf bei mir. Denn mein Hirn hatte schon Stunden vorher die fette Warnmeldung "Information Overload" angezeigt. 😁


    Es ging mittlerweile deutlich auf Mitternacht zu, obwohl ich eigentlich schon um 23:00 Uhr weiterziehen sollte, denn der Hotel-CheckIn sollte eigentlich vor Mitternacht erfolgen. 😱 Schwer beeindruckt, aber auch traurig, weil ich nicht noch mehr hören konnte, zog ich weiter. Der Besuch in der CINEBAR hallt immer noch bei mir nach. Noch nie vorher habe ich solche eindrucksvollen Lautsprecher gehört. Kein Heimkino hat solche Live-Atmosphäre erzeugen können. Und kein Kino hat es bisher geschafft, die Kombination aus Filmmusik und parallelen Effekten so klar und mühelos wiederzugeben. Der Besuch bei Andy hat meinen Hörizont deutlich erweitert. Mir aber auch aufgezeigt, wo die Grenzen meiner Ohren sind.

    Nach dem Besuch in der CINEBAR habe ich zum ersten Mal etwas in meinem Heimkino gemacht: Musik gehört. Nicht nebenbei, sondern konzentriert. Und dabei auf die Details geachtet, die Andy mir erläutert hat. Spoiler: Bei mir klingt es nicht so gut, der Kontrabass nicht so groß, die Stimme nicht sexy und Alison etwas stressig. Wenn ich mal einen größeren Invest in die Lautsprecher des FOKUS machen sollte, dann werden drei Fullrange-Lautsprecher in meiner Front einziehen.


    Vielen Dank für Deine Gastfreundschaft, Andy. Es hat mich riesig gefreut, dass ich Dich besuchen durfte! Und ich habe so viel mitgenommen. Danke dafür, das war einmalig!

    Bauthread: FOKUS Heimkino

    (Ein Claim für das Kino wird derzeit noch gesucht; der Claim ist noch ... unscharf. Aber die Suche ist im Fokus!)

  • die Kalotten ATC SM75-150S im Einsatz, die jeweils ein paar hundert Euro kosten. Die Kalotten sind u. a. auch in Lautsprechern von Klein und Hummel verbaut, beispielsweise im beliebten Studio-Monitor KH 310.

    Toller Bericht.

    Allerdings ist das nicht richtig.


    Dieser Typ war nur in einem K&H Lautsprecher verbaut und zwar der O500C (aus 2002?).

    Und natürlich auch in den Lautsprechern von ATC selbst (verschiedene Typen).


    In den anderen damaligen K&H (O300, O410,..) war ein anderer Typ (Dynaudio).


    Die aktuellen Sennheiser/Neumann (K&H gibt es so nicht mehr) haben wiederum andere MT verbaut. Wie es scheint keine für den/jeden Endkunden frei käufliche.


    mfg

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