Nun hör mal auf, Dich deswegen zu rechtfertigen oder gar noch für Deine Nationalität zu entschuldigen, auch wenn man hier und da hier den Eindruck bekommt, man müsste das. Die Diskussion ist uralt und kommt immer wieder auf. Ich schaue aus denselben Gründen zu 99 % mit dem deutschen Ton. T2 ist in der Tat etwas blechern, aber ist dann halt so.
Welche 4K-Blu-ray war gestern bei Dir im Player?
- DoXer
- Geschlossen
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West Side Story
Film: 8/10 - Steven Spielberg erfüllt sich mit diesem Film einen Kindheitstraum und verfilmt nicht einfach ein Musical, sondern eben das Werk, welches er mit zehn Jahren zum ersten Mal gehört und seitdem in sein Herz geschlossen hat. Behutsam geht er seine Neuinterpretation des Bernstein-Musicals von 57 an und verkneift sich praktisch alle Möglichkeiten, das Musical ins 21. Jahrhundert zu heben. Noch immer wird die Geschichte von Romeo und Julia erzählt, vor den Kulissen des 50er Jahre New York, vor der Rivalität der us-amerikanischen Jets und der puerto-ricanischen Sharks. Im Zentrum Tony und Maria, die den rivalisierenden Gruppen angehören und sich in einander verlieben.
Spielberg hat jede Modernisierung des Werks vermieden und im Gegenteil einige Änderungen und Umbauten eingeflochten, die ihn bei der berühmten Filmvorlage von '61 gestört haben. So sind seine Sharks tatsächlich Puerto Ricaner und nicht wie im Vorbild wild zusammengewürfelte Darsteller verschiedenster Gruppen außer Puerto Ricanern. Als großartigen Kunstgriff möchte ich es bezeichnen, dass die häufigen spanischen Passagen samt und sonders nicht übersetzt und nicht untertitelt sind: Spielberg wollte genau das Gefühl heraufbeschwören, dass die Jets hatten - ausgeschlossen und ahnungslos ob der Sätze die gesprochen werden. Schaut man mit dem aufgeklärten Blick aus 2022 auf die Geschichte vor mehr als einem halben Jahrhundert, ereilt einen die Einsicht dann irgendwann um so eindrücklicher, dass Rassismus heute mindestens genauso ein Thema ist wie vor 60 Jahren.
Bild: 8/10 - Film von Spielberg, Kamera von Kaminski - schon bevor sich die Scheibe anfängt zu drehen ist ziemlich klar, was einen erwartet. Ein analog gefilmtes Werk, das technisch auf höchstem Niveau spielt und sich optisch der Zeit annähern wird, in der der Film spielt. West Side Story ist weit entfernt von knackscharf und maximal clean, wie es viele neue Produktionen sind. Aber West Side Story ist auch nicht Dune oder Batman, die digital gefilmt und dann ausbelichtet wurden um einen analogen Look zu erzeugen. Es wurde einfach meisterhaft gleich auf Kodak Negativen fotografiert. Das Bild kommt ohne HDR Spielereiene daher und auch die Farbpalette ist relativ gedeckt angelegt - um in mancher Szene förmlich zu explodieren.
Die Kulissen New Yorks sind häufig so wunderbar eng an einem Bühnenstück orientiert, dass einem das Herz schmerzen mag ob der Liebe zum Original, die aus jeder Einstellung spricht. Mal reduzierte Kulisse um den Darstellern Raum zu geben und mal überbordendes Farbspektakel in den großen Nummern wie natürlich America, die vor Energie vibrieren. Ein Großteil der Szenen ist mit harten Spots ausgeleuchtet, die die Herkunft als Bühnenstück nicht verrät sondern im Gegenteil stolz, samt Lens Flares, ins Cinemascope Bild hineinstrahlt. Wenn beispielsweise über den großten nächtlichen Kulissen New Yorks Lichter am Himmel angehen - Baukräne? Spotlights? - kann man den Holzboden des Theaters förmlich riechen. Schattenspiele an den Wänden geben dem Bild zusätzliche Tiefe, auch das wie man es aus dem Theater kennt. Die Kamera tanzt in vielen Szenen leichtfüßig mit den Darstellern mit und entwickelt dabei eine fiebernde Dynamik, die der Handlung in Nichts nachsteht. Ich reihe hier nur noch Satz an Satz und quatsche alles kaputt - schaut es euch einfach an.
Ton: 7,5/10 (deutsch Dolby Digital) - die Tonspur geht im Großen und Ganzen in Ordnung, man könnte vielleicht bemängeln dass sie von unten hätte etwas mehr Fundament vertragen können. Die Surroundaktivität geht aber in Ordnung und holt die Straßenzüge der Großstadt akustisch in die heimischen Wände. Die Musicalnummern sind ordentlich aufgelöst und erklingen sauber und räumlich. Auch hier zeigt sich die Treue zum Original. Während die Musik in Remakes oder Neuauflagen häufig fetter gemacht wird, erklingt sie hier so wie schon vor langer Zeit auf der Musicalbühne. Ungewohnt, aber absolut passend.
Richtiggehend ausgezahlt hat sich die Entscheidung, das Stück größtenteils mit (unbekannten) Musical-Darstellern zu besetzen. Nicht nur wirkt das leicht übertriebene Schauspiel herrlich authentisch, vor allem wissen die Damen und Herren mit ihrem Gesang zu überzeugen. Die Musik steht einfach zu jeder Zeit im Vordergrund! Ansel Elgort sing und tanzt seinen Tony ganz passabel, wird aber von Rachel Zegler als Maria glatt an die Wand gesungen. Und wie schön dass Rita Moreno - Maria in der Verfilmung von 1961 - in einer neu geschriebenen Rolle ihren Platz gefunden hat. Ihr gebührte auch die Ehre, die Klappen am letzten Drehtag zu schlagen.
Musical, Romeo und Julia, 50er Jahre Setting. Das sollte man wissen, mögen und wollen - sonst hat der Film sicher kaum eine Chance; wie leider auch die Einspielergebnisse zeigen - West Side Story kann bei einem geschätzten Budget von 100 Mio Dollar und weltweiten Einspielergebnis von 75 Mio Dollar nur als kolossaler Flop bezeichnet werden, der gegen den zeitgleich laufenden Spider-Man (200 Mio $ Budget, fast 2 Mrd $ Einspiel) keine Chance hatte.
Wenn Hollywood nach diesem Ergebnis nicht noch mehr Superhelden-Mist rausbläst, wäre das wahrlich ein Wunder. Aber es wäre auch wahrlich tragisch, denn während das Multiversum zweifelsohne gute Unterhaltung ist, so ist West Side Story nicht weniger als Kino-Magie, die es dieser Tage nur noch selten zu sehen gibt.
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Nun hör mal auf, Dich deswegen zu rechtfertigen ...
Ich selbst schaue zwar tatsächlich alles auf Englisch (falls OTon) und finde wiederum DAS entspannter, kann aber auch voll verstehen, dass es andern anders geht.... und finde es traurig, dass diese bisweilen mit minderwertiger Tonqualität geschlagen werden.
Aber es bleibt die Hoffnung, dass das immer besser wird.
(die ganz blutigen Diskussionen über das Thema finden zum Glück sowieso nicht hier statt - zum Glück)
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The Batman
Film 8,5/10 …gut, dreckig - leider (unnötig) zu lang
Bild 7,5/10 …dunkel ist für mich überhaupt nicht das Problem, das passt so im schwarzen Kino (!), aber die tollen Kameraeinstellungen werden durch arge Unschärfen und ein (unnötiges) Rauschen versaut - das hat mir „zuviel Stil“
Ton 9/10 …da gibt es nix zu meckern
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Moin.
Ich hatte gestern zum dritten Mal The Batman.
Immer wieder gut.
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Moonfall
Film 8/10 …mit etwas Emmerich-Bonus
Bild 7,5/10 …tolles Schwarz, farblich zu überstärkt und (dadurch?) alles recht „verwaschen“
Ton 8,5/10 …tolles Atmos, es fehlt hier und da ein wenig Druck, aber das ist Jammern auf hohem Niveau
Ich freue mich ja immer auf Filme von Emmerich, auch wenn diese häufig jeglicher Logik entbehren. Das ist hier ebenfalls der Fall, vermutlich stärker als bei allen anderen seiner Filme zuvor. Letztlich hat mich dies aber nicht gestört. Ich wusste vorher fast gar nichts über den Film und war sehr überrascht, da er doch eine andere Handlung verfolgte, als angenommen.
Vom reinen Zerstörungsfilm wandelt sich Moonfall doch sehr stark Richtung Alien-SciFi und am Ende ist man fast mitten in einem Transformers Film.
Doch gerade dies hat mich positiv überrascht, auch wenn Logik-Fans und Physik-Gurus hierdurch völlig verzweifeln dürften.
Aber wo bitte ist bei Transformers die Logik? Jeder Transformers oder Marvel Film ist zigmal unrealistischer. Insofern: okay für mich.
Verwundert bin ich über die vielen positiven Bewertung der Bildqualität. Was mich bereits an Midway extrem gestört hat, waren diese harten, überstarken Kontraste, die das Bild doch recht gruselig aussehen lassen. Hier vielleicht nicht ganz so extrem wie bei Midway, aber fernab der Referenz. Meine These: hier hat man Tribut gezahlt, um die vielen mittelmäßigen Effekte (CGI und Greenscreen) im Film unauffällig zu integrieren. Dass es besser geht, beweist Independence Day II, wo das Bild nicht so sehr darunter leidet.
Wir wurden aber gut unterhalten.
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Ambulance
Film 7,5/10 …knallbunter, überlanger Bay-Film, der Anfangs gut unterhält und voller Bay-Zitate steckt, dann etwas nachlässt
Bild 8,5/10 …Ja, schönes 4K-HDR-Bild, irrwitzige Kameraflüge etc., leider zu oft Wackelkamera
Ton 9/10 …gute Dynamik und noch bessere Atmos-Einbindung und Surroundnutzung von Effekten und Musik - man sollte diesbezüglich auch dem Abspann-Track mal mit offenen Ohren lauschen
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In the heights
Film: 7,5/10 - Gewissermaßen ein Gegenentwurf/Reboot/Refresh von West Side Story, spielt der Film von Jon M. Chu - basierend auf dem gleichnamigen Broadway-Musical ;) - in einer ähnlichen Ecke von New York wie das Werk von Spielberg/Bernstein (das übrigens fast zur gleichen Zeit gedreht wurde und das nur ein paar Straßen weiter). Auch hier wird viel gesungen und getanzt (ha!) und auch hier stehen Einwanderer im Mittelpunkt der knapp zweieinhalbstündigen Geschichte. Wo West Side Story häufig schwermütig und ernst daherkommt, ist das Leben in the heights aber sehr viel sonniger, lustiger und entspannter. Obwohl auch die Einwanderer hier es nicht leicht haben, sozial isoliert werden und schon aufgrund ihres Aussehens in einer Schublade landen aus der sie kaum herauskommen. Wir erleben die Träume vieler Einwohnern von Washington Heights, die sich häufig darum drehen, endlich erfolgreich zu sein, aus den Heights herauszukommen, "es zu schaffen" - und natürlich darf auch hier die Liebe nicht fehlen.
Trotz des ernsten Hintergrundes ist das Broadway Musical von 2008 (das zahlreiche Tony Awards kassierte, u.a. bestes Musical, bester Soundtrack, beste Choreographie, beste Orchestrierung) wahrlich ein feel good Stück. Mit fetzigen Pop Songs, gut aufgelegten Darstellern / Figuren, beeindruckenden Massenchoregraphien und ständigem Gewusele auf den Straßen springt der Funke schnell über und man muss einfach mitwippen. Dazu kommen eine Vielzahl spaßiger Ideen, die die einzelnen Nummern hier und da aufpeppen und zusätzlich würzen. Mehr möchte ich gar nicht verraten, um die Überraschung nicht zu verderben.
Bild: 9/10 - Erneut, der Gegenentwurf zu West Side Story. Digital gedreht und über ein 4K intermediate auf die UHD gewandert ist das Cinemascope Bild absolut erste Sahne. Knackscharf, farbenfroh-sonnig, extrem ruhig und ohne Korn. In den Heights ist häufig gerade Sonnenuntergang, es wird also mit Lens Flares nicht gegeizt - aber irgendwie bringen die ein bisschen Südseefeeling in die tristen Straßen der Großstadt. Wird es später mal dunkel, erfreuen wir uns zudem an schönen Spitzlichtern. Ein tolles Bild!
Ton: 6/10 (englisch TrueHD) - Und das ist nun wirklich ein Jammer und vielleicht ein bisschen hart; aber der Ton hätte soviel mehr hergeben können. Zwar klingen die Musical-Nummern richtig gut und haben an den passenden Stellen auch ein feines Bassfundament. Aber so einen frontlastigen (modernen) Mix habe ich ewig nicht gehört. Auch als sich die Darsteller später auf einem Balkon treffen um "noch mal mein Viertel zu hören" fehlt von Surroundkulisse fast jede Spur. Da wäre, insbesondere weil die Kamera häufig durch die Straßen und großen Menschenmengen durchtanzt, enorm viel mehr drin gewesen.
Aus Gründen ist der Film in Deutschland bisher nicht mal angekündigt, im Set gibt's auch eine BluRay mit deutschem DD Ton. Der schien nicht wesentlich schlechter zu klingen, die Dialoge sind übersetzt, die Gesangsnummern untertitelt. Das Bild ist für eine BluRay ganz ordentlich, aber zwischen den beiden Versionen liegen Welten.
Musical, Feel-Good -> unbedint ansehen, bei Zavvi gibt's den wirklich tollen Film mittlerweile nachgeworfen. Insbesondere im Vergleich mit West Side Story ein tolles Erlebnis, was zeigt dass zwei völlig verschiedene Versionen mit ähnlichen Prämissen eine Daseinsberechtigung haben und gut funktionieren können.
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American Graffiti
Regie führte George Lucas mit Richard Dreyfuss. American Graffiti spielt in den frühen 1960er Jahren und zeigt eine ereignisreiche Abschlussnacht für vier Freunde an ihrem letzten gemeinsamen Tag vor dem College.
Film 8/10 löst bei mir Emotionen* aus der Jugend aus, auch wenn ich eher aus den 80ern komme ;)
Bild 6/10
Ton 5/10
mein damaliges Hobby zB:* https://flic.kr/p/2aHjR2w
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Lord of War
Film 9/10 …bitterböse Schock-Satire über Waffenhandel und wohl einer der letzten Top-Filme mit Nicolas Cage
Bild 6,5/10 …nicht sonderlich scharf, überdrehte Farben und viel Filmkorn-Grießeln - trotzdem bestimmt die beste Fassung des Films
Ton 7,5/10 …recht okay für einen Film aus 2005 und deutlich besser als das Bild (deutsch - Englisch hat wohl Atmos, aber wer will Cage schon ohne die coole Synchro hören )
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Morbius
Film 7/10 …etwas „simpel“ und ohne Überraschungen (außer Schlußsequenz), aber noch okay - besser als Venom 2
Bild 7,5/10
Ton 8,5/10
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Thriller - A Cruel Picture (US Import)
Laut Tarantino einer seiner Lieblingsfilme (war wohl die Vorlage für Kill Bill).
Inhalt:
"Madeleine wird als kleines Kind Opfer eines sexuellen Übergriffes. Seit diesem Vorfall spricht das Mädchen kein Wort mehr und tritt auch sonst eher passiv in Erscheinung.
Eines Tages muss sie, um zu ihrer Therapiestunde zu gelangen, mit dem Bus in die Stadt fahren, welchen sie auch prompt verpasst.
Ein vorbeifahrender Mann nimmt sich des Mädchens an, fährt sie aber statt zu ihrer Sitzung in ein Restaurant und anschließend zu sich nach Hause. Dort bringt er sie an die Nadel und macht sie gefügig, denn fortan soll sie als Prostituierte für ihn arbeiten. Währenddessen schickt er den Eltern des Mädchens zutiefst verletzende Briefe im Namen ihrer Tochter, was schließlich zu deren Doppelselbstmord führt.
Madeleine erfährt erst vom Tod ihrer Eltern, als sie sich eines Tages auf nach Hause macht. Ab dann gibt es nur noch ein Ziel: Rache!
Fortan trainiert Madeleine Kampfsport, den Umgang mit Waffen und das Auto fahren - alles mit dem Ziel der Vergeltung."Film: 8 / 10
Bild: 8 / 10
Ton: 7 / 10
Was Vinegar Syndrome da rausgeholt hat aus dem Film (Bild und Ton) ist beachtilich.
Wer auf Sexploition und Rape and Revenge steht sollte sich den Film mal anschauen.
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Zweimal in aller Kürze:
Super 8
Film: 8/10 Ein frühes Werk von JJ, vor Stranger Things entstanden, aber mit Stranger Things Vibe; oder eher: dazu inspiriert. Mit Film im Film ;) Für Film- und Stranger Things Fans einfach ein Muss, nach langer Pause wieder sehr gerne geschaut. Kennt ihr ja eh alle.
Bild: 7/10 - Den hatte ich gar nicht und habe irgendwann als UHD zugeschlagen. Ich würde sagen, minimal besser als die BluRay, aber auch nur weil die Spitzlichter etwas mehr Zisch haben, bei ansonsten ziemlich gleichem steil kontrastierten JJ Abrams Look.
Ton: 7/10 (englisch TrueHD) - Die berühmte Zugentgleisung steht auf vielen Film-Sushi-Listen drauf, so großartig finde ich sie gar nicht. Sie ist vor allem: laut. Ziemlich kreischend und bisweilen hart an der Grenze zum Übersteuern. Genau wie ein paar andere Szenen mit aggressiver Dynamik die Zuschauer aufscheuchen. Davon abgesehen aber Durchschnitt, da gibt's doch mittlerweile einiges raffinierteres und bessers. Die Dynamik ist cool, und der Score von Giacchino einfach wunderschön.
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Sing - Die Show deines Lebens / Sing 2
Film: 8/10 - Fans sagen: in allem im Vergleich zum Vorgänger eine Schippe drauf gelegt. Kritiker sagen: seelenlose, inhaltsleere Animations-Massenproduktion. Den ersten Teil fand ich ganz fein, aufgrund der poppigen Nummern und vieler netter Ideen einfach ein Wohlfühlfilm.
Hier ist der Plot, zugegeben, nicht der stärkste und ziemlich einfach runtergekurbelt. Moon und seine Truppe zieht es in die große Stadt, einmal eine richtig große Show auflegen. Vielmehr Handlung gibt es nicht, die meisten Storyelemente hat man schon zig mal gesehen, etwa: alternder Star, fiese Produzenten, eklige Großstadt-Typen. Das macht aber nichts, denn hier ist schlicht knapp zwei Stunden extrem kurzweilige Unterhaltung zusammengebaut worden.
Während Pixar raushauen kann was es will und es zumeist begeistert aufgenommen wird, haben es die Werke von Illumination durchweg sehr schwer. Bei diesem Film, der zu keiner Zeit vorgibt mehr zu sein, verwundert mich die harsche Kritik doch sehr. Manchmal ist Kino auch einfach Unterhaltung, ohne tiefere "Message". Und das gibt's hier wirklich, aber vom feinstern ...
Bild: 9/10 - angefangen beim starken Bild auf BluRay (auch locker eine 9 wert). Die war geliehen aber weil der Film noch öfter das Kino zum Beben bringen wird und Universal (im Gegensatz) zu Disney Animationsfilme auch in Deutschland auf UHD rausbringt, war der heute gleich im Briefkasten.
Illumination liefert hier rund zwei Stunden tierisch ab! Im Gegensatz zu Pixar, die nach Toy Story 4 (der fantastisch ausgesehen hat) das Rendering wieder künstlicher aussehen lassen, haben die Kollegen hier ihre Rendering-Pipline derbe auf die Spitze gejagt. Die Felle und Haare sehen wirklich großartig aus, die Oberflächen sind so fotorealistisch dass es einfach - sorry! - geil ist. Egal ob Leder, Stoffe, natürliche Umgebungen wie Blätter, Wiesen, glattes Geglitzer - einfach sehr sehr cool. Der Film schafft optisch den Spagat zwischen "fotorealistrischer Animation", setzt sich aber gleichzeitig von Werken wie den Dschungelbuch- oder König der Löwen Remakes ab und wird sogleich als Animation wahrgenommen. Wirklich wirklich famos.
Dazu ist die UHD durchweg noch den Ticken schärfer als die BluRay (ob real 4k oder hochskaliert konnte ich nicht rausbekommen). Dank HDR Mastering bläst es einem die Photonen nur so ins Gesicht, mal wird die höher Farbtiefe dafür genutzt, die Spitzlichter abzusetzen und noch heller wirken zu lassen. Mal aber auch, um einfach das ganze Bild noch poppiger zu machen. Die Scheibe ist auf Schau getrimmt und macht tierisch viel Spaß. Nicht unwesentlich auch wegen des
Ton: 9/10 (englisch/deutsch TrueHD) - die Truppe hat die gleichen Synchronstimmen wie im ersten Teil, die Synchro klingt aber sehr nett und animationsmäßig zwischendurch auch mal schön schräg. Der Originalton ist einen Tick weniger steril und die Stimmen hier und da etwas markanter als ihre deutschen Pendants. Aber im Prinzip gleichwertig.
Wie im ersten Teil, so gibt es auch hier viele bekannte Popnummern zu hören. Also auch hier, wer "Igitt, Popmusik" denkt, ist hier falsch. Aber wer "a sky full of stars", "I Still Haven’t Found What I’m Looking For" oder auch "I Say A Little Prayer" mal in wirklich fantastischen Mixes hören will, dem sei Sing 2 ans Herz gelegt. Hier geht dermaßen die Luzi ab, auf allen Kanälen, mit fetter Dynamik, schönem Subwoofer und dicken Beats, da muss man einfach ein Dauergrinsen im Gesicht haben.
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Und das gibt's hier wirklich, aber vom feinstern ...
Am besten fand ich die Scene:
"Hello" .... "Moep"
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No Time To Die (OV, im Heimkino)
Nach zäher Wartezeit und mehrmaligem Verschieben kam der fünfte und letzte Craig Bond im September 2021 in die pandemiegeplagten Kinos. Da ich kein ausgewiesener Bond-Fan bin und auch nicht so heiß darauf war mich unter die vielen nervigen Menschen im Kino zu mischen, fiel mir das noch etwas längere Warten nicht schwer, so konnte ich wenigstens in aller Ruhe nochmal sämtliche Craig-Bonds anschauen. Ich kam also erst jüngst in den Genuss des Filmes, nachdem Videobuster mir die Leih-4K-BluRay zugeschickt hatte.
Die recht kurze Handlung des mit 163 Minuten recht langen Filmes ist schnell erzählt. Bond muss die Menschheit auf ein Neues retten, wobei ihm Specter, ein böser, böser Bösewicht und zur Abwechslung mal die eigenen Gefühle im Wege stehen. Dabei werden bondtypisch zahlreiche, wirklich sehenswerte Schauplätze rund um den Globus besucht. Die Action bleibt recht bodenständig, wirkliche Highlights stechen abgesehen von der sehenswerten Einlage von Ana de Armas während eines Kuba-Abstechers nicht heraus. Der Bond-Connaisseur darf sich aber an etlichen klassischen Gadgets vergangener Tage erfreuen. Dem entgegen stehen eine im Vergleich zu den anderen Craig-Bonds nochmals gesteigerte Verletzbarkeit und Emotionalität des Agenten, was so gar nicht der Geschmack der Traditionalisten sein dürfte. Als Hauptwidersacher spielt Rami Malek gewohnt brilliant. Leider kommt ihm das Drehbuch in die quere, sodass er als recht flacher, eindimensionaler Schurke auftritt. Seine Beweggründe bleiben recht wage. Er ist böse, weil er böse sein muss. Wäre er es nicht, würde er auch nicht als Bösewicht taugen.
Aus technischer Sicht ist die 4K-BluRay von No Time To Die keine Werbung für das Medium. Übertriebenes Filmkorn in Verbindung mit mäßiger Schärfe dürften zwar die Vision des Regisseurs widerspiegeln, jedoch wäre diese Optik auch ohne Weiteres auf einfacher Blu Ray möglich gewesen. In vereinzelten Szenen, die seltsamerweise enorm vom vorgegebenen Look des Filmes abweichen, wird in Form von knackscharfen Bildern ohne jegliche Anzeichen von Rauschen ersichtlich, dass es auch anders gegangen wäre. Tonal wird in der englischen Originalversion gehobener Durchschnitt geboten. Auch hier hätte ich von einem Bond-Film mehr erwartet, vor allem in Sachen Effekte und Dreidimensionalität.
Abschließend kann ich aber trotzdem zusammenfassen, dass mir der Film Spaß gemacht hat. Als jemand, der Bond-Filme erst seit der Craig-Ära schaut, fühlte ich mich Richtung Ende dann doch wehmütig an die Reise, des vor der Veröffentlichung von Casino Royal reichlich geschmähten Schauspielers erinnert. Ich habe ihn gerne begleitet und bin froh, dass meines Erachtens eine richtige Gurke nicht dabei war. Wer nun das Amt übernehmen wird ist mir völlig einerlei. Egal ob schwarz, weiß, gelb, grün, männlich, weiblich oder sonst was, Hauptsache es werden gute, neue Filme. Dies dürfte aber sicherlich nur gelingen, wenn der neue Darsteller wie der originale 007 in Wattenscheid geboren wurde.
8/10
Planet der Affen: Prevolution (OV, im Heimkino, DTS 5.1 mit Auromatic)
Mangels Alternativen schickte mir Videobuster die 4K-Scheibe von Prevolution. Es wird eine Vorgeschichte zum Roman und der klassischen Planet der Affen-Trilogie geliefert, in welcher einige Dinge im Zusammenhang mit der Forschung an Viren schiefgehen, sodass diverse Primaten enorm an Intelligenz gewinnen. In der Folge entspinnt sich eine ausgezeichnet geschriebene Handlung, in der sich die Labor- und Zirkusaffen von ihren Peinigern abnabeln und ihr eigenes Leben führen wollen.
Andy Serkis war natürlich prädestiniert für den Job als Affendarsteller. Dem Gollum- und King-Kong-Schauspieler gelingt es erneut mittels Motion-Capturing einer rein digitalen Figur authentisches Leben einzuhauchen. Durch die höhere Auflösung der 4K-BluRay sehen die animierten Affen jedoch etwas künstlicher aus als noch auf der normalen BluRay oder im Kino. Trotzdem braucht sich der Film von 2011 () nicht hinter aktuellen Produktionen verstecken. Nach wie vor gelingt es trotz reichlich CGI-Effekten die ganz großen Emotionen zu wecken, sodass es mir zum Ende hin kalt den Rücken runter lief und die Unterlippe kurz vorm Zittern war. In Sachen Sound werden ebenfalls große Kaliber aufgefahren. Effekte werden direktional äußerst passend eingesetzt, was in einem Film, bei dem sich enorm viel in Baumwipfeln abspielt natürlich noch beeindruckender wirkt. Der nötige Wumms wird auch geliefert, dabei geht die Klarheit aber nie verloren. Zusammen mit dem gelungenen Score von Patrick Doyle ist die Soundkulisse mindestens genauso sehr wie die Optik dafür verantwortlich, dass mit Prevolution ein bombastischer und packender Blockbuster entstand.
Prevolution ist für mich Popcorn-Kino im besten Sinne. Ohne Längen wird eine mitreißende, nicht zu platte Geschichte erzählt, die abseits der Handlung auch mit Schauwerten glänzen kann. Während des Schauens kam mir der Gedanke: "Einer der besten Knast-Filme aller Zeiten."
10/10
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Latenight
Hat den Titel des Themas von „Welche 4K Blu-Ray war gestern bei Dir im Player?“ zu „Welche 4K-Blu-ray war gestern bei Dir im Player?“ geändert. -
Geiles Popcornkino.
Geiles, buntes HDR-Bild.
Klasse 7.1 DTS HD-MA Ton, die englische Tonspur in Atmos legt aber noch eine Schippe drauf.
Nachdem wir diesen Streifen mehrfach in unserer Kasseler Runde zum gegenseiten Vorführen der jeweiligen Kinos um die Ohren gehauen haben (Szene nach der Disco im Tunnel) musste er mal wieder komplett geguckt werden. Meine Frau war an dem Abend nicht da.
Hä? Habt ihr was gesagt?
Bild und Ton (Englisch in Atmos, deutsch fetzt aber genauso gut) sind der Hammer.
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Edge of Tomorrow
Film: 10/10 - hinlänglich bekannt. Falls nicht: Täglich grüßt das Murmeltier meets Starship Troopers, starring Tom Cruise und Emily Blunt. Regie von Doug Liman in dem ihm eigenen Stil. Für Zeitschleifen-Freaks ein Muss, einer meiner Lieblings-Popcorn-Filme.
Bild: 8,5/10 - Das wollte ich kurz loswerden. Der Film basiert auf dem 2K DI, das seinerzeit auch für die BluRay verwendet wurde, also nix mit neuer Abtastung oder 4K. Bonus der neuen Scheibe ist die bessere Laufruhe und das natürlichere Korn (4fache Auflösung und mögliche Datenrate sei Dank).
Zum zweiten wurde das stark gelb/grün/braun Grading deutlich zurückgenommen. Ist zwar immer noch da, aber weitaus weniger plakativ. Dazu gibt's etwas mehr Kontrast und weniger flaue Szenen. Für Menschen die arge Farbfilterei nicht so mögen ein deutlicher Bonus im Gegensatz zur alten Scheibe.
Last but not least gab's ein feines HDR Mastering obendrauf, Spitzlichter haben nun deutlich Wumms. So kann sich sowohl die Beleuchtung in den schummrigen Hangars deutlicher absetzen, als auch die Explosionen und Leuchtspuren am Tag auf dem Schlachtfeld. Ganz wunderbar, das
Ton: 9,5/10 (englisch TrueHD) - tja, da geht nicht mehr viel nach oben. Bei mir gibt's im Frequenzkeller nix zu hören oder shaken, den Frequenzbeschnitt gegenüber der alten Tonspur konnte ich nicht wahrnehmen. Davon abgesehen ein Feuerwerk auf allen Kanälen, häufiger gibt's auch mal Ton über die Rears einfach weil die Kulisse es hergibt. Wenn überhaupt würde ich daran mäkeln dass die Lautstärke nicht 100% konsistent ist. So ist es in der Schlacht zu Beginn etwas leiser als später und insbesondere der Showdown kriegt noch mal ein paar db oben drauf, obwohl eigentlich weniger als am Strand los ist. Aber eigentlich .. egal.
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Wonder Woman 1984 (Leih-4K BluRay, OV, Atmos, im Heimkino)
Nach dem gelungenen ersten Teil ging ich trotz den mauen Kritiken mit vorsichtiger Zuversicht an WW1984 heran. Die grandiose Opening Sequenz im IMAX-Format ließ mich gespannt hoffen, jedoch fand ich mich dann schnell wieder auf dem Boden der Tatsachen. Gal Gadot mag zwar umwerfend aussehen (vor allem als Mutter dreier Kinder), schauspielen kann sie allerdings nicht. Sie schafft es einfach nicht so etwas wie Charme und Emotionen darzustellen. So wirken ihre monoton aufgesagten Sätze extrem gezwungen, wie Dienst nach Vorschrift. Dem entgegen stehen dann die Antagonisten, die deutlich overacten, was mit aber lieber ist wie die gadotsche grau Maus. In Sachen Action wird Durchschnittsware von der Stange geliefert, sodass keine Sequenz wirklich hängen bleibt. Das war im ersten Teil noch anders.
In Anbetracht der unglaublich kruden Handlung fragte ich mich, ob in Hollywood in Sachen Qualitätssicherung denn wirklich gar nichts vorhanden ist. Der unsagbar dämliche Plot um Wünsche, die in Erfüllung gehen funktioniert hinten und vorn nicht. Es stellt sich die Frage, warum nicht einfach irgendjemand dem Treiben ein Ende bereitet, wo der Trick doch bei jedem Menschen funktioniert. Dafür hätte es keine Superheldinnen gebraucht.
Der Russe reagiert auf die amerikanischen Atombomben mit dem Start der eigenen, dabei hätte er doch nur Sat-TV gebraucht und sich deren Verschwinden wünschen müssen, oder dass sie nicht funktionieren, oder dass daraus große Konfettikanonen werden, oder das die Zeit zurückgedreht wird, oder den Weltfrieden, ... Der Ami hätte das genauso machen können, bevor er wirklich keine bessere Idee hatte als sich Atombomben zu wünschen. Dafür hätte es nicht mal die Präsidenten gebraucht, sondern nur irgendeinen random Dude, der eins und eins zusammenzählen kann. Das gilt im Prinzip für jede Entscheidung, die in dem Film getroffen wird.
In Anbetracht der oben bereits erwähnten Eröffnungsszene war ich frohen Mutes, dass wenigstens technisch AAA-Kost geboten wird. Nach der knackscharfen Einleitung wird auf Cinemascope umgeschaltet und ordentlich Filmkorn übers Bild gelegt, sodass die tolle Schärfe dahin war. Wenigstens sahen die CGI-Sequenzen dann nicht mehr gar so schlecht aus wie zu Beginn, was aber noch lange nicht gut heißt.
Die englische Atmosspur ist weit weg von den 3D Referenzen. Oben spielt sich kaum was ab. Ebenso fehlt die Dynamik und im Bassbereich der nötige Punch.
Insgesamt eine herbe Enttäuschung. Einzig der hervorragende Soundtrack (auch wenn bei Sunshine geklaut wurde) ist rundum gelungen. Hätte ich nicht morgens geschaut, wäre ich vermutlich eingeschlafen.
3/10
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In Anbetracht der unglaublich kruden Handlung fragte ich mich, ob in Hollywood in Sachen Qualitätssicherung denn wirklich gar nichts vorhanden ist.
contentbezogenes six sigma, lean und Co in den Hollywood Hills.. Besser wär das manchmal, da hast du recht!
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