Acourate macht süchtig !

  • Dieser Thread handelt sich um den PC als Medienserver, audiophiles Wiedergabegerät und über Acourate, eine digitale Raumkorrektursoftware die süchtig macht.


    Vor ca. einem Jahr habe ich damit begonnen mich über HIFI PC´s zu informieren. Während sich am Anfang fast nur englischspachige Artikel und Foren mit dem Thema digitale Raumkorrektur auseinander gesetzt haben, findet man heute auch schon einige Informationen in Deutsch. Als Pioneer in diesem Bereich möchte ich fujak nennen, dessen Artikel aus dem HIFI Forum habe ich regelrecht verschlungen. Das hier ist seine letzte Erfahrung mit Acourate.


    HIFI mit Netbook


    Aber jetzt fange ich aber erst mal von vorne an.


    Die hochwertigsten Aufzeichungen und Wiedergabemöglichkeiten wird es wohl in professionellen Tonstudios geben. Auf dem so genannten Studiomaster werden die Musikaufzeichnungen in maximaler Qualität und Auflösung vorgehalten. Zur Wiedergabe dieser Files werden in der Regel PC´s verwendet. Auflösungen von 192khz und 24bit sind aktuell möglich. Die Firma Linnrecords hält in Ihrem Downloadbereich auch einige dieser Files zum Download bereit.


    linnrecords


    Während Linn hauptsächlich klassische Titel anbietet, gibt es auch andere Anbieter mit HD Files.


    HD Tracks


    Natürlich kann auch die eigene CD Sammlung (44,1khz 16 bit) gerippt und in die Filesammlung mit aufgenommen werden. Das FLAC Format (z.B.) ermöglicht ein verlustfreies komprimieren der Musikdateien. Beim Auslesen einer CD durch einen konventionellen CD-Player, können Fehler entstehen, die durch den Player korregiert werden müssen.
    Die kostenlose Software EAC rippt die Musikdateien mit Hilfe von Prüfsummen auf die Festplatte oder den USB Stick und gleicht das Ergebnis mit einer Datenbank im www ab. Der Vorgang wird so lange wiederholt, bis das fehlerfreie speichern der Daten möglich war. Sogar zerkratzte Scheiben sind so noch zu retten.


    > EAC


    Das Programm EAC muß für FLAC Dateien vorher noch eingerichtet werden


    Turtorial für EAC


    Jeder halbwegs aktuelle PC ist in der Lage, audiophile Files in bester Qualtät widerzugeben. Auch das Betriebssytem spielt dabei keine sehr große Rolle.



    Ich verwende meinen lüfterlosen HFX


    Es muß nur darauf geachtet werden, das der interne KMixer von Windows umgangen wird.
    Eine geeigneten Soundkarte sollte auch mit einem ASIO Treiber direkt angesprochen werden können. Mit einer professionellen Soundkarten wie z.B. eine RME Fireface, Hammerfall ect. ist sicher das oberste Ende der Fahnenstange erreicht. Mitlerweile gibt es sie auch als reine USB Version.Test vom Fireface UC



    RME Audio


    Diese, von Profis eingesetzten Soundkarten haben eine eigene Stromversorgung und D/A Wandler die gewöhnlichen Standalone Player deutlich überlegen sind. Auch im Vergleich mit externen DAC können diese Soundkarten sehr gut mithalten. Acht analoge Ausgänge können von Interesse sein, wenn das System für die Mehrkanalwiedergabe eigesetzt werden soll. Auch digitale Frequenzweichen sind somit zu realisieren.


    DAC Vergleich von fujak


    Zur Wiedergabe der Musikdateien wird ein einfacher und guter Softwareplayer verwendet. Als kostenloses Tool bietet sich hier z.B. Foobar an.


    foobar 2000


    Neben zahlreichen Plugins lassen sich in diesem Player für die Wiedergabe der Musik auch die benötigten ASIO Treiber (mit asio.dll Plugin) für die Soundkarte verwenden. Wer die Oberfläche des Player zu langweilig findet, kann im Internet aus verschiedenen Skins auswählen.



    An dieser Stelle ist der audiophile PC nun eigentlich auch schon fertig.


    1. CD mit EAC rippen oder HD Files downloaden
    2. Musiksignal mit foobar und ASIO Treiber direkt an die Soundkarte weiterleiten.


    An dieser Stelle möchte ich nur kurz auf alternative Konfigurationsmöglichkeiten eingehen:


    Natürlich kann man das Musiksignal auch digital bis zum Receiver durchschleifen und die internen Wandler der Vorstufe verwenden.
    Außer dem ist es möglich den PC nur als digitalen Equalizer zu verwenden und die Dateien mit einen Standalone Player zuzuspielen. (z.B. digital rein > digital raus)

    Jetzt komme ich auf die digitale Raumkorrektur zu sprechen.


    Entgegen Equalizern mit konventioneller Technik und manuell konfigurierten IIR Filtern, arbeiten so genannte FIR Filter linearphasig.
    Das heißt, dass Tonsignal wird nicht nur im Frequenzgang korregiert, sondern kommt auch phasenlinear und zeitrichtig am Hörplatz an.
    Die Wohnraumakustik wird mittels kalibrieretem Messsystem ermittelt und ein komplexer Alogrhytmus berechnet entsprechende Korrekturfilter. Die widergegebene Musik wird nun mit Hilfe dieses Filter gefaltet (Convoler) das es die negativen Raumeinflüsse kompensiert. Dies ermöglicht eine ungewohnt realistische Wiedergabe in der heimischen Wohnstube.


    digitale Raumkorrektur mit FIR Filter


    Als Software die mit FIR Filtern arbeiten möchte ich nur folgende nennen:


    DRC (kostenlos)
    Audiolense (mehrkanalig)
    acourate


    Hier gibt es die benötigten Convoler Programme zum Download:


    Convolver


    Nachfolgend werde ich über acourate berichten.
    Das Programm ist zwar mit € 340.- nicht gerade billig, aber jeden Euro Wert.
    Der Entwickler ist Uli Brüggemann. Aus meinem Wissensstand würde ich Ihn als sehr kompetent und hilfsbereit beschreiben. Ich hatte die Impulseantwort meines Raumes mit Hilfe des LogSweepRecorders gemessen und zusammen mit drei Musiktiteln per Eamil zugesendet.

    Download Logsweeprecorder


    Nun wurde die Musik mit der inversen Raumanwort gefaltet und zurückgesendet. Die Files lassen sich mit jedem gewöhnlichen Player abspielen. Der Vergleich mit den Originaldateien hatte mit überzeugt. Acourate muß her.


    Acourate kann zum Beispiel eine unsymetrische Aufstellung der Lautsprecher ausgleichen. Es kann schlechtere Kabel kompensieren, es könnte einen eingebeulten Hochtöner oder andere Lautsprecherfehler ausgleichen. Acourate könnte den Hochtonebreich anpassen wenn Lautsprecher hinter einer Leinwand oder hinter Bezugstoff stehen. Es könnte z.B. ausgleichen wenn man den Höchtöner nicht auf Achse hören kann usw., ein mächtiges Werkzeug eben. :P
    Bei nahezu perfekter Wiedergabe im optimiertem Raum ohne Moden sind die Auswirkungen von Acourat nur kaum wahrnehmbar. Aber wer hat das schon ?


    Chris, Thomas und Claus konnten sich schon mal einen kurzen Eindruck von der wirkungsweise der FIR Filter verschaffen. Der Filter war jedoch nur quick und dirty erstellt und muß psychoakustisch ausgefeilt werden.

  • Hi Andi,
    ich weiß ja, daß du dich schon länger mit dieser Filter-Falt-Technik beschäftigst. Freut mich daß du nun soweit bist und dich das Ergebnis überzeugt. Freue mich schon auf eine Vorführung bei Gelegenheit :)


    @Chris, Thomas und Claus:
    Lassen sich schon die ersten Höreindrücke mitteilen ?


    Jan

  • Hallo Andi,



    toller Artikel !
    Ich denke auf der HighEnd haben der eine oder andere mit der gleichen oder ähnlichen Software abgespielt.


    Hi Jahn,


    Bei Andi kann ich sagen brachte es einiges !
    Ich denke auch das soetwas die Zukunft ist.
    Für mich aber erst interresant wenn es in 5.1 funktioniert .


    Und bezahlbar muß es natürlich auch sein !


    Gruß
    Chris

  • Auf der HighEnd wurde ja auch der Audiovolver II angeboten.


    audiovolver II


    Das Gerät ist eine Fertiglösung und arbeitet auch mit der Software Acourat von Uli Brüggemann. Es wurde zusammen mit einem Einmesservice angeboten und kostet ca. 5000.- €
    In der Zeitschrift Audio hat man Ihn gegen Audyssey und Lyngdorf getestet.


    audio pdf


    @Chris
    Um Erfahrungen zu sammeln ist es gut erst mal mit Stereo zu beginnen. Die Mehrkanalanwendungen funktionieren mit anderer Software. Das wird dann m ein nächstes Projekt. Vermutlich bekomme ich es nur mit minimalphasigen Filtern zum laufen. FIR Filter verursachen vermutlich eine zu große Latenz. Bild und Ton einer Blu Ray sind dann nicht mehr synchron. Allerdings gibt es auch Software um das Bild zu verzögern, mal sehen ob die Qualität daruter leidet. Gerade Du hörst doch sehr viel Stereo. Der PC ist in diesem Stadium nur ein sehr guter CD Player.

  • Hi Andi,


    wie nicht anders gewohnt von Dir ein wirklich sehr gelungener Artikel, sehr informativ-RESPEKT!


    @ALLE
    Mein Höreindruck:
    Im direkten Vergleich des unbehandelten und des behandelten Musikstückes, gehört an den gleichen Komponenten, bringt das Programm enorm viel. Z.B. bei dem von Andi ausgesuchten Stück von "Yello":
    unbehandelt viel zu zischelig in den Höhen, die nach einiger Zeit anfingen zu nerven, klangen behandelt wesentlich angenehmer aber trotzdem weiterhin sehr gut durchhörbar und man hatte das Gefühl, man könnte jetzt den Volume-Regler viel weiter nach rechts drehen ohne das etwas nervt ;) .
    Allerdings, wie gut das System "Absolut" klingt, kann man bei so einem Test nicht beurteilen, dieser bleibt relativ.


    LG
    Der Captain

  • Hallo Andi,


    toller Bericht , freue mich jetzt schon darauf, es bei Dir zu hören und bin sehr gespannt darauf.
    Es ist immer wieder stark mit welchen Themen Du unser Forum füllst.
    Klasse Danke.


    Gruß Mad Ralph

  • Zeit für eine erste Bestandsanalyse.


    Es sollen Filter für eine digitale Raumkorrektur mit Hilfe von Acourate errechnet werden. Zur Vermessung steht ein akustisch optmierter Raum mit breitbandigen Absorern an den Seiten (10 cm Mineralwolle) und breitbandigen Plattenschwingern auf der Rückseite des Raumes. Equalizer oder FIR Filter können kein Ersatz für die akustische Optmierung eines Raumes, oder für gute Lautsprecher sein.
    Auf der anderen Seite kann aber Acourate seine ganze Stärke unter Beweis stellen, wenn es viel zu optmieren gibt. (z.B. Wohnzimmer) :side:



    Die Nachhallzeit ist mit ca. 200ms eher als trocken zu bezeichnen.


    Gemessen werden ein paar Lautsprecher der Firma Dynaudio Contour T 2.5 mit D´Appolito Anordnung, verbaut in einer unendlichen Schallwand, zwei Kanäle ohne Subwoofer. (Bassreflexrohr verschlossen)




    Zunächst wird das Mikrofon am Referenzplatz aufgestellt und mittig nach vorne ausgerichtet. Bei einer Ledercouch schützt eine Wolldecke vor starken Reflexionen.
    Die Wolldecke wird später gegen Euch Hochtonabsober einfach ausgetauscht. :laugh:
    Anschlußschema


    Mikrofon > Mikrofonverstärker > Soundkarte Line In
    Soundkarte Line out > Verstärker > Lautsprecher
    Die Soundkarte muß für diese Messungen duplexfähig sein, das heißt sie muß das Signal zur gleichen Zeit ausgeben und aufnehmen können.
    Als erstes öffnet man den Acourate Longesweep Recorder und versichert sich ob die Soundkarte richtig erkannt wurde. Dies sollte zumindest so sein, wenn sie von einem ASIO Treiber unterstützt wird. Nochmal prüfen ob Line In und Line out der Karte richtig angezeigt wird. Den Lautstärkeregler auf gemäßigte Zimmerlautstärke.
    ACHTUNG, sehr laute Pegel könnten den Hochtöner zerstören.
    Als Messbereich ca. 10 - 22000 Hz einstellen. Um einen Filter für eine CD zu erstellen wählt man eine Samplerate von 44.1 khz und drückt auf Start Recording



    Jetzt sollte ein 60 Sekunden andauernder Frequenzsweep zunächst vom linken und dann vom rechten Lautsprecher zu hören sein. Die erfolgreiche Messung quitiert Acourate mit folgender Meldung.



    Der angezeigte IACC ist eine wichtige akustische Kenngröße die aussagt, wie die Übereinstimmung der beiden Lautsprecherkanäle ist. Sie wird hauptsächlich durch die symetrische Aufstellung der Lautsprecher im Raum und die Form des Raumes.
    Da mein Raum akutisch optmiert ist und zumindest im vorderen Teil eine Symetrie aufweit kann sich der Wert ganz gut sehen lassen. Die insgesamt unsymetriesche der CINEBAR verhagelt mir hier jedoch sicher einen Spitzenwert.


    DefiniteAudio (Anbieter des Audio Volvers)bewetete den IACC folgendermaßen.
    < 0,6 schlecht
    > 0,6 gut
    > 0,7 sehr gut
    > 0,8 exzellent
    > 0,9 spektakulär"



    Anschließend können die beiden gemessenen Files des linken und rechten Kanales in Acourate hochgeladen werden. Die Ansichten können frei gewählt werden. Hier im obenen Teil die Amplitude (Frequnezverlauf). Im unteren Teil der Grafik habe ich die Sprungantwort des Files herangezoomt.



    Ein Blick auf den Frequenzverlauf.


    Alle Klangregler oder Equalizer sind ausgeschaltet und die Vorstufe Arcam AV9 auf Stereo direkt. Die Dynaudio T 2.5 wurden in eine unendenliche Schallwand in die Ecken der Front eingebaut um zusätzliche Reflexionen und Auslöschungen der Wände zu vermindern. Da die Dynaudio Lautsprecher eigentlich für eine freie Aufstellung entwickelt wurden, geben Sie rein rechnerisch den Bassbereich um 6 dB zu laut wieder. Diese Bassanhebung betrifft den Bereich unterhalb ca. 100 Hz, dies ist auch schön auf der Grafik zu sehen. Ein paar Raummoden krümmen die Messung, sonst sieht der Frequenzverlauf relativ ausgeglichen aus. Zu den Höhen fällt der Frequenzverlauf etwas zu früh ab, was damit zusammenhängt, das der Hochtöner nicht komplett auf den Hörplatz ausgerichtet werden konnte. Die LS sind zwar nach innen eingedreht, aber zu wenig nach vorne angekippt (Hochtöner auf 140 cm) Auch der akustische Bezugstoff mit dem die Lautsprecher verkleidet und wirkt sich bei ca.15 000 negativ aus. Die Lautsprecher spielen im Freifeld auf ca. 3 dB linear mit einer leichten Basserhöhung.


    Ein Blick auf die Sprungantwort


    Das Signal sollte im Idealfall mit einem starken Anstieg beginnen und gleichmäßig nach unten ausschwingen.


    Hier gibt es eine kurze Ausführung zum Thema Sprungantwort


    Fairaudio

    Neben dem Thema IACC und dem Frequnzverlauf wird die Sprungantwort der dritte Indikator sein an dem ich die qualitative Verbesserung der digitalen Korrektur überprüfen möchte. Sie steht wie die Messung der Impulsantwort und Phase für die zeitrichtige wiedergabe der Lautsprecher.
    Auschlaggebend für die Beurteilung einer Sprungantwort sind hauptsächlich die ersten 10ms (Millisekunden). Aus diesem Grund habe ich sie auf der Grafik auf insgesamt 20 ms herangezoomt. Leider ist der erste Anstieg nicht sehr Impulshaft, vielmehr ist ein sanfter Hügel zu sehen dem ein zweiter Hügel (von 0,138 - 0,140)folgt. Dieser zweite Hügel sollte da aber nicht sein. Verantwortlich dafür ist vermutlich eine Reflexion die einen um 70 cm weiteren Weg hat als der Direktschall. Hier habe ich meine Couch in Verdacht, da es besser wurde in dem ich die Decke darüber geworfen habe. Um es noch besser in den Griff zu bekommen werde ich euure Unterstützung benötigen, oder ich besetze die Couch mit ein paar Schaufensterpuppen. :laugh: Der nachfolgende Abschwung geht mit einem Wert von 2,4 sehr weit unter die Nullinie heraus. Sonst kann man sich eigentlich nicht beklagen, die beiden Kanäle laufen relativ gut paralell.



    Alle weiteren Schritte können durch vier vorgegebe Marcros weitgehenst automatisiert ablaufen. So kommt man sehr einfach zu einem brauchbarem Ergebniss. Man kann jedoch jedezeit in den Vorgang eingreifen. Entsprechendem Wissen vorausgesetzt, lässt sich dadurch das Ergebnis noch weiter optmieren. :laugh:

  • Marcro 1


    Mit diesem Marco wird der Frequenzverlauf nach gehörphysiologischen Geischtpunkten geglättet. Die Art der Glättung ist nicht mit der 1/3 oder 1/6 Glättung von normalen Messprogrammen vergleichbar. Mit der Funktion PSY1: Long / oder Psychoakustik, streut Herr Dr. Ulrich Brüggemann seine geheimen Zutaten in die Suppe.
    Die längere Rechenzeit für diese Option entschädigt mit einem besseren/natürlicheren Korrekturergebnis.


    Im Fenster Frequnecy Dependent Window kann eingegeben werden wie stark das Signal bearbeitet werden soll. Der erste Wert steht für die tiefen Frequenzen, der zweite Wert steht für die höheren Frequenzen. Mit einem Wert von 20 habe ich hier also für die tiefen Frequenzen eine stärkere Korrektur eingestellt.


    Zitat Fujak

    Zitat

    - Frequency Depending Window: 15/10 (d.h. im Hochtonbereich etwas schwächer als im Bassbereich korrigieren, damit Du einen größeren Bewegungsradius im Sweetspot hast). Falls Du öfter zu zweit hörst, sollte der Radius noch größer sein; dann würde ich 10/5 oder 7/3 einstellen.
    - High Frequency Treatment: maximal die halbe Frequenz der jeweiligen Samplerate einstellen (bei 44.1 KHz also maximal 22000Hz,). Insgesamt würde ich ihn generell bei jeder Samplerate bei ca. 20.000Hz einstellen, weil das den Hochtöner entlastet und Rechenleistung einspart.



    Es ist in jedem Fall ratsam, an dieser Stelle das File zur Korrektur des Mikrofones einzugeben.


    Marcro 2


    Mit Hilfe des nun erstellten Frequenzganges wird nun eine Targekurve (Zielkurve) erstellt.
    Alles was unterhalb der Kurve liegt wird nicht korregiert.
    Eine zu den Höhen um 3 dB abfallende Kurve entspricht am ehesten unseren Hörempfinden. Im Tiefbassberich habe ich bei 18 Hz einen Subsonic gesetzt.
    Es ist zu sehen, das keine Frequenz angehoben wird um das Ziel (Target)zu erreichen, vielmehr gibt es Absenkungen von in der Größenordnung von 0 - 15 dB. Durch den korregierten Frequenzgang wird somit die Musik um ca. 8 dB leiser wiedergeben.


    Zitat Fujak

    Zitat

    Target am linken blauen Anfasspunkt möglichst so weit nach unten ziehen, sodass die unteren Senken der Basskurve möglichst unterstützt werden, allerdings sollte es nicht tiefer als -10 unterstützt werden. Sollte das Klangbild insgesamt zu hell klingen, kann man den rechten blauen Anfasspunkt um ca. -3dB absenken, sodass man eine lineare Absenkung ab 100Hz gegen 20Khz bekommt.



    Marcro 3


    In diesem Schritt wird das Signal gespiegelt um eine inverse Kurve der Frequenzganges zu erstellen. Mit dieser Kurve wird später die Musik so gefaltet, dass die Raumeinflüsse herausgefiltert werden.



    Marcro 4


    Jetzt werden die eigentlich Filter errechnet die zur Korrektur benötigt werden.
    Meinen Dank gilt nochmal Fujak der mir geduldig alle Fragen zum Thema beantwortet hatte.


    Zitat Fujak

    Zitat

    Dies ist der heikelste Punkt, da man hier austarieren muss zwischen einer möglichst weitgehenden Phasenkorrektur, ohne auf der anderen Seite Preringing zu riskieren. Hier hilft nur ausprobieren, zunächst über die Simulationsfunktion (Strg+F5). Es darf vor der eigentlichen Sprungantwort ("Step"-Anzeige für beide Kurven aktivieren) keine Überschwinger auftauchen. Am besten den Einsatz der Sprungantwort herauszoomen


    Mit dem besagten Preringing mußte ich auch bekanntschaft machen. Wenn man es mit der Korrektur übertreibt, bekommt die Musik eine Art Echo mit in das Signal. Anschließend muß man den Korrekturwert wieder etwas zurück nehmen.



    Nach Eingabe der Tastenkombination Str+F5 erhält man eine Simulation des Ergebnises.


    Zunächst begegnet uns wieder der IACC Wert. Jetzt ist ein Vorher/Nachvergleich zu sehen. Dies ist die Kür. Nicht viele Programme sind in der Lage eine Angleichung der Kanäle zu optimieren.



    Mit Str+F5 kann man nun einen ersten Blick auf die korregierte Simulation machen.
    Dazu werden die korregieten Files PulseL.dbl und PulseR.dlb in Acourate hochgeladen, sie befinden sich im Ordner TestConvolution.



    Der korrigierte Fruenzgang als Simulation aus Pulsantworten gefaltet mit Korrektur, dargestellt über eine gleitende 1/6-Oktavanalyse:


    Hier die Step Ansicht im Detail



    Das Ergebnis kann sich nicht nur sehen, sondern auch hören lassen. Dazu muß man nur noch die beiden Korrekturfiles Cor1L44.dbl und Cor1R44R44.dbl in Acourate hochladen und ein Stereo WAV daraus machen.



    Jetzt die WAV Datei noch in das Convoler Plugin von Foobar hochladen.



    Durch die digitale Raumkorrektur wurde der Raumeinfluß weitgehenst ausgeblendet.
    Der Bass klingt trocken, schnell, impulsiv und weniger wummernd.
    Stimmen sind präzise und klar und haben mehr Durchzeichnung. Instrumente klingen realistischer und sind auf der Bühne besser ortbar. Bei manchen Liedern hat der Sound etwas dreidimensionales, als würden die Rears mitlaufen. Manche Lieder die vorher nicht gut bei mir gelaufen sind, klingen jetzt ausgeglichener. Gerne könnt Ihr Euch beim nächsten Besuch selbst einen Eindruck davon machen.


    Gruß Andi

  • Hallo Andi,


    wie Du siehst, habe ich mich bei Euch angemeldet, um Dir zu sagen, dass Ihr hier ein sehr interessantes Projekt betreibt. Kompliment!


    Es freut mich zu hören, dass Du nun mit Acourate gute Ergebnisse erzielst. Mit fortschreitender Beschäftigung mit der Materie kann man noch ungeahnte Optimierungen herauskitzeln, z.B. die Thematik der Prefilter bzw. der mehrkanalige Betrieb mit Acourate in Verbindung mit der Linux-Konfiguration Brutefir.


    Beste Grüße und weiterhin viel Hörgenuss


    Fujak


    P.S.: Und wenn Du noch weitere Fragen innerhalb meines "Fachgebiets" hast, stehe ich Dir gerne zur Verfügung.

  • Gestern habe ich den OPPO auf den CD Eingang der Vorstufe gelegt und den Bassbereich mit der Behringer entzerrt. Auch so ist eine modenfreie Wiedergabe von Musik der CD möglich.
    OPPO hat beim PDP 83 SE einen großen Aufwand mit seinen Wandlern betrieben

    Zitat

    The dedicated stereo output uses another 8-channel Sabre (32 bit) Ultra (ES9016) DAC chip by stacking 4 DACs for each of the Left and Right channels to achieve even greater audio performance.


    Meinen PC mit der RME Soundkarte habe ich dann auf einen andern Eingang der Arcam Vorstufe geschalten. Die Musikwiedergabe ist mit gerippten CD´s und Foobar durch die Filter von Acourat gelaufen. Die Lautstärke habe ich dann mit + 6 dB dem OPPO angeglichen, leider kommt das Signal laut Mixer von der RME Soundkarte leicht ins klippen, aber für einen kurzen Verglich sollte es ausreichen.


    Also die CD YELLO TOUCH in das Laufwerk vom OPPO eingelegt und die entsprechende Scheibe im Musikverzeichnis des PC´s auswählen. Jetzt den OPPO starten und anschließend den PC. Lautstärke ist nun identisch und die Basswiedergabe ausgeglichen. Die Unterschiede sind dadurch lange nicht mehr so groß als mit und ohne Korrekturfile im PC. Schließlich hat nun auch die nicht convolverte Musikwiedergabe durch den parametrischen Equalizer einen ausgeglichen Frequenzgang.


    Zunächst kann ich keine Klangfärbung oder Karakter durch die DAC´s ausmachen. Ein bischen schwierig ist die diesbezüglich die Beurteilung schon, schließlich wurde das Musiksignal völlig anders aufbereitet. Ich denke in dieser Klasse gibt keine großen Klangunterschiede mehr. Beide Wandler sind Spitzenprodukte und werden Ihren Job gut erledigen.


    Klangunterschiede
    Die Klangunterscheide sind so groß, dass sie einem Blindtest eindeutig standhalten würden. Der Bassbereich des PC hat mehr punch (dynamik), die Durchzeichnung und Auflösung des Signales ist höher, damit ist auch eine bessere Ortbarkeit der Instrumente und Stimmen gegeben. Das Sigal des PC löst sich besser von den Lautsprechern ab und hat eine Art 3D Effekt.


    Gestern habe ich damit angefangen mich mit dem Mehrkanalsystem auseinanderzusetzten.


    Foobar SDIF out > RME Mixer routet SPDIF out zu SPDiF in > Console Projekt mit SPDIF IN, VST plugin Convoler mit Acourate Stereo Korrekturfile, RME analoge Line Out.


    Das hat schon mal funktioniert. Jetzt fürchte ich nur, dass es keinen Player für BluRays gibt, der ASIO unterstützt. Damit müßte man ein WDM Projekt aufstellen, dann wäre der KMixer von Windows mit im Spiel. Dieser macht im Hintergerund ganz schlimme Sachen mit dem Signal :hell_boy: (z.B up- und downsampeln ect.)
    Ich bleibe am Ball.


    Gruß Andi

  • Hallo Andi


    Der Hörvergleich ist für mich absolut nachvollziehbar, denn in dem einen Fall bezieht sich die Entzerrung nur auf den Frequenzgang im Bassbereich. Der von Dir gehörte 3D-Effekt rührt vor allem durch die Zeitrichtigkeit (=Phasenlinearität) über den gesamten FG her - gerade Mitten- und Höhenbereich tragen die meisten Raum-Informationen in sich.

    Bei der genaueren Ansicht Deines schönen Kinoraumes glaube ich mittlerweile, den Grund für den scharfen Buckel in der Sprungantwort gefunden zu haben: Es ist die Stufe zwischen Leinwand-Stage und eigentlichem Kinoraum. Dafür spricht vor allem die gerade Reflektionsfläche und die gerade Kante, die die Reflektion abrupt einsetzen lässt. Ob das stimmt, könnte an dadurch verifizieren, indem man dort einen weichen Teppich auslegt. Falls es der Grund ist, könnte hier noch mehr 3D-Effekt herauszuholen sein. Eine andere Frage ist natürlich, wie man dann eine solche Lösung einigermaßen ästhetisch realisiert.


    Übrigens bekommt man auch ohne ASIO ein bitgenaues Signal aus einem Windows-XP-System. Man muss nur ein paar Einstellungen beachten:
    - Alle Systemsounds deaktivieren
    - Output-Volume auf 100%
    - Ausgabe-Device als exklusives Audio-Device aktivieren



    Grüße
    Fujak

  • Hallo Fujak


    vielen Dank für Deine Einschätzung. So oder ähnlich habe ich das mit meinem Klangerlebnis auch eingeschätzt. Im Stereobereeich habe ich viel dazugewonnen. Auch der Frequenzgang hatte durch den Wandeinbau im Bereich des Bafflestep so seine Probleme. :(


    Dem zweiten Buckel werde ich nochmal auf den Grund gehen. Hier muß jedoch der Leidensdruck wieder steigen. Aktuell ist die Motivation noch nicht so groß, weil ich mit dem Sound sehr zufrieden bin. Ich bilde mir dann immer ein, besser geht es doch gar nicht mehr. ;)


    Mehrkanal finde ich bei mir schon relativ gut. Hier werden die LS bei 80 Hz getrennt
    und der Bassbereich mit einem parametrischen Equalizer entzerrt. Nur eine Die Korrektur mit FIR Filtern könnte da noch was draufsetzen. :P


    Gestern habe ich mit der Mehrkanalwiedergabe weitergemacht. Mein Betriebssytem ist VISTA aber das soll bezüglich Sound auch recht behutsam sein. Danke für die Hinweise und Empfehlungen für die Einstellungen des Betriebssytemes, so steht es auch in der Bedieungsanleitung der RME Fireface II.


    Mit dem Mixer der RME konnte ich gestern die Signale routen und mit der Console
    wieder abgreifen. In den Soundeinstellungen hatte ich vorher 7.1 aktiviert. Aktuell
    stelle ich mir die Frage wie ich eine 8 kanaliges Filter in das VST Plugin bekommen soll. Eine Lösung wäre das Voxengo Pristine VST Voxengo Pristine mit 8 Kanälen. Gibt es auch eine kostenlose Alternative dafür ?


    Gruß Andi

  • Hallo Andi,


    ich bin mir nicht sicher, ob Du mit Console die VST-Host-Software meinst. Wenn dem so ist, dann müsste es doch möglich sein, mehrere Kanäle dort zu routen bzw. auch mehrere Instanzen eines Convolvers wie dem sourceforge-convolver zu versorgen.


    Ansonsten gibt es auch die Freeware "VST-Host" von Hermann Seib (siehe Google).


    Einen anderen Weg beschreitet Uli Brüggemann mit seiner Brutefir-Software auf Linux-Basis. Mit ihr kann man vor allem im aktiven Bereich mehrkanalige XOs ansteuern inklusive Pegel, Delays etc. Diese Software gibt es fertig vorkonfiguriert auf der Acourate-Hompage.


    Grüße
    Fujak

  • Hallo Andi,


    Center und Subwoofer kannst Du natürlich so packen - z.B. L = Subwoofer, R = Center. Wichtig ist nur, dass Du die Zuordnung von Quelle bis Ausgabe beibehälst, also auch innerhalbder Messungen und der anschließend erstellten Wav-Filter-Datei.


    Grüße
    Fujak


    P.S.: Ein Screenshot vom Routing/Mapping in Console würde mich interessieren - falls Du Zeit dafür hast.

  • Hi Fujak,
    gerade scheitere ich an dem Target für den LFE. Sieht doch irgendwie komisch aus.
    Ich kann den Frequenzbereich und die Anfasspunkte nicht nur auf den Bass begrenzen.
    Komme ich ohne das XO Modul aus ?



    Jetzt mache ich erst mal die Files fertig.
    Wenn ich so weit durch bin, werde ich sicher auch ein paar Screeenshoots hier einstellen.


    Der zweite Buckel in der Impulsmessung hat sich nun als meine Leinwand herausgestellt. Die eizige Wandfläche die den Schall nicht absorbiert. Wie ich darauf komme ?


    Ich habe ein neue Messung gemacht, bei dem ich das Mikrofon ca. 80cm näher zur Leinwand gerückt habe. An dieser Stelle sollte das Sofa so viel wie keine Reflexionen mehr zum Mikrofon haben. Der zweite Buckel ist bei dieser Messung jedoch zur Zugspitze mutiert. :waaaht:


    Hier mal beide Messungen des linken Kanales nebeneinander.
    Die rote Linie zeigt die ursprüngliche Messung.
    Die braune Linie zeigt die Messung mit 80 cm weniger Abstand zu Leinwand.


    Ein geschlossener Kinovorhang aus Samt, würde hier beim Musikhören sicher was bringen



    Gruß Andi

  • Hallo Andi,


    ich habe Dein Problem mit dem LFE nicht verstanden. Was genau möchtest Du mit der Targetkurve erreichen?


    Hinsichtlich des Buckels in der Sprungantwort kann das durhaus die Quelle sein. Wenn der Vorhang dran ist, weißt Du mehr. Dann würdest Du auch nochmal eine deutliche Zunahme der Ortungsschärfe verzeichnen können.


    Nun aber erstmal zu dem anderen Problem.


    Grüße
    Fujak

  • Tja, ich weiß schlichtweg nicht wie ich das Subwoofersignal korregierren soll.


    1. Die Phase der SUB´s können nicht auf die Phase der Mains angepasst werden !?
    2. Keine Ahnung ob man bei einem SUB Signal sinnvoll die Step antwort messen kann oder wie ich sonst die Qualittät der Korrektur beurteilen soll.
    3. Wie viel lauter darf der SUB im Vergleich zu den anderen Signalen sein ?
    Ich tippe einfach mal auf 6 dB :(
    4. Der HR Roll-Off kann im Bereich von 100 Hz ht mehr verwendet werden. Ist das egal ?


    Dann bleibt da noch die Frage ob Rearkanäle und Mains von der Phase zusammenpassen.
    Vielleicht ist das nacch der Korrektur auch nicht mehr so von Bedeutung ? :angry:


    Fragen über Fragen, hätte nicht gedacht das es nochmal so kniffelig wird. :side:


    Gruß Andi

  • Hallo Andi,


    alles klar, nun weiß ich Bescheid. Ich würde so vorgehen, für jeden Speaker eine eigene Messung zu machen, dann hast Du ja für jede Schallquelle die Information, wie groß die Laufzeitunterschiede am Messort sind. Und daraus kann man einen Vorfilter erstellen, der nur die Phase und damit die Laufzeit zum Hörplatz korrigiert. Diese würde ich dann in die Gesamtkorrektur mit den Pegeln einbauen. Das ist eine ziemlich komplexe Angelegenheit. Ich würde an Deiner Stelle diesbezüglich Uli kontaktieren, da ich bei Mehrkanalsystemen leider keine ausreichende Erfahrung habe.


    Grüße
    Fujak

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