Liebe Heimkino-Fangemeinde,
ich bin der Christoph, Baujahr Ende 1964 und seit knapp 17 Jahren am Fuße des Wettersteingebirges zuhause, wo immer mal wieder ein spektakuläres Naturkino geboten wird - vor allem, wenn die Sonne auf- oder untergeht. Trotzdem schwebt mir - im Zeitalter der technischen Möglichkeiten - schon länger der Traum von einem echten Heimkino im Kopf herum, hielt das aber in Verbindung mit meiner Mietwohnung für eher absurd. Eine Art "Pseudo-Heimkino" im Wohnzimmer aus TV-Gerät in der Schrankwand und einer Pioneer XV-DV55 5.1 Komplett-Surroundanlage, das habe ich nun schon seit 2001 - klingt auch gar nicht schlecht , aber das ist nun einfach kein echtes Heimkino - was für mich einfach einen gesonderten Raum mit Projektor, Leinwand und halbwegs audiophiler Soundanlage am "Puls der Zeit" bedeutet, wie man so schön sagt.
Da mir meine Wohnung eigentlich nach wie vor gefällt, für hiesige Verhältnisse vom Mietpreis relativ günstig und mein Vermieter recht unkompliziert ist, mache ich mich auch nicht auf die Suche nach einer neuen Location, die einen Raum mit ordentlich großen Maßen zu bieten hat (meistens passen dann andere Umstände wieder nicht), sondern ich opfere mein bisheriges Schlafzimmer, dass die knuffigen Maße von lediglich 3,60m x 3,73m und eine Raumhöhe von 2,20 Metern aufweist. Ein großer Vorteil ist, dass dieser Raum am Ende einer recht langgezogenen Wohnung liegt und in einen großen, natürlich unbewohnten Dachboden hineinragt, während sich unten drunter nur das Getränkelager der Weinhandlung meines Vermieters befindet - es gibt also keine direkten Wandnachbarn, die genervt werden könnten, so dass selbst in der Nacht noch mehr als Zimmerlautstärke drin ist
Ich bin also absoluter Einsteiger, was richtiges Heimkino betrifft, und da beginnt man natürlich auch nicht gerade mit einem 3000+ Euro Beamer-Boliden von Sony oder sowas. Ich wurde auf den kleinen, aber feinen LG Largo Projektor aufmerksam, der mit LED-Beleuchtung arbeitet und wegen der kleinen Abmessungen auch recht flexibel einsetzbar ist. Meine ersten Tests liefen auf weiß gestrichener Wand mit der alten Pioneer-Anlage für den Sound, die zur Zeit im Wohnzimmer nach Renovierungsarbeiten abgebaut ist - und das war natürlich schon ein neues audiovisuelles Erlebnis im Vergleich zu einem eher kleinen TV-Gerät. Überhaupt habe ich erst jetzt begonnen, Blu-Ray Discs zu verwenden, bisher hatte ich nur DVD's für das TV-Gerät mit der Pio-Anlage.
Für die Beschallung des künftigen Kinos habe ich mich für Lautsprecher der Firma Nubert entschieden und zunächst einmal 5 Stück nuVero 50 aus Schwäbisch-Gmünd geholt (mir gefällt u.a. die Eignung für die Wandmontage). Als AVR werkelt dann bei mir ein Pioneer SC-LX59-K. Für die Tieftonlagen werde ich wohl zwei nuLine AW600 nehmen. Als Deckenlautsprecher sind mir die nuVero 50 mit 9,5kg wohl doch etwas zu wuchtig, so dass ich für Dolby Atmos wohl lieber auf die leichteren nuLine WS14 zurückgreifen werde.
Nach längeren Überlegungen ist auch schon die Kinobestuhlung entschieden. Ja, ich bin so bekloppt und gebe der 13,5 m²-Bude zwei 3er-Reihen aus echten, gebrauchten Kinositzen in rot. Natürlich wird das ein Kompromiss, denn die zweite Reihe wird zwangsläufig direkt an die Rückwand grenzen, so dass diese wohl eher den besseren Abstand zum großen Bild, die erste Reihe die bessere Positionierung für die Klangqualität haben wird. Die Sitze (von Brotherseat) sind schon da und wurden zum Test auf einem temporär zusammengeschusterten Behelfspodest aus Latten, Laminatbrettern und vielen Büchern) in etwa so aufgestellt, wie es im fertigen Kino einmal sein soll. Es gibt allerdings noch ein Problem, dass in einem anderen Thread erwähnt werden wird...
Für das Fenster ist eine Schnellverdunkelung gezimmert, ansonsten hat noch kein konkreter Umbau des Zimmers begonnen und ich hoffe, auch in dieser Community noch viele Anregungen zu bekommen. In einer Mietwohnung will ich natürlich die Wände schonen (also wenig bohren und keine dunklen Farben auftragen), sondern setze auf eine mehr sich selbst tragende Holzrahmenkonstruktion, an die Module aus geeigneten Textilien und Akustikmaterialien angebracht werden.
Ach... ich konnte mit meinem Vermieter aushandeln, dass ich vor dem Winter in der Wohnung noch neue Fenster eingebaut bekomme... :dancewithme: die jetzigen sind ganz normale Doppelglasfenster aus den 60er Jahren!
Bis bald
Christoph