Der Franke, der aktuell noch in Köln lebt

Servus zusammen,

ich bin Jakob, 23 Jahre jung und lebe aktuell noch in Köln. "Noch" weil sich mein Bachelor langsam aber sicher dem Ende entgegen neigt, mal schauen wo es mich dann hinverschlägt

Zum großen Bild bin ich gekommen, als den Ministranten in meiner Heimatgemeinde ein Beamer gestiftet wurde und wir uns daran gemacht haben, zwei Räume im Keller des Gemeindehauses in Jugendräume zu verwandeln. In einem gab es einen Kicker und einen Billardtisch und der andere wurde zum Wohnzimmer: große Sitzgruppe und eine wirklich große Leinwand (ich meine etwa 3,50m breit, ausgefüllt war damit quasi die gesamte Breite des Raumes). Zu dem günstigen Beamer (der konnte nicht mal FullHD ) gesellte sich dann noch eine Magnat-5.1-Anlage mit kleinen Brüllwürfeln in allen Ecken des Raumes und fertig war das Kino. Genutzt wurde es dann tatsächlich auch regelmäßig

Bei der Wohnungssuche in Köln habe ich dann einen Glücksgriff gelandet und konnte eine vergleichsweise günstige Wohnung ergattern. Das Besondere: Die Wohnung hat einen vom Hauskeller vollkommen abgetrennten Kellerraum. Zwar nicht perfekt (Boden uneben, Rohre an Decke und Wänden), aber hey, für den Anfang ist das besser als alles, was ich sonst gekriegt hätte. Also hab ich mich daran gemacht, aus dem kahlen, gefliesten Keller zu einem studentenverträglichen Preis mein erstes Heimkino zu machen.
Ich denk, dass ich den Bau hier in einem entsprechenden "Bauthread" (wird dann ja eher ein Rückblick) mal zusammenfasse, auch, damit ich meinen Werdegang bei diesem Hobby an einem Ort gesammelt habe.
Der letzte Stand ist der folgende:

Kellerraum_3-min.JPG

An Technik habe ich ein 7.1 System von Klipsch: RF62 II, RC62 II und RB61 II als die großen 5, 2 RB10 als Front Height und den R112 SW für das gute Gefühl im Magen. Alles hängt an einem Onkyo TX NR636 und beschallt das Bild eine Optoma HD141X.

Auf ein freundliches und konstruktives Miteinander
DerFrange aus dem Rheinland

'n Abend Usel und mordsfilm ,

danke, irgendwann wird da mehr kommen, da bin ich mir sicher. Das Kino hat sich über die letzten Jahre so ergeben. Bei der Wohnung hatte ich wie gesagt Glück, der Raum war ursprünglich aber mal für etwas anderes geplant:
Da ich eigentlich Schlagzeug spiele und das weiterführen wollte, sollte da unten ein E-Drum rein. Dieses, mit 2000€ nicht ganz günstige Teil, hatte für mich aber leider einen Spaßfaktor von exakt 0. Ein echtes Schlagzeug klingt nicht nur vollkommen anders, sondern spielt sich vor allem ganz anders. Deswegen ist das Ding dann irgendwann wieder verkauft worden, ich habe mich aufs Klavierspielen konzentriert, was ich in meinem Schlaf/Arbeitszimmer machen kann und der Raum war gänzlich leer.
Die Idee für ein Heimkino war aber wie schon geschrieben vorher bereits geboren und wurde nochmals verfestigt als ich mir zum Auszug statt eines ursprünglich geplanten guten Kopfhörers die Klipsch RF62 II gekauft habe. Vorgabe von mir an mich war aber, dass sich der finanzielle Aufwand für den Bau in Grenzen halten muss und alles Rückstandsfrei und ohne riesigen Aufwand wieder entfernbar sein muss. Und so ist das dann über die letzten fast vier Jahre stetig gewachsen

So sah der Raum aus, als ich eingezogen bin:

Kino_kahl_01-min.JPG

Ziemlich am Anfang wurde die Couch gebaut

IMG-20150811-WA0001-min.jpg

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Leistet mir bis heute gute Dienste, auch wenn der Matratzenschaumstoff am Masterplatz doch schon spürbar durchgesessen ist

Anfangs bestand die Leinwand aus zwei Bettlaken vom Schweden:

IMG_20151115_183225-min.jpg

Hier schön zu sehen, der Übergang der beiden Laken.
[@Moderation, falls das Bild zwecks Copyright nicht hier sein darf, bitte ich um Änderung des Beitrags, bzw. einen kurzen Hinweis]

Dahinter war aber bereits ein Gerüst

IMG_20170125_134742-min.jpg

Welches dann die Heimat für meine erste "Rahmenleinwand" war

IMG_20170125_195241-min.jpg

Naja, Rahmen ja, Leinwand eher nein, aber zumindest war mit dem Stoff der störende Streifen in der Mitte des Bildes weg
Letztlich hab ich in dem Raum einen Quader auf Holzlatten gebaut, an dem dann der graue Stoff befestigt wurde. Insgesamt habe ich für die gesamte Konstruktion genau zwei Löcher in die Betondecke gemacht, an denen der vordere Teil des Quaders aufgehängt ist, um die Leinwand und Front-Heights zu halten
Der weiße Stoff der Leinwand wurde einige Monate später dann durch das berühmte CheapTrick Tuch ersetzt und die bisher aus Molton bestehende Maskierung wurde durch mit dc-fix beklebte Bretter ersetzt. Davon gibt es leider keine Bilder :/

Das war jetzt in aller Kürze die Geschichte hinter diesem Raum.

Was das Thema Feuchte und Lüftung angeht habe ich mir nur teilweise Gedanken gemacht. Die Wohnung hatte schon immer ein Problem mit Feuchte, das habe ich leider erst deutlich nach Einzug erfahren... Irgendwo musste bei dem Preis ja ein Haken sein
Über Lüftung habe ich mir deswegen keine Gedanken gemacht, weil es nie ein ernsthaftes Problem war. Selbst als mein Bruder mit vier Kumpels einmal zur Gamescom hier war und in dem Raum geschlafen hat, hat es lufttechnisch vollkommen ausgereicht die Tür zur Wohnung offen zu lassen. Außerdem ist der Schacht des Abflussrohres für den Rest des Hauses eher in der Größe eines Schornsteins ausgeführt und funktioniert entsprechend wie ein solcher Beim Kinoschauen, auch mit 4-5 Mann, hatte ich noch nie Probleme.
Das Thema Feuchte habe ich durch einen Luftentfeuchter im Griff . Zwar definitiv nicht ideal, aber die einfachste und schnellste Lösung.

Servus an alle,
wobix Das Bild stellt die Realität recht genau dar, die Helligkeit ist dem grauen Stoff geschuldet, der als Wand- und Deckenbespannung dient. Außerdem schmeißen die LED-Stripes an der Seite ziemlich viel Licht in den Raum, die sind im Filmbetrieb natürlich aus
Als ich das gebaut habe, hatte ich noch den Gedanken im Kopf, das Kino auch als eine Art Wohnzimmer fürs gemütliche Beisammensein zu nutzen, am Rhein oder im Brauhaus ist es aber einfach angenehmer zum quatschen Aber so kam die hellere Farbe, heute wäre da seeeehr viel mehr schwarz
Der Luftentfeuchter ist ein Comfee MDF2 20DEN3, ordentlich laut und somit während des Filmschauens auch nicht in Betrieb. Muss aber auch nicht, 1-2 Stunden nach einer ausgedehnten Session reichen vollkommen aus, um den Raum wieder absolut trocken zu kriegen

Auf der Einkaufsliste für das nächste Kino steht auf jeden Fall eine Kappsäge. Die ganzen Latten mit der Stichsäge zuzuschneiden war ausgesprochen anstrengend und ungenau Ideen hab ich bautechnisch genug, eine Vorstellung, wie es grob ausschauen soll ist auch vorhanden, insofern fehlt eigentlich nur der Raum (und das Geld, aber der Bedarf daran lässt sich über Eigenleistung ja doch ganz gut reduzieren und wenn Planung und Umsetzung ähnlich lange dauern wie bei Hocky, ist genug Zeit da, um zu sparen : q )

Das Gerät zeigt bei mir nach einem Kinoabend meist irgendeine Zahl zwischen 70 und 80 an, wenn er dann 2 Stunden gelaufen ist, bin ich immer deutlich unter 60% (laut Anzeige des Gerätes) und es ist spürbar trockener. Ich hab meinen als C-Ware bei eBay erstanden, hat nen Schaden am Gehäuse, verrichtet jetzt aber auch bald 3 Jahre klaglos seinen Dienst

Diese Zeilen schreibe ich während ein letztes Mal Brothers In Arms von der SACD in 5.1 läuft.

Morgen früh wird nach dreieinhalb Jahren mein Kino hier in Köln abgebaut, meine Zeit in Köln findet ein Ende und es beginnt ein neues spannendes Kapitel.
Ich werde das Kino definitiv vermissen, es war toll in den letzten Jahren Bild und Ton wie ich es vorher nicht kannte durch einen einfachen Wechsel der Etage jederzeit da zu haben. Und auch wenn es definitiv nicht perfekt war, war es halt meins

Wie es genau weitergeht weiß ich noch nicht, die Lautsprecher werden erstmal bei meinem Bruder zwischengeparkt, denn durch den geplanten Auslandsaufenthalt meinerseits werde ich vorerst keinen Bedarf an großen Lautsprechern haben.
Eines ist aber klar: Ich brauche das wieder und sobald ich meinen Master habe und wieder in Deutschland wohne werde ich mit eurer Hilfe wieder ein großes Bild und Mehrkanalton realisieren. Dann hoffentlich noch besser als ich das bisher hatte.

Wehmütige Grüße aus dem Keller
Jakob

PS: Der letzte Film lief vor Brothers in Arms und war Star Wars Episode IV, der selbe Film, mit dem ich das Kino "damals" eröffnet hatte.

Servus meine Lieben,

lang, lang ists her, dass ich hier herumgegeistert bin und in der Zwischenzeit ist sehr viel passiert (und ich habe eine ganze Menge grauer Haare mehr).

Ich war von September 2020 bis September 2024 in Glasgow und habe da nicht nur, wie geplant, meinen Master gemacht, sondern auch noch promoviert und entsprechend hat sich das Thema richtiges Heimkino deutlich länger verzögert als ursprünglich mal geplant. Die Klipsche hab ich noch bevor ich umgezogen bin verkauft, weil ich mir zwischendrin ja ein wundervolles Set S801 von Sehring gekauft hatte (dazu gab es in einem anderen Faden mal Infos klick mich). Und dann war ich dann doch tatsächlich verrückt genug, mir die die gesamte Stereoanlage nach Glasgow zu schicken Dort habe ich dann noch einen relativ günstigen Philips 70-Zöller zwischen die beiden Lautsprecher gestellt und damit dann viele tolle WG-Abende gefüllt.

Mittlerweile bin ich aber wieder in Deutschland, genauer gesagt in München, und es hat mich wieder gepackt. Die Sehrings stehen hinter mir, an der Anlage hat sich auch nichts weiter verändert mit dem weiterhin ganz tollen Mytek Brooklyn, einer XTZ A2-300 und einem RaspPi basierten Roon Endpoint, aber jetzt will ich auch wieder Bild, nachdem ich die letzten sechs Monate während des Umzugs und er Fertigstellung meiner Promotion ausschließlich am PC geschaut habe... (mit 32" 4k komme ich zwar trotzdem auf ein Sitzabstandsverhältnis von knapp 1:1 wie damals in Köln, aber das selbe ist das ja trotzdem nicht ).

Die Rahmenbedingungen sind zwar ausgesprochen ungünstig, München-typische 32m² 1-Zimmer Wohnung, schon gut gefüllt, aber großes Bild. Muss. Trotzdem.

Mein Plan reift zwar noch, aber die aktuelle Idee ist einen Benq W2720i anzuschaffen, weil er das richtige Objektiv hat, um bei meinen beengten Verhältnissen ein ordentlich großes Bild zu zaubern (ich brauche nahezu 1:1, Shortthrow kommt nicht wirklich in Frage, weil ich den dann an der Decke mitten im Raum aufhängen müsste, auf dem Boden ist kein Platz...) und auf Grund des nur 180-190cm breiten Bilds sollte er auch ausreichend Lichtreserven bieten, um auch eine graue Leinwand verwenden zu können, um dem Kontrast ein wenig auf die Sprünge zu helfen. Aber wie gesagt, die Planungen stecken noch sehr in den Kinderschuhen.

Ich freue mich auf jeden Fall, hier wieder ein wenig aktiver zu werden und sage schonmal bis Samstag, da habe ich mich bei Armin289 nämlich noch kurzfristig zum Münchner Stammtisch angemeldet