Ständerwerk aus Metall oder Holz

  • Hallo Zusammen,


    ich sehe in sehr vielen Bauprojekten, dass Ständerwerke aus Holz eingesetzt werden.


    Sind Standardwerke aus Metall schlechter bzw. anfälliger für Vibrationen?


    Hintergrund: Mein Trockenbauer würde die rückwärtige Trockenbauwand in meinem Heimkino mit einem Metallständerwerk realisieren. Bevor ich nun damit einen Fehler mache, wollte ich mal nachfragen, ob dies ok ist.


    Vielen Dank für Eure Hilfe!


    Viele Grüße


    Matthias

  • Hallo Matthias,


    ich glaube einfach das die Leute mehr dem "Holz" trauen PLUS es oftmals auch bereits vorhanden ist in Form von Latten etc.
    Weiterhin schwingen die Trockenbauwände gerne mal mit, der lieber so massiv wie möglich bauen!
    Optimal wäre also folgender Aufbau.


    Holzständer
    OSB
    1,5mm Rigibs
    (optional noch "quer" aufgebrachte Doppelbeplankung mit 0,75er Rigibs)


    Gerne kannst du die Auflagen an Boden, Wand und Decke noch mit Gummipuffern (Waschmaschinenmatte oder sowas) abpuffern - muss man wohl aber nicht.

  • Hy Matze,
    also die Beweggründe sind in der Regel einfach.
    1. Metalltragwerk ist teurer.
    2. Holz ist i.d.R. leichter verfügbar
    3. Auf Holzständerwerk kann man von außen spaeter Halterungen, Regale und Rollen etc.( siehe cinetracer Bauthread) anschrauben und planen.
    Bei Metall, da sehr dünnwandig, ist es eher schwerer und bedarf Spezialdübel und oprimismus das die anbauten nicht runterfallen.


    LG trace
    Planung ist alles.

  • Hi Matze,
    ich sehe das genauso wie Trace hinzu kommt noch das Holz stabiler ist. Und das andere ist auch..... ich hätte ein bissel bedenken die Konstruktion mit Metall zu bauen. Nicht das am Ende die Profile Geräusche durch die Vibrationen machen.


    Soll da eine Akustikplatte ran oder komplett zu?


    VG
    Daniel

  • Hallo Daniel,


    "Nicht das am Ende die Profile Geräusche durch die Vibrationen machen." Dass ist genau, was ich befürchte. Die Profile sind so dünn, dass ich befürchte, diese schwingen wenn der Bass einsetzt.


    Die Wand soll mit gelochten Platten wie bei Dir aufgebaut werden.


    Viele Grüße


    Matthias

  • Ich habe auch Holz gewählt. Einfach weil ich es hatte. Aber ich habe auch zwischen den Balken und der Wand bzw. decke Streifen aus alten Teppichboden gelegt. Somit wird eine Schallübertragung minimiert. Und zwischen Rigipsplatten bzw. den von mir verwendeten Akustikplatten und dem Trägermaterial auch. Das verstärkt den Effekt auch noch mal. Und gekostet hat es auch nichts. Wenn Du das allerdings machen lässt schlägt das auf die Arbeitszeit. Dann sieht die welt wieder anders aus.


  • "Nicht das am Ende die Profile Geräusche durch die Vibrationen machen." Dass ist genau, was ich befürchte. Die Profile sind so dünn, dass ich befürchte, diese schwingen wenn der Bass einsetzt.


    Interessante Theorie.


    Zunächst mal können die Profile nur schwingen, wenn die Platten mitschwingen.
    Ob das der Fall ist kann ich nur vermuten, da bei mir die Rigipsplatten so stark flattern,
    wenn die Rückwand ohne Absorber mit Frequenzen unter 20 Hz mit über 110dB beschossen wird, daß Nebengeräusche sowieso nebensächlich werden :)
    Zum einen weil es mir zu laut ist, und zum anderen weil das Flatterecho wiederum Eigenresonanzen verursacht daß jegliche Nebengeräusche übertönt.
    Die Platten sind allerdings nicht gelocht, was wiederum andere Voraussetzungen darstellt.
    Der Sinn der Sache besteht ja eigentlich darin, daß ein Teil des Schalls in das poröse Material eindringt und absorbiert wird.
    Somit nimmt auch ein Teil der Bewegungsenergie ab, die reflektierende Flächen in Schwingungen versetzen.


    Setzt man fachgerechte Montage beider Systeme voraus, scheint es fast egal wofür man sich entscheidet.
    Je nachdem welches Holz man verwendet, kann es aber bei dynamischer Beanspruchung zu Rißbildung kommen, wenn die Schwingungsenergie zu groß wird.
    Metallständerwerke reagieren darauf allgemein etwas entspannter.


    ich würde auch begrüßen, wenn ihr bitte mal mitangebt, welches Holz (Sorte,Ausführung) ihr genau verwendet habt.


    Gruß
    Junior

  • mal andersrum gefragt, warum sollte ich zu alu profilen greifen ... oder gar Edelstahl... wenn Holz so schön günstig ist und sich einfach verarbeiten lässt?
    Außerdem bringt das Holz mehr Masse und eine größere Biegeweichheit mit, als die typischen Vierkantprofile... die dann hochfrequentes abgeben...


    grüße Inco

  • Einfache Frage, komplexe Antwort. :side:


    Zum einen ist Holz nicht gleich Holz.
    Wenn man nicht weiß was man verarbeitet, kann man auch keine Aussagen zu Biegespannung,
    geschweige denn zu Schub-, Druck-, und Zugspannung machen.



    Während Birke also eine Biegespannung von ca. 120 N/qmm aufweist, beträgt sie bei Fichte nur noch ca. die Hälfte ^= 65 N/qmm.
    Die größere Masse des Ständerwerks ist auch kein Vorteil, da Kraft ein Vektor ist und die einwirkende Querspannung sich in axialer Richtung entsprechend fortsetzt. Dabei gilt, je größer die Auflagefläche,desto mehr Kraft wird entsprechend abgeleitet.


    Leider verträgt Holz nur sehr wenig Schubspannung (ca. 7-12 N/qmm), die bei Schnittflächen angrenzender Platten entstehen können.
    Die Bruchdehnung der meisten Nadelhölzer beträgt zwischen 1-8 %, während sie bei Alu ca. 60% beträgt.


    Also ist die Vermutung, daß Holz "weicher" ist komplett falsch.
    Es läßt sich nur leichter biegen, weil es sich seiner Verformung weniger stark widersetzt.
    Die physikalische Bezeichnung dafür ist das E-Modul.


    Kommen wir mal zurück zur Praxis:


    Daß sich der Schall im Ständerwerk verteilt ist eigentlich nicht wünschenswert,
    darum sind kleinstmögliche Auflageflächen punktuell verteilt die bessere Wahl.


    Bei ungünstigen Schnittflächen angrenzender Platten auf der Konstruktion, kann diese brechen.
    Je größer die Auflageflächen, desto höher die Wahrscheinlichkeit daß Resonanzen auftreten.
    Je geringer die Fläche, desto größer muß das E-Modul werden um den auftretenden Kräften zu widerstehen.


    Ich denke das beantwortet die Frage einigermaßen warum man lieber zu Alu Profilen greifen sollte.


    Gruß
    Junior

  • Ihr macht da aber auch ne Wissenschaft raus. :rofl:


    Ich kenne kein Privates-Kino wo mit Aluprofile gearbeitet wurde.


    Wenn man Holz für die Konstruktion nimmt sollte es natürlich nicht aus Dachlatten sein. Da ich ne 10er Wand eingezogen habe wurden dann auch 10er Holz genommen.


    10x60cm und beim Rack 10x10cm!


    VG
    Daniel

  • Zitat

    Zum einen ist Holz nicht gleich Holz.
    Wenn man nicht weiß was man verarbeitet, kann man auch keine Aussagen zu Biegespannung,
    geschweige denn zu Schub-, Druck-, und Zugspannung machen


    stimmt vielleicht, aber so lange ich damit keine hochgenaue FEM Rechnung mache, ist das ja erstmal nix schlimmes.
    Die höhere Bruchdehnung ist schön und gut, aber in der Praxis wohl kaum relevant....


    Zitat

    Also ist die Vermutung, daß Holz "weicher" ist komplett falsch.
    Es läßt sich nur leichter biegen, weil es sich seiner Verformung weniger stark widersetzt.
    Die physikalische Bezeichnung dafür ist das E-Modul.


    deswegen schrieb ich ja auch biegeweich... :dry:


    Zitat

    Je größer die Auflageflächen, desto höher die Wahrscheinlichkeit daß Resonanzen auftreten.
    Je geringer die Fläche, desto größer muß das E-Modul werden um den auftretenden Kräften zu widerstehen.


    das scheint mir nicht ganz richtig, bin aber zu faul es zu nachzuschlagen...
    und das ganze wissenschaftlich korrekt zu formulieren :zwinker2:


    Zitat

    Ich denke das beantwortet die Frage einigermaßen warum man lieber zu Alu Profilen greifen sollte


    Ich finde eigentlich nicht. :laugh:

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