Hallo liebe Community!
Bevor ich mich vorstelle, möchte ich erstmal ein ganz herzliches Dankeschön sagen an alle von Euch, die ihr geballtes Wissen hier bereitwillig teilen und zur Verfügung stellen und Newcomer mit Anregungen, Ideen und Tips versorgen!
Mein Name ist Leo, ich steh knapp vor dem 40er und damit vor der Mid-Life-Crisis, wohne in Gerasdorf im Norden von Wien und bin beruflich Jurist im Staatsdienst. Handwerkliche Vorbildung hab ich keine und bin insoweit reiner Amateur und Autodidakt. Elektronische Unterhaltung in allen möglichen Formen hat mich aber schon seit der Kindheit und Jugend als Hobby begleitet, und dabei ist es bis heute geblieben.
Vor 7 Jahren bin ich mit meiner Frau in ein Reihenendhaus mit ca 120 m2 plus Vollkeller gezogen. Die audiovisuelle Ausstattung hat sich damals auf einen 52" Fernseher und eine einfache 5.1 Anlage beschränkt. Im Vergleich mit meiner früheren Kleinwohnung war das aber schon eine neue Qualität.
Im Lauf der Zeit sind die Begehrlichkeiten aber natürlich mit den neuen Möglichkeiten gewachsen, und so hab ich Ende 2013 recht spontan eine erste Heimkinoausstattung gekauft, bestehend aus Benq W1080ST und einer einfachen Motorleinwand mit 2,3 m Breite. Natürlich fürs Wohnzimmer, vorm Fernseher. War erstmals ein wirklich großes Bild, ich war fürs Erste sehr zufrieden.
Das Wohnzimmer wurde im Lauf der Zeit noch weiter verbessert, im Vorjahr mit dem Marantz SR7010, einem selbst zusammengewürfelten 7.1.2 Dolby Atmos/DTS:X Soundsystem und zuletzt im Herbst 2016 mit einer Tension-Leinwand mit 2,6 m Breite. Erstmal keine Wellen mehr im Bild...sehr gut.
Weil ich mich mit dem Thema Heimkino aber immer intensiver beschäftigt hab, war mir klar, dass damit im wesentlichen das Ende der Fahnenstange im Wohnzimmer erreicht war. Ein besseres Kinoerlebnis hätte Umbauten (und Umfärbeaktionen) notwendig gemacht, die weder ich und schon gar nicht meine Frau akzeptiert hätten.
Damit war klar: Echtes Kinofeeling geht nur mit eigenem Heimkinoraum! Und der wiederum geht nur im Keller. Das Problem dabei war, dass unser Keller von Anfang an als Wohnkeller genutzt wurde und ziemlich voll mit allerlei Dingsda war. Er besteht aus zwei Räumen, einer etwa 35 m2 groß, der andere etwa 20 m2, dazu noch ein zweites Bad. Im größeren Raum waren alte Möbel aus der Wohnung meiner Frau, sie hatte dort einen Schreibtisch, dazu kamen noch Kühl- und Gefrierschrank sowie ein größerer Fitnessbereich. Im kleineren Raum war eine Infrarotkabine, mein Gaming"arbeits"platz und eine größere freie Fläche für die Virtual-Reality-Brille HTC Vive mit Roomscale VR.
Erstmal aber musste ich noch meine Frau davon überzeugen, dass eine große Leinwand im Wohnzimmer fürs Kinofeeling zu Hause keinesfalls genug ist. Also habe ich das Thema an meinem Geburtstag am 12.01. erstmal vorsichtig angesprochen...und bin ziemlich überrascht gewesen, als meine Frau nicht einmal zu Beginn "Nein" gesagt hat, sondern zumindest grundsätzlich "Ja". Aber dass ich mich für die Richtige entschieden hab, hab ich ja schon vor mehr als 8 Jahren gewusst Die Tragweite ihrer Zusage war meiner Frau wahrscheinlich noch nicht so ganz bewusst
Nach dem grundsätzlichen OK gings erstmal in die Planung. Verschiedenste Varianten wurden erwogen und verworfen. Recht bald stand fest, dass es nicht möglich sein würde, einen Raum exklusiv dem Heimkino zu widmen, sondern dass ein Kompromiss in Form einer Mischnutzung gefunden werden musste. Wir entschieden uns dafür, das Heimkino im großen Raum zu realisieren, in den ich auch mit meinem Computer wechseln würde, und darüber hinaus noch möglichst viel Stauraum zu schaffen. Dafür würden der Schreibtisch meiner Frau, Kühl- und Gefrierschrank und die Fitnessgeräte in den kleinen Raum wechseln. Der entscheidende Vorteil dabei war, dass der notwendige freie Bereich im Heimkino gleichzeitig auch für die HTC Vive genutzt werden konnte und keine Notwendigkeit mehr bestand, zwei größere Freiflächen im Keller zu behalten.
Um den Stauraum zu optimieren, wollten wir den Raum nicht durch Zwischenwände, sondern durch Möbel abteilen. Dazu kam, dass die Raumhöhe im Keller (leider nicht überall, wie ich feststellen musste!) 2,38 m betrug, und der freundliche schwedische Selbstbaumöbelhersteller dazu fast perfekt passende Schränke mit 2,36 m Höhe im Programm hat. Durch diese Lösung erwartete ich mir auch Vorteile im Bereich der Akustik, weil ich eine rechteckige Raumform vermeiden konnte und ich hoffte, dass die Kästen samt Inhalt - darunter viel Gewand - auch als Absorber dienen würden.
Nach vielen Änderungen sah die finale Planung so aus:
Technisch wollte ich den Schwerpunkt auf das Bild legen, mit der Leinwandgröße an die Grenze des Machbaren gehen und jedenfalls in einen echten 4K-Projektor investieren, womit nur ein Sony in Betracht kam.
Deshalb habe ich mich bei einer nutzbaren Raumbreite von 4,05 m für eine Rahmenleinwand mit 3,3 m Breite entschieden. Als Projektor hab ich den Sony VPL-VW520ES gewählt, weil er mit dem letzten Firmware-Upgrade keine nennenswerten Unterschiede zum aktuellen VW550ES mehr hat, die nach meinem Empfinden dessen Mehrpreis von derzeit fast € 3.000,-- rechtfertigen würden.
Zuspieler sind eine Sony PS4 Pro und der 4K-Blu Ray Player Samsung UBD-K8500.
Soundtechnisch habe ich mich dagegen für eine eher einfache und preiswerte Lösung entschieden. Der bewährte (im Haus mittlerweile dritte) Marantz SR7010 spielt mit dem JAMO HCS 628 5.0 Set zusammen, erweitert um zwei idente Rearboxen Jamo S622, einem Dali E-12 Subwoofer und zwei Canton mx3-Lautsprecher als Atmos Height. Ich halte diese Lautsprecher für den Zweck für eine tolle Wahl, wenn ein Deckeneinbau nicht möglich ist. Aus meiner Sicht übertreffen sie alle verfügbaren Deckenreflexionslautsprecher um Längen.
Ab dem 12.01.2017 wurde der Heimkinobau für die kommenden Wochen und Monate praktisch zu meinem einzigen Hobby, was mir den einen oder anderen (vielleicht durchaus berechtigten) Vorwurf meiner Frau einbrachte. Es wurde entrümpelt, umgeschlichtet, Möbel gebaut, gestrichen, verkabelt, Boden verlegt ... manchmal bis spät in die Nacht hinein. Hat meistens auch Spaß gemacht.