Thermohanf oder SSP1/2

  • Hallo Zusammen,


    als "Füllmaterial" für eine perforierte Regipsvorsatzschale wollte ich die Isover SSP1/2 nehmen.


    nun bin ich per Zufall über Thermohanf Platten gestolpert. Wenn ich die beiden Datenblätter vergleiche, lese ich eine identische Schallabsorption bei total unterschiedlichen Strömungswiderstand. Kann mir jemand den Zusammenhang erklären?


    Thermohanf:
    Bildschirmfoto2015-09-16um21.52.53.png


    SSP1/2:
    Bildschirmfoto2015-09-16um21.52.39.png


    Wäre Thermohanf also genauso gut geeignet wie die SSP1/2?



    Der Themohanf soll einfach zu verarbeiten sein, keinen Faserflug haben und keine giftigen Stoffe beinhalten.


    Preislich ist der Thermohanf-Jute-Combi sogar noch etwas günstiger als die SSP1.


    Bisher hab eich nur von Steinwolle im Zusammenhang mit Absorbern gelesen. Daher bin ich etwas skeptisch.


    Vielen Dank für Eure Hilfe!


    Viele Grüße


    Matthias



    ps.: Habe doch einen Link gefunden: https://www.beisammen.de/index.php?thread/115262-verschiedene-absorbermaterialien-für-den-bassbereich/

  • Hallo Matthias
    Zu deinen Materialien. Das Isover Material eignet sich (haben hier im Forum auch einige verbaut, ich mein sogar der Andi um die Zwischenräume in der Front zu füllen. Der kPa Wert mit 11 ist auch in Ordnung. Der vom Thermohanf mit 3 etwas seltsam. Ein Material das 3 als längenbezogenen Strömungswiderstand aufweist und die in der unteren Tabelle Frequenzen in der Höhe absorbiert macht mich stutzig. Ich hätte viel mehr erwartet. ABER: wie ich von Junior und Andi jüngst gelernt habe. Je höher der Wert, das heißt jenseits der 20, desto schallhärter wird das Material und deswegen auch ungeeigneter für bassabsorption.
    Also würde ich sagen wenn nur die zwei Materialien zur Auswahl stehen nimm das Isover wobei dir bewusst sein muss das mit 25cm nicht viel Tiefbass geschluckt wird.
    Du willst ja auch die Wand zumachen.
    Ich würde dann aber auch die Basstraps aus dem Material fertigen sprich bei dem Material bleiben.
    Eins noch: Wickel es in schwarzes Gartenflies ein. Gibt's bei Amazon. Bestell aber gleich 2* denn das andere brauchst du noch wenn es an die Front und basstraps geht.
    http://www.amazon.de/Rei%C3%9F…=8-1&keywords=gartenflies
    Ist auch nicht teuer.
    VG Jochen

  • :respect:


    Das Thermohanf ist das beste, was es auf dem Markt an porösem Material gibt, um auch Frequenzen bis unter 30 Hz zu eleminieren.
    Das hat leider einen kleinen Haken. Die Mindestdicke um eine vollständige Absorption zu gewährleisten wird in etwa bei 1 Meter Dicke liegen, bzw. 50cm Matten kombiniert mit 50cm Zwischenraum. :beat_plaste


    Ganz genau hab ich das noch nie ausgerechnet, weil sich der Preis doch stark relativiert bei solchen Abmessungen.
    Mal ganz abgesehen vom Platzbedarf. :zwinker2:


    Gruß
    Junior

  • Hallo Junior,


    ich hatte es mal so verstanden, dass je höher der längenbezogene Strömungswiderstand, je "schallhärter" ist das Material bzw. bietet den Schallwellen mehr Widerstand bei der Durchdringung.


    Somit müsste ein Material mit geringerem Strömunswiderstand in einer größeren Dicke eingesetzt werden, um die identische Schallabsorption eines Materials mit höheren Strömungswiderstand zu erreichen.


    Was ich nun gar nicht verstehe ist, warum Thermohanf identische Absorptionswerte bei identischer Dicke hat, allerdings einen wesentlich geringeren Strömungswiderstand.


    Kannst Du mir das erklären?


    Vielen Dank & viele Grüße


    Matthias

  • Ja, weil das ganze auch noch Frequenzabhängig ist und die meisten Hersteller keine Absorptionswerte unter 125 Hz angeben.
    Bis dahin verhält sich das nämlich wie in den Tabellen angegeben relativ identisch, es sei denn der Strömungswiderstand steigt deutlich über 15kPa.


    Je größer also der Widerstand, desto weniger tief liegt die Frequenz die noch absorbiert werden kann.
    Der andere Faktor ist das Absorptionsvermögen, das hauptsächlich von der Dicke des porösen Materials abhängt.
    Dabei gilt folgende Faustregel: Je geringer der Strömungswiderstand, desto größer ist das Durchdringungungsvermögen des Schalls.
    Der soll aber im porösen Material nicht reflektiert und auch nicht durchdrungen, sondern absorbiert werden.


    Gruß
    Junior

  • Hallo,
    hast du auch den Beitrag Nr. 81 im verlinkten beisammen Thread gelesen?
    Genau der Heu und Stallgeruch würde mich davon abhalten das Thermohanf Zeugs zu verwenden :zwinker2:

    Gruß


    kottan



    Wer schweigt stimmt nicht automatisch zu. Manchmal hat er nur keine Lust mit ... zu diskutieren.

  • Laut meinem Trockenbauer:
    - Der Heu- und Stallgeruch soll nur in den ersten Chargen ein Problem gewesen sein.
    - Die Verarbeitung ist wirklich schwierig. Eine spezielle Säge ist erforderlich

  • Hallo,
    ich habe Thermohanf für meine Chunks verwendet.Dabei kamen Platten mit einer Stärke von 4cm und 14cm zum Einsatz.Die dünnen Platten kannst Du mit einer einfachen Schere zurecht schneiden , die 14cm Platten habe ich mit einer Eisensäge halbiert, Das ging einfacher als mit dem Mineralwolle Messer.Die Platten wurden mit Müllsäcken umwickelt.Heugeruch war vorhanden.Seitdem die Säcke drum sind kann ich davan aber nichts mehr wahrnehmen.


    Gruß Sven

  • Hallo Sven,


    vielen Dank für den Tip mit dem Thermohanf.


    Meinst Du, der Heugeruch würde sich verfliegen oder muss eine "Verpackung" erfolgen, damit es nicht mehr riecht?


    Vielen Dank für Deine Hilfe!


    Viele Grüße


    Matthias

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