Welche 4K-Blu-ray war gestern bei Dir im Player?

  • True Grit ist ja nur ein Remake eines John Wayne Western von 1969.

    Ich weiß, habe auch schon mal ein Doublefeature damit gemacht und finde den neuen der Coen trotz quasi identischem Drehbuch noch besser, um nicht zu sagen richtig stark.


    Sollten wir mal einen Faden erstellen "Die besten Western damals und heute"? Das wird langsam etwas viel OT hier.

    Das sind doch nur Eselsbrücken für Dich wegen "Spiel mir das Lied vom Tod". :zwinker2:

  • Es passiert meiner unmaßgeblichen Ansicht (wenn auch belegbar) ständig etwas in dem Film, nämlich in jeder einzelnen Szene zwischen den Menschen.

    bei Emmerich zB 'passiert' aber in jeder 2.Szene mindestens die Explosion eines Sonnensystems- da kommt Herr Ostholz einfach nicht mit:rofl:


    Unforgiven und Schneller als der Tod sind meine beiden liebsten Western der Neuzeit..

    - und haben mit den klassischen Ford/Wayne Western imo nur wenig zu tun..


    Mein gestriger Versuch, John Wick I auf UHD zu schauen, war fix beendet- die Disc liess sich nicht starten- und ist schon wieder auf dem Rückweg.:(

  • MickeyKnox: Ob die erwähnten Filme tatsächlich alle "gestern" gesehen wurden, sollte nicht zu eng gesehen werden.

    Dann brauchen wir niemals wieder über ein OT-Problem zu sprechen, wenn ich das hier sehe. Ich bin somit bis auf Weiteres raus.

    Gruß Mickey

    Grundlage meiner Filmbewertungen: Abiturnotensystem 1 – 6 (15 – 0 Punkte)

    Rezensionen und deren Bewertungen beruhen auf der BD-Fassung.

  • Alleine Besetzung und Schauspiel des Mädchens ist im Remake um Welten besser.


    MickeyKnox: Ob die erwähnten Filme tatsächlich alle "gestern" gesehen wurden, sollte nicht zu eng gesehen werden.

    Echt? Ich gebe mir immer Mühe, daß es gestern war bzw. erwähne es, wenn es ein anderer Zeitpunkt war.


    :rofl:


    Ja. Grundsätzlich hast Du Recht aber es driftet schon ein wenig ab. Wenn wir über einen Film oder Genre Diskutieren wollen, sollten wir einen eigenen Thread erstellen.



    Hallo Admins, könnt ihr das ausgliedern? Macht das Sinn?



    Ein kurzes hin und her schadet aber, meiner Meinung nach, grundsätzlich nicht.


    Aber trotzdem sollte hier, so habe ich es wahrgenommen, nur ein Film kurz erwähnt werden und dient, zumindest für mich, als Inspiration, was ich demnächst (wieder) gucken könnte.


    Ob der Eintrag als Einzeiler oder ausführlich gestalten wird, ist ja jedem selbst überlassen.

  • Ich habe diesen Faden die ganze Zeit als eine Möglichkeit betrachet, sich ein wenig über das auszutauschen, was man gesehen hat und vielleicht andere Meinungen/Aspekte dazu zu sammeln.

    Entspannt und ohne einen Zwangsrahmen, im Sinne einer Plauderei unter FilmLIEBHABERN unterschiedlichster Interessensgebiete, die mit den jeweiligen Präferenzen der anderen respektvoll umgehen.

    Und sich unterhalten wollen, ohne noch einen eigenen Thread zu EINEM einzelnen Film aufzumachen (oder gezwungen zu sein, in bestehende aus der Feder transforaler Copy/Paster zu schreiben, die man eigentlich auf IGNORE hat...).

    Bisher ist man hier immer wieder zurück zum Ausgangsthema gekommen ("was habe ich gesehen?"), weil ja neuer Tag, neuer Film.

    Oder so.

    Nur auf diese Weise ergibt es einen Sinn (für mich).

    Sollte man hier nur "das habe ich gesehen" posten dürfen und keine Antwort und kein Wort mehr, dann hat das den Informations- und Interaktionsgehalt von privaten Do-It-Listen, die man sich auch aufs Klo hängen kann.

    Wenn jetzt lokale Sprach- und Topicpolizei auch hier reinschlagen will, dann gute Nacht und viel Spaß im Restleben.

    Foren leben vom AUSTAUSCH.

    Das Ding, wo man nur sich selbst nebst eigener Genialität und Beurteilungshoheit der Kreativität anderer im Netz präsentieren kann, heißt BLOG. Oder Podcast. Oder so.

  • Alles eine Frage des Umfangs. Und hier finde ich, dass das einfach zu weit geht. Egal wie eloquent Du das begründest, was ich übrigens immer ganz anregend finde.

    Gruß Mickey

    Grundlage meiner Filmbewertungen: Abiturnotensystem 1 – 6 (15 – 0 Punkte)

    Rezensionen und deren Bewertungen beruhen auf der BD-Fassung.

  • Ich habe "Erbarmungslos" gesehen und hier kurz besprochen.

    Darauf gab es Reaktionen.

    Die meisten mit BEZUG auf diesen Film sowie ein paar Querverweise auf andere Genrefilme, denen auch eine hohe Qualität zugesprochen wurde.

    Dazu gab es Meinungen. Bei denen aber immer wieder Vergleiche zu besagtem Ausgangsfilm "Erbarmungslos" gezogen wurden.

    Den ich gestern gesehen hatte.

    Was ich geschrieben hatte.

    Negiert man generell die Existenz oder gar Relevanz des Westerns in der Filmgeschichte, darf einen das durchaus nicht interessieren.

    Das steht jedem frei.

    Aber nicht alles, was EINEM SELBST nicht gefällt, ist deshalb automatisch nicht im Sinne des Fadens.

  • was "Erbarmungslos" auch nicht ist. [klassischer Western]

    Das hatte ich nicht behauptet und das ist er natürlich nicht. Meine fehlende Nähe zu klassischen Western erklärt nur vielleicht, dass mir der Film nicht so zusagt. Die später in diesem Faden genannten Werke (True Grit, Open Range,…) mag ich hingegen größtenteils. Ich finde diese vermutlich… weiß nicht genau… „innovativer“ vielleicht.


    Schwer zu sagen - ich kenne tolle Filme in denen „nichts passiert“. Und vom Gehalt an Aktionsszenen würde ich mein Urteil zu Erbarmungslos nicht abhängig machen. Vielleicht ist das Thema Rache mir zu banal als Motivation der Akteure (obwohl diese ja eher monetär ist). Aber wie sagt man so schön, wenn einem die Begründung fehlt: „Hat mich nicht abgeholt.“

    Gruß
    olli


    The DARK-ROOM homecinema
    Lounge-Ledersessel, 3 Sitzreihen, Cinemascope-Projektion, 9.4.6 Multichannel, 24m² Sternenhimmel, Schallschutz + Akustikausbau, EIB-Steuerung

  • Aber wie sagt man so schön, wenn einem die Begründung fehlt: „Hat mich nicht abgeholt.“

    Sehr gut.

    Denn das ist am Ende ja das einzige Kriterium.

    Etwas in einem Film muss einen ansprechen. Wenn nichts von dem, was ein Streifen transportiert (ich setzte jetzt hier einfach mal voraus, dass wirklich etwas da ist, wir reden also von Qualitätsfilm), etwas bei einem auslöst, dann liegt das meiner Erfahrung nach an der individuellen Biografie, die eben von der Thematik, von den Situationen, den Charakteren oder der Stimmung nicht berührt wird.

    Das macht einen Film am Ende nicht schlecht.

    Nur für den einen zu einem großen Erlebnis, für den anderen eben nicht.

  • Einer der BESTEN Filme um Bild und Ton vorzuführen :) Gänse Haut Pur, Selbst nach gefühlten 20 x anschauen

  • Last Night In Soho


    Wie Mickey Knox geschrieben hat, ein klasse Film.


    Der Ton gefällt mir sehr gut und wird auch ordentlich genutzt. Zu Beginn spielt sich alles vorne ab, wenn es dann "los geht" (ich will nichts spoilern) werden alle Lautsprecher (Atmos in deutsch und englisch) genutzt. Nein, es ist kein Baller- und Explosionenfilm, der Ton macht trotzdem Spaß.


    Das HDR-Bild sieht fantastisch aus, z.B. die Leuchtreklame in der Nacht.

  • Grundhog Day - Und täglich grüßt das Murmeltier

    Film: 10/10

    Ausgestattet mit einem VHS Recorder, einem Trinitron Fernseher und einem Surround fähigen Verstärker Set bin ich in den 90ern in das Abenteuer Heimkino aufgebrochen. Eine meiner ersten Cassetten war "Und täglich grüßt das Murmeltier" und dürfte ich nur einen Film nach Punxsutawney mitnehmen - es wäre dieser.



    Nicht viele Filme haben derart ihren Platz in der (Pop)kultur gefunden wie das Werk von Ramis und Murray, egal ob in unzähligen Zitaten die wohl jeder kennt oder der Aufnahme des Begriffes "Groundhog Day" ins englische Lexikon für eine "unangenehme, monotone und repetitive Situation". Der Film markiert das Ende der langjährigen Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen Ramis und Murray, die sich nicht darüber einigen konnten, in welche Richtung sie das ursprünglich von Danny Rubin geschrieben Skript - eher komisch (Ramis) oder eher philosophisch (Murray) - entwickeln wollten; erst kurz vor Ramis' Tod versöhnten sich die beiden wieder. Überhaupt, Murray war während des Drehs noch unangenehmer als sein filmisches alter ego. In der Szene oben etwa kaufte er eine nahegelegene Bäckerei leer, lies sich von Tobolowsky (Ned Ryerson) beim Transport ans Set helfen und bewarf die Schaulustigen mit den mitgebrachten Backwaren. Trotzdem verhalf ausgerechnet dieser Film Murray endlich zu ernsteren Rollen, gelang ihm doch die Wandlung vom Misanthropen zum Menschenfreund überaus glaubhaft und so charmant wie man es nun eben kennt. Ramis übrigens hat sich für Murray stark gemacht; nicht auszudenken wenn Tom Hanks (die erste Wahl, er lehnte aber ab weil er der Ansicht war dass das Publikum die Wandlung bei ihm voraussehen würde und "Murray so ein elender Hurensohn auf und neben der Leinwand sei" dass das Publikum sich da nicht so sicher sein konnte) oder Michael Keaton die Rolle erhalten hätten.

    Und obwohl Zeitschleifen schon lange vor diesem Film ein populäres Konzept waren, sind erst nach Groundhog Day zahlreiche Werke mit ähnlichem Konzept in die Kinos gekommen, sieht man vom fast zeitgleich entstandenen und veröffentlichten "12:01" einmal ab. Aber, das hier ist einfach das schönste Werk. Punktum.

    Anfangs ein ziemlicher Arsch muss man Murray im Verlauf einfach gerne haben, man fiebert mit ihm und freut sich letzten Endes auch mit ihm. MacDowell lässt bei jedem Auftritt die Sonne aufgehen, die Nebenfiguren wie etwa Tobolowsky (der seine Rolle nach einem "überwältigend widerwärtigen" Casting erhielt) sind wunderbar geschrieben und in so vielen Szenen menschelt es derart - hach. Schaut ihn euch mal wieder an, Leute :o)


    Bild: 10/10 - das hier ist der Grund, warum ich zu einem Film den man schwerlich Geheimtipp nennen kann in die Tasten haue. Der absolute Hammer. An diejenigen von euch, die "in the line of fire" als 4K kennen - das Murmeltier sieht genauso gut aus. Analog gedreht, sorgfältig gescannt, für das Jubiläum aufbereitet und auf UHD gepresst ist das Bild ein absoluter Traum.

    Zwar ist die Farbigkeit nicht 100% konsistent und ein paar wenige Aufnahmen fallen deutlich in der Schärfe ab. Aber das Bild hier lässt viele moderne Produktionen alt aussehen. Sorgfältige Kameraarbeit in der fast jeder Fokus sitzt, die Blende so weit geschlossen wurde dass nicht alles in Unschärfe ertrinkt, echte Nachtaufnahmen (erkennbar am wimmelnden Korn), kein CGI Blödsinn. Sehr moderates HDR runden das Ganze ab - absolute Sahne.

    Apropos Kameraarbeit, auch das eine Wohltat. Zwar sind wir von modernen Schnittorgien eh ein paar Jahrzehnte entfernt, aber die sehr ruhige Erzählweise in vielen langen Einstellungen, Halbtotalen und mit wenigen, sehr effektiven Schnitten ist nicht nur eine schöne Abwechslung zu heutigen Filmen, die mit zig Schnitten schlechte Choreo, Kameraarbeit oder CGI kaschieren müssen. Die ruhige Erzählweise, fast ein wenig Theater-Like, steht auch in schönem Kontrast zum überhaupt nicht ruhigen Seelenleben von Phil Conners.


    Ton: 7/10 (englisch TrueHD) - absolut sauber und frei von Störungen erklingen die Stimmen, die Originalmusik und die vielen - ich möchte sagen legendären :D - Stücke wie "i got you, babe", Mozarts C-Dur Sonate, der "Weatherman" und natürlich "Almost like being in love" im Heimkino. Das allerdings frontlastig, nur dezent räumlich, dafür aber mit feinem Bassanteil der alles herrlich satt klingen lässt. Die wenige Surroundeffekte sind sauber gemixt und platziert, aber nicht der Rede wert.

    Spektakel ist hier nicht gefragt und auch nicht geliefert. Der Ton klingt ordentlich und frisch, frei von Übersteuern oder Kompression wie manche 90er Tonspur.

  • Darauf einen Pokal.

    Das Murmeltier ist mir unlängst auch in die Finger gefallen und musste mal wieder sein.

    Allerdings habe ich dann gleich nach dem Start nicht mehr auf Bild und Ton geachtet und das will bei mir und bei einem Film, den ich eigentlich mitsprechen kann, etwas heißen...

  • In aller Kürze, da schon sehr ausführlich diskutiert:

    Last Night in Soho

    Film: 7/10 - ich denke, da wurde wirklich alles zu gesagt. Trotz rund zwei Stunden Laufzeit krankt der Film am ehesten daran, dass es einfach zu viele Ideen gab. Viele wurden gar nicht genutzt und nur angerissen, manche auf dem Weg wieder fallen gelassen. Dank der zauberhaften McKenzie, dem schönen 60er Setting und der vielen tollen Ideen ein solider Streifen. Hätte aber mehr werden können.


    Bild: 7/10 - Farben sind schön, Spitzlichter nett, aber viele Einstellungen doch eher mittelscharf. Die UHD hätte es jetzt nicht wirklich gebraucht.


    Ton: (englisch TrueHD) - 7,5/10 - die Wandlung von Frontlastig zu raumfüllend ist sehr effektiv und schön umgesetzt - genauso übrigens in der Geschichte selbst und im Bild. So richtig vom Hocker hat mich die technische Umsetzung der Musik jedoch nicht gehauen, da wäre mehr drin gewesen. Zur Songauswahl muss man wohl nichts sagen - wohl kein Zufall, dass es zweimal in kurzer Zeit "Downtown" auf die Leinwand geschafft hat (Red Notice war der andere, hatte allerdings maximal Cheeseburger Qualität, der Film). Mit den üblichen Horror-Späßen fährt der Film ein paar Punkte ein und macht echt Laune. Schwerer englischer Akzent der ins Cockney driftet macht es nicht eben einfach, alles zu verstehen - aber tierischen Spaß macht es dennoch.


    + + +


    Comedian Harmonists

    Film: 8,5/10 - So nebenbei kann ich a capella Gesang nicht hören, das ist mir zu anstrengend. Aber live, oder eben im Film, bin ich ein großer Fan dieser Musikrichtung. Klar, dass der Film über die berühmteste deutsche A Capella Gruppe zu meinen Favoriten zählt. Und auch dieser Film begleitet mich seit VHS Zeiten durch alle Medienwechsel hindurch. Nun also die vermeintlich letzte Station, 4K.



    Vilsmaier gelingt es, sein "Biopic" im weitesten Sinne relativ fokussiert auf die sechs Mitglieder der Harmonists zu erzählen. Getragen von Ulrich Noethen, dessen Frommermann einen gelungen-sympathischen Mix aus naiv-, verträumt- und ehrgeizigen Charakterzügen trägt. Er bekommt als Counterpart Ben Becker zur Seite gestellt, "Robert Biberti. Ich vertrete die geschäftlichen Angelegenheiten des Esambles." Deutlich mehr in der Realität verwurzelt, ist Becker in vielerlei Punkten das genaue Gegenteil zu Noethen. Drumherum versammeln sich praktisch alle Schauspieler, die Ende der 90er in Deutschland Rang und Namen hatten zu einem gut gelaunt aufspielenden Cast dem laute wie leise Töne sehr gut gelingen.

    Wie üblich schätze ich es sehr, wenn moralische - oder hier geschichtliche - Aspekte zwar thematisiert werden, nicht aber mit der Keule auf den Zuschauer eindreschen. Folglich nimmt der Aufstieg der Nazis an die Macht bis zum Ende der Gruppe Stück um Stück mehr Raum ein, bleibt dabei jedoch weitgehend frei von Klischees und belehrendem Ton. Ganz im Gegenteil wird eher eine feine unterschwellige Bedrohung aufgebaut, die von wenigen plakativeren Szenen abgesehen mit Fingerspitzengefühl inszeniert wurden.

    Hinter die Zugkraft vieler Aufnahmen der Comedian Harmonists gespannt, ist ein gelungener Film über das Sextett entstanden. Auch abseits von Noethen und Becker erhalten die Sänger, teils nur mit wenigen Pinselstrichen, so viel Charakterzeichnung, dass man prima mit den Künstlern mitgeht. Natürlich, die Musik kommt vom Band. Es ist das Eine, Hollywood Stars durch Training und Post-Production so fit zu machen, dass sie als Solo-Sänger durchgehen. Aber glücklicherweise hat man gar nicht erst versucht, die sechs Schauspieler dazu zu bringen, selbst zu singen. Bis auf wenige etwas künstliche Stellen ist das ziemlich gut gelungen, einzig Wiesinger am Flügel hätte gerne wenigstens einen Hauch mehr Vorbereitung oder gar Training mitbringen dürfen ;)

    Wessen Genre das hier nicht ist, der wird am Film ganz sicher nichts finden. Wer aber Gesang auf der Leinwand zu schätzen weiß, erhält einen gut aufgelegten Cast in tollen Kulissen und eine Geschichte, die sich von dramaturgischen Kniffen abgesehen doch einigermaßen an die Relität hält und über zwei Stunden blendend zu unterhalten weiß.


    Bild: 6,5/10 - auf jeden Fall wurde hier ein neues Master angefertigt, soviel Korn habe ich selten gesehen. Auch gehören die diversen verhunzten Seitenverhältnisse aller vorherigen Auflagen endlich der Vergangenheit an und der Film sieht wieder so aus, wie er mal gedacht war. Leider ist die Kameraarbeit an vielen Stellen sehr unsauber, etwa beim Konzert in Nürnberg. Die hohen Naziherren um Streicher sitzen ein Stück vor der ersten Reihe, aber der Fokus ist in den entsprechenden Einstellungen derart verrutscht, dass da einfach gar nix scharf ist. Das passiert sehr häufig und ist echt ein Jammer. Denn wenn der Fokus mal sitzt, zeigt die UHD wo auflösungsmäßig der Hammer hängt.

    Krass unterschiedlich zur BluRay ist auch die Farbgebung. Diese ist nämlich extrem stark kontrastiert, wobei sie aber gleichzeitig Zeichnung in Lichtern und Schatten aufrecht erhält. Dazu kommt eine starke Sättigung und Farbigkeit, die stets ins Rötliche geht. Das muss man mögen, tatsächlich gefällt mir der neutralere und weichere Look der Blu Ray besser. Der ist auch gleichzeitig nahezu frein von wuselndem Korn und transportiert die Geschichte m.E. weniger aufdringlich als die 4K Scheibe. Für ein paar Vergleiche sei auf das wie immer großartige Review von Timo verwiesen.


    Ton: 3/10 und 7/10 - die BluRay erhielt damals einen brandneuen "digitally remastered" DTS HD Master Ton in 5.1. Und genau dieser findet sich auch auf der UHD wieder. Zugunsten einer (stellenweise durchaus gelungenen) Räumlichkeit wurde der Ton nicht nur sehr unpräzise mit Hall versehen und auf die Lautsprecher verteilt. Auch klingen die Rears stellenweise viel zu laut, als müsse man dem geneigten Käufer die Tonvorteile extra um die Ohren hauen. Hinzukommt ein stellenweise idiotischer Mix, in dem aus unerfindlichien Gründen Klatschen des Publikums mit jedem Schlag von linken auf den rechten Rear und wieder zurück wechselt - ein wirklich schauderhafter Ton, der sich auch hier wiederfindet.

    Glücklicherweise jedoch gibt es auch den Originalkinoton in Stereo auf der Scheibe. Dezent gelingt es der Prologic stellenweise auch hier Räumlichkeit zu zaubern. Aber vor allem ist der Ton sauber und klar, gut verständlich und ohne künstlichen Hall oder derlei Mist. Definitiv die bessere Wahl, den Film anzuschauen und für mich der wahre Grund, auf die 4K zu wechseln.

  • R.E.D. 2


    Film: 7/10

    Bild: 8/10

    Ton 10/10


    Frank Moses ist wieder da und wird von aller Welt um die Welt gejagt, während er selbst auch auf der Hatz ist, von einem Schnitzel zum nächsten, das ihn irgendwann in die Metzgerei führen soll.

    Oder so.

    Jedenfalls sind zwischendrin ehemalige, temporäre oder auch aktuelle Freunde dann die Feinde und wieder die Freunde, gehen Mordkontrakte gegeneinander ein und betrügen ihre Auftraggeber oder eben auch nicht.

    Peng, peng, peng.

    Aaaaaah.

    Und so.

    Dabei kracht und schießt und explodiert und tötet es hemmungs- und gnadenlos an jeder Ecke.

    Dass es eine reine Freude ist.

    Popcornkino hoch drei, aber sehr gut gemacht.

    Mein altes Credo, dass eine Handlung einem Actionfilm noch nie GESCHADET hat, verhallt mal wieder ungehört, getreu dem Motto: Wenn wir schon übertreiben und durchdrehen, dann aber richtig.

    Die hirnfreie Bespaßung macht deswegen aber so viel, weil es gelungen ist, nicht nur ein unglaubliches Panoptikum an Rampensäuen zu versammeln, sondern diesen Akteuren dann auch noch eine absurde SITUATION nach der anderen zu servieren, in der sie schauspielern dürfen.

    Und sie können.

    Und wie.

    Wobei Anthony Hopkins nicht nur ganz vorne am Bühnenrand steht, sondern all sein Mitspieler bei jedem Auftritt da auch noch runterschubst. Mit einem aasigen Grinsen.

    Der Mann ist einfach nur genial.

    Das Bild ist nicht spektakulär und hat immer mal wieder Unschärfen, was aber eher den Actionszenen geschuldet ist als Transferschlampereien.

    Referenz ist es aber nicht unbedingt.

    Der Ton dagegen ist durchaus geeignet, den Film zu einem Vorführer für Kawumm, Atmo und Direktionalität zu adeln.

    War also insgesamt ein netter, entspannter Abend...

    Einmal editiert, zuletzt von mordsfilm () aus folgendem Grund: othografische Schlampigkeiten, mal wieder... :-(

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