Aus klein wird gross - Planung und Bau

  • Zitat

    Wirst Du das Gehäuse dann auch mit dem Versatz des Mitteltöners bauen?


    Geplant ist das, da die Lautsprecher ja sowieso in eine Wand eingebaut werden sollen.
    Durch den Versatz und die zusätzliche Waveguideform ist die breitere Front ja dann vernachlässigbar.


    Momentan leime ich grade ein Gehäuse zusammen, dass wohl morgen fertig werden sollte. Dann könnte ich einen solchen Test im Freien mal machen. Wenn alles glatt läuft, sollte ich das vielleicht noch vor dem Wochenende schaffen. Du willst also eine Messung ohne Versatz und mit Versatz in 1m und 3m Abstand? Dann das ganze auch noch mit 30° Winkel?

  • Genau das wäre optimal. :respect:


    Bei den Messungen von Jochen, in 100 cm Abstand, hatte es so ausgesehen, als ob der Versatz im Übergangsbereich zum HT und am unteren Übertragungsbereich Vorteile gebracht hat. Der Dieter hatte dann den Einwand gebracht, die Auslöschung wäre bei größerem Abstand nicht vorhanden und hängt mit der Abstrahlcharakteristik vom Beyma zusammen.
    Es wäre doch interessant zu sehen, wie sich das Top bei dem tatsächlichen Hörabstand verhält. Auch auf die Abstrahlung unter Winkel sollte der Versatz mit der kleinen Schallführung eine Auswirkung haben. Ist Diese positiv?

  • Da wir leider letzte Woche keinen Feiertag geniessen konnten und ich bis heute nicht zu den Messungen gekommen bin, musste der heilige Sonntag nun herhalten. Zum Glück habe ich sehr kulante Nachbarn. :sbier:


    Der LS ist mal etwas provisorisch zusammengebaut. Der Deckel fehlt, was aber für den HT egal ist. Der Boden des MT Abteils ist nicht geklebt, aber das Gehäuse entsprechend den Vorgaben mit Dämmmaterial gefüllt. Da das Gehäuse sehr schwer ist, schätze ich, dass diese fehlende Verklebung, also die Dichtigkeit des MT Gehäuses keine negativen Auswirkungen auf die Messungen hat.


    Erst hat mich der Mac und das REW in den Wahnsinn getrieben, da ich es irgendwie nicht hinbekommen habe, über den alten Krüppel-Mac über Thunderbolt-HDMI die Signale in den Vorverstärker zu bekommen. Irgendwo klemmt das ganze. Also musste ich über Klinke-Cinch gehen, was zwar nicht ideal ist, aber naja.


    Aufgebaut habe ich alles etwas höher (1.60m zwischen MT und HT), da ich die Bodenreflexionen auf ein Minimum reduzieren wollte. Da mein Kino so ausgelegt ist, dass der MT/HT genau mittig auf Ohrhöhe ist, habe ich auch entsprechend gemessen. Bitte beachten, dass Dieter das Topteil eigentlich anders ausgelegt hat, da der HT genau auf Ohrhöhe sein soll. Das wurde ja im Smash Thread bereits erörtert. Somit habe ich in 1m und 2.60m (max möglicher Mikroabstand gemessen). in 1m habe ich noch die Winkelmessungen gemacht und dann jeweils die Variante mit und ohne Adapterplatte gegenüber gestellt.



    Messungen in 1m Abstand ohne (lila) und mit (ocker) Adapterplatte




    Messungen in 2.60m Abstand ohne (ocker) und mit (grün) Adapterplatte. Die Platte wirkt auf Distanz sogar noch besser als im Nahfeld.


    Unter Winkel ist zwischen 0° und 10° nur ein sehr kleiner Unterschied erkennbar. Am ehesten zwischen 3 und 5kHz. Hier gefällt mir die 10° Messung irgendwie sogar besser als die 0° Messung, da diese gleichmässiger (glatter) ist. Wobei man das später natürlich im Raum genauer angucken muss. Mit 20° Winkel sieht man dann massive Veränderungen im HT Bereich ab 10kHz und im MT Bereich zwischen 0.8 und 5kHz. Diese Veränderungen sind mit und ohne Adapterplatte genau gleich. Mit 30° habe ich nicht gemessen, da das bei mir im Kino eh nicht vorkommen wird. Man kann klar erkennen, dass man den LS also ziemlich genau ausrichten sollte.


    Messungen in 1m unter Winkel. 0° (ocker), 10° (lila), 20° (blau) ohne Platte


    Messungen in 1m unter Winkel. 0° (grün), 10° (lila), 20° (rot) mit Platte


    Hi Andi, da du mit Sicherheit noch viel, viel mehr mit deinem geballten Know-How aus diesen Messungen lesen kannst, habe ich das Ganze nun in den Dropbox Ordner hochgeladen...


    Schönen Sonntagabend euch allen.

  • Hi Steffen,


    vielen Dank für das eistellen der Messungen.


    Wenn man Fehler und Unterschiede in der Übertragung sichtbar machen möchte, dann ist es besser die Grafiken höher aufzulösen. Eine Skalierung mit 5 dB sind praxisgerecht.


    Was die Platte betrifft so bin ich vom Messergebnis sehr angetan. Gerade auch beim Messabstand von 260 cm kann man gut sehen was für eine tolle Wirkung die Adapterplatte hat. (grün)



    Auch hier finde ich, dass der Hochtonbereich ein paar dB zu laut ist.



    Was die Winkelmessungen betrifft, sind 20 Grad noch nicht sehr aussagekräftig. 30 und 45 Grad wäre noch sehr schön gewesen.
    Aber auch bei einem Winkel von 20 Grad lässt sich erkennen, dass die Messung mit Adaperbrett linearer verläuft. (rot)




    Unter dem Strich war für mich die Fertigung mit Adapterbrett eine Verbesserung für den Lautsprecher. :respect:

  • Hi Andi,


    danke mit dem Tipp wegen der Skalierung. Dachte mir noch, dass ich da was verstellen sollte, habe es dann aber trotzdem vergessen :beat_plaste
    Die Paar dB im Hochton sollen/werden sich ja vielleicht noch im Raum verlieren. Ansonsten können wir ja die von Dieter vorgeschlagene HT Absenkung per Widerstand noch implementieren.


    Die Winkelmessung mit starkem Winkel dient wozu genau? Klar möchte man die horizontale Linearität der Abstrahlung kontrollieren, aber dient das Ergebnis dann nur zur akustischen Behandlung des Raumes oder zieht man noch andere wichtige Schlüsse daraus? Ich dachte bei der Messung, dass es nur um den abzudeckenden Zuhöhrerbereich geht und der ist mit maximal 10° bereits abgedeckt. Daher habe ich die 30° Messung und mehr aussen vor gelassen.


    Das schöne an dem Resultat der Messungen ist, dass ich die LS jetzt ENDLICH fertig zusammenschrauben kann und damit die ersten Messungen im Raum machen kann :dancewithme

  • Zitat

    Die Winkelmessung mit starkem Winkel dient wozu genau?


    Es geht um die Reflexionen von den Wänden. Der Schall der am Abhörplatz ankommt besteht ja immer aus Direktschall und Reflexionen.
    Lautsprecher mit hoher Bündelungen stellen keine so hohen Anspruch an die Raumakustik.
    Wenn die Abstrahlung auch unter Winkel gleichmäßig verläuft, dann kommt es nicht zu Verfärbungen im Klang.


    Auch beim Thema Zeitrichtigkeit spielt es eine Rolle wenn die Chassis versetzt angeordnet werden.
    Der Versatz hätte sich also auch unter Winkel negativ auswirken können. Das kann man auf den Messungen aber nicht ablesen.

  • Ok, dann habe ich das wohl richtig interpretiert.
    Da die Messergebnisse ja bisher positiv mit Hinblick auf die Adapterplatte verlaufen sind, werde ich nun erst mal einen LS fertig aufbauen.
    Dann allerdings kann ich die 30 und 45° Messungen noch einmal nachholen.

  • Endlich :respect:
    LS No1 ist mal fertig aufgebaut... Die restlichen 4 sind jetzt nur noch Formsache.
    Morgen werde ich dann mal den ganzen Lautsprecher verdrahten und mir anhören...


    Gesamt ohne Adapterplatte und ohne Spacer zwischen den Gehäusen

    Front ohne Adapterplatte

    mit Platte

    Komplett mit Spacer und Platte

  • Mit den Lautsprechern bin ich jetzt wirklich im Endspurt.
    Momentan leime ich die ganzen Fronten auf die Bassgehäuse, nachdem ich bereits die Einschlagmuttern eingebaut habe.
    An den Teilen habe ich mich zu Tode geärgert, weil sich beim Eindrehen immer die Mutter leicht mitgedreht hat und sich dann die Füsse verbogen haben. :hell_boy: Also habe ich Nachschub geordert (bei der selben Quelle) und bei denen waren die Füsse auf einmal viel massiver und ein Verbiegen somit unmöglich. Dann ging es wesentlich leichter von Hand. Würde ich mit dem LS Bau noch einmal von vorne loslegen, würde ich auch mit 1000%iger Sicherheit eine Dübelfräse holen. Das mm-genaue Verleimen ist fast nicht möglich. Klar kann man das per Schleifen noch nachbessern, aber irgendwie wurmt mich das..




    Am Samstag konnte ich dann auch zum ersten Mal Töne aus einem komplett aufgebauten Trinity LS hören. :dancewithme
    Da ich keine XLR-Y-Kabel da hatte, mussten die Mid/High Signale vom linken Kanal und der Bass vom rechten Kanal kommen. Zudem ist der Raum ja momentan extrem hallig, aber dennoch war das Gehörte klangtechnisch echt allererste Sahne. Haben sich die Monate des Hin- und Her und der doch sehr aufwändige Bau doch gelohnt :respect: Jetzt mache ich mal den zweiten LS fertig und die Y-Kabel sind auch unterwegs, sodass baldigem Stereo nix mehr im Wege steht. Das werde ich dann auch im Kino-Raum mal messen.



  • Zitat

    An den Teilen habe ich mich zu Tode geärgert, weil sich beim Eindrehen immer die Mutter leicht mitgedreht hat und sich dann die Füsse verbogen haben.



    Die Dinger heißen nicht umsonst EinSCHLAGmuttern, und nicht Eindrehmuttern.
    Gegen nachträgliches Verdrehen, oder noch schlimmer herausfallen beim nachträglichen Ausbau des Chassis, hilft eine zusätzliche kurze Spax-Schraube als Sicherung vor dem Einschlaghaken, oder Leim.


    Mit Dübelfräse ist vermutlich eine Lamellofräse gemeint ?
    Wie kann man denn solche Gehäuse ohne Lamellos alleine zusammensetzen ?
    Da kannst du auch gleich versuchen 6 Eiswürfel zusammenschrauben. :beat_plaste



    Gruß
    Junior

  • Tja komisch nur, dass von jemandem, der bereits unzählige LS mit diesen Einschlagmuttern aufgebaut hat und die Dinger vertreibt, geraten wird, dass man die eben nicht einschlägt. Und rausfallen kann da nix mehr, daher teile ich deine Befürchtungen in keinster Weise..


    Und zu der zweiten Äusserung kann ich nur sagen, dass es mit System auch so funktioniert.
    Und nach dem Schleifen wird man die Ungenauigkeiten auch nur, wenn überhaupt, erahnen können. Aber der Aufwand ist eben ohne LAMELLOfräse doch sehr beachtlich und daher würde ich den Aufwand nicht mehr haben wollen.


    Andi, we will see. Ich bin auch sehr gespannt....

  • Moin,
    Bei den einschlagmutter habe ich mir aus einer passenden imbusschraube (als Führung)und ein paar Scheiben etwas vorbereitet, die Mutter aufgeschraubt dann mit dem Hammer die Mutter etwas eingeschlagen und den Rest per Schraube reingezogen zu 90% hat es funktioniert B)
    Wegen der lamello Fräse hatte ich dir schon weiter oben geschrieben, wenn du es einmal damit gemacht hast dann willst du nie mehr ohne :zwinker2:


    Eckart

  • Die ganzen MT/HT Gehäuse sind nun endlich fertig. Nächster Schritt ist der erste Grundschliff für alle Gehäuse inkl. der Bässe.



    Damit ich jetzt aber erst mal im Raum erste Messungen machen kann, habe ich einen zweiten LS aufgebaut.
    Die Kabel für den korrekten Anschluss sollen am Dienstag eintreffen, so dass ich im späteren Verlauf der Woche erste Stereo-Raummessungen machen kann.


  • Die letzten Tage habe ich mal das schöne Wetter genutzt, um die Gehäuse zu schleifen.
    Draussen im Garten und mit der Schleifmaschine hat das echt Spass gemacht. Holz ist aber auch einfach ein geiler Werkstoff....
    Hätte ich aber gewusst, wie schwer die Kleberückstände nur abgehen, hätte ich vielleicht bissl weniger verwendet :zwinker2:


    vorher



    nachher



    und alle zusammen



    zudem sind meine xlr Y Kabel eingetroffen, so dass ich endlich mal korrekt Musikhören und auch Messen kann. Da wir morgen aber auf unseren Haushügel (2500m) wandern, komme ich erst am Samstag dazu...


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