Welche Blu-ray war gestern bei Dir im Player?

  • Birdman (oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)

    Bild: 7/10 - ganz okay

    Ton: 7/10 (englisch DTS HD Master) - ganz okay

    Film: 5,5/10 - vier Oscar (u.a. bester Film), aber für mich war's nix. Schauspielerisch großes Kino, die sehr wenigen Schnitte und damit irre langen Takes beeindruckend; technisch, darstellerisch, kurzum: vor der Planung ziehe ich meinen Hut. Die Hälfte Drums-only-Score fand ich ziemlich cool (Sub einen Tick drübber bei der Base-Drum, sonst aber authentisches Jazz-Probenraum-Feeling) und auch der Kontrast zum Orchester-Score - sehr fein.

    Ziehe ich all das ab, bleibt ein Film dessen Thema reizvoll ist und dessen Verweise kreuz und quer bisweilen sehr pfiffig und spaßig sind (in wohlwollenden Reviews mag man sie klug nennen). Aber auch ein Film, dessen Story eher generisch (alternder Star will's nochmal wissen) und dessen Nebenplots doch arg 08/15 sind (Vater-Tochter-Beziehungs-Kiste, die böse Kritikerin die allein über Wohl und Wehe entscheidet, der Typ der nur auf der Bühne genial ist - um drei zu nennen).

    Darsteller, Kamera, (nicht-)Schnitt wirklich famos, doch die Oscars hat sich Hollywood m.E. selbst verliehen.

  • Pacific Rim (2013), BR


    Film: Gut

    Sound: Gut

    Bild: Sehr gut


    Worum gehts:

    Riesige Monster kommen durch ein Wurmloch im Pazifischen Ocean aus einer anderen Ecke des Universums auf die Erde und demolieren Großstädte. Die Menschen bauen daraufhin riesige Roboter, um die Monster zu demolieren.


    Fazit:

    Ein unterhaltsames Spektakel. Man darf von so einem Film nicht erwarten, dass man im Anschluss lange darüber nachdenkt oder gar mit Freunden angeregt diskutiert. Er fällt eher in die Kategorie "Hirn aus und über die Show freuen". Wenn man das kann und schafft, dann funktioniert der Streifen.

    Die Szenen in Hong Kong sind von der Farbgebung wirklich klasse und fangen die Atmosphäre der Metropole sehr gut ein. Typisch für Filme von Guillermo del Toro bevölkern skurrile Gestalten den Film, besonders Ron Pearlman spielt als Monster-Resteverwerter Hannibal Chau eine unvergessliche Rolle. Auch die beiden sich-anzickenden Wissenschaftler wissen zu gefallen. Sehr schön: eingestreute Gags sorgen dafür, dass man den Film nicht allzu ernst nimmt - bei so einem Thema ist das essentiell.

    Das Design der Riesenroboter fand ich großartig, das Monsterdesign dagegen nicht so innovativ. In Summe geht das in Ordnung, denn die Riesenroboter stehen im Mittelpunkt. Ähnlichkeiten zu den Godzilla-Filmen sind kein Zufall.

    Zum Sound: Bin nicht sicher, ob ich überhaupt in der Lage bin, das ordentlich zu bewerten. Der Sound macht Spaß, der Subwoofer hat ordentlich zu tun. Die Klangkulisse könnte weiträumiger sein - aber das liegt möglicherweise an meinen Holzohren... :zwinker2:


    PS: Das ist meine erste Filmrezension hier. Ich bewerte nach dem Schema:

    • Meisterwerk -> Herausragend, ein Kunstwerk, muss man gesehen haben
    • Sehr gut -> Definitiv sehenswert,
    • Gut -> Ab "Gut" macht ein Film Spaß, und darauf kommt es schließlich an
    • Mittelmaß -> naja, ggf. für Fans von Genre / Schauspieler / Regisseur einen Versuch wert
    • Schlecht -> Der Wille war da, einen guten Film zu machen, aber es hat nicht geklappt
    • Zeitverschwendung / Ärgernis -> Finger weg, bei diesem Machwerk war nicht mal der Wille bzw. die Mittel / Know-how da, gute Arbeit abzuliefern.

    Bin mir nicht sicher, wie ich diese Skala auf die hier verbreitete 10er Skala abbilden soll. Ich hoffe, die Begriffe sprechen für sich. Falls nicht, einfach fragen. Ich schaue meistens Filme aufgrund einer Empfehlung oder weil diese in der IMDB eine bessere Bewertung als 7,0 haben. Deswegen werden vermutlich die meisten meiner Bewertungen Mittelmaß oder besser sein und gleichzeitig der Grund, warum die Abstufung zu den Meisterwerken feiner als die zu den Ärgernissen ist.

    Heimkino Azubi im ersten Lehrjahr.

    Bauthread: FOKUS Heimkino

    Einmal editiert, zuletzt von cat54 () aus folgendem Grund: Namen des Regisseurs korrigiert

  • Hi,


    The Hunt (2020)

    Film :7/10 - 9/10

    Hier nutze ich mal die Robert-Hofmann-sche Teilung:

    Als "normaler Film" ist er ganz gut; Darstellerisch, technisch, ... ordentlich, Story & Charaktere etwas flach

    Als "Satire" oder "Fun-Film" ist er großartig. Gerade Betty Gilpin in der Hauptrolle ist der absolute Burner und ich habe mich bei dem Film amüsiert wie schon lange nicht mehr.

    :dancewithme:dancewithme

    (ein "Horrorfilm" ist der aber echt nicht; eher orgendwas zwischen Machete und Cabin in the Woods)


    Bild: 8/10

    Für eine BD gut


    Ton (EN): 7/10

    Das Setting hätte mehr hergegeben, aber ich verstehe, dass man für so einen kleinen Film kein Budget für aufwendiges Sounddesign hat.

    Hat dem Spaß aber keinen Abbruch getan.

    Birdman (oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)

    ...Film: 5,5/10

    Darsteller, Kamera, (nicht-)Schnitt wirklich famos, doch die Oscars hat sich Hollywood m.E. selbst verliehen.

    Von mir bekommt der Film zwar eine 9,5/10, aber ich kann gut verstehen, wenn andere sich von dem Film nicht abgeholt fühlen.

    (vielleicht identifiziere ich mich auch einfach mehr mit einem alternden mittelmäßigen Star :rofl:)


    Aber wo ich definitiv zustimme: Oscars für nicht-fantastische Stoffe sind eigentlich immer nur Selbst-Schulter-Klopferei - "Seht mal, wie unglaublich toll wir (Hollywood/USA) sind - wir haben sogar einen großartigen Film darüber gemacht!":thumbdown:
    Ich versuche, mich nicht drüber aufzuregen.


    Gruß


    Simon2

  • audiohobbit

    Vielen Dank, habe den Namen der Regisseurs in meinem Post korrigiert. :zwinker2:


    Zum Sound: Was audiohobbit sagt. :big_smile: Mein HK ist noch provisorisch, da darf ich mir eigentlich noch keine Soundbewertung erlauben. Zudem habe ich noch nicht viele Heimkinos gehört, so dass mir die Vergleiche fehlen.

  • Oscars für nicht-fantastische Stoffe sind eigentlich immer nur Selbst-Schulter-Klopferei

    Das musst Du jetzt schon etwas erklären. Meinst Du damit, dass nur fantastische Stoffe Oscars verdienen? Und was verstehst Du überhaupt unter "nicht-fantastisch"?

    Gerne auch mit Beispielen.


    PS: Birdman finde ich auch toll, aber zugegebenermaßen nicht für jeden geeignet.

    die sehr wenigen Schnitte

    So wenige sind das gar nicht, nur halt sehr gut kaschiert.

  • Story, Darsteller etc. klangen sehr vielversprechend, aber war einfach nicht meins. Das mit den Oscars habe ich erst später gelesen, lasse mich eher von moviepilot-Vorhersagen leiten.


    Zu den Schnitten: dass die Kamera in Dialogszenen die Darsteller umkreist und ihnen häufig zwischen den Dialogen wohin folgt finde ich schon außergewöhnlich. Dass in den dunklen Fluren geschnitten wurde ist schon klar. Doch wo Dialoge normalerweise zig Schnitte mitbringen, umtanzt die Kamera hier die Szenerie. Finde ich schon bemerkenswert - wie m.E. auch die Schnittdauer von nur zwei Wochen zeigt.

  • Das musst Du jetzt schon etwas erklären. Meinst Du damit, dass nur fantastische Stoffe Oscars verdienen? Und was verstehst Du überhaupt unter "nicht-fantastisch"?

    Gerne auch mit Beispielen....

    Ist natürlich etwas überzeichnet ;-)
    Aber wenn ich mal meine ganz persönliche Bewertung durchgehe:

    - Parasite: Guter Film, vielleicht verdient

    - Green Book: Nettes Wohlfühlkino mit dem Duktus "Seht, so richtig rassistisch sind wir doch gar nicht"

    - Shape of Water: "Künstler sind die Guten" (und: Del Toro kann Amelie ;-) ) - aber am ehesten auch ein fantastischer Stoff.

    - Moonlight: Habe ich nicht gesehen

    - Spotlight: Wir Amerikaner haben es der katholischen Kirche mal richtig gezeigt

    - Birdman: Künstler können sich nur entfalten, wenn die doofen Kritiker (beruflich oder Kollegen) nicht wären

    - 12 Years a slave: Ja, Sklaverei war schlimm, aber ist ja her und die Gerechtigkeit hat gesiegt

    - Argo: Den dummen Persern haben wir es mal richtig gezeigt

    - Artist: habe ich nicht gesehen

    - Kings Speech: Wohlfühlkino über die Merkwürdigkeiten britischer Royals; "Du musst nur wollen, dann kannst du König werden"

    - Hurt Locker: "Unsere Soldaten haben es schwer im Ausland" (einer der wohl am wenigsten verstandenen Oscars)

    - Slumdog Millionaire: Habe ich noch nicht gesehen..:blush:

    - ....


    In Summe wird sehr gerne belohnt, wenn der/die Hauptdarsteller etwas "richtig" gemacht haben und/oder durch schwere Zeiten (fremdverschuldet) gegangen sind.

    Entweder hat der Film die Message "Wir sind toll" oder der Oscar hat die Message "Wir sind toll, dass wir sowas auszeichnen" ... oder beides.


    Was für mich erstaunlich ist: Wie oft werden diese Filme noch regelmäßig in den Player geworfen?

    Gibt es "Fans", die sich Artist oder Spotlight immer wieder mal gönnen? ....


    Gruß


    Simon2

  • Ist natürlich etwas überzeichnet :zwinker2:

    Etwas ist gut gesagt. :zwinker2: Da hast Du ganz schön viel Message hinein interpretiert. Auch wenn es vermehrt einen solchen Trend zu geben scheint (z.B. Moonlight, teilweise Green Book), glaube ich, dass mehrheitlich immer noch der Film selbst und weniger seine Botschaft gekürt werden. Und da die Academy mit großer Mehrheit aus Schauspielern besteht, werden halt eher Schauspielerfilme gewürdigt als die Vertreter fantastischer Stoffe, von denen aber auch kaum einer diesen Anspruch haben dürfte geschweige denn ihm gerecht werden könnte.

    Gibt es "Fans", die sich Artist oder Spotlight immer wieder mal gönnen? ....

    Ja, gibt es, z.B. mich (zumindest was Artist betrifft). Kann ich Dir nur empfehlen, Slumdog Millionaire ist auch sehenswert, selbst wenn er wahrscheinlich auch unter Dein Kritikschema fällt.

  • Aloha, da steckt viel Wahrheit drin, vielen Dank. Lustig, bis auf ML hab ich dieselben ausgelassen. Der würde aber von Dir sicher auch negativ bedacht, ganz und gar kein " Bester Film". Hurt Locker fand ich gar nicht so schlecht, aber ja.

    Gruß Mickey

    Grundlage meiner Filmbewertungen: Abiturnotensystem 1 – 6 (15 – 0 Punkte)

    Rezensionen und deren Bewertungen beruhen auf der BD-Fassung.

  • MAD Max Fury Road

    Film: 7/10

    Ton: 9/10


    Popcorn Kino mit wenig Tiefe. Viel gute Action aber wenig Nachhaltigkeit. Ich frage mich, warum man so teure Schauspieler eingekauft hat. Der Film gibt es kaum her, das eine Charlize Theron wirklich glänzen kann. Auch Tom Hardy und Nicholas Hould spielen gut, können aber ihr Potential nicht ausschöpfen. Ich sollte nicht zu kritisch sein. Ordentliche Unterhaltung, die man schnell vergisst. Sehr Sound war beeindruckend.

    Grüße Tom

  • Hi,


    freut mich, wenn du mich verstehst, Mickey! :sbier:


    Eines wollte ich aber nochmal betonen:

    ...sicher auch negativ bedacht, ganz und gar kein " Bester Film". Hurt Locker fand ich gar nicht so schlecht, aber ja.

    ich will damit nicht sagen, dass das schlechte Filme seien - nur, dass "Selbst-Beweihräucherungspotential" einem Film bei der Oscarverleihung Pluspunkte gibt.

    Außerdem sehe ich "Kunst" und "klare Message" in einem gewissen Widerspruch.

    "Kunst" regt mich zwar zum Nachdenken an, gibt mir dafür aber eine Menge Frei-/Interpretationsspielraum. Üblicherweise bewegt sie mich tiefer emotional und stellt Zusammenhänge, Figuren, Motivationen, ...komplexer dar.

    All das widerspricht aber einer "klaren Message". Dafür braucht es Eindeutigkeiten und minimalen Interpretationsspielraum.

    Kurz gesagt: Klare Message ist etwas für Naturwissenschaften, Wikipedia, Bildung oder Werbung & Propaganda. ;-)

    Hat auch seine Berechtigung, bewegt mich aber letztlich auch nicht mehr allzu lang (oder weit).


    Spannend ist ja auch immer, welche anderen Film "ausgestochen" wurden:

    - Green Book - besser als The Favourite, Vice und BlackKklansman?

    - Shape of Water - besser als Get Out, Lady Bird, Three Billboards?

    - Spotlight - besser als Big Short, Revenant, Bridge of Spies, Brooklyn, Raum?

    - ...

    Da kann man schon das Muster "Lieber Schulterklopfen als Nachdenken über unbequeme Probleme" vermuten.



    @Hurt Locker: Auch das kein schlechter Film, hat mir gut gefallen ..... aber "bester Film des Jahres"?!??

    Immerhin hat er ausgestochen:

    - Avatar, District9 (Rassenthematik mal in spannend)

    - Blind Side & Precious (wären wohl eine noch offensichtlichere Wahl gewesen ;-) )

    - An Education, Inglorious Basterds, A Serious Man (wären für mich alle weiter virne gewesen)

    - Oben / Up (hmmmm)

    - Up in The Air (sorry, nett und nichtssagend)


    Von denen landet "A Serious Man" bei mir ganz oben (sorry ;-) ) auf der Liste - Spiel, Spaß, Spannung, Schokolade. Aber eben: Überhaupt kein Selbstbeweihräucherungspotential"...



    Gruß


    Simon2

  • Green Book - besser als The Favourite, Vice und BlackKklansman?

    ja, nein, ja

    Shape of Water - besser als Get Out, Lady Bird, Three Billboards?

    ja, ja, nein (aber nah dran)

    Spotlight - besser als Big Short, Revenant, Bridge of Spies, Brooklyn, Raum?

    nein, niemals, nein, nein, nein

    Hurt Locker:

    Unter den Blinden ist der Einäugige König. War halt insgesamt ein schwaches Jahr.

  • Das perfekte Geheimnis



    Film: 6,5/10


    Teils doch sehr klischeehafter und nerviger Abgesang auf Ehe und Partnerschaft. Das Ende war etwas versöhnlich. Für mich keine Empfehlung, selbst meine Frau sieht es ähnlich.

    Grüße Tom

  • Aloha,


    nach den von der Academy nun neu definierten und ab 2024 gültigen "Diversity"-Regeln für die dann nur mögliche Nominierung als "Bester Film" wird es in spe also noch schlimmer mit den einseitig-erzieherischen Themen. Die Kunstfreiheit wird damit aufgehoben.


    Spätestens ab dann wird es also für mich die höchste Filmauszeichnung sein, wenn er nicht für den Oscar nominiert wurde.

    Gruß Mickey

    Grundlage meiner Filmbewertungen: Abiturnotensystem 1 – 6 (15 – 0 Punkte)

    Rezensionen und deren Bewertungen beruhen auf der BD-Fassung.

  • Motherless Brooklyn


    Film: 8,5

    Bild: 8

    Ton: 8


    Der Film hat mir sehr gut gefallen, vor allem natürlich Edward Norton aber auch Willem Dafoe und Alec Baldwin fand ich stark besetzt. Trotz der langen Laufzeit und obwohl der Film ohne großes Actiongetöse und Bombast daherkommt, habe ich mich keine Sekunde gelangweilt.

    Es ist vielleicht dem ein oder anderen zu wenig Thrill, aber für mich ging es absolut klar und die Atmosphäre des alten New York fand ich auch toll.

  • Memento

    Film: 8/10

    Ton 7/10


    Ein frühes Werk des „Meisters „.
    Geniale Filmidee, die von seinem Bruder stammt. Die Erzählweise ist ungewöhnlich, verwirrend aber genial. Das Ende hat wieder den typischen „Nolan- Moment „, der uns eine Gänsehaut beschert hat. Im Detail vielleicht nicht so nachhaltig wie Inception, aber eine eindeutige Empfehlung.
    Grüße Tom

  • Ich habe ja den Verdacht, dass die Filmidee für Memento aus der Not heraus entstanden ist.

    Vermutlich fanden alle Beteiligten den Film belanglos, so wie er war, als sie ihn "korrekt" angesehen haben.

    Da hatte mutmaßlich der Bruder gesagt: "Lass uns den doch mal rückwärts laufen!"

    Schon wurde er kultig...

    :zwinker2:

  • Ich habe ja den Verdacht, dass die Filmidee für Memento aus der Not heraus entstanden ist.

    Vermutlich fanden alle Beteiligten den Film belanglos, so wie er war, als sie ihn "korrekt" angesehen haben.

    Da hatte mutmaßlich der Bruder gesagt: "Lass uns den doch mal rückwärts laufen!"

    Ich denke, da unterschätzt Du Nolan gewaltig.

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