Bauplanung: Multi-Unterhaltungskeller

  • Besten Dank, Latenight :respect:


    Ist das Kino denn jetzt schon fertig, oder stellen die Bilder von der Bar und dem Rearbereich noch den aktuellen Zustand dar?


    Also zeitnah finden noch Sitzgelegenheit und ein Teppich im Frontbereich Einzug. Bei der Sitzgelegenheit bietet sich gerade ein toller 2-Sitzer mit Relaxfunktionen innerhalb der Familie an. Großes Manko: der ist orange :dribble: Da weiß ich noch gar nicht mit umzugehen.

    Langfristig muss ich noch die Lösung für den Projektor umsetzen:

    Geplant ist eine weitere staub- und rauchdichte und doppelt beplankte Revisionsklappe, wie ich Sie auch vor dem Ventilator oder dem Kellfenster einsetze. Hier würde ich nur den Bereich ausschneiden, der für die Projektion notwendig ist und diesen dann wieder doppelt (mit Luftschicht dazwischen) mit Museumsglas verschließen. Setzt dann natürlich noch eine Belüftung des Projektors voraus.



    In der Bar fehlen noch ein paar Kleinigkeiten. Flaschenregale, Schnapsdosierer/Spender ect. Den Sitzbereich (Hochtisch mit 6 Barhockern) im anderen Flügel des Raums würde ich mal als fertig beschreiben. Ein paar Bilder an den Wänden täten dem Raum nicht schlecht. Hierbei könnte man gleich noch mal das Thema Raumakustik mit aufnehmen ;)


    Du trennst die Lautsprecher bei 80 Hz oder?


    Also Audyssey im AV8802a gibt nach der Messung die Übernahmefrequenzen wie folgt an:
    Front 60 Hz
    Center 90 Hz
    Surround 120 Hz

  • Hallo


    Zitat

    Bei der Sitzgelegenheit bietet sich gerade ein toller 2-Sitzer mit Relaxfunktionen innerhalb der Familie an. Großes Manko: der ist orange :dribble: Da weiß ich noch gar nicht mit umzugehen.


    Kauft besser einen 3er Sitzer, denn Du hast ja geschrieben, dass Dein Anspruch wahrscheinlich noch wächst und daher würde ich Dir einen mittigen Referenzplatz empfehlen (Das ist finde ich entscheidend)!


    VG Jochen

  • Hallo zusammen, nach einiger Zeit der Ruhe au`m Bau, in welcher der Raum übrigens deutlich häufiger genutzt wurde als erwartet, möchte ich heute einmal von einem kleinen, aber schweißtreibenden Update berichten. Das Loch in der Decke muss endlich geschlossen werden. Zum Einen, um diese Lücke im Schallschutzsystem zu schließen und zum Anderen, damit die Decke wieder hübsch wird ;)

    Zunächst habe ich mich mit der eigentlichen Deckenbefestigung meines UST-Projector auseinander gesetzt. Auf dem Markt gibt es nichts fertiges und in der Praxis stellte sich heraus, dass die Ausrichtung aufgrund der kurzen Distanz penibel vorgenommen werden muss. So habe ich mir kurzerhand ein Blech abkanten und ausschneiden lassen, um eine 3D verstellbare Deckehalterrung zu bauen. Nicht schön, aber praktisch. Ich hoffe, dass sie nach der Lackierung und Beklebung mit D-C-Fix im Sumpf der schwarz ausgekleideten Hushbox später unter geht:



    Als nächstes galt es die Hushbox mit Frischluft zu versorgen. Nach vielen Überlegungen von Zu- und Abluft in und aus dem Raum habe ich mich dazu durchgerungen, die Hushbox an die bestehende Be- und Entlüftungsanlage anzubinden. Einfach damit eine geschlossene Husbox auch wirklich die Trennung vom Raum hat - hinsichtlich Schallschutz und Luftqualität. Hier mal Skizzen, die die Planung zeigen:



    Ein echt Nerven zereibendes Unterfangen, das ganze im Nachgang auf engstem Raum zu bewerkstelligen:


    Da ich mir selbst nicht zugetraut habe, die Hushboxelemente so präzise zu fräsen, dass alles luftdicht bleibt, habe ich exakte Einzelteile bestellt und verleimt:



    ... Ausschnitte für die Zu- und Abluft:


    ... und ab damit an die Decke:

  • Wie geht es weiter? Zunächst habe ich mir zur Temperaturüberwachung 3 dieser Temperatur-Aktoren Sonoff TH10 geholt. Einen habe ich bereits mal probeweise angeschlossen. Lassen sich recht simpel via App überwachen und konfigurieren. Der Plan ist es, den Projektor Temperaturabhängig zu schalten. Also für den Worst-Case, schaltet er die Steckdose bei Erreichen einer vorgegebenen Temperatur aus. Die anderen beiden Aktoren würde ich rein für das Temperatur Monitoring nutzen.

    Hierzu meine ersten Fragen an euch. Haltet ihr es ebenfalls für sinnvoll, die 3 Temperaturen an folgenden Positionen zu messen?
    1. direkt am Gehäuse des Projektors im Bereich der Luftausströmung (welche dann auch die Notabschaltung auslöst)
    2. einströmende Zuluft
    3. allgemeine Innenraumtemperatur in der Hushbox

    Dann wird es weiter gehen mit dem Einsatz der Glasscheiben. Nach einiger Recherche wurde mir als Alternative zu dem bekannten Schott Gläsern das entspiegelte Glas Diamond mit einer Restreflexion von nur 0,6 % angeboten. Hat davon schon einmal jemand gehört oder es testen können?

    In der Ableitung vom Aufbau klassischer Schallschutzfenster plane ich aktuell, den Deckel der Hushbox mit 2 getrennten Scheiben aufzubauen. 1 x Diamond 8mm (Raumseite) und 1 x Diamond 4mm (Hushbox Innenseite).
    Illustrativ beide Elemente getrennt:


    Fertiger geschlossener Deckel:


    Was haltet ihr davon?

  • Habe das irgendwie gar nicht mitbekommen, dass du auf nen UST Projektor setzt. Was war dafür genau der Grund?


    Das Glas ist mit Sicherheit kaum was anderes als die gängigen Varianten von Schott, die ja auch <1% Reflexionen haben. Wenn es das gleiche kostet, kommt es wohl nicht wirklich drauf an, was du nimmst. Das mit den zwei Scheiben würde ich mir aber gut überlegen, da diese übereinanderliegend vielleicht zu Doppelkonturen etc. führen könnten. Ich würde hier lieber eine etwas dickere als zwei unterschiedliche verbauen.


    Ich messe die Temperatur einfach in der Hushbox. Das reicht eigentlich, um zu Prüfen, ob der Projektor optimal gekühlt wird.

  • Zitat

    direkt am Gehäuse des Projektors im Bereich der Luftausströmung (welche dann auch die Notabschaltung auslöst)


    Ja, das ist auf jeden Fall die entscheidende Messstelle.
    Ich habe jetzt auf die Schnelle nicht gefunden, was das für ein Projektor ist, aber eine Notabschaltung per Steckdose halte ich für ungeeignet, da nach dem Ausschalten des Projektors immer dessen Lüftung noch nachlaufen muss. Das würdest Du damit unterbinden und da die Lampe erst abkühlen sollte, würde bei Unterbrechung der Stromzufuhr die Temperatur im inneren sogar noch weiter ansteigen.


    Eine Doppelverglasung halte ich aus Schallschutzgründen nicht für notwendig (ohne zu wissen, wie laut dieser Projektor ist) und ich kann mir sogar vorstellen, dass die Doppelverglasung durch die doppelte Lichtbrechung optisch noch schlechter ist als die theoretische Addition der Nachteile zweier Einzelscheiben.


    Edit:

    Zitat

    Ich würde hier lieber eine etwas dickere als zwei unterschiedliche verbauen.


    Hier ist mir Usel20 zuvorgekommen.

  • Habe das irgendwie gar nicht mitbekommen, dass du auf nen UST Projektor setzt. Was war dafür genau der Grund?


    Ich nutze den Keller ja multifunktional ;) Er wird ebenfalls als Partykeller genutzt. Der ursprüngliche Beweggrund war, dass man mit einem UST sportliche Veranstaltung ohne den Schattenwurf umherlaufender Zuschauer genießen kann. Mittlerweile hat sich allerdings ergeben, dass meine beiden Kleinsten tierischen Spaß haben, vor der Leinwand den "großen" nachzutanzen. Hierfür ist der UST ebenfall genial!



    Mir geht es ja in erster Linie nicht darum, denn Schall vom Projektor zu dämmen, sondern den Schall aus dem Keller nicht in die anderen Räume zu übertragen. Vielleicht dazu eine kurze Zusammenfassung: Insgesamt ist der Keller in einer Art Raum-in-Raum Konstruktion gedämmt. Beim Anbringen des Projektors stellte sich heraus, dass die Montage an der (abgehangenen) Decke hinsichtlich der projezierten Bildunterkante zu niedrig ist. Daher habe ich die abgehangene Decke geöffnet und den Projekt direkt an die Bestands-Betondecke montiert - ergo ist die RiR Konstruktion an der Stelle geschwächt! Daher die Hushbox in meinem Fall anders herum. Sie soll den Schall abhalten, der aus dem Raum kommt ;)


    Zitat

    ich habe jetzt auf die Schnelle nicht gefunden, was das für ein Projektor ist, aber eine Notabschaltung per Steckdose halte ich für ungeeignet, da nach dem Ausschalten des Projektors immer dessen Lüftung noch nachlaufen muss.


    Es ist der LG Adagio und an dein Argument habe ich auch gedacht, nur keine Lösung zum Nachlauf gefunden. Nun ist die Hushbox aber so konstruiert, dass zweifach links und rechts neben dem Projektor einströmt und die Abluft vom Projektor selbst bündig angeschlossen (durch die Raum Be- und Entlüftungsanlage) abgesaugt wird. Das heist, wenn der Projektor aus ist, strömt passiv so oder so die Luft hindurch. Anders weiß ich mir leider nicht zu helfen. Oder lassen sich Projektoren so programmieren, dass sie sich selbständig ausschalten und die eigenen Lüfter nachlaufen?

  • Du hast somit aber auch wenn sie aneinanderliegen zwei zusätzliche Glasflächen bei denen jeweils wieder Reflexionen auftreten und dadurch ein Lichtverlust und evtl. verschlechterte Abbildungseigenschaften.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Du hast somit aber auch wenn sie aneinanderliegen zwei zusätzliche Glasflächen bei denen jeweils wieder Reflexionen auftreten und dadurch ein Lichtverlust und evtl. verschlechterte Abbildungseigenschaften.



    Sie werden nicht aneinander liegen. Der aufbau ist wie gesagt, wie bei einer Akustikverglasung. Hier mal ein Querschnitt:



    Ich hoffe, man kann den Aufbau so nachvollziehen. Leider finde ich den Thread nicht wieder. Da hatte schonmal jemand aus schalltechnischen gründen 2 Gläser installiert. Da wurden dann die einzelnen Gläser eben aus Gründen der Reflexionen schräg angestellt. Nun ist es beim UST ja so, dass dieser nicht gerade durch die Scheiben strahlt, wie ein konventioneller Projektor. Also in etwa so:


    Daher hatte ich die Hoffnung, dass ebenfalls keine Reflexionen entstehen, wie bei dem Leidensgenosse, der die Scheiben beim konventionellen Projektor schräg angestellt hat.

  • Zitat

    Anders weiß ich mir leider nicht zu helfen. Oder lassen sich Projektoren so programmieren, dass sie sich selbständig ausschalten und die eigenen Lüfter nachlaufen?

    Selbstständig ausschalten vermutlich nicht, aber ein normaler Ausschaltbefehl (FB) ausgelöst von einer anderen Steuerung ist sicherlich möglich, aber bestimmt auch nicht trivial.

  • ein normaler Ausschaltbefehl (FB) ausgelöst von einer anderen Steuerung ist sicherlich möglich



    Das wäre der Königsweg - dem gehe ich mal nach. Es müsste also eine Steuerung die Temperatur der Sonoffs überwachen und ab einem Schwellwert den IR Befehl senden. Empfehlungen sind willkommen!


    Aber es bleibt dabei, zwei Scheiben sind für das Bild schlechter als eine Dicke...



    Klingt plausibel. Anreiz dazu war wie gesagt der klassischer asymmetrische Aufbau eines Schallschutzfensters.

    Also gilt es wie so oft, den idealen Kompromiss zwischen Bild und Ton (in diesem Fall den unterdrücken Ton in Richtung angrenzender Räume) zu finden. Dazu habe ich folgenden Vergleich gefunden. Oben Einzelglas (Scheibenstärke), unten Doppelglas (Scheibenstärke1/Scheibenzwischenraum/Scheibenstärke2):

    Quelle: https://www.glas-nowak.de/file…schutzglas_5191002858.pdf, Seite 10

    Wenn ich voraussetzen darf, dass entspiegeltes Glas vergleichbar ist, bewegt sich nach meiner Auffassung die Differenz bei 8mm vs. 8+4mm je nach Frequenz zwischen 5 bis 10 dB. Ist nicht wenig, oder?

  • Zitat

    zwischen 5 bis 10 dB. Ist nicht wenig, oder?


    Ja, das ist sicherlich spürbar. Du musst aber bedenken, dass beim Schallschutz immer das schwächste Glied zählt.
    Wenn das Glas also die schwächste Stelle ist, hast Du recht. Der Rest muss aber mindestens auch auf dem Niveau sein, sonst bringt es natürlich nichts.

  • Ja eben, die geöffnete Deckenkonstruktion für den Projektor ist das schwächste Glied! Der Rest der RiR Konstruktion entspricht Knauf W626, doppelt beplankt mit Diamond und Silentboard und einer Doppeltüranlage.

    Am besten wäre es wirklich, anhand von Mustern Vergleiche anzustellen. Bei der Reaktionsperformance der Anbieter von entspiegeltem Glas, die ich gefunden und angeschrieben habe, ahne ich aber nichts gutes.

  • Habe gestern nun die Leinwand und den Projektor provisorisch aufgehangen, um den Ausschnitt und somit die genauen Abmessungen der Glasscheiben zu ermitteln:



    Um jetzt hier weiter zu kommen, werde ich jetzt 2 Scheiben bestellen (1 x 8mm, 1 x 4mm) und vor dem Einkleben das Verhältnis aus Bildverlust und Schalldämmaß testen. Nötigenfalls lasse ich eine Scheibe letztendlich weg. Daher vielen Dank für eure Einwände! Vermutlich hätte ich die Scheiben blind eigeklebt!

  • Hallo,
    wie sind denn die anderen Glasparameter, wie Transmission, Oberflächengüte, Parallelität?
    Dein Beamer istso ein Nahbereichsteil und da wirst du massiv Bildfehler mit einer Scheibe im Lichtweg bekommen, da die Strahlen in der Mitte einen viel kürzeren Weg durch das Glas haben, als außen. Schöner Regenbogen entsteht da, wie bei einem Prisma...
    Das beste Glas ist gar keines. :heilig:

  • Bis das Glas geliefert ist, möchte ich mich mit den Änderungen in der Bass Sektion befassen. Das Thema wurde hier auch schon angeschnitten. Aufgrund der L-Förmigen Raumform und der alternativen Nutzung als Partyraum (mit fester Bar etc.) stellten sich DBA oder Multisub Anordnungen als schwierig heraus. Nun möchte ich es mit einem bedämpften SBA versuchen. Dazu habe ich bei einem extrem attraktiven Abverkaufsaktion vom Hersteller 4 JBL GT-X1200 (baugleich des vielfach eingesetzten CS1214) ergattert.

    Zur Bedämpfung könnte ich mir eine mobile Absorberlösung gut vorstellen, welche außerhalb des Kinobetriebs als Sitzgelegenheit dienen:


    Hierbei hätte ich die Hoffnung, dass bei einer Tiefe von nur 20cm dennoch genug absorbiert wird, da die Absorber mitten im Raum stehen und die Schallwellen den Weg zurück nochmals die Absorber passieren müssten:


    In der Front würde ich die Chassis klassisch auf je 1/4 und 3/4 der Raumhöhe sowie -breite anbringen. Was sich ideal auch durch die Leinwand abdecken lässt:


    Die Gehäuse habe ich aktuell mit rund 100l pro Chassis geplant, wobei 2 Chassis in einem Gehäuse mit Raumtrennung untergebracht wären:


    Was haltet Ihr davon?

  • Zitat

    Hierbei hätte ich die Hoffnung, dass bei einer Tiefe von nur 20cm dennoch genug absorbiert wird, da die Absorber mitten im Raum stehen und die Schallwellen den Weg zurück nochmals die Absorber passieren müssten:


    Na 20 cm sind eigentlich nicht viel, auch wenn der Schall da zweimal durch muss. Allerdings muss er das bei einer normalen Bedämpfung an der Rückwand auch. Und da musst du mindestens >50cm an Sonorock verbauen, damit du den Bass ein wenig unter Kontrolle bringst. Du müsstest zudem hier sicherstellen, dass dieser Absorber nicht in einer Senke steht, was die Funktion massiv beeinträchtigen könnte. Ich schätze, dass du am besten das SBA aufbaust und dann im Raum testest, wie sich die Funktion von Dämmmaterial in der Raummitte auf den Frequenzverlauf auswirkt.

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