Vergleichstest Denon AVC-A1HD vs Yamaha DSP-Z11
Es ist mal wieder soweit, ein neuer Vergleich stand an. Ich hatte die Möglichkeit an einen Yamaha DSP-Z11 zu kommen. Da dieser überall gelobt und auch besser als der Denon bewertet wurde, waren wir, mein Kumpel Sascha, und ich sehr gespannt.
Beim auspacken merkt man dann gleich die 5kg mehr Gewicht gegenüber dem A1HD. Der Z11 sieht in der Farbe Titan zwar schick aus, lässt sich aber schwer mit Geräten anderer Hersteller kombinieren. Nach dem Aufstellen, dann erstmal der obligatorische Klopftest. Der Deckel und die Seitenteile resonieren leicht, das macht der Denon besser. Die generelle Haptik und Verarbeitung ist sehr gut, auch wenn mir der Gehäusedeckel und die Boxenterminals beim Denon besser gefallen.
Die Fernbedienung wirkt etwas überladen und gefällt mir deutlich weniger als die des A1HD, obwohl sie teilweise aus Aluminium ist.
So, schnell anklemmen und einrichten, aber hoppla, der Yamaha zeigt sein Menü nicht im Display an, sondern nur als OSD. Also Beamer an und einrichten, für mich ein ganz klarer Minuspunkt und absolut unverständlich.
Als nächstes fällt mir die Wartezeit bis das Menü erscheint negativ auf, knapp 10sec nach dem Drücken des GUI-Buttons.
Daraufhin sagte ich dann gleich zu Sascha, der Z11 kann gar nicht so gut sein, dass ich über diese Mankos hinwegsehen könnte.
Das Einpegeln erfolgt immer mit extremer Akribie und wird mit Carma kontrolliert, denn schon leichte Pegelabweichungen können die Testergebnisse verfälschen.
Testeqipment:
Lautsprecher Front: 3x Klipsch RF-7MKII
Lautsprecher Rear: Klipsch RF-82MKII
Subwoofer:2 x SW115 modifiziert
Endstufe: Lexicon LX-7
Behringer für Sub und Front
Testmaterial:
Musik:Allan Taylor
Transformers 3 englische True HD Spur
Tribute von Panem Teil 2 DTS HD Master Audio
Mission Impossible 4 Phantom Protokoll True HD
Mission Impossible 5 Dolby Digital
Da ich/wir meine Konstellation sehr gut kennen, haben wir direkt mit dem Yamaha angefangen. In dem Fall mit Transformers 3, hier testen wir gerne den einhüllenden Score und die Stimmen der Autobots. Auch die Endszene fordern dem System einiges ab, da alle Kanäle stark belastet werden.
Der Z11 löst den Score wunderbar von den Lautsprechern, die Centerperformance ist sehr gut, wenn auch etwas anders abgestimmt als beim Denon. Der Yamaha spielt genauso druckvoll im Centerbereich, dickt aber weniger auf und zeigt mehr Facetten in den Stimmen. Die Streichinstrumente im Score werden super heraus gearbeitet, sehr fließend und weniger kühl als beim AVC.
Bei Tribute von Panem direkt am Anfang, bei der Szene im Wald, transportiert der Z11 etwas mehr Emotionen und Kleinigkeiten wie knackende Äste werden besser heraus gearbeitet. In der Szene mit dem Nebel, der sich im Wald ausbreitet, waren dann etwas weniger Unterschiede zu hören, aber das gesamte Klanggeschehen war einhüllender.
Die Knastszene aus MI4 nehme ich gerne für den Stresstest. Zuerst gibt es viele feine Geräusche und dann wird es immer lauter und voller. Hier behält der Yamaha sehr gut den Überblick, stellt das Anschlagen des Schlagstockes nachdrücklich, aber weniger scharf als der Denon dar. Der Denon wirkt im direkten Vergleich auch etwas diffuser und stresst etwas mehr.
Der deutsche Ton von MI5 liegt leider nur in Dolby Digital vor, das hat uns dann beim ersten Schauen des Films seinerzeit auf dem Denon etwas geärgert. Der Film klingt auf dem A1HD stellenweise recht gut, an anderen Stellen aber aggressiv und unausgeglichen. Zwischenzeitlich waren wir am überlegen, ob wir den Pegel senken....
Also Abörpegel wie beim Denon eingestellt und los gehts. Schon beim Bad Robot Logo schauten wir uns beide an und fragten uns wo die Klangfülle , Loslösung und Dynamik herkommt. Die Szene mit dem Flugzeug am Anfang zeigte sich dann komplett freigestellt mit extrem emotionalem Score und hammer Dialogqualität. Als das Flugzeug durchstartet hatten wir das Gefühl wir stünden daneben. Ok, .... So war das damals auf dem Denon nicht, da waren wir uns einig.
Es war Zeit den Denon wieder anzuschließen. Gleich angefangen mit MI5. Klingt irgendwie leiser, aber auch etwas stressiger in den Spitzen.
Eine Kontrolle ergab dann , dass bedingt durch die Dialog Norm der Tön vom Yamaha bei Dolby Digital 4dB lauter ausgegeben wird. Das hat etwas mit der internen Signalverarbeitung zu tun. Um fair zu bleiben haben wir dann den Pegel des Denon um 4dB erhöht, was sich aber als keine gute Idee heraus stellte. Der Denon klingt dann sehr diffus und nervig ( wohlgemerkt als Vorstufe), sodass man den Film in diesem Pegel gar nicht gucken kann. Trotz höherer Lautstärke klingt der Z11 aufgeräumter und entspannter, außerdem löst er den Sound hörbar besser von den Lautsprechern.
Auch das Timing des Yamaha ist besser, alles spielt mehr auf den Punkt und klingt durchhörbarer. Einen solchen Unterschied hatten wir beide nicht erwartet, aber gerade beim letzten Beispiel macht der Z11 aus herkömmlichen Dolby Digital gefühlt HD Ton.
Auch bei Stereo bietet der Yamaha die bessere Performance, er spielt entspannter mit breiterer und tieferer Bühne. Dabei schafft er es das Klangeschehen sehr gut vom Lautsprecher zu lösen.
Nicht das dieser Bericht falsch eingeordnet wird. Der A1HD war bis dato das beste Gerät, das ich bei mir stehen hatte und klingt für sich betrachtet auch super, aber der Yamaha spielt einfach nochmal in einer anderen Klasse.
Zu erwähnen ist noch, das der Z11 im Preamp Modus lief. Alle Tonspuren wurden beim Yamaha auf Straight gehört.
Obwohl mir die Bedienung des Z11 nicht wirklich zusagt und ich meinen Denon nie wieder hergeben wollte, musste dieser nun den Tron räumen.