Planungshilfe - Kellerkino

  • Hallo Zusammen,


    ich plane ein Heimkino in einem kleinen Kellerraum zu installieren.


    Das Heimkino soll meinen alten W5000 Beamer mit fester Leinwand sowie ein Dolby Atmos System beheimaten.


    Der Raum ist 4,08 m breit x 5,25 m lang und 2,19 m hoch. Die Wände sind unverputzt. Der Boden gefliest. Die Decke Stahlbeton.


    An einer 4,08 m Wand zum Nachbarn ist ein Abwasserrohr, welches 0,36 m in den Raum ragt und von einer Seite von der Decke bis 1,12 m weit zur anderen Seite herunter verläuft. In der Ecke am tiefsten Punkt des Rohres ist eine Revisionsklappe.


    Da wir in einem Reihenhaus und in guter Nachbarschaft wohnen, wollte ich jeweils 40mm vor die Wände zu den Nachbarn eine Regipverschalung aufbauen.


    Diese Verschalung würde (mit einer Revisionsklappe versehen) das Abwasserrohr auf der einen Seite des Raumes verkleiden. Wobei ich hierbei noch nicht sicher bin, ob ich mit der Verschalung dem Rohrverlauf folge oder die Verschalung als glatte Wand komplett vor das Rohr setze. Ersteres würde mehr Platz bieten, allerdings auch ein aufwändigeres Ständerwerk benötigen.


    Das Ständerwerk entkoppelt mit den Außenwänden, Decke und Boden verschrauben. Somit würde die Verschalung frei von den Nachbarwänden stehen und hoffentlich effektiv den Schall schlucken.


    Als Regips Platten wollte ich eine Lage Knauf Soundboard und zwei Lagen Knauf Diamant aufbringen. Als Dämmung in den Zwischenraum 40mm Akustik SSP1 Glaswolle sowie nochmals 40mm der gleichen Glaswolle zwischen das Ständerwerk einbringen.


    Hierbei frage ich mich, ob das Knauf Regips Soundboard wirklich so gut ist und den vierfachen Preis rechtfertigt. Hat da jemand Erfahrung?


    Des Weiteren frage ich mich, ob ich Glaswolle oder Steinwolle nehmen soll. Beide Hersteller (Rockwohl, Isover) nehmen in Anspruch, den Schall gut zu dämmen. Würdet Ihr Glaswolle oder Steinwolle empfehlen oder ist das eine Glaubensfrage?


    Eigentlich würde ich an den Vorsatzschalen gerne eingelassene Steckdosen montieren. Allerdings frage ich mich, ob damit der Schallschutz flöten geht, da an den Stellen die mehrlagigen Regips Wände aufgebohrt werden müssten. Könnt Ihr mir dazu eine Einschätzung geben?


    Was die weitere Wandverkleidung angeht, bin ich noch völlig unschlüssig. Zum einen finde ich Baffle Wall Konzepte toll. Aber wiederum scheint deren Konstruktion bzw. die Lautsprecherintegration nicht immer einfach und bei falscher Ausführung kontraproduktiv.


    So überlege ich, statt einer Baffle Wall die Vorsatzschalen mit einer Lage Akustic SSP 2 zu verkleiden und einfach umlaufend einen Molton Vorhang aufzuhängen, die Lautsprecher dann vor den Vorhang zu stellen. Die Hoffnung wäre, dass der Schall durch den Molton auf die SSP 2 trifft und Nachhall so eliminiert wird. Dies würde mir auch ersparen, die Wände zu verputzen. ;-)


    Andererseits schaut das Ganze dann nicht sehr integriert aus.


    Was meint Ihr zu dem Vorhaben?


    Vielen Dank für Eure Ratschläge.


    Viele Grüße


    Matthias

  • Hallo Matthias,


    erstmal herzlich Willkommen hier im Forum. :woohoo:
    Ja, ich denke hier bist Du richtig gelandet, gut wie Du schon mal deinen Raum vorgestellt hast.
    Vielleicht kannst Du auch mal ein Paar Bilder vom Raum machen, und ne Skizze wie Du Dir das
    ganze vorstellst, Du weißt ja Bilder sprechen mehr wie Tausend Worte. :respect:


    Siehe mein Bauthread, vielleicht hilft es Dir ja ein wenig?


    Ich habe auch so ne Revisionsklappe in der Wand, ist bei mir die Rückwand, bei mir kommt Rookwool
    zum Einsatz, hab auch erst Mineralwolle genommen, finde aber Rookwool irgendwie besser,
    übrigen kratzen tun sie beide :blush:


    Also hier noch viel Spaß beim stöbern


    Gruß Andy

  • Zitat

    So überlege ich, statt einer Baffle Wall die Vorsatzschalen mit einer Lage Akustic SSP 2 zu verkleiden und einfach umlaufend einen Molton Vorhang aufzuhängen, die Lautsprecher dann vor den Vorhang zu stellen. Die Hoffnung wäre, dass der Schall durch den Molton auf die SSP 2 trifft und Nachhall so eliminiert wird. Dies würde mir auch ersparen, die Wände zu verputzen. ;-)


    Andererseits schaut das Ganze dann nicht sehr integriert aus.


    Kein so guter Plan. Eine Lage SSP2 hat nur 5 cm tiefe. Damit wird der Absorber nur in den Mitten un Höhen wirken.
    Eine Schicht von 10 cm mit 2 Lagen SSP2 oder, 5 cm SSP2 + 5 cm Luft wären besser und breitbandiger.


    Am besten wäre es, Du würdest mit einem Plan beginnen. Welche Lautsprecher willst Du denn verweden.
    Der relativ Breite Raum würde sich eventuell auch für frei aufgestellte Lautsprecher eignen.


    Gruß Andi

  • Hallo Andy's,


    ich versuche gerade einen Plan zu visualisieren. Allerdings habe ich wenig Glück mit der verwendeten Software - oder letztere mit mir. ^^
    Sobald ich einen Plan habe, werde ich es hier posten.


    Vielen Dank für den Tip mit 10cm SSP2! Das lässt sich problemlos realisieren.


    Als Front-Lautsprecher wollte ich die Nu 683 und den CS 413 verwenden.


    Bei den Surrounds bin ich noch nicht schlüssig. Gerne hätte ich flache, einheitliche Wandlautsprecher - insbesondere für die Deckenmontage. Aber irgendwie erscheinen mir nur die Regellautsprecher von Nubert vom Volumen geeignet.


    In der Gebrauchtmarktecke gibt es gerade JBL 8330 im Angebot. Die sehen zwar nicht gerade schön aus, sollen aber gut klingen. Nur weiß ich nicht, ob die mit der begrenzten Raumgröße und insbesondere -höhe von 2,19 (abzüglich etwas Dämmung) überhaupt sinnvoll einsetzbar sind. Das Thema Decke wäre zudem damit noch nicht abgedeckt. Aber trotzdem haben die 8330 einen gewissen Reiz. Was würdet Ihr hierzu meinen?


    Viele Grüße


    Matthias

  • Hi Matthias


    was die Planungssoftware betrifft, kann ich Dir mal einen Blick auf >>> Sweet Home 3D empfehlen, dass ist sehr intuitiv zu bedienen. Kleiner Tipp ! Gebe gleich die richtigen Wandstärken mir ein.


    Die besagten Lautsprecher von JBL habe ich selber noch nicht gehört. Von der technischen Seite hätte ich aber bei der Höhe des Raumes keine bedenken.
    Schließlich strahlt der Lautsprecher nach unten ab. Eine niedriger Raum wird immer ein Kompromiss sein.


    Ein Gedanke von mir der dafür die Lautsprecher spricht:
    Die Lautsprecher und Subs können sicher einiges an Pegel und verzerren bei moderatem Pegel nur wenig.


    Ein Gedanke von mir der gegen die Lautsprecher spricht:
    Die Lautsprecher sehen schon sehr betagt aus. Ich wäre mir nicht ganz sicher ob die technisch noch völlig in Ordnung sind.


    Du solltest Dich als selber vom Klang und technischen Zustand überzeugen, bevor Du Dich endgültig festlegst.


    IMHO


    Gruß Andi

  • Hallo Mathias.


    Schon mal Glückwunsch zum eigenen Raum, den Du zum Kino umbauen möchtest. :respect:


    Was den Schall zum Nachbarn angeht, so ist der Bassbereich ja der schwierigste Teil zum aufhalten. :sad:


    Bin gespannt, wie deine Pläne aussehen werden.


    Gruss, Arne

  • Hallo Zusammen,


    anbei ein Foto von dem Raum, der aktuell noch als Rumpelkammer für die Umzugsreste verwendet wird. ^^


    Die Wand mit dem Rohr geht zu dem einen Nachbarn, die dem Rohr gegenüberliegende Wand zum anderen Nachbarn.


    In einem ersten Schritt möchte ich die Wände zu den Nachbarn je mit einer Vorsatzschale abschirmen.


    Die Vorsatzschalen sollen 4 cm Abstand zu den Nachbarswänden haben und auf einem 4 cm breiten Ständerwerk aufgebaut werden, welches von den Wänden akustisch entkoppelt sein wird.


    Zwei 4cm Lagen Mineral- oder Glaswolle werden dann zwischen der Vorsatzschalen und den Wänden der Nachbarn eingebracht.


    Die Vorsatzschalen bestehen je aus einer Lage Knauf Soundboard und zwei Lagen Knauf Diamant.


    Vor die Vorsatzschalen kommt dann noch 10 cm Mineral- oder Glaswolle, um die Schallreflexionen im Raum zu minimieren.


    In Summe gehen dann je Wand 4cm Dämmung + 4cm Ständerwerk mit Dämmung + 4 cm Wandplatten + 10 cm Dämmung verloren.


    Somit fehlen dem Raum ganze 44 cm. Mein DLP Bremer wird diesen Raumverlust mit einem kleineren Bild bestrafen. :-(


    Ich hoffe, dass diese Konstruktion einigermaßen sinnvoll ist und - zusammen mit dem vorhandenen Mauerwerk - die gute Nachbarschaft auch bei höherem Schallpegel erhält.


    Was meint Ihr dazu?


    Viele Grüße


    Matthias


  • Hallo Andy,


    vielen Dank für den Tip mit dem 3D Programm. Ich hatte gerade zuvor ein anderes Programm gekauft, welches mich zur Verzweiflung gebracht hat. Dagegen ist Sweet Home 3D eine wahre Freude!


    Viele Grüße


    Matthias

  • Hi,


    ich antworte dir hier.


    Zitat

    Ja, ich muss zugeben, Deine Thread von hinten nach vorne gelesen zu haben. Daher hatte ich nur die letzte Ausbaustufe gesehen. Dass Du mal mit 4 angefangen hast, habe ich erst gestern Nacht gelesen. ^^
    Vielleicht sollte ich doch einen Selbstbau der Subwoofer wagen. Die geringe Tiefe wäre sicherlich sehr hilfreich in der Raumgestaltung. Zudem könnte vielleicht die Box von den Maßen so adaptiert werden, dass die JBL 8330 daneben/drüber passt.
    Den Raumaufbau von Deinem Raum zu übernehmen, wäre sicherlich hilfreich.


    Meine Messungen waren hauptsächlich mit 4 Subwoofer und hier funktioniert das DBA schon richtig gut. Ein Selbstbau der Subwoofer ist sicher eine Überlegung Wert, vor allem kannst du die Maße deinen Bedürfnissen anpassen. Gibt ja genug gute Beispiele hier.
    Den Raumaufbau kannst du gerne übernehmen, du hast ja sogar den Vorteil keine Türe im Rücken zu haben. Einziges Problem ist die Schallisolierung zu deinem Nachbarn, das ist sicher nicht so einfach. Vlt. haben andere hier gute Ideen.
    Mit Sketchup kannst du recht gut planen, mein Heimkinobau zieht sich schon zwei Jahre hin, ich hab damit aber kein Problem. :big_smile:
    Bei mir gehts am Wochende wieder ein wenig weiter.


    lg, Alpi

  • Hallo Alpi,


    habe mal geschaut. Der NS12-513-4A ist im Moment leider nicht mehr erhältlich. Erneute Lieferbarkeit ist nicht abzusehen. :-(


    Die schalltechnisch entkoppelte Vorsatzschale auf der einen Wandseite (ohne Rohr) ist einfach zu errichten. Ob die 3 Lagen Regips zusammen mit der 8cm Steinwolle viel bringen werden, weiß ich nicht. Aber zumindest ist es eine erste Instanz vor der eigentlichen Wand zum Nachbarn und dient der Gewissensberühigung.


    An die Regipswand könnte ich dann die Subwoofer und JBLs anhängen sowie in den Rest der Wand mit Steinwolle bekleben. Dann davor die Leinwand anbringen. Wäre das ein guter Plan?


    Bis der Plan etwas weiter ist, würde ich mal daran gehen, die Aufputz Elektroverkabelung in die Wand einzulassen sowie die Wand mit Fenster und Tür anschließend zu verputzen.


    Viele Grüße


    Matthias

  • Und da bin ich wieder... mein alter Useraccount wurde anscheinend in tsc66 umgewandelt... ^^


    Also anstatt der Vorsatzschale eine Bafflewall Konstruktion,
    in der die Lautsprecher und Subwoofer eingelassen sind,
    die mit Steinwolle gefüllt ist und mit Regips verschalt ist
    sowie auf der Verschalung noch etwas zur Minderung der Schallreflexion aufgebracht hat?


    Prinzipiell wäre das auch möglich.


    Gibt es eine Regel wie die Frontlautsprecher angebracht werden sollen (Stichwort: Ausrichtung zum Hörplatz und Entfernung zur Raumecke?)


    Viele Grüße


    Matthias

  • Zitat

    Gibt es eine Regel wie die Frontlautsprecher angebracht werden sollen (Stichwort: Ausrichtung zum Hörplatz und Entfernung zur Raumecke?)


    Die Lautsprecher sollten möglichst bündig in der Wand verschwinden und auf den Hörplatz eingedreht werden.
    Die seitlichen frühen Reflexionen sollten bedämpft werden. Die Mainlautsprecher sollten zusammen mit dem Sitzplatz möglichst ein gleichschenkliges Dreieck ausbilden. Die Lautsprecher sollten kein Bassreflexrohr haben und für den Wandeinbau geeignet sein.
    Du findest darüber viele Informationen in den Bauberichten.


    Gruß Andi

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