Dieser Thread handelt sich um den PC als Medienserver, audiophiles Wiedergabegerät und über Acourate, eine digitale Raumkorrektursoftware die süchtig macht.
Vor ca. einem Jahr habe ich damit begonnen mich über HIFI PC´s zu informieren. Während sich am Anfang fast nur englischspachige Artikel und Foren mit dem Thema digitale Raumkorrektur auseinander gesetzt haben, findet man heute auch schon einige Informationen in Deutsch. Als Pioneer in diesem Bereich möchte ich fujak nennen, dessen Artikel aus dem HIFI Forum habe ich regelrecht verschlungen. Das hier ist seine letzte Erfahrung mit Acourate.
Aber jetzt fange ich aber erst mal von vorne an.
Die hochwertigsten Aufzeichungen und Wiedergabemöglichkeiten wird es wohl in professionellen Tonstudios geben. Auf dem so genannten Studiomaster werden die Musikaufzeichnungen in maximaler Qualität und Auflösung vorgehalten. Zur Wiedergabe dieser Files werden in der Regel PC´s verwendet. Auflösungen von 192khz und 24bit sind aktuell möglich. Die Firma Linnrecords hält in Ihrem Downloadbereich auch einige dieser Files zum Download bereit.
Während Linn hauptsächlich klassische Titel anbietet, gibt es auch andere Anbieter mit HD Files.
Natürlich kann auch die eigene CD Sammlung (44,1khz 16 bit) gerippt und in die Filesammlung mit aufgenommen werden. Das FLAC Format (z.B.) ermöglicht ein verlustfreies komprimieren der Musikdateien. Beim Auslesen einer CD durch einen konventionellen CD-Player, können Fehler entstehen, die durch den Player korregiert werden müssen.
Die kostenlose Software EAC rippt die Musikdateien mit Hilfe von Prüfsummen auf die Festplatte oder den USB Stick und gleicht das Ergebnis mit einer Datenbank im www ab. Der Vorgang wird so lange wiederholt, bis das fehlerfreie speichern der Daten möglich war. Sogar zerkratzte Scheiben sind so noch zu retten.
> EAC
Das Programm EAC muß für FLAC Dateien vorher noch eingerichtet werden
Jeder halbwegs aktuelle PC ist in der Lage, audiophile Files in bester Qualtät widerzugeben. Auch das Betriebssytem spielt dabei keine sehr große Rolle.
Ich verwende meinen lüfterlosen HFX
Es muß nur darauf geachtet werden, das der interne KMixer von Windows umgangen wird.
Eine geeigneten Soundkarte sollte auch mit einem ASIO Treiber direkt angesprochen werden können. Mit einer professionellen Soundkarten wie z.B. eine RME Fireface, Hammerfall ect. ist sicher das oberste Ende der Fahnenstange erreicht. Mitlerweile gibt es sie auch als reine USB Version.Test vom Fireface UC
Diese, von Profis eingesetzten Soundkarten haben eine eigene Stromversorgung und D/A Wandler die gewöhnlichen Standalone Player deutlich überlegen sind. Auch im Vergleich mit externen DAC können diese Soundkarten sehr gut mithalten. Acht analoge Ausgänge können von Interesse sein, wenn das System für die Mehrkanalwiedergabe eigesetzt werden soll. Auch digitale Frequenzweichen sind somit zu realisieren.
Zur Wiedergabe der Musikdateien wird ein einfacher und guter Softwareplayer verwendet. Als kostenloses Tool bietet sich hier z.B. Foobar an.
Neben zahlreichen Plugins lassen sich in diesem Player für die Wiedergabe der Musik auch die benötigten ASIO Treiber (mit asio.dll Plugin) für die Soundkarte verwenden. Wer die Oberfläche des Player zu langweilig findet, kann im Internet aus verschiedenen Skins auswählen.
An dieser Stelle ist der audiophile PC nun eigentlich auch schon fertig.
1. CD mit EAC rippen oder HD Files downloaden
2. Musiksignal mit foobar und ASIO Treiber direkt an die Soundkarte weiterleiten.
An dieser Stelle möchte ich nur kurz auf alternative Konfigurationsmöglichkeiten eingehen:
Natürlich kann man das Musiksignal auch digital bis zum Receiver durchschleifen und die internen Wandler der Vorstufe verwenden.
Außer dem ist es möglich den PC nur als digitalen Equalizer zu verwenden und die Dateien mit einen Standalone Player zuzuspielen. (z.B. digital rein > digital raus)
Jetzt komme ich auf die digitale Raumkorrektur zu sprechen.
Entgegen Equalizern mit konventioneller Technik und manuell konfigurierten IIR Filtern, arbeiten so genannte FIR Filter linearphasig.
Das heißt, dass Tonsignal wird nicht nur im Frequenzgang korregiert, sondern kommt auch phasenlinear und zeitrichtig am Hörplatz an.
Die Wohnraumakustik wird mittels kalibrieretem Messsystem ermittelt und ein komplexer Alogrhytmus berechnet entsprechende Korrekturfilter. Die widergegebene Musik wird nun mit Hilfe dieses Filter gefaltet (Convoler) das es die negativen Raumeinflüsse kompensiert. Dies ermöglicht eine ungewohnt realistische Wiedergabe in der heimischen Wohnstube.
digitale Raumkorrektur mit FIR Filter
Als Software die mit FIR Filtern arbeiten möchte ich nur folgende nennen:
DRC (kostenlos)
Audiolense (mehrkanalig)
acourate
Hier gibt es die benötigten Convoler Programme zum Download:
Nachfolgend werde ich über acourate berichten.
Das Programm ist zwar mit € 340.- nicht gerade billig, aber jeden Euro Wert.
Der Entwickler ist Uli Brüggemann. Aus meinem Wissensstand würde ich Ihn als sehr kompetent und hilfsbereit beschreiben. Ich hatte die Impulseantwort meines Raumes mit Hilfe des LogSweepRecorders gemessen und zusammen mit drei Musiktiteln per Eamil zugesendet.
Download Logsweeprecorder
Nun wurde die Musik mit der inversen Raumanwort gefaltet und zurückgesendet. Die Files lassen sich mit jedem gewöhnlichen Player abspielen. Der Vergleich mit den Originaldateien hatte mit überzeugt. Acourate muß her.
Acourate kann zum Beispiel eine unsymetrische Aufstellung der Lautsprecher ausgleichen. Es kann schlechtere Kabel kompensieren, es könnte einen eingebeulten Hochtöner oder andere Lautsprecherfehler ausgleichen. Acourate könnte den Hochtonebreich anpassen wenn Lautsprecher hinter einer Leinwand oder hinter Bezugstoff stehen. Es könnte z.B. ausgleichen wenn man den Höchtöner nicht auf Achse hören kann usw., ein mächtiges Werkzeug eben.
Bei nahezu perfekter Wiedergabe im optimiertem Raum ohne Moden sind die Auswirkungen von Acourat nur kaum wahrnehmbar. Aber wer hat das schon ?
Chris, Thomas und Claus konnten sich schon mal einen kurzen Eindruck von der wirkungsweise der FIR Filter verschaffen. Der Filter war jedoch nur quick und dirty erstellt und muß psychoakustisch ausgefeilt werden.