Einmessvorgang DBA/Phasenabgleich und Entzerrung

  • Bei den paar dba's die bisher nicht optimal waren, inkl. Meinem Keller, war die passendere Konfiguration immer das "bessere" array absorbieren zu lassen. In deinem Fall also schon richtig so, wie du es ursprünglich versuchst. Bei mir steht vorn besser und hat auch mehr bedämpfung. Wenn ich hinten als erzeuger nehme, funktioniert das besser, als umgekehrt.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Ein kleiner Denkanstoß zum Thema Delay: Das Delay eines DBA‘s wird immer Raumlänge +/- Abstand der Chassis zur Wand sein müssen. Ist der Abstand signifikant größer oder kleiner (signifikant wäre dann schon 20cm), liegt irgendein Fehler vor.

    Mein Delay ist Raumlänge + ca. 11cm … meine hinteren Subs sind 22cm tief und sitzen vorne plan in der (schallharter) Baffle Wall. Hier bestätigt die Theorie die Praxis.


    Anmerkungen zum Einmessen:

    Beim Einmessen lohnt es sich auch zusätzlich noch einen Blick auf Decay und die Gruppenlaufzeiten zu werfen. Mir jetzt jetzt bei meinen letzten Messungen aufgefallen, dass die Gruppenlaufzeiten besser werden, je näher man an den Idealpunkt kommt. Dies hat sich auch bestätigt als ich letztens bei einem Bekannten ein Pseudo-DBA (2x2) eingerichtet habe (btw… auch hier passte am Ende der Abstand sehr genau).


    Zum Teil haben sehr kleine Gainänderungen sehr große Auswirkungen. Sagen wir mal man geht von einer Nachhallzeit von 300ms aus (fantastisch für Bass). In der Zeit legt der Schall ca. 103m zurück. In einem 5m langen Raum würde er sich also ca. 10x addieren. Wobei das nicht stimmt, da er sich kumuliert addiert. Bei 1/80tel Abweichung des Gesamtpegels wäre das im zweiten durchlauf 2/80tel drauf, im dritten Durchlauf 3/80tel drauf … beim zehnten Durchlauf wir beim insgesamt 55/80tel … naja … etwas schwer zu verstehen, denke ich.


    DBA nach dem Einmessen überprüfen:

    Messungen sollten auf 1/2, auf 1/3 und auf 1/4 der Raumlänge sehr gleich aussehen, idealerweise bis zur Grenzfrequenz des DBA +/- 2dB, darüber hinaus kann es zu anderen Raummoden kommen (Quer, Diagonal, etc.), was aber normal ist. Es sollte aber noch besser als +/- 2dB gehen.

    Wandnahe Messungen können auch abweichen, da der Schall einen gewissen Abstand zum Zusammenschluss benötigt ( FoLLgoTT … hast Du da ne Formel für?)

    Grenzfrequenz ist die Frequenz bis zu welcher sich noch eine plane Schallwelle bildet:

    Grenzfrequenz = 343 / (2 * max. Gitterabstand)

  • Das sind gute Hinweise, wobei man auch da wieder aufgreifen muss, dass du sehr gute grundvorraussetzungen zu bieten hast. Einige haben die Chassis z. B. Nicht an der Wand stehen oder keine schallharten wände oder, oder, oder.


    Eine zu absolute Darstellung erweckt die vorstellung das wirklich jedes dba solche Ergebnisse wie beschrieben liefern kann und so klare Ergebnisse. Da bin ich anderer Meinung / Erfahrung je nach Umständen und Installation.

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  • Ein kleiner Denkanstoß zum Thema Delay: Das Delay eines DBA‘s wird immer Raumlänge +/- Abstand der Chassis zur Wand sein müssen. Ist der Abstand signifikant größer oder kleiner (signifikant wäre dann schon 20cm), liegt irgendein Fehler vor.

    Mein Delay ist Raumlänge + ca. 11cm … meine hinteren Subs sind 22cm tief und sitzen vorne plan in der (schallharter) Baffle Wall. Hier bestätigt die Theorie die Praxis.

    Ich kenne verschiedene DBAs, dabei ist meist das Delay etwas größer als es sich aus dem Abstand der Chassis ergibt, so auch bei mir.

    Als Fehler sehe ich das nicht da ich ein DBA anhand des Ergebnisses beurteile.


    Sagen wir mal man geht von einer Nachhallzeit von 300ms aus (fantastisch für Bass). In der Zeit legt der Schall ca. 103m zurück. In einem 5m langen Raum würde er sich also ca. 10x addieren. Wobei das nicht stimmt, da er sich kumuliert addiert. Bei 1/80tel Abweichung des Gesamtpegels wäre das im zweiten durchlauf 2/80tel drauf, im dritten Durchlauf 3/80tel drauf … beim zehnten Durchlauf wir beim insgesamt 55/80tel … naja … etwas schwer zu verstehen, denke ich.

    Deine Rechnung kann ich nicht nachvollziehen.

    Nach meinem Verständnis ergibt sich für Dein Beispiel:


    1.

    Schallwellen interferieren miteinander, d.h. je nach Phasenlage sind zwischen vollständiger Addition und Auslöschung alle Fälle möglich.


    2.

    Die Annahme Nachhallzeit von 300 ms bedeutet, dass der Nachhallpegel um 60 dB abgesunken ist.

    D.h. unter der Annahme eines linearen Abfalls ist in Deinem Beispiel für den n-ten Durchlauf der Pegel um n * 6 dB reduziert.

    Dazu ist wie in 1. erläutert die Phasenlage zu berücksichtigen.

  • Ich kenne verschiedene DBAs, dabei ist meist das Delay etwas größer als es sich aus dem Abstand der Chassis ergibt, so auch bei mir.

    Als Fehler sehe ich das nicht da ich ein DBA anhand des Ergebnisses beurteile.

    Hast‘ dann nicht richtig gelesen. Raumlänge plus Abstand der Chassis zur Wand. Dabei ist hauptsächlich die Raumlänge relevant, da das die Länge ist, zwischen denen die Reflexionen stattfinden. Wir emittierten von vorne, etwas Schall geht nach hinten (oder auch nicht, wie bei mir) und wird durch die vordere Wand zeitversetzt reflektiert oder wird durch ziemlich viel Dämmmaterial absorbiert (btw. recht ineffizient, da fast die Hälfte des Schalldrucks flöten geht). Ab da geht’s einmal durch den ganzen Raum, reflektiert (wenn nicht zu sehr überdämmt) an der Rückwand und die Reise geht zurück. Nun kommt (endlich) das rückwärtige Array ins Spiel, idealerweise wenn die Schallwelle genau auf Chassis-Höhe ist. Jetzt sind wir bei Raumlänge plus Abstand rückwärtiges Chassis zur Rückwand. Da das rückwärtige Chassis aber ja auch in alle Richtungen spielt, gibt es einen leichten „Matsch“ im Sound, den man etwas nach korrigieren muss…. man spielt hinten etwas eher (aber natürlich nach der Kehrtwende an der Rückwand), so dass man in etwa die Mitte trifft (Bei mir Raumlänge + Abstand Chassis zur Rückwand / 2).

    Summa summarum… Du hast Recht, das Delay ist idealerweise auf jeden Fall höher als der Abstand zwischen vorderen und hinteren Chassis. Das Delay ist aber kleiner als Wandabstand plus Abstand der Chassis zu ihrer Wand.

    Beispiel (theoretisch):

    Raumlänge 5m / Tiefe der Subs 50cm … Subs stehen knartsch an der Wand.

    Maximales Delay 6m (5m + 0,5m + 0,5m)

    Minimales Delay 4m (5m - 0,5m - 0,5m)

    Die Praxis zeigt (zeigte mir) dass Raumlänge + 1/2 Abstand zur Wand (vorne) + 1/2 Abstand (hinten) meist sehr gut passt.

  • 1. Die Phasenlage beim DBA sollte 100%ig stimmen. Da gibt’s kein „je nach“.


    2. Das hab ich eventuell etwas ungünstig formuliert. Das Ausschlaggebende ist dabei, dass die Auslöschung nicht nach einen Durchlauf erledigt ist, und sich bei nicht sehr genauem Treffen des Gains auf „Dauer“ der Effekt des „nicht treffens“ ziemlich verstärkt.

    Wenn man nun mit zu großen Schritten zwischen den Messungen misst, kann es gut passieren, dass man den idealen Punkt gar nicht trifft.

    Das läuft dann auf DBAs hinaus, die zwar durch hin und her gewurschtel irgendwie am Hörpkatz funktionieren, aber im Rest des Raumes nicht.

    Hast Du Dein DBA schon mal im ganzen Raum gemessen? Meins funktioniert im ganzen Raum ziemlich gut.

  • Das sind gute Hinweise, wobei man auch da wieder aufgreifen muss, dass du sehr gute grundvorraussetzungen zu bieten hast. Einige haben die Chassis z. B. Nicht an der Wand stehen oder keine schallharten wände oder, oder, oder.


    Eine zu absolute Darstellung erweckt die vorstellung das wirklich jedes dba solche Ergebnisse wie beschrieben liefern kann und so klare Ergebnisse. Da bin ich anderer Meinung / Erfahrung je nach Umständen und Installation.

    Die Chassis nicht Wandnah stehen zu haben müsste theoretisch immer noch mit den Delays in der Rechnung passen. Auch dürfte eine Dämmung nicht die Laufzeit verändern (sonst würde man ja die Frequenz verbiegen).

  • Die Dämmung führt je nach Tiefe dazu, dass sich manchmal zwei mögliche delays Ausprägen. Die direkte Entfernung oder über Umweg durch die Dämmung und zurück. Je nach Stärke der Dämmung überwiegt eine der beiden als bessere. Ist aber auch okay, uns an dem Punkt zu zweinigen.

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  • Wir emittierten von vorne, etwas Schall geht nach hinten (oder auch nicht, wie bei mir) und wird durch die vordere Wand zeitversetzt reflektiert oder wird durch ziemlich viel Dämmmaterial absorbiert (btw. recht ineffizient, da fast die Hälfte des Schalldrucks flöten geht).

    Hier hatten wir ein Missverständnis.

    Ich bin von einer schallharten Bafflewall an der Front ausgegangen, in die die Subwoofer eingebaut sind - was übrigens mMn die richtige Weise ist ein DBA zu realisieren.

    Allerdings wird in manchen DBA Installationen in der Frontwand der Raum zwischen den Lautsprechern nicht verkleidet sondern mit Dämmmaterial gefüllt, für diesen Fall ist es so wie Du es schreibst.

  • Ich liebe es, wenn die Theorie durch Empirie bestätigt wird :sbier:


    Btw… dann sind die Messergebnisse ja noch ganz frisch… kannst ja gleich auf DBA Messergebnisse posten :zwinker2:

  • Bei den paar dba's die bisher nicht optimal waren, inkl. Meinem Keller, war die passendere Konfiguration immer das "bessere" array absorbieren zu lassen. In deinem Fall also schon richtig so, wie du es ursprünglich versuchst. Bei mir steht vorn besser und hat auch mehr bedämpfung. Wenn ich hinten als erzeuger nehme, funktioniert das besser, als umgekehrt.

    Da mein DBA auch nicht optimal ist, habe ich Deinen Vorschlag mal ausprobiert und bin ziemlich fassunglos.

    Ich habe vorne 4 Subs auf den optimalen Positionen. Hinten geht das aber nicht wegen der Tür. Da hab ich nur 2 Subwoofer (daher auf halber Raumhöhe) und nur einen auf 1/4 Raumbreite. Der andere Subwoofer ist etwas mehr in Richtung mitte der Raumbreite verschoben. Also wirklich nicht optimal.
    Das DBA hat vorher immer eine starke Mode bei 30Hz gehabt und einen glatten Frequenzverlauf habe ich auch nicht hinbekommen.

    Jetzt, wo ich das DBA mal umgedreht habe (also vorne absorbiert), kann ich kaum glauben, was ich da für ein Ergebnis erzielen konnte. Darstellung ist ohne Glättung.

    DBA_Frequenzverlauf.jpg

    DBA_Wasserfall.jpg


    Danke für diesen grandiosen Hinweis

  • das kann ich Dir erst sagen, wenn ich es gehört habe. Das sind bisher nur Messergebnisse, die ich aus der Ferne gemacht habe. Aber die sind soooo viel besser als alles was ich vorher hinbekommen habe.

  • Kleiner Tip: Mess lauter ein. So leise kommst Du beim Nachhall schnell ins Grundrauschen. So um die 95dB wäre besser, dann landest Du bei -60dB bei 35dB. Da solltest Du Dich noch nicht im Noise Floor befinden.

  • Wie klingt es denn im Vergleich und was macht die Ortbarkeit? :)

    So, jetzt kann ich auch was dazu sagen.

    Ortbarkeit ist absolut nicht vorhanden. Das funktioniert also sehr gut.

    Im ersten Vergleich klang es jetzt natürlich erstmal etwas dünner, ohne die Moden, aber halt auch sauberer und viel gleißmäßiger über den Bassbereich.

    Ich habe jetzt halt den Subausgang ein paar dB lauter gemacht und jetzt finde ich es richtig gut :-) Gerade die Basssweeps aus den Filmen, wo der Ton immer tiefer wird, sind halt super gleichmäßig. Nichts dröhnt, nichts vibriert. Ich bin begeistert :-)

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