Green Book - Eine besondere Freundschaft

  • GREEN BOOK - EINE BESONDERE FREUNDSCHAFT


    Film: 10/10 Punkte
    Der schwarze Jazz-Pianist Dr. Don Shirley stellt den weißen Italiener Tony Lip als Fahrer ein. Gemeinsam sind sie auf einer Musik-Tournee von New York bis in die Südstaaten unterwegs. In den 1960er-Jahren erleben die beiden den Rassenhass hautnah. Lipp selbst stammt aus ärmlichen Verhältnissen und arbeitete bislang als Türsteher, denn zu mehr hat er es nicht gebracht, nachdem er nach der siebten Klasse die Schule abgebrochen hat. Dr. Don Shirley ist hochgebildet und ein Gentleman und hat Beziehungen in die höchsten Politik-Kreise. Beide profitieren voneinander und ihren unterschiedlichen Welten. Als die beiden eines Nachts verhaftet werden, hat Dr. Don Shirley eine Idee im Gefängnis ...
    Regisseur Peter Farrelly schuf eine Tragik-Komödie, die völlig zu Recht als "Bester Film" 2019 mit dem Oscar ausgezeichnet wurde. Die Mischung aus Wortwitz, charismatischen Darstellern und dem allgegenwärtigen Rassismus funktioniert prächtig. Viggo Mortensen überzeugt als Türsteher Tony Lipp in allen belangen, weil er überaus glaubwürdig diesen Charakter verkörpert. Mahershala Ali spielt den farbigen Jazz-Pianisten so gut, dass er dafür mit dem Oscar als "Bester Nebendarsteller" ausgezeichnet wurde - und auch das völlig zurecht. Ali gelingt die Symbiose aus Gentleman und schnöseligem Künstler, der unter dem Rassismus zunehmend leidet.
    Der Film beruht übrigens auf wahren Begebenheiten. Tony Lip und Mahershala Ali sind über den Tour zu guten Freunden geworden, die ein Leben lang anhalten sollte.


    Bild: 7/10 Punkte
    Der Film besitzt ein ungewöhnliches Bildformat mit 2,00:1. Allgegenwärtig ist ein Rauschen, dass offensichtlich vom verwendeten Filmmaterial stammt. Darunter leidet ab und an die Schärfe. Vor allem Panoramaaufnahmen sind nicht immer ganz scharf. Die leicht entsättigten und Gelb gefilterten Farben sind Stilmittel. Der Kontrast ist sehr ausgewogen, so dass dunkle Szenen bestens durchgezeichnet sind. Vor allem die Aufnahmen in den verschiedenen Musik-Location sehen prächtig aus.


    Ton: 7/10 Punkte
    Der dialoglastige Film besitzt einen "DTS-HD Master Audio 5.1"-Mix, der die Stimmen überaus klar und gut verständlich reproduziert. Das Piano tönt sehr authentisch. Umgebungsgeräusche sind allgegenwärtig. Nicht nur in den Bars und Konzerten, sondern obendrein während vieler Außenaufnahmen. Ein "Dolby Atmos"-Mix ist der Original-Fassung vorbehalten.


    Fazit:
    Regisseur Peter Farrelly schuf eine Tragik-Komödie, die völlig zu Recht als "Bester Film" mit dem Oscar ausgezeichnet wurde. Die Mischung aus kurzweiliger Story und den charismatischen Darstellern funktioniert prächtig. Audiovisuell ist der Film ebenfalls auf gutem Niveau.

  • Das wurde doch vor nicht allzu langer Zeit schon mal diskutiert und dann entschieden, dass alle Beiträge zum einem Film (Trailer, Kinofilmbesprechung, BD, UHD, Diskussion usw. ) in jeweils einem eigenen Thread zusammengefasst werden/bleiben sollen.
    Finde ich persönlich auch besser.


    Auf beisammen gab es übrigens auch extra Threads für einzelne Filme. Ausgenommen war nur der "was war's gestern Thread", wo aber nicht wirklich Filme "besprochen" wurden.

  • Jo, hatten wir schon mal diskutiert.
    Wenn die ganzen Filme und Blu-Rays dann am Ende so übersichtlich hier ausgelistet stehen >>> wie hier dann hat das schon was. :respect: So kann Jeder noch einen Kommentar zu den Filmen angeben, auch wenn sie schon vor einiger Zeit beschrieben wurden.


    Es kann aber auch gerne einen Threadtitel geben wie, "Welche 4K Blu-Ray war gestern bei Dir im Player?", "Empfehlenswerte Filme aus Netflix" oder ein Sammelthread für gute Konzerte ect.


  • Wenn die ganzen Filme und Blu-Rays dann am Ende so übersichtlich hier ausgelistet stehen >>> wie hier dann hat das schon was.


    Genau daran hatte ich mich orientiert (Link), als ich meine erste Filmrezension erstellt hatte.
    Ich fand die Gliederung schön übersichtlich - außerdem hatte ich keinen Beitrag mit diesem Titel gefunden.
    :sbier:

  • Zitat

    außerdem hatte ich keinen Beitrag mit diesem Titel gefunden.


    Sehr vorbildlich, dass Du zuerst danach gesucht hast. :respect:
    Ich finde es auch bequem, wenn bei der Forumssuche nach einem Film alle Ergebnisse in einem Thread gesammelt und nicht auf fünf verteilt sind.

  • Green Book – Eine besondere Freundschaft


    FSK 6, 130 min


    Aloha!


    Mahershala Ali spielt großartig auf, aber ich wundere mich ein wenig, dass er mit dem Oscar als "Bester Nebendarsteller" ausgezeichnet wurde, im Grunde ist es die Co-Hauptrolle.


    "Green Book" ist mir zu sehr ein Wohlfühlfilm, das merkt man an der ganzen Machart. Es hätte kontroverser und dramatischer dargestellt werden können, aber das bringt halt nicht so viel Geld an den Kinokassen. Viele mögen diese heile Welt in einem Streifen, das glückliche Ende. Ich bin bekanntlich davon kein Anhänger.

    Trotzdem war der Streifen ganz unterhaltsam. Der "Beste Film" ist es für mich aber nicht, wenngleich klar ist, wieso er diese Auszeichnung im Grunde erhielt – aus Gründen der politischen Korrektheit, das Thema dieses Jahr bei der Verleihung. Einschränkend ist zu sagen, dass die Nominierten mich dieses Jahr fast durch die Bank nicht überzeugten, wenige stehen jedoch noch aus.


    Film: 2
    Ton: 2+
    Bild: 2

    Gruß Mickey

    Grundlage meiner Filmbewertungen: Abiturnotensystem 1 – 6 (15 – 0 Punkte)

    Rezensionen und deren Bewertungen beruhen auf der BD-Fassung.

  • Ich fand den Film klasse. Mal was anderes als immer nur auf die Omme. =)
    Ali hat mir ebenfalls äußerst gut in seiner Rolle gefallen. Wenn er nun auch Blade gut rüberbringt, dann zeigt er, dass er ein äußerst guter Schauspieler mit vielen Facetten ist. :respect:


    Dem Ton gebe ich gern 7/10 Punkten. Zum Bild darf ich mich leider nicht äußern, da ich keine gute technische Grundlage habe um dies bewerten zu können.
    Dem Film gebe ich 8,5/10 Punkten.

  • Hi,


    gestern abend endlich mal dazu gekommen und gleich zweimal hintereinander gesehen (meine Frau wollte den auch noch sehen). :verlegen:


    Film: 7-8/10
    Chillfakltor: 10/10
    Ein wirklich schön gemachter Film, der mit feinem Humor und ein paar sanften Anstößen gefällt. Ich fand immer schon die Farrellys unterschätzt, indem man sie auf "Vulgärhumor" reduzierte. Die hatten immer eine Menge Herz und das kommt hier auch voll zur Geltung. Das macht den Film sehr angenehm zu sehen .... aber "Bester Film"??? Never! :rofl:
    (ist der typische Selbstbeweihräucherungs-Oscar)


    Bild & Ton: 8/10
    Zweckdienlich .... das Thema gibt einfach kein Feuerwerk her.
    En-Atmos schadet nicht, merkt man aber auch nicht.


    Gruß


    Simon2

  • Üblicherweise laufen bei mir fast ausschließlich Filme, die sich "lohnen" auf einer Leinwand und mit ordentlich "Rumms" geschaut zu werden.
    Ab und zu verschlägt es mich aber dann doch ans andere Ende in eine ruhige Ecke der Filmwelt.


    Was soll ich groß dazu sagen, es ist ein außergewöhnlich schöner Film.
    Bei beiden Protagonisten prallen grundsätzlich verschiedene Welten aufeinander, was für mich super lustig anzusehen war.


    Ohne es zu sehr mit "Ziemlich beste Freunde" vergleichen zu wollen, ist trotzdem eine Ähnlichkeit vorhanden, weniger Witz, mehr Message, aber nicht weniger Sehenswert.
    Besonders Moralvorstellungen sowie Loyalität werden hier gezeigt, wie sie meiner Meinung nach jeder Mensch anwenden sollte.
    Kurzum, toller Roadtrip in die Südstaaten der USA in den 60er Jahren.
    Wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich den gesehen habe.


    Film: 9/10, sogar mit Tendenz nach oben.


    Gruß Jan

  • Bild: 7/10 - dem vermeintlichen Trend zu ungewöhnlichen Seitenverhältnissen folgend gibt's den Film in 2,00:1 - schönes Passepartout ringsrum :) Dsa Bild selber hat mir ziemlich gut gefallen. Da der Film in den 60ern spielt werte ich es als Stilmittel dass viele Einstellungen einen Tick soft und nicht messerscharf daherkommen. Passt aber prima. Eine wunderbar warme/erdige Farbpalette ohne allzu stark gegradet zu sein mit toller Durchzeichnung von Schatten bis Lichtern sowie bisweilen explodierende Farbigkeit - wenn es passt (Clubszenen beispielsweise). Tolles Bild, trotz vermeintlich nur 7 Punkten.


    Ton: 6/10 (deutsch DTS HD Master) - der Score schwebt angenehm dezent durch den ganzen Raum. Nahezu durchgehend gibt es auch ein wenig Umgebungsgeräusche, die den Zuschauer schön in die Immersion ziehen. Eine Handvoll Momente haben dedizierte Split-Surround Effekte, die sich schön ins Geschehen einfügen ohne aus dem Selben mit Effekthascherei herauszureißen.

    Als Jazzer war ich überrascht und davon hingerissen, dass es viele schön gespielte Nummern vom etwas ungewöhnlich besetzten Trio (Piano, Cello, Bass) zu hören gibt. Die sind aber sehr gefällig interpretiert, so dass auch Menschen die mit dieser Musikrichtung weniger anfange können nicht verschreckt werden. Die Titel klingen gut, aber nicht herausragend; dafür bräuchte der Bass ein wenig mehr Punch und auch ein Steinway kann schöner "perlen" als hier zu hören. Ist Gemecker auf hohem Niveau, war sehr nett!

    Warum nur 6 Punkte? Es gibt eine Handvoll Szenen, in denen der Center brutal zu laut gezogen ist. Die Heftigste davon gleich zu Beginn im Club, als die Ansage kommt. Die war so viel zu laut, dass ich erschrocken die Lautstärke runtergerissen habe. Vor allem im Vergleich zum anschließenden Gesang - gleicher Typ, gleiches Mikro, gleiche Szene; zwar Synchro und O-Ton, aber dennoch - weia! Das passiert ein paarmal und hat mich sehr effektiv aus dem Flow gerissen. Sehr schade.


    Film: 7,5/10 - Allzuviel möchte ich gar nicht dazu schreiben, es wurde ja schon eine Menge gesagt. Dennoch, ein paar Zeilen kann ich mir ja nie verkneifen :)

    Dezent rassistischer Italo-Amerikaner fährt einen schwarzen Jazzpianisten in den 60ern quer durch die Südstaaten. Aus anfänglicher Distanz entwickelt sich im Laufe der acht Wochen Tour eine Art Freundschaft. Dass viele Plot-Elementchen nach und nach in Reihe fallen (man weiß welcher Komponist in der Orange Bar zu Gehör getragen wird, auch die letzte Viertelstunde entwickelt sich exakt wie vorherzusehen) ist hier gar nicht tragisch. Green Book ist mehr als ein Stückweit Feelgood Movie und da möchte ich nicht überrascht werden, sondern mich darüber freuen dass es so ausgeht wie ich erwartet habe. Passt.

    Der Vergleich mit den ziemlich besten Freunden kommt hin und wieder auf, und tatsächlich ist die Grundidee sehr ähnlich. Die französische Variante (das Remake war okay, fällt aber trotz Walter White ab) der Arm/Reich(/Rassen) Unterschiede kommt leichter und ungezwungener daher und gefiel mir besser. Rassismus ist kein einfaches Thema (soweit ich das als blasser Deutscher überhaupt sagen darf) und obwohl man hin und wieder erschrocken ist ob der Zustände im 60er Jahre Amerika, stiehlt sich der Film zu einfach aus der Verantwortung die er sich auf die Fahnen schreibt. Die gezeigten Szenen sind zwar erschreckend, entwickeln aber zu keiner Zeit ein Gefühl von Bedrückung / Bedrohung wie man aus aus "Genre-Vertretern" kennt. Das mag, s.o., dem Feelgood-Charakter geschuldet sein - war mir aber zu halbherzig für ein derart schweres Thema.

    Ungeachtet dieses Kritikpunktes ein schöner Film, denn man gerne in den Player legen kann. Man wird gut unterhalten und das inkludiert Soundtrack, Plot, die schöne Ausstattung und auch die Darsteller. Mahershala Ali spielt den Pianisten einfach zum Gerne-Haben, seine Piano-Szenen sind ganz großartig gedoublet (wenngleich Ton+Bild leider nicht im Sync, das fand ich ein wenig schlampig und schade). Außerdem: ich mag Viggo Mortensen. Sehr in der kompromisslosen Darstellung in der "History of Violence", aber leicht übergewichtig im Green Book: großartig. Neben diesen beiden Darstellern sind wirklich alle anderen nur Randfiguren, inklusive der tatsächlichen Familie vom tatsächlichen Tony Lip, die geschickt in den Film gemogelt wurde.


    Auch wenn der Oscar für den besten Film m.E. eher ein übliches von-Hollywood-an-Hollywood Geschenk war ein schöner Gute-Laune-Streifen, kann man sich gut anschauen!

  • Die gezeigten Szenen sind zwar erschreckend, entwickeln aber zu keiner Zeit ein Gefühl von Bedrückung / Bedrohung wie man aus aus "Genre-Vertretern" kennt. Das mag, s.o., dem Feelgood-Charakter geschuldet sein - war mir aber zu halbherzig für ein derart schweres Thema.

    Interessant, ich fand gerade gut, dass er nicht weiter in die Tiefe geht, weil man es eben schon oft genug gesehen hat und sich auch seinen Teil dazu denken kann, um es mit Tony Lips Worten zu sagen "Scheiß auf die".

    Ich fand Viggo Mortensen absolute Spitzenklasse, diese raue und nicht alles zerdenkende Art trägt für mich den gesamten Film, ich kaufe ihm diese Persönlichkeit sowas von ab, die Gesichtsmimik ist erstklassig.

    Ich habe immer die Szene im Kopf wo er die Hühnerknochen aus dem Auto wirft und dabei mit den Schultern zuckt, genial.


    Ich hatte vorher nur Herr der Ringe mit Viggo gesehen und habe nach Green Book auch A History of Violence gesehen, weil der immer empfohlen wird, wenn es um Viggo geht.

    Den fand ich aber leider nicht so gut, auch die Persönlichkeit des Charakters von Viggo funktioniert für mich nicht ansatzweise so gut wie in Green Book oder HdR.


    Insgesamt muss ich sagen, dass mir, wenn es um die besten Filme der letzten Jahre geht, immer wieder Green Book einfällt, auch wenn es kein Meisterwerk ist, ist es einfach ein schöner Film, der einem ein schönes Gefühl gibt aber trotzdem zum Nachdenken anregt.


    Gruß Jan

  • Interessant, ich fand gerade gut, dass er nicht weiter in die Tiefe geht, weil man es eben schon oft genug gesehen hat und sich auch seinen Teil dazu denken kann, um es mit Tony Lips Worten zu sagen "Scheiß auf die".

    Ich bin da ein wenig zweigespalten, verstehe aber deinen Punkt. Mehr Tiefe wäre sicher dem Flair des Films abträglich gewesen, andererseits hängen meine Erwartungen bei einem bester-Film-Oscar etwas höher als gewöhnlich. Und ohne diesen Hintergrund hätte der Film den Oscar sicher nicht bekommen. Nicht falsch verstehen, bitte. Ich mag Feelgood sehr sehr gerne und Greenbook ist definitiv ein toller Film!


    Zu Viggo: ich mag den auch gerne, viele der Szenen im Film sind wirklich großartig weil er das völlig trocken rüberbringt. Das passt echt wie Tomatensauce auf Pizza! Bei History of Violence ist es nicht nur Viggo, dazu gesellen sich Ed Harris (den ich gleichfalls schätze) und ich habe eine Schwäche für Maria Bello :D Plus, die umschlagende Stimmung hat für mich super funktioniert. Aber Du hast Recht, der Charakter bleibt etwas blass. Ist allerdings auch weniger Material als in Greenbook.

  • andererseits hängen meine Erwartungen bei einem bester-Film-Oscar etwas höher als gewöhnlich.

    Man muss nehmen, was man hat. Oscars sind halt immer nur eine Momentaufnahme des jeweiligen Filmjahres. Wäre er in einem anderen Jahr gestartet, wäre vielleicht das Ergebnis ein anderes gewesen.


    Mein Favorit in dem Jahr wäre eher "Vice" gewesen, andererseits weiß man aber auch nicht, wie knapp die Entscheidung war.

  • Aries

    Hat den Titel des Themas von „GREEN BOOK - EINE BESONDERE FREUNDSCHAFT“ zu „Green Book - Eine besondere Freundschaft“ geändert.

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