JVC DLA-N5/N7/NX9, native 4K Projektoren 2018-2020

  • Hoppla, da habe ich ja eine Diskussion losgetreten.. :blush: Wie auch immer, sehr informativ und vielen Dank dafür, auch das hilft ungemein zum Verständnis!


    Meine Frage bezog sich im Zusammenhang mit den Stunden aber nicht auf die Kalibrierung, sondern nur auf die Gammakorrektur, somit den Drift. Da hatte ich jetzt eher keine Zeitschiene vermutet, aber ist ja eigentlich auch klar, wenn man von einer Panel Alterung ausgeht und ergo dies nichts mit gesehenen Stunden zu tun hat.


    Mal eine andere Frage zum Thema i1 Display Pro 2, der ja nun nicht gerade ein Schnäppchen ist. Tut es auch ein normales i1 Display Pro, welches man profilieren lässt?


    Autocal zwecks Gamma werde ich heute Abend mal laufen lassen und dann auch mal im Anschluss sehen, was mir der Spyder sonst noch so an Info's rauswirft.

  • i1 Display Pro 2


    Die Gerätebezeichnungen von x-rite laden zwar zur Vermischung ein. ;)
    Aber es gibt für unsere Zwecke zwei relevante Sensoren
    1. i1 Pro 2 (Spectro)
    2. i1 Display Pro (Colorimeter)
    Dazu auch nochmal ein Verweis auf eine recht umfangreiche Beschreibung der Geräte
    https://displaycalibrations.co…ment_solutions_order.html


    Autocal 11 läuft einzig und allein mit dem i1 Pro 2 oder dem Spyder 5.
    Der i1 Pro 2 braucht für Messungen in den unteren Helligkeitsstufen viel Licht. Reflektive Messungen für die Gamma-Kalibrierung sind daher problematisch, es sei denn, Du trägst den Projektor zur Leinwand oder umgekehrt. Und da es an anderer Stelle Messcharts gibt, aus denen 18.500 gemessene Nits im Lichtweg hervorgehen, der i1 Pro 2 aber bei 1200 Nits clippt, ist das genauso problematisch.
    Deswegen gibt's für's Gamma bei mir den Spyder. Und wenn ich tatsächlich mal die Farben mit Autocal kalibrieren lassen würde, würde ich dafür auf jeden Fall meinen i1 Pro 2 nehmen. Das Ergebnis, das ich damit bei meinem ehemaligen X9500 hatte, war sehr gut.



    Das hat jetzt zwar nichts mit Deiner Frage zu tun. Aber ich hatte es schon mit zwei Ns zu tun, die innerhalb der ersten 30 Stunden heller(!) geworden sind. Also, dass sich in den ersten Stunden gar nichts verändert, ist genau so ein Gerücht.


  • Autocal 11 läuft einzig und allein mit dem i1 Pro 2 oder dem Spyder 5.
    Der i1 Pro 2 braucht für Messungen in den unteren Helligkeitsstufen viel Licht. Reflektive Messungen für die Gamma-Kalibrierung sind daher problematisch, es sei denn, Du trägst den Projektor zur Leinwand oder umgekehrt. Und da es an anderer Stelle Messcharts gibt, aus denen 18.500 gemessene Nits im Lichtweg hervorgehen, der i1 Pro 2 aber bei 1200 Nits clippt, ist das genauso problematisch.
    Deswegen gibt's für's Gamma bei mir den Spyder. Und wenn ich tatsächlich mal die Farben mit Autocal kalibrieren lassen würde, würde ich dafür auf jeden Fall meinen i1 Pro 2 nehmen. Das Ergebnis, das ich damit bei meinem ehemaligen X9500 hatte, war sehr gut.


    Die Kombi aus i1 Pro2 und Spyder ist für Autocal sicherlich gut (hatte ich oben ja erwähnt).
    Aber der i1Pro2 ist nicht so Gamma untauglich, wie viele tun.


    Aber wer einen i1Pro2 kauft, kann einen Spyder noch dazu nehmen, der fällt preislich ja kaum ins Gerwicht ;-)


    Gruß,
    Ekki

  • Autocal zwecks Gamma werde ich heute Abend mal laufen lassen und dann auch mal im Anschluss sehen, was mir der Spyder sonst noch so an Info's rauswirft.


    Mach auch Mal einen kompletten Messdurchgang (Log only). Dann schauen wir, ob Dein Spyder den Grünstich auch sieht. Wenn nicht, ist er farbmesstechnisch eh für die Tonne.


    Für Gamma kannst Du ihn aber auf jeden Fall nehmen.


    Gruß,
    Ekki

  • Was nützt es, wenn er zwar das Gamma mit Autocal halbwegs hinbekommt, aber bei einzelnen Graustufen einen Gelb- oder Rotstich hinterlässt?


    Farbstich durch Autocal-Gammakorrektur?
    Hat er bei mir noch nie erzeugt.


    Wie gesagt, Spyder ist für Gamma gut, aber nicht zwingend, wenn man die "Quirks" der i1 gut kennt.


    Gruß,
    Ekki

  • GAMMADRIFT - SO SIEHT ES AUS NACH 500 STUNDEN UND 6 MONATEN


    Mein JVC DLA-N7 ist mittlerweile rund sechs Monate alt. Da stellt sich auch mir die Frage, ob es hier auch einen Drift gibt.
    Um ein suboptimales Werksgamma von einem Drift zu unterscheiden, der ja erst danach entsteht, habe ich von Anfang an diverse Messungen durchgeführt. Nach rund 260 Stunden konnte ich keinen Gammadrift verifizieren.


    Nun sind sechs Monate um, und der Projektor ist 500 Stunden gelaufen.



    JVCDLA-N7-Gammalinksneu-Gammarechts500Std.jpg
    Gammaverlauf: Links Werkseinstellung nach 2 Stunden - Rechts Werkseinstellung nach 500 Stunden
    Die weiße gestrichelte Linie stellt die Referenz dar. Sprich das Gamma 2.2
    Auf den ersten Blick scheint sich das Gamma nicht großartig geändert zu haben.


    Ich möchte aber auf Nummer Sicher gehen. Da es vor allem Blau sein soll, das sich mit der Zeit "aufhellt", habe ich mir den Helligkeitsverlauf von Rot, Grün und Blau näher betrachtet:



    JVCDLA-N7-RGB-Gammalinksneu-Gammarechts500Std.jpg
    Gammaverlauf - Helligkeitsverlauf von Rot, Grün und Blau.
    Links die Werkseinstellung nach 2 Stunden und rechts das Gamma in Werkseinstellung nach 500 Stunden


    Während RGB im Neuzustand recht nah an der Vorgabe 2.2 verlaufen, sieht es nach 500 Stunden schon deutlich anders aus.
    Rot und Grün sind (IMO) noch ordentlich. Blau hingegen fällt zunehmend sichtbar ab. Von Gamma 2.2 bis Gamma 1.9 beträgt die Aufhellung.


    Damit steht für mich zweifelsfrei fest, dass auch mein JVC DLA-N7 vom Gammadrift leicht betroffen ist.


    Gammadrift beheben
    Nun bietet JVC gleich zwei Möglichkeiten, den Drift zu beheben.
    1. AutoCal ist eine Software, die JVC kostenlos zum Download anbietet. Zusammen mit einem Spyder 5 von Datacolor und/oder einem X-Rite i1 Pro2 gelingt es, den Drift rückgängig zu machen.
    2. Color Management im JVC DLA-N7. Auch mit diesen Bordmitteln kann das Gamma korrigiert werden.


    Das habe ich gleich mal durchgeführt. Nach rund 30 Minuten war das Gamma wieder "Tipp Topp".


    Fazit:
    Mein JVC DLA-N7 ist nach sechs Monaten und rund 500 Betriebsstunden ein wenig gedriftet. Die Korrektur war für mich relativ schnell durchgeführt.
    Ich möchte aber so ehrlich sein und festhalten, dass der aktuelle Gammadrift von Blau so gering ausfällt, dass dieser im realen Filmbild überhaupt nicht zu sehen ist. Obendrein bleibt der Kontrast in vollem Umfang erhalten, was ich in Summe besonders erfreulich finde.

  • @GL


    Danke für den Input. Ist doch super, wenn wir hier gemeinsam Mal Erkenntnisse sammeln :respect:


    Das ist zwar jetzt natürlich noch nicht hinreichend, aber Deine Ergebnisse legen nahe, dass die Nutzungsintensitivität (mal wieder) Einfluss auf die Geschwindigkeit des Gamma-Drifts hat. Die N-Geräte, die ich vermessen habe, lagen alls so zwischen 100 und 300 Stunden.


    Ein interessanter Aspekt, dem ich in Zukunft Mal Aumerksamkeit schenken werde ;-)


    Viele Grüße,
    Ekki

  • Für mich als normalen Konsument ist es schlicht eine Frechheit was JVC und auch Sony dazu abliefern.
    Man soll sich also einen Windows PC zulegen, sich mit einer Software befassen und dies dann am PJ einstellen...
    Sorry das ist für mich ein absolutes No Go und so lange das anhält wird der nächste PJ eben nicht von einer der beiden Firmen sein.

    Gruß


    kottan



    Wer schweigt stimmt nicht automatisch zu. Manchmal hat er nur keine Lust mit ... zu diskutieren.

  • Für mich scheint es beim Gammadrift einen Zusammenhang aus Produktionsdatum bzw. Alter und Nutzungsintensität zu geben. Generell haben alle meine JVC den obligatorischen Drift gezeigt, aber in meiner Beamerhistorie hatte ich betreffend des Produktionsdatum bzw. Alters schon sehr extreme Beispiele, die unter Umständen Hinweise auf das allgemeine Driftverhalten geben könnten.


    Beispiel 1
    Neuer X9500
    Vor dem Kauf stand dieser ca. 1,5 Jahre in einem Lager. Der hatte dann bei meiner Inbetriebnahme ein Gamma von 1.7. Die Korrektur auf 2.2 per Autocal war problemlos möglich. Ca. 4 Monate und 300 Stunden später war das Gamma dann in die andere Richtung gedriftet und lag bei ca. 2.3. In der Folge stabilisierte sich das Gamma und eine Kontrollmessung nach ca. 8 Monaten zeigte keinerlei Veränderung mehr.


    Beispiel 2
    Neuer N5
    Produktionsmonat und Inbetriebnahme war identisch (01/19). Das Gamma war bei Inbetriebnahme auf den Punkt. Also kein Drift. Nach ca. 3 Monaten und ca. 300 Stunden war das Gamma im Gegensatz zum 9500er absolut unverändert. Eine Weitere Kontrollmessung nach ca. 550 Stunden ergab dann aber einen leichten Drift in Richtung eines höheren Gammas. Dies hatte ich aber nur mit der Autocal gecheckt und keine Korrektur vorgenommen, da ich den Drift noch mit dem Xrite gegenkontrollieren möchte.


    Welche Ableitungen oder Hypothesen ergeben sich daraus?
    1. Lange Standzeiten bis zur Inbetriebnahme und Nichtnutzung scheinen den Drift zu fördern. Bzw. je länger die Kisten nur rumstehen und nicht das machen, wofür sie gebaut wurden, umso ausgeprägter ist der Drift. Siehe auch der N5, der von Ekki und Gunnar vermessen wurde. Wennich das richtig im Kopf habe, war das neue Exemplar ca. 4 Monate alt.
    2. Sofortige bzw. eine zeitnahe Inbetriebnahme nach der Produktion inklusive intensiver Nutzung scheinen den Drift zum Teil deutlich zu verlangsamen.
    3. Trotz massivem Drift scheinen einige auch wieder ein Stück zurück zu driften


    Ich schreie auch nicht Hurra, wenn ich die Autocal turnusmäßig anwerfen muss, aber immerhin habe ich diese Option. Bisher war das Gamma meiner vielen JVC immer zu korrigieren und das ohne einen Kontrasteinbruch zu haben.


    Eine wirkliche Gesetzmäßigkeit, außer das alle Kisten driften, konnte ich da bisher auch noch nicht feststellen, aber Tendenzen kann man erahnen. Siehe auch das Beispiel von GL.

  • 2. Color Management im JVC DLA-N7. Auch mit diesen Bordmitteln kann das Gamma korrigiert werden.


    Ich nehme an, dass ich das beim X7900 dann auch genauso beheben kann. Wollte mich jetzt die Tage mal wieder mit der Kalibration von meinem Beamer befassen und den Drift bzw. die Farbveränderung kontrollieren. Und verstehe ich das richtig, dass das Gamma rein über die Farbjustierung automatisch mit kontrolliert wird oder muss man das etwas Spezielles machen?

  • Zitat

    Sorry das ist für mich ein absolutes No Go und so lange das anhält wird der nächste PJ eben nicht von einer der beiden Firmen sein.


    Möglicherweise ist dieses Driften ein grundsätzliches und herstellerunabhängiges Problem der LCoS-Technologie an sich. Aber deshalb dann auf LCD oder DLP zu wechseln, wo ich dann ein vielleicht beständiges, aber von Haus aus schlechteres Bild habe, kann auch keine Lösung sein. :think:

  • Eine wirkliche Gesetzmäßigkeit, außer das alle Kisten driften, konnte ich da bisher auch noch nicht feststellen, aber Tendenzen kann man erahnen.


    Das mit den Tendenzen sehe ich auch so. Mein NX9 wurde zwei Monate nach Produktion in Betrieb genommen, lief aus jahreszeitbedingten Gründen bisher ziemlich wenig und musste ein paar feuchte Nächte beim Durchlüften ertragen.

  • Für die Tendenz, gib ich mal input ;)
    Gerade produziert und viel Laufleistung, bei konstanter Luftfeuchtigkeit. Drift konnte ich nach 7 Monaten sehen und Messung bestätigte das. Nach 4 Monaten keine Veränderung, dann leichtes zurück driften, aber minimal!
    Nächste Messung steht jetzt aus, ich werde berichten!
    Nur schade das auch mit dem gamma scheinbar der Farbraum schrumpft. Spinne ich da oder konnte das auch jemand beobachten?

  • Kann nur von meinen JVCs berichten und auch wenn es schon einige an anderer Stelle versuchten haben es ins Lächerliche zu ziehen, da war sowohl der X7000 wie auch die X7900 bei Stunde null, sprich direkt nach dem auspacken, leicht gedriftet.
    Dann direkt eine Korrektur durchgeführt und es trat nie mehr auf. Der X7000 hatte zum Schluss ca. 1250 Stunden.
    Ich prüfe dennoch immer alle ca. 200 Stunden, die paar Minuten sind es mir Wert.


    Ich schaue aber auch fast täglich einen Film, wobei Yalcin nicht so viel wie ich schaut (er hat ja noch ein Leben :rofl: ) und seinen X7000 habe ich 12.2017 "entdriftet" und als ich letzt bei ihm war, war auch kein weiterer Drift vorhanden. :respect:


    Mein aktueller X7900 den ich im Dezember kaufte und im November hergestellt wurde, hatte sogar gar keinen Drift und ist auch bislang bei nun ca. 630 Stunden nicht aufgetreten.
    Ich wollte aber die INIT datei, und habe sozusagen eine nicht notwendige/vorhandene Korrektur durchgeführt.


    Und ja, vor 1,5-2Jahren soll es angebelich mal zwei JVC gegeben haben, welche am Limit waren und nicht mehr zu korrigieren waren oder zumindest nicht mehr so, ohne das negative Einflüsse aufs Bild hatte.
    Seitdem habe ich nie mehr von einem Gerät gelesen, was ja einiges aussagt.
    Deshalb wäre zumindest für mich das Thema bei den JVC Geräten nicht wirklich Kaufentscheindend.

  • Und verstehe ich das richtig, dass das Gamma rein über die Farbjustierung automatisch mit kontrolliert wird oder muss man das etwas Spezielles machen?


    Wenn das Gamma nur wenig gedriftet ist, kann die Korrektur via Bordmittel recht einfach erfolgen. Der Gamma EQ ist zwar nur relativ limitiert, die Regler an den drei Stützstellen reichen jedoch, um den Helligkeitsverlauf von Rot, Grün, Blau oder Weiß anzupassen.


    Um das mal zu veranschaulichen:


    JVCDLA-N7-RGB-Gammakorrigiert-GammaRGBkalibirert260Std.jpg
    JVC DLA-N7: Gamma 2.4 nach Kalibrierung via Bordmittel (Gamma EQ)
    Links Gammaverlauf Weiß - Rechts Gammaverlauf RGB
    An beiden Screenshots ist wirklich gut zu erkennen, wie gleichmäßig der Helligkeitsverlauf (Y) nach meiner Kalibrierung ist.


    Hier dann der dazugehörige Graustufenverlauf:


    JVCDLA-N7-Graustufenverlaufnach260Stundenkalibriert.jpg
    JVC DLA-N7: Graustufenverlauf
    Hier ist sehr gut zu erkennen, dass auch der Graustufenverlauf sich hervorragend einstellen lässt.


    Für die ganze Kalibrierung habe ich keine 30 Minuten benötigt für 2D, 3D und UHD/HDR.
    Mittels HCFR und "Live"-Messung geht das wirklich zügig.


    Wenn du das "automatisch" machen möchtest, dann kommst du um eine Autocal nicht herum.


  • Möglicherweise ist dieses Driften ein grundsätzliches und herstellerunabhängiges Problem der LCoS-Technologie an sich. Aber deshalb dann auf LCD oder DLP zu wechseln, wo ich dann ein vielleicht beständiges, aber von Haus aus schlechteres Bild habe, kann auch keine Lösung sein. :think:


    Doch denn die gedrifteten sind irgendwann selbst von DLP, LCD oder was auch immer abgeschlagen oder zumindest gleichwertig ;)

    Gruß


    kottan



    Wer schweigt stimmt nicht automatisch zu. Manchmal hat er nur keine Lust mit ... zu diskutieren.

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