Hilfe Raumakustik Vermessung ...

  • Zitat

    Auf den letzten Messungen der NHZ die Du gepostet hast, lässt sich ablesen, dass die Nachhallzeit bei ca. 150 Millisekungen liegt.
    Das heißt, dass der Raum sehr trocken ist. Zum Musik hören wäre mir das schon fast zu wenig.
    Mit anderen Worten heißt dass, der Raum ist mit porösen Absorbern tendenziell schon überdämpft.
    Ich würde nun über Diffusoren nachdenken um den Raum etwas Lebendigkeit zurückzugeben. :cheer:


    Gerne kann ich Dir nochmal den kommenden Sonntag anbieten um das vor Ort mal durchzusprechen.


    Wobei man bei der Interpretation der Nachhallzeit hier etwas vorsichtig sein sollte...
    es sieht hier so aus als wäre einfach zu wenig Energie durch die Mains in den Raum eingebracht worden!
    Die nächste Frage ist wie gleichmäßig der Raum hier angeregt wurde und ob überhaupt im Diffusfeld gemessen wurde....


    VG Inco

  • Letzten Donnerstag war ich ja am Abend bei Jamie und wir haben zusammen eine Mess-Session gemacht.


    Der Raum wirkt beim ersten betreten, durch die vielen akustischen Maßnahmen schon sehr trocken. Die Flächen sind zum großen Teil mit porösen Absorbern bedeckt. Große Eckabsorber mit einer Schenkellänge von ca. 60 cm absorbeiren auch tief in den Bassbereich. Auch die Summen-Messungen sollen später diesen ersten Eindruck so bestätigen.


    Gerne würde ich jetzt erst mal ein bischen Musik von meinem Stick hören. Jamie erfüllt mir dann auch diese Bitte.
    Die Lieder habe ich immer und immer wieeder gehört und so klingt es für mich erst mal im Bass sehr fett. Die Lautsprecher stehen dort sehr nah an der Wand.
    Für mein Empfinden, fehlt es etwas an Brillanz und eine Bühne möchte sich nicht so richtig ausbilden. Einzelne Instrumente lasseen sich nicht klar lokalisieren.
    Das könnte auch daran liegen, dass die Mainlautsprecher nicht auf den Sitzplatz ausgerichtet sind. :cheer:


    Wie immer beginne ich mit einer Messung aus 100 cm Distanz. Wir schauen uns dann auch gleich die Einstellmöglichkeiten für den Hochtöner an.
    Aha, dsas macht also 2 dB aus. Auch der Bassbereich von Nubert kann mit einem Schalter bei wandnaher Auf stellung reduziert werden. Wir entscheiden uns zunächst für die neutrale Variante im Hochton und die Reduzierung im Bassbereich. Da die Couch direkt an der Wand im Druckmaximum steht, wird da sicher noch einiges dazu kommen.




    Ein Blick auf die Verzerrungen lässt erkennen, dass sich die Nuvero unter 30 Hz nicht mehr besonders wohl fühlen. Der Bassanstieg bei 32 und 39 Hz hat sie dem Raum zu verdanken. Weiter geht es nun mit den Sitzplatzmessungen. Wir richten die Lautsprecher genau auf den Hörplatz aus. Der Freqqunzgang ist dadurch noch etwas linearer geworden.




    Zum Glück hatte Jamie noch ein paar Stöpsel zum verschließen der Bassreflexöffungen gefunden. Die Abstimmfrequenz der BR Öffnung liegen offensichlich genau bei der Raummode.



    Der Raum hinter den Lautsprechern ist schallhart und so sieht der Frequenzgnag etwas wellig aus. Eine Senke bei 300 - 600 Hz konnten wir durch die Bedämpfung der seitlichen Reflexionen mit Basotect noch etwas weg bekommen.


    Hier der Blick auf den linken Lautsprecher. Da er weiter in der Ecke steht, regt er auch die Mode durch die Raumbreite, bei 45 Hz mehr an.



    Auch hier hilft das verschließen der BR Rohre sehr viel. :respect:



    Der Center ist direkt an der Wand befestigt und steht damit weiter weg als die Mains, was ich auch nicht für Ideal halte.



    Hier auch die Messung mit offenem und geschlossenem BR. Der Center steht sehr nah am Boden und ein großer Tisch steht auch noch vor dem Hörplatz vermutlich ist die Auslöschung bei 400 Hz dieser Tatsache geschuldet.


    Auch die Surrounds sind direkt an der Wand befestigt. Jamie lässt sie Fullrange laufen, weil er durch das Bassmanagement einbußen in der Auflösung beklagt.
    Das verschlieeßeen der BR würde die Lautsprecher sicher besser vor tiefen Frequnzen schützen. Die Verzerrungen werden entspreechnd weniger.



    BR offen




    BR verschlossen



    Abschließend passen wir die Pegel aller einzelnen 5 Kanäle genau an und alle Entfernungen werden genau eingemessen.
    Einen Subwoofer hat Jamie aktuell nicht angeschlossen. Vielleicht wir er diesen noch installieren, wenn die Bassüberhöhungen der einzelnen Lautsprecher so stark zurückgenommen bleiben.



    Am Schluss haben wir dann nochmal in die Musikstücke hereingehört. Der zuvor fette Bass hatte nun hörbar mehr Durchzeichung. Die Bühne wurde besser und die Instrumente konnten besser lokalisiert werden. Der Klang hatte auch an Brillanz gewonnen. Sicher geeht das noch besser, aber es war schon mal ein Schritt in die richtige Richtung. :respect:


    Mein Fazit


    Es werden aktuell doch einige Kompromisse im Wohnkino eingegangen.
    Die Lautsprecher stehen assymetrisch im Raum und sehr wandnah. Die Mainlautsprecher stehen für ein gleichschenkliges Stereodreieck zu nah zusammen.
    Die Surroundlautsprecher sind seitlich vom Hörplatz, direkt an der Wand angebracht.
    Der Center ist sehr nah am Boden und der Wohnzimmertisch steht auch noch davor. Die Couch steht an der Rückwand und damit im Druckmaximum.
    Zum Musik hören ist der Raum mit einer NHZ von ca. 150 Millisekunden schon sehr trocken.


    Das drehen des Raumes würde sehr viele klangliche Kompromisse beseitigen. Der Raum könnte symmetrisch genutz werden. Die Lautsprecher hätten einen Abstand von ca. 80 cm. Eine Stereodreieck wäre möglich. Die Cocuh würde bei ca. 2/3 der Raumlänge stehen. Die Sourroundlautsprecher könnten bei ca. 110 Grad montiert. Statt einen TV müsste sich dann Jamie vermutlich besser für einen Beamer mit Rolloleinwand entscheiden. Eventuell würde ich dann den Center dann eher an der Decke befestigen. Das Deckensegel würde dann die Deckenreflexioenen bedämpfen.

  • Anscheinend hattet ihr viel Spaß :respect:
    Jamie hast du den Raum schon gedreht :zwinker2:


    Wenn du die Möglichkeit hast mach es,ich würde gerne drehen um keine Kompromisse zu haben aber geht leider bei mir nicht.

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