Gibt es hier auch Stereo-Liebhaber ?

  • Hehe, bei dem bin ich mal fast aus der Vorführung geflogen.

    Das waren noch Zeiten :heilig:


    Ich war vor wenigen Monaten bei dem im Laden und hab mit dem geschnackt. Man, man. Der verkauft mittlerweile Armbänder, die alles besser machen.

  • Ich möchte nicht dass ein Boxenbauer Einfluss darauf nimmt, was ihm persönlich besser gefällt.

    Denn der Musiker hatte sich schon den passenden Flügel ausgesucht. Und nochmals getauscht und so weiter…


    Gruß :sbier:

    Ich denke, jeder seriöse Lautsprecherentwickler nimmt zwangsläufig persönlichen Einfluss auf den Klang seiner Kreationen. Das ist nicht nur unvermeidbar, weil es die unverbrüchliche Objektivierung von Lautsprecherklang schlichtweg nicht gibt, sondern es ist sogar im Markt zwingend notwendig, um eine Vielfalt von Lautsprechern sicher zu stellen, welche nötig ist, damit sich jeder das Konzept und den Lautsprecher aussuchen kann, der seinen persönlichen Vorstellungen am ehesten entspricht. Deswegen klingen auch im High End Bereich Lautsprecher unterschiedlich, haben unterschiedliche Präferenzen und Klangsignaturen, obwohl sie alle mit dem Anspruch daherkommen, "naturgetreu" zu spielen. Entscheidend ist aber nur, dass der Hörer am Ende der Kette, in seinem Raum mit dem Ergebnis glücklich ist. Zum Glücklichsein braucht der eine ein Horn, der andere einen Radialstrahler, manche (aber nicht ich) Kinolautsprecher etc. etc..


    Ich halte es auch für physikalich unmöglich, ein reales Live-Erlebnis 1:1 in den Hörraum zu transportieren. Es geht aber für mein Empfinden darum, mitteles Lautsprechern dem Gehör ein Live Ereignis so vorzugaukeln, dass es akzeptiert, dass das Gehörte nicht von einem Lautsprecher stammt, sondern sich real im Hörraum abspielt und dabei glaubwürdig die Emotionen vermittelt, derentwegen Menschen eigentlich Musik hören. Darum schliesst man übrigens beim konzentrierten Hören die Augen, um für das Gehirn widersprüchliche Sinneseindrücke, visuell vs. akustisch, auszublenden. Am Ende ist es die hohe Kunst der Fälschung, wenn man so möchte.

  • Je nach Budget finde ich übrigens die neue Monitor Audio sehr interessant da diese mal andere Wege geht die durchaus Sinn machen.


    https://www.monitoraudio.com/de/produktreihen/hyphn/hyphn/


    Die durfte deutlich Raum unkritischer sein. Leider auch echt teuer.

    Spannendes Konzept, aber in meinen Augen hässlich wie die Nacht. :big_smile: dennoch immer interessant, mal was anderes zu sehen :)

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Diese Live Diskussion erinnert mich sehr stark an Ingo Hansen 😇

    Weil?


    Fühlst du und dein Fanboy dich jetzt Provoziert und beantragst die Löschung oder Verwarnung von Teilnehmern dieses Plausches?

    Sind es zu viele Sichtweisen die nicht deinen eigenen entsprechen, und das macht es dir schwer?

    Nicht jeder hat das Wissen um Dinge die sonst unwichtig sind.


    Ich möchte mich am liebsten gar nicht mit dem Thema befassen!

    Gehe ich zu 5 Händlern erzählen mir 5 Händler etwas anderes. Also gehe ich mit meiner Meinung, die sich auch hier bildet, in so ein Gespräch.

    Spätestens nach Einer Minute weiß ich ob der Händler nur Vodoo Schwurbelt, und ich die Zeit sinnvoller nutzen kann.

  • Warum so agro. Das war ein Insider Witz den ich direkt verstanden habe. Kein Grund so zu schreiben!

  • Mal eine ketzerische Anmerkung.


    Wenn ich auf Konzerten bin, kommt der Ton (bei den Konzerten wo ICH hingehe) immer aus PA-Lautsprechern.


    Um es möglichst authentisch zu haben, müsste man doch nur PA-Equipment kaufen.


    Oh, welch Zufall. Ich habe PA-Equipment. :rofl:


    Das habe ich aber aus anderen Gründen gekauft.


    Grüße


    Andreas

  • Ja, aber man will es ja besser ?

  • Vor einigen Tagen war bei SG Akustik in Baden-Baden folgender Event:


    Ein deutscher Star-Geiger hat mit einer Stradivari live in einem Raum gespielt. Vor ihm saßen die Zuhörer. Das ganze wurde von einem bekannten Ton-Ingenieur aus Karlsruhe sowohl analog als auch digital aufgenommen und dann über die ebenfalls im Raum stehenden Sonus Faber Stradivari Lautsprecher wiedergegeben.

    Man hatte also endlich mal die Chance, live vs. analoger vs. digitaler Aufnahme im identischen Raum zu hören.


    Ergebnis und Fazit von zwei Besuchern, die ich seit vielen vielen Jahren gut kenne, die auch Musikliebhaber sind und mit denen ich schon einige Live-Konzerte (Klassik, Rock und Jazz) besucht hatte: erschütternd! So übrigens auch die Aussage von quasi allen anderen Besuchern.


    Die Wiedergabe kam nicht einmal im Ansatz an das Live-Instrument heran. Mit "nicht im Ansatz" meine ich exakt, in keiner einzigen Disziplin. Auflösung, Bühnenabbildung, Klangausbreitung im Raum, Dynamik, Details beim Spielen, Lebendigkeit usw. - nichts, aber exakt überhaupt gar nichts davon war später in der Aufnahme zu hören, ganz gleich ob analog oder digital aufgenommen.


    Ich war wirklich einige Male in Baden-Baden in Klassik-Konzerten - mit Orchestern verschiedener Größen. Wenn man sich den Klang dort verinnerlicht, die Dynamik die selbst aus einer Triangel kommen kann, die Dynamik wenn 40 Musiker mal Gas geben, die Plastizität in der akustischen Abbildung im Raum, die unfassbare Klangausbreitung, die Fülle im Klang, die Durchhörbarkeit der einzelnen Instrumente, die schlechte präzise Ortbarkeit (kein Mensch hört aus 15 Metern Entfernung, ob der erste Geiger 1m weiter links oder rechts sitzt) - das kann man zuhause einfach nicht erreichen mit der Wiedergabe über Lautsprecher.


    Meine vier großen Särge werden das schon auch irgendwie wiedergeben können, mit live Musik hat das dann aber nicht mehr viel zu tun. Ich kann nur versuchen, mich irgendwie der Realität anzunähern, werde aber vermutlich genauso kläglich scheitern wie alle anderen Musikliebhaber.

  • Ja, aber man will es ja besser ?

    Wie? Besser? Für mich ist live das geilste. Fehlen nur noch ein paar verschwitzte Typen mit langen Haaren, die ihren Schweiß in meine Richtung schleudern.


    Ne, mal ernsthaft. Auf der einen Seite wollen wir es authentisch, jetzt willst Du es „besser“? Was ist den besser? Anders? An deinen Geschmack angepasst? Keine Ahnung. Ich bin zufrieden, wenn es so klingt wie auf einem Konzert (wo der Toningenieur wusste, was er tut).

  • ....

    Ergebnis und Fazit von zwei Besuchern, die ich seit vielen vielen Jahren gut kenne, die auch Musikliebhaber sind und mit denen ich schon einige Live-Konzerte (Klassik, Rock und Jazz) besucht hatte: erschütternd! So übrigens auch die Aussage von quasi allen anderen Besuchern.....

    Ich kenne das mit einer B&W (?? da bin ich mir nicht mehr 100% sicher) Vorführung, da war es sogar eine kleine Besetzung und da waren die Aussagen vieler Besucher "wie echt". Für mich war es das nicht.


    Vielleicht bin ich da auch zu "verkopft", sodass es bei mir nicht funktioniert?


    ....

    Ne, mal ernsthaft. Auf der einen Seite wollen wir es authentisch, jetzt willst Du es „besser“? Was ist den besser? Anders? An deinen Geschmack angepasst? Keine Ahnung. Ich bin zufrieden, wenn es so klingt wie auf einem Konzert (wo der Toningenieur wusste, was er tut).

    Tut es das für dich bei deiner Anlage wenn das gegeben ist?

    Also wenn du nur den Ton bewertest (was ja schon schwer ist), klingt es so wie beim live Konzert (über PA)?


    mfg

  • Oh ja, vor Jahren habe ich ein Livekonzert des Blues-Pianisten Christian Willisohn gehört. Ein Bösendorfer-Flügel (wenn ich mich recht entsinne) ohne jedwede PA in einem eher kleinen Konzertsaal. Wow, da fällste um und wechselt das Hobby, wenn man die echte Live Dynamik eines Flüges hört. Ich habe eine Woche lang zuhause keine Klaviermusik mehr gehört.

    Vor Jahrzehnten hat der durchaus umstrittene österreichische Lautsprecherentwickler Hans Deutsch, seines Zeichens auch ausgebildeter Opernsänger, bei einer Vorführung live im Duett mit sich selbst gesungen. Das war gar nicht so übel, aber die menschliche Stimme ist auch kein echtes Dynamikwunder.


    Nebenbei Holger, ich glaube nicht, dass planarmagnetische Chassis, Bändchen oder Elektrostaten je richtig Live-Dynamik können werden. Da braucht's einfach ein gutes Horn. also sparen wir auf eine Acapella Sphäron Excalibur oder auf eine Cessaro Omega I....

  • Wie? Besser? Für mich ist live das geilste. Fehlen nur noch ein paar verschwitzte Typen mit langen Haaren, die ihren Schweiß in meine Richtung schleudern.


    Ne, mal ernsthaft. Auf der einen Seite wollen wir es authentisch, jetzt willst Du es „besser“? Was ist den besser? Anders? An deinen Geschmack angepasst? Keine Ahnung. Ich bin zufrieden, wenn es so klingt wie auf einem Konzert (wo der Toningenieur wusste, was er tut).

    Konzerte sind doch fast immer beschnitten. Aufgrund von räumlichkeit usw.

    Hallen sind schwer, open air fast unmöglich. Mit entsprechendem Equipment geht das aber wer baut sowas auf. AC/DC hat ne ordentliche Anlage aber wenn man auf nen kleineres Konzert geht ? Da geh ich wegen der Atmosphäre hin, trotz der schwachen akustischen Leistung.


    Meine lieblingsband against the current für live Auftritte. Machen so ne geile Show soviel Energie auf der Bühne aber sind halt durch die Räumlichkeiten immer begrenzt. Das beste war mal in Köln. Da klang relativ gut. In Stuttgart ist nen Kumpel raus weil es für ihn einfach zu schlecht klang. Haben ihm die Ohren geschmerzt.

  • mit live Musik hat das dann aber nicht mehr viel zu tun.


    Ich lese eigentlich hier nur sporadisch mit, da Stereo nicht meine Welt ist (zumindest nicht Highend, wo es auch viel um Namen, Optik, Prestige geht), aber da möchte ich kurz einhacken:

    Vorweg, ich bin auch der Meinung, dass der Live-Eindruck, schon gar nicht von einem großen Orchester, per Stereo wieder gegeben werden kann.

    Aber:

    Bei dieser Beobachtung, wie waren die weiteren Variablen?

    Punktuelle Nah-Aufnahme über ein Mikro oder mehrere Mikros, um auch den Raum mit zu messen?

    Kann ein Mikro während einer Live-Vorführung die Dynamik perfekt erfassen (vs. Studio Aufnahme)?


    Wäre ev. eine Aufnahme in einem Tonstudio besser?


    Sprich, sind die LS, die Wiedergabe Sektion, der begrenzende Faktor? Oder die Aufnahme?

    Wahrscheinlich hat Beides sein Anteile.


    Stereo könnte bei einem einzigen Instrument noch funktionieren, aber vielleicht wäre hier auch, wegen Raumantwort, eine Mehrkanal-Wiedergabe besser?

    Bei nem größeren Orchester wird Mehrkanal wahrscheinlich Vorteile haben.


    Zumindest recht sicher wird:
    Den Liveeindruck von Manowars 139dB Konzert wird daheim nach zu stellen :evil:

  • schauki


    Wenn ich Gas geben kann, weil keiner zu Hause ist, und ich ein gut abgemischtes Konzert einlege, dann fühle ich mich schon dabei. Da ist eher der limitierende Faktor, dass ich sitze und nicht mit der Masse vor der Bühne stehe. Aber vielleicht bin ich auch leicht zufrieden zu stellen.


    Wir waren neulich auf einem Konzert. Die ersten beiden Bands hatten einen sehr miesen Ton. Der Gesang ging unter und war kaum verständlich. Glücklicherweise war bei der Hauptgruppe der Ton super abgemischt. Man (ich) konnte den Gesang verstehen und die Instrumente heraushören. Also auch live ist nicht alles toll.


    Für Testzwecke höre ich gelegentlich auch klassische Musik, Jazz oder sonnst noch was. Was über eine Anlage nie so rüberkommt wie in echt, ist (in meinen Ohren) ein Klavier. Eine E-Gitarre dagegen kommt ja eh immer aus dem Lautsprecher. Bei einer Konzert- oder Westerngitarre ist das wieder anders aber auch diese höre ich auf einem großen Konzert über die PA-Lautsprecher.


    Daher, ja, für MICH hört es sich, bei optimaler Quelle, bei mir wie live an bzw. das Gefühl ist da. Wenn ich dann noch Bild dazu habe und nicht nur Ton, und dort der Schnitt, Bild etc. passt, kann ich sehr tief eintauchen.

  • Bei dieser Beobachtung, wie waren die weiteren Variablen?

    Punktuelle Nah-Aufnahme über ein Mikro oder mehrere Mikros, um auch den Raum mit zu messen?

    Kann ein Mikro während einer Live-Vorführung die Dynamik perfekt erfassen (vs. Studio Aufnahme)?


    Ich selber war nicht vor Ort, aber ich zitiere mal aus dem Newsletter von SG Akustik:

    Zitat

    Der Aufbau: zwei Meister aus Norditalien

    Das Gastspiel hatte einen doppelten Reiz. Denn neben der „echten“ Stradivari bauten wir auch die neueste Generation der gleichnamigen Lautsprecher von Sonus faber aus Vicenza auf. Alles Meister aus der norditalienischen Po-Ebene. Es geht um Musik, Eleganz – und die perfekte Reproduktion.

    Was ist möglich? Unser langjähriger Freund und Tonmeister Marc Seiffge brachte sein Aufnahme-Equipment mit. Den kleinen, aber höchst feinen Aufbau. Die Stradivari war der Star, unverrückbar – aber wir haben variiert, mit analoger, digitaler Aufnahmetechnik und unterschiedlichen Mikrofonen. Spannend und für alle Beteiligten maximal faszinierend.

    Die Aufnahme: analog versus digital

    Drei Komponisten standen auf der musikalischen Seite im Fokus: Paganini, Bach und Ysyaë. Also der Virtuose, der Großmeister der Klarheit und der Vertreter der Moderne. Lässt sich das Genie der Meister und des Instrumentenbauers einfangen? In einem ersten Aufbau entschied sich Marc Seiffge für eine rein analoge Aufnahme über eine Nagra IVs Bandmaschine. Damit haben Legenden von Klassik, Pop und Jazz aufgenommen – die Nagra ist selbst ein Kultobjekt, noch heute, wenn es um transportable, maximale Analogpräzision geht. Ergebnis: Das war nah dran. Kann ein moderner digitaler Aufbau da mithalten? Wir schwenkten um auf eine Tascam in PCM bei 24 Bit und 96 Kilohertz. Ein klarer Zugewinn an dynamischer Informationsdichte. Aber noch nicht perfekt. Marc Seiffge schwenkte um auf eine Doppelnieren-Charakteristik bei den Schoeps-Mikrofonen.


    Da ich keine Ahnung von Aufnahmetechnik und Mikrofonie habe, kann ich hier nichts weiter dazu beitragen...

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