Grünschnabels Umbau

  • Ich versuche das mal zu Rekonstruieren. Durch die starke Bedämpfung der Rückwand kann sich im Raum keine stehende Welle mehr ausbilden. Dadurch bedingt gibt es in der Rammitte auch keine Auslöschungen mehr. Habe ich das so weit richtig verstanden ?


    Nicht ganz. Es gibt in der Raummitte auch ohne Absorber keinen Einbruch. Das zeigt die Messung bei 3 m Entfernung in dem PDF. Es gibt lediglich eine Überhöhung bei der 2. Längsmode und darüber. Es ist ein Irrtum, dass in der Mitte ein Einbruch vorliegt, der sich leider in den Foren hartnäckig hält. B)


    Der Absorber sorgt allerdings dafür, dass die Überhöhungen und die Einbrüche außerhalb der Mitte eliminiert werden. Denn dort sind diese auch im unbedämpften Zustand vorhanden.


    Zitat

    Könnte man daraus Schlussfolgern, dass der Frequenzbereich unterhalb der Schröderfrequnz, in dem die Raummoden beginnen, sich ähnlich verhält wie die Schallausbeitung im Druckkammerbereich ?


    Aus meiner Sicht gibt es keinen Druckkammerbereich, der sich in irgendeiner Art anders verhält als der Bereich darüber. Hier habe ich einige Messungen dazu gemacht. Die Schallausbreitung ist immer gleich und folgt dem Wellenmodell. Es ist alles eine Frage von konstruktiver und destruktiver Interferenz (und Helmholtz-Resonanzen usw.).
    Wenn man z.B. in dem Raumsimulator von REW einen 1 m³ großen Raum simuliert, sieht man, dass der Anstieg schon unterhalb von ca. 100 Hz einsetzt. Und REW bedient sich ausschließlich dem Wellenmodell.


    Zitat

    Wie kann man sich den Unterschied einer 50% igen Bedämpfung im Vergleich zu einer 100% igen Bedämpfung der Rückwand vorstellen ? Waren die Pakete mit porösen Absorbern im ersten Fall nicht Raumhoch gestapelt und nur halb so viel wie bei 100 % Bedämpfung ?


    Ja, genau. Die Simulation entspricht einer Abdenkung von 50% der Wandfläche mit Absorbern. Die genaue Anordnung sollte dabei keine große Rolle spielen.



    Zitat von "incoggnito"

    kurze Frage, ist die PDF von dir?


    Ja. Ich hatte durch die Trockenlegung mehrere Monate Zeit in dem leeren Raum zu experimentieren. Das war sehr lehrreich und hat den Grundstein für mein jetziges SBA gelegt. B)

  • Heute habe ich die Front abgerissen, somit gibt es kein zurück. :big_smile:


    Am Sonntag komme ich hoffentlich in den Genuss mal eine SBA und eine DBA zu hören, dann werde ich mich für eine Variante entscheiden.

  • Den Frästisch habe ich gekauft, selber bauen hätte sich nicht gelohnt.
    Der ist aus Multiplex und hatte 160€ gekostet, leider finde ich den Anbieter nicht mehr.
    Schaue mal nach ob ich noch ne Mail habe.


    Gruß Stefan

  • Zitat

    Irrtum, dass in der Mitte ein Einbruch vorliegt, der sich leider in den Foren hartnäckig hält.


    Das habe ich aber auch schon von ein oder zwei Akustikern gehört. Ich habe gute Erfahrungen mit der >>> 38 % / 62 % Regel gemacht. Wenn die Rückwand nicht so stark bemäpft ist, dann ist dort die Amplitude am ausgeglichensten.



    Quelle > http://www.abload.de/img/wellen74u0a.jpg


    Zitat

    Die Schallausbreitung ist immer gleich und folgt dem Wellenmodell.


    Wenn die Schallwelle auch zur Hälfte nicht mehr in den Raum passt, dann bist Du im Druckkammerbereich. In diesem Frequenzbereich gibt es dann eben auch keine Raummoden mehr und der Schall breitet sich nur noch als Druck aus. Im Auto geht das eben entsprechen früher los. So weit mein Verständniss in dieser Thematik.


    Gruß Andi

  • Das habe ich aber auch schon von ein oder zwei Akustikern gehört.


    Was meinst du? Dass in der Mitte eine Auslöschung vorliegt oder dass keine vorliegt?


    Das Diagramm zeigt die Druckmaxima der stehenden Wellen. In der Mitte des Raumes liegt von der 1. Längsmode kein Druckmaximum vor. Das ist aber etwas völlig anderes als ein Einbruch. Kein Druckmaximum heißt lediglich, dass die Mode dort keine Auswirkungen hat. Der Direktschall ist aber weiterhin vorhanden. Die Simulation und meine Messungen zeigen das eindeutig.


    Die Einbrüche entstehen außerhalb der Mitte. Nämlich dort, wo sich Direktschall und Reflexion immer destruktiv überlagern. Das wiederum hängt stark vom Sitzplatz ab. Das lässt sich sehr gut mit dem Raumsimulator von REW nachvollziehen, indem man den Sitzplatz verschiebt.


    Zitat

    Wenn die Schallwelle auch zur Hälfte nicht mehr in den Raum passt, dann bist Du im Druckkammerbereich. In diesem Frequenzbereich gibt es dann eben auch keine Raummoden mehr und der Schall breitet sich nur noch als Druck aus. Im Auto geht das eben entsprechen früher los. So weit mein Verständniss in dieser Thematik.


    Mein Verständnis ist anders. B)


    Das Wellenmodell gilt immer, egal ob die Wellenlänge in den Raum passt oder nicht. Warum sollte sich auch plötzlich physikalisch etwas grundlegend ändern?
    Die "Druckkammer" ist nur ein Modell, das mit der Realität nicht viel gemein hat. In diesem Modell findet an jedem Ort im Raum zur gleichen Zeit dieselbe Druckveränderung statt. Damit das so wäre, müsste die Schallgeschwindigkeit unendlich hoch sein. Das ist natürlich Quatsch und zeigt, wie wenig dieses Modell der Realität entspricht.


    Vielmehr entsteht der Anstieg unterhalb der 1. Mode (er beginnt übrigens auch schon früher) durch zunehmend konstruktive Interferenz. Die Wellenlängen sind so groß, dass ihre Reflexionen immer weniger destruktive Interferenzen erzeugen. Das ist wie die Grenzflächenverstärkung eines Subwoofers, den man in einer Ecke platziert. Nur, dass bei großen Wellenlängen eben alle Grenzflächen des Raumes einen verstärkenden Effekt besitzen. Also auch die gegenüberliegenden.

  • So, gestern war ich beim Nilsens :big_smile: und konnte mir ein SBA /DBA anhören.


    Das DBA hört sich schon richtig gut an, viele würden aber auch sagen " wo ist der Bass ".
    Ganz so schlimm ist es dann doch nicht, es ist halt anders!
    Das schöne beim DBA ist, dass es wirklich überall gleich laut war. Der Bass kam irgendwie von hinten, also man hat es im Rücken gespürt und die Couch vibriert.
    Details wurden nicht vom Bass geschluckt und man bekommt vom Film viel mehr mit, als bei meiner kleinen Multisub Aufstellung.


    Beim SBA dagegen hat es in der 2. Sitzreihe schon mehr gerumst, hier wäre ein Vergleich ohne komplett gedämpften Rückwand unfair.
    Dazu kommt ja noch, dass man vorne alle 8 Subs positionieren müsste!


    Mir persönlich hat das DBA schon sehr gut gefallen, etwas unspektakulärer als ein SBA, aber dafür nicht aufdringlich, präzise, trocken und detailreicher. Man kann ja den Frequenzverlauf unten rum noch etwas anheben, es war gestern sehr linear.


    Ich werde mir mal die Zeit für einen Vergleich mit 8 Subs vorne nehmen, bevor ich mich fürs DBA entscheide.


    Wer die Möglichkeit hat sich mal ein DBA anzuhören, sollte das unbedingt machen!


    Gruß Stefan

  • Zitat

    Was meinst du? Dass in der Mitte eine Auslöschung vorliegt oder dass keine vorliegt?


    Ich habe bisher noch keine Empfehlung bekommen in der Mitte vom Raum die Abhörpostion zu realisieren
    Viele Frequenzen haben dort das Druckminimum. Das wollte ich durch die Grafik aufzeigen.


    Zitat

    Die Einbrüche entstehen außerhalb der Mitte. Nämlich dort, wo sich Direktschall und Reflexion immer destruktiv überlagern. Das wiederum hängt stark vom Sitzplatz ab. Das lässt sich sehr gut mit dem Raumsimulator von REW nachvollziehen, indem man den Sitzplatz verschiebt


    Das werde ich nochmal in Ruhe im REW ansehen.


    Zitat

    Die "Druckkammer" ist nur ein Modell, das mit der Realität nicht viel gemein hat. In diesem Modell findet an jedem Ort im Raum zur gleichen Zeit dieselbe Druckveränderung statt.


    Ist unterhalb der tiefsten Raummode der Schalldruck überall im Raum gleich laut ?
    Spielt es ein Rolle ob der Schall unterhalb einer Raummode von einem oder zwei Lautsprechern wiedergegeben wird und wo diese stehen ?
    Ist schon erschreckend wie wenig Info es im Netz zum Thema Druckkammer Effekt zu finden ist. Selbst
    Sengpiel verweist auf den Poison Nuke. Hier eine Erklärung von ihm zum Druckkammereffekt.


    Zitat

    D.h. der Druckausgleich vor dem Tieftöner breitet sich so schnell im Raum aus, dass im Endeffekt der Druckwechsel im Raum instantan ist. Somit wird also die gesamte Luft im Raum komprimiert und wieder dekomprimiert. Der Vorteil ist, es gibt im Bereich des DruKaEff keine Raummoden mehr und auch keinen reflektierten Schall. Die Nachhallzeit geht sogar tendentiell gegen Null.


    >>> [url= D.h. der Druckausgleich vor dem Tieftöner breitet sich so schnell im Raum aus, dass im Endeffekt der Druckwechsel im Raum instantan ist. Somit wird also die gesamte Luft im Raum komprimiert und wieder dekomprimiert. Der Vorteil ist, es gibt im Bereich des DruKaEff keine Raummoden mehr und auch keinen reflektierten Schall. Die Nachhallzeit geht sogar tendentiell gegen Null. ]Forum Poison Nuke[/url]


    Zitat

    Das ist wie die Grenzflächenverstärkung eines Subwoofers, den man in einer Ecke platziert. Nur, dass bei großen Wellenlängen eben alle Grenzflächen des Raumes einen verstärkenden Effekt besitzen. Also auch die gegenüberliegenden.


    OK, verstehe ! Hast Du eventuell für mich eine Quelle zum nachlesen ?


    Stefan
    Das sieht sehr ordentlich aus was Du da fabrizierst. Es wird also nun das DBA ?
    Ich denke, Du hast dann immer noch alle Möglichkeiten der Einstellung.
    Die Rückwand würde ich auch bei DBA bedämpfen, denn auch die Mainlautsprecher produzieren Raummoden.

  • Ist unterhalb der tiefsten Raummode der Schalldruck überall im Raum gleich laut ?
    Spielt es ein Rolle ob der Schall unterhalb einer Raummode von einem oder zwei Lautsprechern wiedergegeben wird und wo diese stehen ?


    In meinem PDF habe ich eine Messung des Druckkammereffekts an drei verschiedenen Positionen. Er ist auf jeden Fall überall sehr ähnlich. Die Abweichungen untenrum dürften Messfehler sein.


    Zitat

    Ist schon erschreckend wie wenig Info es im Netz zum Thema Druckkammer Effekt zu finden ist. Selbst
    Sengpiel verweist auf den Poison Nuke. Hier eine Erklärung von ihm zum Druckkammereffekt.


    Ja, es gibt praktisch gar nichts. Keine physikalische Herleitung. Alles basiert auf Hörensagen und wird einfach nachgeplappert. Dass das Druckkammermodell eben nur ein Modell ist und nicht wirklich der Physik entsprechen kann, wird dabei fast immer ignoriert.


    Zitat

    D.h. der Druckausgleich vor dem Tieftöner breitet sich so schnell im Raum aus, dass im Endeffekt der Druckwechsel im Raum instantan ist. Somit wird also die gesamte Luft im Raum komprimiert und wieder dekomprimiert.


    Ich kenne diese Definition und halte sie für grundlegend falsch. Alleine schon der erste Satz ist physikalisch unhaltbar. "Druckausgleich...breitet sich so schnell im Raum aus, ...". Ist die Schallgeschwingidkeit plötzlich erhöht? Bei identischer Temperatur? Nein, ganz sicher nicht!


    Richtiger wäre folgendes:


    "Druckausgleich...breitet sich im Verhältnis zur Wellenlänge so schnell im Raum aus, ..."


    Das ergibt einen Sinn. Und genau das entspricht auch dem Wellenmodell. Die Wellenlänge ist so groß im Vergleich zu den Raumdimensionen, dass der Zustand mit dem Modell einer Druckkammer vereinfacht werden kann.


    Zitat

    OK, verstehe ! Hast Du eventuell für mich eine Quelle zum nachlesen ?


    Nein, leider nicht. Es gibt einige Diskussionen im AVSForum zu dem Thema, in denen genau meine Argumente angebracht werden. Alle Messungen deuten darauf hin, dass ich Recht habe. Keine einzige belegt die Existenz einer echten Druckkammer.



    Turbolader
    Sehr schön!


    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein DBA oder ein bedämpftes SBA immer ein wenig lauter eingestellt werden muss, um spektakulär zu klingen.

  • Hier kann ich noch einiges lernen... :big_smile:
    Finde es schön, wie Ihr Euch mit dem Thema beschäftigt, weiter so!


    Werde das SBA mit 8 Chassis noch testen bevor ich mich festlege.


    Habe am Sonntag festgestellt, das ich mit dem MiniDsp kein DBA einstellen kann.
    Das MiniDsp kann nur 7,5ms 2,5m.

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