Hallo, ich habe in meinem Kino mal wieder ein paar Geräte verglichen und möchte euch an meinen Ergebnissen teilhaben lassen.
Meine aktuelle Konfiguration besteht aus einem Denon AVR-4520 als Vorstufe, verbunden mit einer Parasound HCA1206 Mehrkanal Endstufe und einer HCA1500 für den Center.
Das Lautsprechersystem besteht aus Klipsch RF-7 MK2, RC-64 MK2, RF-82 MK2 und zwei Klipsch SW-115.
Die Raumakustik ist optimiert und die Subs über ein Behringer entzerrt.
Soweit die Ausgangskonstellation.
Zum Testen habe ich folgende Scheiben genommen:
Alicia Keys Storytellers
Alicia Keys Unplugged DVD
Tribute von Panem Teil 2
Total Recal neue Version
Angefangen mit meiner Ausgangskonfiguration: 4520 als Preamp an den Parasound Endstufen
Der Sound klingt im Filmbetrieb gewohnt druckvoll im Bass und konturiert. Kräftige Stimmen, straffe Explosionen guter Raumklang, eher mild in den Höhen.
Alicia Keys wird allerdings relativ schnell stressig, dabei würde man sie eigentlich gerne lauter hören. Aber bei Musik war meine Anlage noch nie ganz vorne dabei.
Es klingt oft etwas disharmonisch bei Gesang und Klavier.
Danach wollte ich den Denon 4520 mal standalone hören. Auch wenn das mal Denons größtes Model einer Baureihe war, so war ich mir schon über die abgespeckte Endstufen Sektion im Gegensatz zu den damaligen Boliden bewusst.
Nach sauberem Einpegeln und Kontrolle per Carma, ging es dann los.
Der Filmbetrieb zeigte eine gute Räumlichkeit. Auch hohe Pegel sind möglich, allerdings mit etwas weniger Druck im Bass und leicht zunehmender Aggressivität in den Höhen. Aber generell eine gute Performance.
Hier ist dann aber die "geringe Leistung" zu spüren, trotzdem er von allen Test Magazinen als kräftig bewertet wurde. Dabei sind die Klipsch Lautsprecher nichteinmal so watthungrig.
Danach der Durchlauf mit Musik. Hier merkt den Schwachpunkt der Endstufen deutlicher. Alicia Keys klingt bei gleichem Pegel spitzer , die Musik diffuser und etwas schwammig im Bass, aber auch das ist für die Lautstärke eine noch gute Leistung.
Aber auch hier liegt eine gewisse Disharmonie im Klang der Stimme und des Klavieres, bei dem Track Brand New Me, vor.
Um alle Möglichkeiten auszutesten, habe ich dann noch eine Audyssey Einmessung durchgeführt. Ich bin kein Freund solcher Automatiksysteme und sollte auch dieses mal Recht behalten. Der Klang wurde eng, aggressiv, dabei verlor er an Dynamik und war unausgewogen.
Eine Carma Messung zeigte mir dann das ganze Übel. Ich weiß nicht, was das XT32 System da gemacht hat, so seltsam waren die angezeigten Frequenzgänge.
Als nächstes folgte der Test mit dem AVC-A1HD als Vorstufe an den Parasounds, selbstverständlich perfekt eingepegelt. Im Filmbetrieb löste sich die gesamte Front besser ab und stellte das Geschehen weiter in den Raum, dabei waren Hintergrundinformationen durchgehend besser zu vernehmen. Auch Stimmen zeigten mehr Nuancen auf und klangen natürlicher.
Alicia Keys konnte ich nun lauter, ohne Aggressivität hören, das Klavier klang natürlicher und hatte mehr Fluß, ihre Stimme hatte mehr Timbre.
Damit hatte ich eigentlich nicht gerechnet, da der 4520 aus technischer Sicht viel zu bieten hat, und auf der digitalen Seite moderner ist.
Sehr angetan vom Klang, wollte ich nun noch die Performance der internen Endstufen feststellen. Dabei wurde ich allerdings etwas überrascht. Auch hier erwartete ich einen klanglichen Einbruch gegenüber der Parasound.
Ich wurde aber eines Besseren belehrt.
Im Filmbetrieb löst sich das Klanggeschehen komplett und bietet eine enorme Dichte. Die Front Surrounds Übergänge waren absolut fließend. Zudem bieten die internen Endstufen eine hörbar bessere Auflösung mit nie aggressiven Höhen. Es werden einfach mehr Emotionen transportiert. Vielleicht ist der Bass einen Hauch weicher, dafür aber komplett durchhörbar. Die Leistung scheint auch zu genügen, ich konnte keine Einbruch bei meinen Lautstärke und sogar darüber feststellen.
Bei Alicia Keys war der Auflösungsvorteil noch besser heraus zu hören, auch die Natürlichkeit nahm weiter zu. Diese Klangqualität habe ich bei den internen Endstufen nicht erwartet.
Man hat das Gefühl, der AVC-A1HD bekommt seinen Datenstrom mit höherer Datenrate.
Nicht das der 4520 schlecht klingt, aber gegen den A1HD klingt er leicht komprimiert.
Wenn man bedenkt, daß ich erst vor wenigen Monaten die AV7005 mit dem 4520 ersetzt habe und auch da einen hörbaren Vorteil hatte, dann ist das schon enorm. Wie groß mag der Unterschied zwischen der AV7005 und dem A1HD sein.
Zuletzt wollte ich auch hier das Audyssey System hören, also eine Einmessung, mit exakt denselben Punkten, wie beim 4520 durchgeführt.
Was soll ich sagen, die Lösung des Klanges und dessen Auflösung blieb fast vollständig erhalten. In der Dynamik waren kleine Einbußen zu hören, aber für ein Einmesssystem richtig gut.
Die Messung mit Carma zeigte mir dann auch sehr gute Ergebnisse, die meiner Subeinstellung sehr nahe kamen. Und auch die restlichen Speaker sahen gut aus, kein Vergleich zum 4520.
Natürlich handelt es sich wie immer um meine und die von meinem Testkumpel Sascha subjektiven Höhreindrücke.
Ich werde den AVC nun erstmal standalone betreiben und nach einer kräftigen Endstufe mit mehr Auflösung suchen.
Gruß Jan