Raum in Raum Scheunenkino

  • Hallo Zusammen,


    Ich bin neu hier im Forum und habe mich schon im "Vorstellungsthread" vorgestellt.


    Mein Vorhaben ist wie schon in der Themenbezeichnung erkennbar ein Heimkino in meiner Scheune aufzubauen welche direkt an den Wohnbereich anschließt und im EG auch vermietet wird.


    Ich höre gerne auch mal etwas lauter Musik, mache Karaoke Abende und möchte in dem Heimkino aufdrehen können wie ich möchte, ohne dass im Wohnraum oder bei den Nachbarn etwas davon ankommt.


    Da es den Raum momentan noch nicht gibt, bin ich in der Gestaltung wie ich den Raum aufbaue und gestalte relativ offen.
    Ledigliche die Grundfläche ist begrenzt, da das Heimkino auf den Gewölbekeller aufgebaut werden soll, welcher ca. 1m über den Erdboden herausragt.


    Anbei mal ein Grundriss von der Scheune.





    Um das Raum in Raum Konzept zu ermöglichen soll der Innere Raum also vom äußeren Raum entkoppelt sein, inkl Boden so gut es geht.
    Dabei sollen die beiden Außenwände als ein Teil der äußeren Wand fungieren und die restlichen zwei Außenwände aus Porenbeton sowie eine massive Decke über dem inneren Raum eingezogen werden soll.


    Ich habe mal eine grobe Darstellung entworfen wie ich mir den Raum in etwa vorstelle:





    Der Technikraum soll über der Werkstatt aufgebaut werden.
    Eine Herausforderung wird die Entkopplung des Treppenabgangs zum Gwölbekeller sein. Diesen würde ich dann als Aufgang zum Technikraum benutzen.



    Worüber ich mir noch nicht so im klaren bin sind die Maße des Raums. Die maximalen Maße sind ja quasi vorgegeben. Die Frage ist nur ob sich eine Verkleinerung lohnt um entprechend optimale Raummoden zu bekommen, In der Raumhöhe bin ich mehr oder weniger flexibel.
    Habt ihr hierzu vielleicht Erfahrungen. Lohnt es sich z.B. den Raum auf 5m Länge zu verkleinern um in den Bereich eines optimalen Raumverhätnisses zu kommen? Oder bekommt man das auch mit entsprechenden Bassfallen, Breitband-Wandabsorbern und Deckenabsorbern soweit in den Griff?





    Ich habe mich erst vor kurzem zu dem Thema Akustik etwas eingelesen, nehme also sehr gerne Kritik und Vorschläge an wie ich etwas besser gestalten kann.



    Grüße
    Martin

  • Den inneren Raum würde ich aus 100mm Trockenbauprofilen aufbauen.
    Innen und außen jeweils einfach mit 22mm OSB beplankt, und doppelt mit 12,5mm Rigips um etwas Masse in die ganze Sache zu bekommen.
    Der komplette Raum soll inklusive Boden auf Solimerstreifen ohne direkten "harten" Kontakt zu den äußeren Wänden/Böden aufgebaut werden.


    Die 100mm Zwischenraum sollen mit Mineralwolle gefüllt werden.


    Für den Zugang zum Kino ist eine äußere Türe und eine innere Türe geplant, damit auch diese akustische Schwachstelle nach außen gut gedämmt ist.
    Die Äußere Wand soll auch den Technikraum umschließen.


    In den Technikraum soll die Klimaanlage für die Belüftung und Klimatisierung, sowie alle Geräte inkl. Beamer.

  • Hallo Martin,


    interessantes Projekt mit der Raum-in-Raum-Lösung. :respect:


    Wenn du beim Subwoofer-Konzept auf ein DBA (Double-Bass-Array) gehst, dann wäre die Raumgröße quasi zu vernachlässigen - dann könntest du bauen wie du magst. Bei einem DBA wird vorne durch 4 oder mehr Subwoofer eine ebene Wellenfront erzeugt, die hinten durch die identische Anzahl an Subwoofern wieder "abgesaugt" (aktiv absorbiert) wird. Dadurch werden quasi alle Moden ausgelöscht. Somit spielt es keine Rolle mehr, welches Verhältnis Länge zu Breite zu Höhe hat.


    Ich verbaue in fast allen Kundenprojekten DBA´s, weil es einfach die beste Möglichkeit ist den Bassbereich ohne extrem große und aufwändige Raumakustik in den Griff zu bekommen. Zumal man mit dem DBA auch im gesamten Raum auf jedem Platz den gleichen Pegel und Frequenzgang im Bassbereich hat und es keine guten oder schlechten Plätze mehr gibt.


    Wenn du in den kommenden Wochen Lust und Zeit hast, dann kannst dir das gerne anhören bei mir - ich komme aus Neuenbürg (Enzkreis) südlich von Pforzheim. :sbier:

  • Hallo Martin


    Deinen Vorstellungsthread habe ich leider wohl versäumt. Deswegen an dieser stelle ein herzliches Willkommen.
    Dein Vorhaben hört sich sehr spannend an.
    Ich weiß nur nicht ob das Raum in Raum Kozept so erfolgreich sein wird. Anders gesagt. Ich würde den Raum ordentlich mauern und mir den Rest ersparen.
    Was mir leider "missfällt" ist, dass Du den Raum kürzen möchtest und den Technikraum hinten hin packst. Der Raum hat so eine tolle länge v.a. wenn man ihn akustisch optimieren möchte. Da hast Du nämlich viel Platz für Dämmung. Raumhöhe würde ich 3 Meter wählen. Wenn Du mal Atmos möchtest hast Du genügend Platz.
    Ich würde die Raummoden hiermit simulieren
    https://www.hunecke.de/de/rechner/raumakustik.html
    Die 4 Meter abzüglich 24cm Wand würden 3,76 ergeben. Dazu ca. 7 Meter länge.
    Tolle Maße. Da könntest Du auch eine richtig schöne breite Leinwand einbauen.


    Zum Thema DBA noch ein paar Worte von mir (wohl gemerkt ich habe selber vor eine zu bauen). Sicherlich ist es ein gutes Konzept. Für mich allerdings nur ein Kompromiss. Wenn ich mehr Raumlänge hätte könntest Du Dir sicher sein, würde ich ein SBA bauen, denn ein DBA macht am meisten Sinn wenn man Mains nutzt die man ab einem bestimmten Frequenzgang trennen möchte z.B. bei 80hz da die Absorption dann optimiert wird. Allerdings ist dann das Phasenverhalten der Satelliten/Subs etwas komplizierter in der Aufstellung. Bei 5,10 Raumlänge würde ich dann wiederum ein DBA bauen weil die Absorptionsfläche hinten fehlt es sei denn Du stellst nur eine Reihe?


    VG Jochen

  • Wie Jochen habe ich etwas verpasst, nämlich diesen Thread.
    Hast das ja schon alles professionell aufgezeichnet.
    Gratulation. Und schon kommen die ersten Tips.... :zwinker2:


    Ist wirklich ein interessantes Projekt. Bin gespannt wie es weiter geht.
    Gruß
    Thomas

  • Danke schon mal für die vielen Kommentare und Anregungen!


    @ Holger
    danke für das Angebot ich werde bei Gelegenheit darauf zurück kommen! Das Thema DBA klingt auf jeden Fall interessant, habe mich dort jedoch noch nicht reingelesen, ich vermute man benötigt dann noch irgendein Gerät bei dem man die Verzögerung entsprechend der Raumlänge einstellen kann, und eben die 4 Subs.
    Momentan habe ich nur einen Nubert AW-7 Sub, mit welchem ich eigentlich sehr zufrieden bin, wobei ich mir definitiv einen zweiten dazu holen würde, dann fehlen ja nur noch 2 :-).
    Ich hatte geplant erst mal mit meinem schon vorhandenen Nubert Equipment zu starten, es fehlen quasi nur noch 2 Rears und ein zweiter Sub, dann wäre das 5.2 komplett.



    @ Jochen


    Danke für deine Hinweise.
    ich möchte den Raum eigentlich nicht unnötig kürzen. Der Technikraum bietet sich eben an, da ich den Platz anderweitig ja nicht für den Kinoraum nutzen kann da zwischen Kinoboden und Technikraumboden ca. 1,7m Höhenversatz sind. Dies ist der Erhöhung des Gewölbekellers geschuldet.
    Den Raum würde ich von daher größtmöglich über dem Gewölbekeller aufbauen.



    Bezüglich deinem Vorschlag auf das Raum in Raum Konzept zu verzichten, habe ich leider große Bedenken ob eine "einfache" Wand ausreicht. Die alten Fachwerk Außenwände der Scheune sind nicht besonders Dick, und zudem ohne Dämmung, ich glaube da werden die Nachbarn etwas mitbekommen.
    Durch den Raum in Raum gehen effektiv ca.45cm in Länge und Breite verloren. Macht also in Summe 5m² weniger aus, ist schon einiges, aber ich denke an den Außenwänden muss ich so oder so etwas machen, von daher wären es noch 2,5m².
    Leider kann man es vorher halt nicht testen, wie der Schall nachher durch die Wände geht, ich wollte auf Nummer sicher gehen, da ich auf keinen Fall Ärger mit den Nachbarn oder dem Mieter haben möchte.


    Ich hatte eigentlich schon vor zwei Reihen aufzustellen. Bin vor 2 Jahren sehr günstig an 12 fast neue sehr bequeme Kinostühle ran gekommen. Davon wollte ich wenn möglich 8 Stück verbauen.





    Grüße Martin

  • Zitat

    Ich hatte eigentlich schon vor zwei Reihen aufzustellen

    Bei einem Raum dieser Größe wäre es auch unverständlich, es nicht zu tun.
    Du kannst die erste Reihe ja trotzdem auf Referenzposition installieren und die zweite dann einfach dementsprechend dahinter auf einem Podest. Die frisst kein Brot, zumal Du die Sitze schon hast. Wenn Du nicht gerade ein Eremit bist, werden sich schneller als Du denkst Freunde finden, die dafür dankbar sind.
    Und in geselliger Runde macht das Filme schauen doppelt Spaß, auch wenn man das nur gelegentlich macht.

  • Hallo Martin


    Zitat

    Bezüglich deinem Vorschlag auf das Raum in Raum Konzept zu verzichten, habe ich leider große Bedenken ob eine "einfache" Wand ausreicht. Die alten Fachwerk Außenwände der Scheune sind nicht besonders Dick, und zudem ohne Dämmung, ich glaube da werden die Nachbarn etwas mitbekommen.


    Warum ich sage, dass würde ich mir sparen ist relativ einfach: Beim Bass kannst Du machen was Du willst der überträgt sich definitiv.
    Das ist das Hauptproblem. Gegen Hoch- und Mittelton hilft das Raum in Raum Konzept.


    Also versuch bitte den Raum nicht zu sehr zu verkleinern. Ich denke Du würdest es bereuen.


    Zitat

    Ich hatte geplant erst mal mit meinem schon vorhandenen Nubert Equipment zu starten, es fehlen quasi nur noch 2 Rears und ein zweiter Sub, dann wäre das 5.2 komplett.


    Gute Entscheidung.
    Hör Dir erst auch mal ein paar andere Kinos an mit unterschiedlichen Konzepten um zu bestimmen was Dir eigentlich am besten gefällt BEVOR Du irgendwas neues kaufst.
    VG Jochen

  • Hallo Jochen,


    deine Aussage ist interessant, ich hatte bisher immer gedacht das Raum in Raum Prinzip bringt gerade im Tieftonbereich große Vorteile, da der Körperschall nicht direkt an die Außenwand übertragen werden kann sondern den Umweg über Luftschall gehen muss.
    Ich werde wenn ich Zuhause bin jedenfalls nochmal alles genau vermessen. Die Maße aus den Skizzen sind lediglich aus dem ursprünglichen Bauplan, keine Ahnung wie genau die sind.
    Eventuell kann ich mit entsprechendem Aufwand die Fläche auch noch etwas vergrößern, das muss ich mir mal genauer anschauen, dann könnte ich vielleicht alles etwas massiver auslegen und hätte trotzdem eine große Fläche zur Verfügung.


    Bin gerade noch geschäftlich unterwegs, wenn ich Zuhause bin, mache ich mal noch ein paar Bilder, dann kann man sich etwas genauer einen Eindruck verschaffen.


    Grüße
    Martin

  • Hallo Martin
    Bin zwar kein Raum in Raum Experte aber ich sag's mal so. Bei höheren Pegeln hört mein Nachbar in 30Meter Entfernung den Bass und meine Außenwand ist 36,5 cm dick und das Haus frei stehend.

    Das einzige was da was helfen würde wäre den Raum vom Rest des Hauses zu entkoppeln und komplett unterirdisch zu bauen


    Vielleicht schreibt noch jemand anders der mehr Erfahrung damit hat
    VG Jochen

  • Zitat

    Das einzige was da was helfen würde wäre den Raum vom Rest des Hauses zu entkoppeln

    Aber das wäre ja eigentlich das Raum-in-Raum-Konzept. Die Schwierigkeit besteht darin, dass man (besonders nachträglich) kaum eine 100%ige Entkopplung hinbekommt.
    Der Bass ist in der Tat am schwierigsten einzudämmen, aber es ist nicht so, dass man gar nichts machen kann. Neben der Entkopplung ist genauso wichtig, dass viel Masse zur Dämmung vorhanden ist. Ich habe bei mir mit Kalksandstein gute Erfahrungen gemacht. Zusätzlich eine Trockenbauwand mit speziellen Gipsplatten (z.B. Knauf Diamant) zweifach beplankt ist das Ergebnis schon beeindruckend. Selbst der Bass ist im Nebenraum nur noch bei brachialen Pegeln leicht wahrnehmbar, aber keinesfalls störend. Schallschutztüren gehören natürlich mit zum Konzept.

  • Ich denke mir bleibt nichts anderes übrig als es bestmöglich zu versuchen und dann selbst herauszufinden was es letztendlich bringt.
    Ich werde hier jedenfalls berichten, vielleicht helfen meine Raum in Raum Erfahrungen jemand anderes.

  • Ganz ehrlich, Raum im Raum kann sehr gut funktionieren und hilft absolut am meisten, aber dazu braucht man einen richtig guten Akustiker, selbst rumwurschteln führt hier nicht zum Ziel. Das Konzept für die Entkopplung und Akustik ist das wichtigste und hier ist das Geld am sinnvollsten investiert. Die Maßnahmen kann man selbst umsetzen im Normalfall.


    Mein Tipp: Sehr guten Akustiker suchen und das komplett durchplanen.


    Grüße
    Andi

  • Aber das wäre ja eigentlich das Raum-in-Raum-Konzept. Die Schwierigkeit besteht darin, dass man (besonders nachträglich) kaum eine 100%ige Entkopplung hinbekommt.
    Der Bass ist in der Tat am schwierigsten einzudämmen, aber es ist nicht so, dass man gar nichts machen kann. Neben der Entkopplung ist genauso wichtig, dass viel Masse zur Dämmung vorhanden ist. Ich habe bei mir mit Kalksandstein gute Erfahrungen gemacht. Zusätzlich eine Trockenbauwand mit speziellen Gipsplatten (z.B. Knauf Diamant) zweifach beplankt ist das Ergebnis schon beeindruckend. Selbst der Bass ist im Nebenraum nur noch bei brachialen Pegeln leicht wahrnehmbar, aber keinesfalls störend. Schallschutztüren gehören natürlich mit zum Konzept.


    Kann ich bestätigen, hab auch einen pseudo Raum in Raum mit Vorsatzschalen und abgehängter Decke von Knauf(Diamant + Silentboard) im Hobbykeller installiert. Das Delta von vorher zu nachher ist schon geil. Ist ein Mehrfamilienhaus und bei ~95 db Pegel nur mit den Follhanks (ohne Sub) war das schon recht deutlich draussen im Treppenhaus im 1.Og wahrzunehmen. Jetzt mit DBA bei Basslastiger Musik 95-100db, gemessen mit Schallpegelmessgerät am 3,5m entfernten Hörplatz, hört man garnix mehr, im Wohnzimmer direkt darüber muss man sich schon anstrengen (stille + luftanhalten) um was zu hören.


    Also so Pauschale aussagen wie geht nicht , bringt nix oder kann man nicht selber machen stimmt nicht. Ich habe alles selber durchgeplant und mich an die sehr detailierten Anleitungen von Knauf gehalten + Erfahrungsberichte im Internet dazu berücksichtigt.

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