Mikrofonvergleich UMIK-1, UMIK-2, ECM-40, MM1

  • Keiner spricht irgendwie über die Qualität der Mikrofone beim Einmessen, oder?

    Doch, ich denke schon. Ich z.B. habe ein Mikro von HSB kalibriert mit Vorverstärker, ein Umik1 und beide liegen im Bereich 1db +-

    Mein Umik1 wiederrum habe ich mit mind. 5 anderen Umiks verglichen. Die waren die Abweichungen schonmal bis 2db.


    Im Professionellen Bereich würde ich übrigens auch ein zertifiziertes Mikro kaufen. Ob das an Ende dann wirklich genauer misst steht aber auf einem anderen Blatt, zumal dort im Grunde die gesamte Kette gemessen werden müsste.

  • Doch, ich denke schon. Ich z.B. habe ein Mikro von HSB kalibriert mit Vorverstärker, ein Umik1 und beide liegen im Bereich 1db +-

    Mein Umik1 wiederrum habe ich mit mind. 5 anderen Umiks verglichen. Die waren die Abweichungen schonmal bis 2db.


    Im Professionellen Bereich würde ich übrigens auch ein zertifiziertes Mikro kaufen. Ob das an Ende dann wirklich genauer misst steht aber auf einem anderen Blatt, zumal dort im Grunde die gesamte Kette gemessen werden müsste.

    Ja, klar.

    Aber so 1-2dB sind ja verschmerzbar.


    Mir ging’s einfach nur darum, ich schnapp ne Mikro, Messe und alles ist gut.

  • Dass ich als Installer der dafür viel Geld vom Kunden nimmt mit einem 60€ Teil anrücke? Ich denke nicht. Wenn es ein Projekt ist bei dem Güteklassen definiert sind sowieso nicht.


    Aber das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.

    Die Frage ist misst ein UMIK (kalibriert) grundsätzlich auch unter 10Hz genug oder gibt es Probleme und wenn ja welche.


    Und diese Antwort habe ich bisher noch nicht gelesen. Warum auch immer.

    Und solange keine kommt muss ich davon ausgehen dass nichts dagegen spricht ein UMIK auch unter 10Hz zu nutzen.



    Was ich gelten lassen würde:

    Sehr hoher Klirr unter 10Hz, Pegel nur 60(?)dB dort unten, Wandler nichtlinearitäten,....


    Einer meiner mic-pres hat z.B. Röhren verbaut.

    Völlig ungeeignet um Klirr zu messen, wenn der selbst schon 10% k2 macht.


    mfg

  • Die UMIK sind ja vom Hersteller "nur" von 10-20'000 Hz kalibriert. Darunter und darüber ist dann natürlich die Genauigkeit nicht gegeben.


    Wenn ich ein Mikro professionell für die Einmessung brauchen würde, dann würde ich logisch etwas besseres, z.B. Brüel&Kjaer verwenden.

    Da hier einfach die Qualität und Stabilität stimmt. Aber auch so eines sollte alle paar Jahre frisch kalibriert werden.


    Für den Hobbyisten ohne Infraschallambitionen tut es aber ein UMIK o.ä. allemal.

  • zumal dort im Grunde die gesamte Kette gemessen werden müsste.

    Das ist ein wichtiger Punkt! Wenn der Mikrofonverstärker bzw. das Audio-Interface untenrum zu früh abfällt, nützt einem auch ein Klasse-1-Mikrofon im Infraschallbereich nichts. Die gesamte Messkette muss kalibriert sein.


    Ansonsten spricht nichts gegen eine Messung mit einem kalibrierten Mikrofon. schauki hat es ja richtig angesprochen, die nichtlinearen Verzerrungen und der Maximalpegel sind ein eigenes Thema. Der komplexe Frequenzgang hat dagegen keine hohen Anforderungen. Eine Schrottmikrofon mit sauber erstellter Korrekturdatei ist dann genauso geeignet wie ein Klasse-1-Mikrofon. Wir haben so einen Vergleich damals bei der Entwicklung der FollHank auch gemacht.

  • Und fürs Interface gibt es Loopback Messungen.

    Bei einer Loopback-Messung wird, soweit ich weiß, nur die Timing Reference genutzt. Aber man kann in REW per Loopback eine Kalibrierungsdatei für das Audio Interface erstellen ("Sound Card Calibration" in den Settings). Allerdings hat das bei HDMI-Ausgabe wenig Sinn, da man dann die Vorstufe usw. "rauskalibrieren" würde.

  • Das ist richtig, es kommt darauf an, wie genau man misst.


    Bei HDMI als Ausgang würde ich aber davon ausgehen, dass das akkurat genug ist.


    Früher konnte man z.B. bei HSB sein Audiointerface zusammen mit dem Mikrofon kalibrieren lassen - das habe ich damals noch gemacht. D.h. meine Kalibrierdatei beinhaltet auch die Abweichung des Focusrite Scarlett auf der Eingangsseite.

  • Bei HDMI als Ausgang würde ich aber davon ausgehen, dass das akkurat genug ist.

    Der HDMI-Ausgang ja, aber man hat dann einfache keine Möglichkeit mehr, den Mikrofoneingang zu messen. Man misst ja bei Loopback immer Aus- und Eingang zusammen, was bei digitaler Ausgabe leider nicht funktioniert.

  • Ist das nicht trotzdem ein "pseudo" Loopback?

    Also egal wie raus, egal wie rein - ohne Mikro dazwischen - das muss linear sein, oder korrigiert werden.

    Bei REW kann man für Mikrofon und Audio Interface getrennte Kalibrierungsdateien einbinden. Es reicht natürlich auch eine Datei für beides zusammen, wenn man sie denn hat.


    Ich sage es mal so: überall in der Kette befinden sich Hochpässe, die sich alle multiplizieren.


    • Audio Interface: analoger Ausgang
    • Audio Interface: analoger Eingang
    • Mikrofon
    • Vorstufe
    • Endstufe
    • Lautsprecher


    Man muss also genau schauen, was man beim Messen nicht im Ergebnis haben möchte. Idealerweise die kursiv geschriebenen. Dummerweise können wir nur den analogen Eingang ohne externen Signalgenerator nicht kalibrieren. Genausowenig das Mikrofon ohne Referenz. Und häufig enthalten Kalibrierungsdateien auch nicht den Infraschallbereich < 10 Hz, weil das da draußen in der Welt wenig relevant ist. Das macht die Messung in dem Bereich so fehleranfällig.

  • Und häufig enthalten Kalibrierungsdateien auch nicht den Infraschallbereich < 10 Hz, weil das da draußen in der Welt wenig relevant ist. Das macht die Messung in dem Bereich so fehleranfällig.

    Wobei man da auch diskutieren kann wie wichtig er Bereich überhaupt ist, und ob da ein Messmikro überhaupt das beste / richtige Messinstrument ist.

    Im Bootsbau / Maschinenbau wird z.B. eher mit Schwingungsmessern gearbeitet.

  • Halte ich in dem Bereich auch für unnötig. Genau so wie ich den Bereich über 10kHz nicht messe / groß korrigiere.

    Interessant, das sehe ich persönlich tatsächlich nur teilweise so. Kleinteilig im Hochton korrigieren (glätten) mache ich mittlerweile auch nicht mehr. Wenn der Hochton aber z.B. abfällt, korrigiere / entzerre ich das durchaus und finde auch, dass das hörbar ist. Tust Du das nicht?

  • Der HDMI-Ausgang ja, aber man hat dann einfache keine Möglichkeit mehr, den Mikrofoneingang zu messen. Man misst ja bei Loopback immer Aus- und Eingang zusammen, was bei digitaler Ausgabe leider nicht funktioniert.

    Das ist tatsächlich ein Punkt, der mich auch schon gewurmt hat. Die Loopbackmessungen meiner 2 Interfaces weichen in den tiefen Frequenzen schon deutlich ab.

    Mein altes Roland ist fast komplett linear, das Motu fällt nach unten hin ordentlich ab - nur weiß man eben nicht, ob es an z.B. einem HPF am Mic Eingang liegt, oder am Ausgang.. wobei mir da gerade die Idee kommt, die beiden mal im Wechsel in Reihe zu messen, dann müsste sich das in meinem Fall für das Motu ja herausfinden lassen 💡

  • An diesem Thema bin ich zur Zeit auch dran.

    Mein Plan wäre, mit einer Loopback-Messung MicEingang und AnalogOut zu vermessen.

    Anschließend im unteren Frequenzbereich den Spannungsabfall des AnalogOut mit einem Oszi zu messen bis 5/10Hz.

    Diesen Abfall vom Output müsste ich nun nur noch von der Gesamt-Loopback abziehen und sollte den Abfall des MicEingang only erhalten.


    Diesen Plan wollte ich die Tage mal durchführen und schauen ob es funktioniert.

  • Also ich habe auf die Schnelle ein paar Loopback Messungen gemacht...


    Das ist Motu raus und Motu wieder rein:

    Motu-Motu.png


    Das ist Roland raus und Motu wieder rein:

    Octa-Motu.png


    Die beiden anderen Messungen sind Roland zu Roland und Motu zu Roland.

    Ich denke man sieht ziemlich eindeutig, dass der HPF scheinbar im Eingangszweig steckt.

    Bei Motu zu Motu sind es bei 10Hz etwa 7,5dB Abweichung, finde ich schon beachtlich.

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