Planung meines endgültigen Kellerkinos

  • Liebe Heimkinoverrückten,


    ich mache mal ein Kombithread mit Vorstellung und Fragenkatalog auf, je nach Interesse (und meiner Laune) mag sich das noch in einen ausgewachsenen Bau-Thread ausweiten. Wir werden sehen.


    Ich habe mich zu VHS Zeiten mit dem Heimkino-Virus angesteckt und bin seitdem diesem Hobby treu geblieben. Als das erste Mal in Star Wars diese komischen Gleiter in den Endor Waldverfolgungsjagden von vorne nach hinten (mitte natürlich :) ) geflogen sind, da hatte es mich endgültig gepackt. Es vergeht die Zeit, es wächst die Anlage und vor ein paar Jahren bin ich dann bei Full HD und einem recht ordentlichen 5.1 Set angekommen. In einem abetrennten Kellerraum. Zeitsprung ...


    ... zurück in die Zukunft. Durch diverse Umstände scheint es sich zu ergeben, dass ich einen eigenen Kellerraum für's Kino bekommen werde. Da das Budget leider nicht unbegrenzt ist, bzw. eigentlich gar nicht vorgesehen war, sind die Dimensionen ein Mix aus Vernunft (ha!) und Kontostand. Ich hoffe, auf eine Raumgröße von 5m x 4m x 2,2m zu kommen. Die Höhe wird das Problem, da der schon bestehende Keller nur 2m hat, ich aber gerne ein bisschen Höhe gewinnen würde. Raummoden und Kinofeeling und so.
    In meinem alten Kellerkino hatte ich die Wände mit Stoff abgehangen, die Decke bespannt und Teppich gelegt, alles ein wenig provisorisch, aber wie ich finde gelungen. Jetzt, im Eigenheim, sieht das natürlich anders aus und es soll richtig großartig werden, sagenhaft (inspirierend) e Threads gibt es ja wahrlich genug :)


    Zuerst sollte es eine Baffle Wall für vorne werden. Scheint aber zum Einen nicht ganz trivial zu sein (im beisammen gibt es da einen recht heißgelaufenen Thread). Zum anderen würde ich, da Keller, den Taupunkt nach innen ziehen. Habe das kurz dem Handwerker erzählt und nach dem grinsenden Kopfschütteln ob des "Problems" - was hier sicher einige kennen - meinte er, das würde er nicht riskieren wollen.
    Der Raum wird erstmal nackt sein. Da ich sicher nicht regelmäßig 20 Mann zu Besuch habe, wird er ein kleines Fenster zur gelegentlichen Lüftung bekommen; zusammen mit der Tür die Richtung Kellertreppe führt, sollte sich der Raum ziemlich gut querlüften lasen. Fenster und Tür sind auf der langen Seite, die LW soll an die kurze Seite. Ich möchte die Lautsprecher hinter die Leinwand bekommen, also habe ich jetzt folgende Idee entwickelt und damit starten die Fragen:


    Ich möchte Teppich verlegen (Look, Akustik). Die Decke würde ich gerne sehr knapp (5cm) abhängen und mit Wolle verfüllen. Nehme ich Holz oder Rigips? Wie ich es verstehe, dämmt das den Schall und verbessert die Akustik. An den Rand kommt ein etwas tieferer Kranz mit Spots, zur Mitte noch ein LED Schlauch, fertig ist der Großteil Beleuchtung.
    Die Wand hinter den Leinwand würde ich wieder mit Stoff abhängen wollen, davor die LS. Davor Wand mit Akustikstoff bespannt. Davor Cheap-Trick LW. Damit komme ich mit der LW so 50 - 60cm von der Wand weg.


    Frage bis hierhin: totaler Unsinn oder für die ersten Schritte okay? Zweite Frage: kriege ich in den Raum zwei Reihen, oder wird das zu eng und würdet ihr das nicht machen? Die LS sind Elac Regallautsprecher, also Full Range. Vorne ja kein Problem, aber die Rears sind halt 30cm tief, mit einem Hauch Abstand zur Wand bin ich bei 40cm. Über Ohrhöhe, oder Ohrhöhe? Durch die Deckenhöhe könnte ich hinten noch ein 20-30cm Podestchen bauen, was ich schon wieder cool fände. Ist das quatsch, oder ginge das?


    Ach so, LW Größe. Keine Ahnung, ich werde mal einen Film an die nackte Wand werfen und experimentieren. Ich denke gerade an 2,80 Breite und Abstand 3 - 3,5 Meter. Blieben hinten bis Wand noch 1,5 - 1 Meter, für Reihe zwei und Surrounds.
    Und ach so - lohnt es sich, vorzusehen aus 5.1 ein 7.1 zu machen? Atmos? Oder alles nicht der Endrenner im Vergleich zu 5.1?


    Uff, viel Gelabere ist es jetzt geworden. Wer bishier durchgehalten hat: herzlichen Dank! Wer antwortet: tausend Dank!!


    :o)

  • Hi Joe,


    Na mit den Raummassen kann man schon so einiges anstellen.
    Mich wundert es etwas, dass du in dem ellenlangen Text noch kein Wort über den Bass verloren hast :zwinker2: ausser dem x.1 in deinem Soundset.
    Der Bass ist ja ein nicht zu verachtender Teil eines Heimkinos und hier wird in erster Instanz sehr viel Wert drauf gelegt, da fast die gesamte Raumaufteilung und die akustischen Massnahmen vom Basskonzept abhängen. Somit die Frage, woraus dieses 5.1 Set besteht und ob dies auch später genauso in deinem Kino zur Anwendung kommen soll? Stichwort DBA, SBA, Multisub, etc


    Wenn es bei deinem x.1 erst einmal bleiben soll, würde ich mich ein wenig mit der Akustik befassen (Bassabsorber in den Ecken, Erstreflexionen der LS bedämpfen, usw). Das benötigt ein wenig Planung und auch Platz im Raum. Die Idee eine akustisch transparente LW einzusetzen finde ich gut, allerdings solltest du dann wirklich darüber nachdenken, den Platz auch für akustische Massnahmen zu verwenden. Bei dir scheint es dir Wand hinter der LW eine Aussenwand zu sein, da du dir bereits über Schimmelbildung etc. Gedanken machst, richtig?


    Die Decke würde ich auf keinen Fall komplett abhängen, auch wenn es nur 5cm sind. Du hast ja nur 220cm zu Verfügung und ich finde, dass da jeder cm zählt. Hier würde ich lieber punktuell Absorber einsetzten, damit es "luftiger" wirkt. Schau mal bei Danos heimkino rein, der hat, glaube ich, auch nicht so viel Deckenhöhe und hat das sehr gut gelöst. Deckenkranz würde ich max 10cm in deinem Raum abhängen, damit die Beleuchtung darin verschwinden kann. Akustisch hat das wohl kaum ne Wirkung.


    2 Reihen bei 5m sollte passen. Am besten planst du das mal anhand einer Skizze oder SketchUp, was hier ja auch viele verwenden.


    Achja, Regal LS und Full Range ist ein kleiner Wiederspruch in sich :rofl: Ich denke nicht, dass da richtig Bass raus kommt und daher hast du ja nen Subwoofer im Set. Die LS sollten mit Sicherheit idealerweise bei 80Hz getrennt werden. Die Rears würde ich in die Ecken stellen und dann drunter und drüber alles mit Dämmmaterial für die Bassbewältigung füllen. Dann stört die Tiefe der LS auch nicht und du musst kein Podest oder sowas bauen.


    Ob 5.1, 7.1, Atmos etc. ist bissl Geschmacksfrage. Manchen reicht ein gutes 5.1 System andere klemmen so viele LS wie möglich in den Raum. Ich bin Purist und baue 5.1, mit Atmos allerdings. Liess hierzu noch einmal ein wenig, oder hör dir ein entsprechendes Kino in deiner Umgebung an.


    Gruss Steffen

  • Zitat

    kriege ich in den Raum zwei Reihen, oder wird das zu eng und würdet ihr das nicht machen?


    Servus Joe!
    Also grundsätzlich bin ich ein Befürworter von zwei Reihen, selbst wenn die zweite nicht optimal platziert ist (immer noch besser als gar nicht vorhanden).
    Aber... die erste Reihe sollte dadurch keinen Kompromiss eingehen müssen. Ob sich das bei 5m Raumlänge ausgeht oder nicht, hängt schon mal wesentlich davon ab, wie groß die Leinwand werden soll (auch das Format hat einen Einfluss) und wie weit Du dann wegsitzen willst. Ein Podest für die zweite Reihe wirst Du auf jeden Fall brauchen und zwar um so höher, je größer der Reihenabstand ist und je näher Du an der Leinwand sitzt und je näher das Bild am Boden ist. Bei eingeschränkter Deckenhöhe kann man da schon an Grenzen kommen.
    Wenn das geklärt ist und noch ausreichend Platz vorhanden, dann würde ich die zweite Reihe auf jeden Fall machen (selbst dann, wenn sie schon nah an der Rückwand wäre). Pauschal kann man also nicht sagen, ob das problemlos geht (vermutlich aber schon).

  • Hi Joe !


    mein Raum hat eine Tiefe von 4,90 m und ich habe zwei Stuhlreichen angebracht.
    Dafür musste ich aber auf die Bafflewall und poröse Absorber an der Rückwand verzichten. Das hätte keinen Platz mehr gehabt.
    Bei Bafflewall mit SBA oder DBA würde ich nur mir eine Stuhlreihe planen. Mir war die zweite Stuhlreihe sehr wichtig und so muss ich mit eine Paar Kompromissen leben.


    Den Aufbau hinter der Leinwand kann ich noch nicht richtig verstehen. Eine Zeichung würde da eventuell mehr Klarheit bringen. Für mich hört sich das aber sehr experimentel an und hat mit einer Bafflewall nicht viel zu tun. Es ist schwierig die akustische Wirkung eines solchen Konstrukts vorauszusagen. Die Bafflewall hat ja eigentlich den Sinn von einer unendlichen Schallwand in der die Lautsprecher bündig eingebaut werden müssen.


    Als Deckenplatten könntest Du gelochte Akustikplatten aus Rigips verwenden. Sie reflektieren einen Teil vom Schall und absorbieren einen genau definierten Anteil. Schallharte Platten aus Holz oder Gips sind hier weniger sinnvoll. Da könntest Du Dir auch die Wolle darunter sparen. Alternativ kannst Du partiell Deckensegel mit 5 cm stärke etwa 5 cm abhängen. Das muss nur dort erfolgen wo es Reflexionspunkte gibt.


    Zitat

    Die LS sind Elac Regallautsprecher, also Full Range.


    Für mich ist ja, Regellautsprecher und Fullrange ein Widerspruch. Welche sind es denn ?


    Zitat

    Über Ohrhöhe, oder Ohrhöhe?


    Das hängt auch immer ein bischen von der Anwinklung der Lautsprecher ab und von der Hörentfernung. Wie präsent ist der Hochtonbereich ? Wer hier messen kann ist klar im Vorteil. :zwinker2:


    Das mit der Leinwandgröße könnte schon so passen. Probiere es einfach vorher aus. :respect:

  • Ihr Lieben,


    vielen Dank für die Antworten und Ideen. Vor allem für die Nachsicht, die ihr einem derart unvollständigen Posting entgegenbringt :cheer:
    Ich fange mal damit an, ein bisschen Ausrüstung nachzureichen:


    Receiver Denon AVR-4310
    Front-Lautsprecher Elac BS 244
    Center-Lautsprecher Elac CC 241
    Surround-Lautsprecher Elac CL 60
    Subwoofer Klipsch RW-12d
    Beamer Sony VPL-VW10HT


    Zu den ".1" - ich bin relativ lange ohne Sub gefahren (immer Mietwohnung, wollte ich dort niemandem antun) und habe erst als ich einen hatte gemerkt, dass mir etwas gefehlt hat. Inspiriert von den diversen Threads habe ich mir zumindest die Option offengelassen, das Setup auf zwei Subs zu erweitern und diese auf beiden Raumseiten zu platzieren, falls möglich. Erst einmal wird es aber bei dem einen bleiben.


    Zur Baffle Wall: davon habe ich mich aus bauphysikalischen Gründen verabschiedet, von der Idee LS hinter der Leinwand aber noch nicht. Um es etwas zu verdeutlichen habe ich auch ein Bildchen angehangen:
    skizze.png
    Primär geht es darum, den Center hinter die Leinwand zu bekommen. Bisher hatte ich den darunter und angewinkelt, damit die Stimmen wenigstens halbwegs aus dem Bild kommen. Richtig gut war das aber nicht. Also Lautsprecher vor der Raumwand, davor eine Akustikstoff-"Wand". Die soll gar keinen Effekt haben, sondern nur eine Wand bilden damit es sauber aussieht. Und davor dann die Leinwand. Damit komme ich allerdings locker 50-70cm in den Raum rein; überlege gerade, es wie bisher zu machen und die LS neben / unter die LW zu bauen. Sitzabstand und so. Aber stimmt, eine Baffle Wall ist das natürlich nicht. Lediglich ein Konstrukt um die Technik komplett verschwinden zu lassen.


    Dann erste Reihe, Podest, zweite Reihe; an der Rückwand die beiden Rears. Als Sitzmöglichkeit ... Budget gibt es ja nicht so richtig, und daher überlege ich derzeit, dies mit Klippans von Ikea zu lösen. Nicht teuer und ziemlich gemütlich. Eigentlich steht nur fest, dass ich keine Kinobestuhlung haben möchte, weil Sofas einfach gemütlicher sind. Andererseits, für die zweite Reihe, wäre das platzsparender. Sieht dann aber durcheinander aus. Da bin ich noch nicht so richtig weiter.
    Unten in Grau: etwa der Eingang, Oben in Grau: ein Fenster zum Lüften. Die Position des Fensters ist noch offen, die Tür allerdings wird ziemlich genau an diese Stelle kommen.


    Noch nicht geschrieben hatte ich, dass ich die Technik inkl. Beamer gerne in den benachbarten Raum verbannen möchte und dann mit der Harmony oder so anfunken möchte.


    Jetzt ist es vielleicht etwas runder? Zur Akustik: der Teppich ist gesetzt, von dem ersten Wurf mit Stoff an den Wänden bin ich eigentlich auch ganz überzeugt. Die Bassabsorber in den Ecken hatte ich schon angedacht, man sieht aber dass hinten eigentlich kein / kaum Platz dafür ist. In Kombination mit den Rears aber vielleicht irgendwie machbar. Vorne wird es bei einer 2,5 - 2,8m Leinwandbreite auch schon recht eng, wenn die Lautsprecher nicht hinter der Leinwand verschwinden.


    Zur Decke mit Akustikplatten: die dämmen dann aber in keiner Weise den Schall richtung darüber liegendes Zimmer, oder? Ich dachte, das ginge mit der geringfügigen Abhängung und Wolle.


    Auf jeden Fall schon einmal herzlichen Dank euch allen :woohoo:

  • Hi Joe,


    na jetzt hat man wirklich ein paar mehr Details. :respect:
    Bei den Elac wird zawr ein Frequenzgang bis 38Hz angegeben, aber du solltest die Teile mit Sicherheit bei 80Hz trennen, denn wirklicher Tiefbass wird aus den 180mm Chassis nicht raus kommen. Aber dafür hast du ja den Klipsch Sub.


    Ich würde an deiner Stelle ehrlich gesagt, erst einmal nur mit einer Reihe spielen. Grund ist einfach, dass es mit 2 Reihen wohl zu eng wird und auch die hintere Reihe alles andere als optimal steht. An der Rückwand hast du den höchsten Bassanteil und die Surround LS wirst du wohl kaum wahrnehmen können, da du ja quasi genau drunter sitzt. Somit wäre mein Vorschlag, eine Reihe mit 3 Sitzen. Dann hast du einen Referenzplatz, kannst die Rückwand für akustische Massnahmen (Bassfallen, Diffusoren, Absorber) nutzen, hast ein schönes Raumklangbild, da alle mehr oder weniger gut in der 5.x Aufstellung positioniert sind und du könntest später auch hinten noch einen Sub (diagonal zum vorderen) aufstellen, was eine signifikant bessere Bassverteilung im Raum erzeugt.


    Das mit dem Beamer im anderen Raum ist eine sehr gute Idee, schau aber, das es mit dem Projektionsabstand und der Helligkeit kein Problem gibt.
    Solltest du vorne wegen der Elektronik zu viel Platz verlieren, kannst du auch über ein Podest unter der LW nachdenken. Also oben einen weniger tiefen Absatz für die LS und die LW und unten ein podest für die Elektronik.


    Zitat

    Zur Decke mit Akustikplatten: die dämmen dann aber in keiner Weise den Schall richtung darüber liegendes Zimmer, oder? Ich dachte, das ginge mit der geringfügigen Abhängung und Wolle.

    Leider hilft weder das eine noch das andere. Meist überträgt sich der Bass ins Haus und um den abzuschwächen, würdest du massiv Dämmmaterial benötigen, was bei dir nicht möglich ist. Daher würde ich mich darauf konzentrieren, die Akustik im Raum zu behandeln und dafür die von Andi empfohlenen Deckensegel einsetzten.

  • Zitat

    Zur Decke mit Akustikplatten: die dämmen dann aber in keiner Weise den Schall richtung darüber liegendes Zimmer, oder?


    Der Dirk hatte es schon mal mit schweren Akustikplatten und abhängen versucht, dass hat auch nicht viel gebracht.
    Wenn Du 5 cm Deckenabstand machst und die Platten auf einen Lattung schraubst, dann bringt das auch nichts für den Schallschutz.

  • Tja, jetzt tauchte hier Atmos auf, schon bin ich angefixt davon. Auch wenn ich mich mit der Raumhöhe wohl an der Grenze dessen bewege, was Dolby "recommended", wäre das vielleicht nett. 7.1 muss ich nicht haben, zumal ich das rear surround Paar kaum vernünftig positioniert bekomme. Aber Atmos ... liest sich sehr fein, ich fürchte das muss ich dann auch haben. Wenn ich die Decke mit Akustikplatten abhänge, bin ich ja schon bei der Einbautiefe für die B&W 362 oder KES T301 angekommen, das fänd' ich schnittich!


    Zweite Reihe. Ich denke, Usel, Du hast Recht . Eine Reihe, die aber perfekt. Mein brandneuer Ausbauplan sieht das jetzt so vor, dass ich die Reihe ggf. später auf ein Podest hieve und dann _davor_ eine zweite Reihe einziehen kann; Stühle reinstellen und so.


    Jetzt kommt, fürchte ich, so eine Newbie Frage, aber was will ich machen. Auf endgültigem Niveau habe ich das ja noch nicht betrieben :huh: Also: Boden mit Teppich, Decke mit Akustikelementen abgehangen, in den Ecken Bass-Absorber. Ist das für den Anfang schon mal ordentlich, oder schlagt ihr da die Hände über dem Kopf zusammen? Wände abhängen mit Ditte o.ä., oder erstmal nicht? Das treibt mich momentan um.


    Once more: danke euch für den tollen Input!

  • Zitat

    Also: Boden mit Teppich, Decke mit Akustikelementen abgehangen, in den Ecken Bass-Absorber. Ist das für den Anfang schon mal ordentlich, oder schlagt ihr da die Hände über dem Kopf zusammen? Wände abhängen mit Ditte o.ä., oder erstmal nicht? Das treibt mich momentan um.


    Wenn Du zu viele textile Oberflächen hast, dann überdämpfst Du die Höhen. Den Ditte an der Wand würde ich daher erst mal lassen.
    An den Wänden sucht man sich die Reflexionspunkte aus und bedämpft diese mit Breitbandabsorbern. Wenn Du diese Breitbandabsorber mit Ditte bespannen möchtest, wäre das wieder OK, Etwa 1/3 der Flächen kann akustische bedämpft sein, der Rest von den Flächen sollte diffusieren.

  • Ein nahezu steinalter Thread wird wiederbelebt. Hallo alle, mal wieder!


    In 2017 hat uns erst der Architekt über den Tisch gezogen, danach noch der Anwalt und so hatten wir am Ende statt Anbau nur Ärger und eine Menge Kosten für sehr wenig. Jetzt aber, zwei Jahre später, soll das Projekt dann doch starten. Ich möchte das weiterhin gerne hier dokumentieren und ggf. auch bebildern, die vielen anderen Threads hier sind ja bisweilen mega inspirierend!


    Zum Neustart des Threads habe ich wie immer einen Schwung Fragen im Gepäck, die ich mir hier und in den bekannten anderen Foren nicht beantworten konnte. Vielen Dank erneut und im Voraus!


    Die Raumgröße wird 5x4m bleiben, bei der Deckenhöhe würde ich nun 2,3m anpeilen um weit genug von 2,5 und von 2 weg zu sein. Oder lieber 2,4m?


    Ich bin mittlerweile doch wieder bei der Baffle Wall gelandet. Lautsprecher hinter der Leinwand sollte es eh immer sein. Da ich damit das Problem der Taupunktverschiebung bekomme, wollte ich zwischen Dämmung und Wand 5cm Luft lassen, was m.E. noch keine "echte" Hinterküftung ist. Zusätzlich gibt es die Idee, unten an die Wand und oben einen Schlitz zu machen: der Raum wird eine Fußbodenheizung bekommen, somit steigt die warme Luft von unten nach oben, könnte durch den Schlitz unten hinter die Wall gelangen, und ober Schlitze oben im Raum wieder raus. Würden die Schlitze die akustische Funktion der Wand (signifikant) beeinflussen? Variante hierzu: links und rechts in die Wand zwei / drei Lüfter einbauen, die links Luft ansaugen und rechts Luft rauspusten. Zeitgesteuert läuft das dann ab und an mal ein paar Stunden und tausche die Luft hinter der Wand aus. Gleiche Frage: wirkt sich das negativ auf die Akustik aus?


    Zweiter Punkt, die Bassfallen in den hinteren Raumecken. Auch hier ist eine Ecke an einer Außenwand gelegen. Kann ich die Bassfalle jeweils 5cm von der Wand weg bauen, oder nützt die dann nichts mehr? Ich würde evtl. die Technik (Receiver, Player, Surround Speaker) in einen dieser Türme bauen und in den anderen den anderen Surround. Nutzt die Bassfalle dann überhaupt noch was, sprich Boden - 1,2m Höhe Sonorock, darüber Technik, darüber wieder Sonorock?


    Deckensegel sind jetzt gebongt, ebenso die Breitbandabsorber an den Wänden, danke euch!

  • Thema Baffle Wall:
    Hier immer der Hinweis, dass auch die Lautsprecher entsprechend dazu passen müssen, sprich In- oder Onwall Lautsprecher.
    Normale würde ich hier eher nicht verwenden bzw. alternativ das ganze Thema hinter der Leinwand offen gestalten.
    Letztendlich muss das Gesamtkonzept stimmen und im Fall der Baffle Wall, der Baflle Effekt gewünscht und notwendig sein.
    Es ist ein mega Aufwand so eine Wand zu bauen... Ob ich das nochmal machen würde... :think:


    Wenn du dann immer noch eine haben willst, schau dir mal das Thema Hybrid-Baffle Wall an:
    http://www.acousticfrontiers.c…tion-for-a-nc-usa-client/

  • Ich hatte damals schon mit ELAC Kontakt aufgenommen um nachzufragen, ob sich meine Lautsprecher in eine Baffle Wall integrieren lassen. Ja das ginge, man müsse die Frequenzgänge evtl korrigieren da die Lautsprecher für eine endliche Schallwand abgestimmt wurden. Das hybride Design schaut auch interessant aus und würde mein Belüftungsproblem offenbar erschlagen.


    Da ich die akustischen Effekte überhaupt nicht einschätzen kann: Wie sinnvoll ist es, den Ausbau Schritt für Schritt vorzunehmen?
    Also zunächst mit einem Ständerwerk beginnen, um grundsätzlich die Fronts richtig zu platzieren. Auch die Rears werden entsprechend positioniert. => 5.1 im nackten Raum. Dann nach und nach akustische Maßnahmen einbauen. Absorber hinter den Fronts, Absorber für die erst- und zweit (und dritt-) Relfektionen der Fronts, Absorber hinten, Diffusoren neben Hörplatz, Maßnahmen an der Decke. (Reihenfolge so, oder anders?). Da sich die Teile ja auch auf dem Einkaufszettel durchaus aufsummieren, ist das wohl eh der Ansatz meiner Wahl.

  • Ich frage mich halt warum du so viel aufwand treiben willst, wenn am Ende der Baffle Effekt bei deinen Lautsprechern eher durch EQ wieder rausgenommen werden muss.
    Daher würde ich es bei der Zusammenstellung eher offen gestalten und einen riesen Absorber durch die offenen Gestaltung vorne machen. Das hilft auch nochmal im Bassbereich.


    Hier kannst du nachlesen welche Auswirklungen die Baffle Wall bei mir hatte:
    https://www.heimkinoverein.de/…lich-wahr?start=100#69963

  • Hier kann ich Lando nur zustimmen. Wenn die LS für eine BW nicht geeignet sind, kann man sich den horrenden Aufwand auch gleich sparen. Vor allem, wenn es noch auf die Gefahr hinausläuft, dass sich eh hinter der BW Feuchtigkeit abscheiden könnte. Denn auch mit den 5cm Abstand und Hinterlüftung kann man sich nie wirklich sicher sein. Ich würde hier einfach mit einem ganz normalen Aufbau weiterplanen und die Front grossflächig hinter der LW mit Absorbern (mit Wandabstand) versehen. Die Kantenabsorber hinten kann man einfach mit rundherum 3-5cm Wandabstand aufbauen. Da die bedeckte Fläche nicht so gross ist, reicht dann auch die FBH, dass sich hier die Luft frei bewegt.


    Zitat

    Wie sinnvoll ist es, den Ausbau Schritt für Schritt vorzunehmen?


    Das halte ich für sehr sinnvoll. Die LS in den Raum auf die geplante Position bringen, dann den Ursprungszustand messen und dann peu a peu die akustischen Massnahemen mit Messungen begleiten. So stellst du sicher, dass du den MT/HT nicht überdämpfst und es zeigt dir auch, ob du im Bassbereich ggfs noch Nachholbedarf hast.

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