Welche Blu-ray war gestern bei Dir im Player?

  • James Bond 007: Keine Zeit zu sterben


    Ich hatte jetzt endlich auch mal das Vergnügen. War für mich ein solider Craig-Bond auf gutem Niveau.

    Bin gespannt wer der neue wird.

    Das Bild fand ich ehrlich gesagt stellenweise unterirdisch. Gerade die Szenen in M´s Büro waren vom Fokus und Schärfe ziemlich schlecht. Vermutlich so gewollt.

    Viel Filmkorn wie oft bei Bond


    Film: 9,0/10


    Bild: 7,0/10


    Ton (dt. Atmos): 8,0/10 (Der Ton ging in Ordnung / eine durchschnittliche Atmos-Spur / gute Effekte und paar schöne Explosionen)

  • ich wusste dass das gleich kommt... :big_smile:


  • Almost Famous

    Film: 7,5/10 - Als das Skript fertig war, hat Cameron Crowe (Drehbuch, Regie) es durch die Gegend geschickt um irgendwoher Feedback zu bekommen. Sein Werk fiel Steven Spielberg in die Hände, der die 172 Seiten am Wochenende las und Crowe gleich Montag anrief: "Verfilme jedes Wort!"



    Ein neues Jahr beginnt und ich streue wie gewohnt Filme in die Playlist, die öfter mal auf dem Radar aber noch nie auf der Leinwand aufgetaucht sind. So war es gestern Cameron Crowes Werk, semi-autobiographisch möchte ich es nennen. Crowe tourte Anfang der 70er als Journalist für Rolling Stone mit einer Band durch die Staaten und verarbeitet seine Erlebnisse zu einer liebevollen Hommage an den Rock'n'Roll der angehenden 70er Jahre, gemischt mit coming-of-age Elementen. Wen man nach den rund zweieinhalb Stunden Laufzeit auch nicht zu einem Rock'n'Roll Liebhaber wird, so muss man diese Musikrichtung und ihre Akteure doch wenigstens irgendwie ins Herz schließen und beim nächsten rockigen Stück im Radio leise lächeln.

    Die überboardenden Exzesse, die in späteren Biopics wie Bohemian Rhapsody oder Rocketman etwas wüster daherkommen, sind hier eher unschuldig-naiv inszeniert, ja es gibt Alkohol und Drogen, doch eher stehen die Musiker und ihre Facetten als Menschen im Mittelpunkt, das Zusammenleben in der Band, das Agieren auf Tour, mit Fans und nicht zu letzt mit sich selber.

    Der Zuschauer sieht und erlebt die Geschichte durch die Augen des demnächst Highschool-Absolventen William Miller (Patrick Fugit), der irgendwie da hineinrutscht, für das Rolling Stone ein Portrait schreiben soll und mit der Band auf Tour geht. Obwohl er kaum mal nicht zu sehen ist, ist er doch nur Vehikel um die Geschichte der Band um Russel Hammond (Billy Crudup) und ihren größten Fan, besser "Band Aid" Penny Lane (Kate Hudson) zu erzählen. William hat sich gleich in die süße Penny verguckt, muss aber zusehen, wie sie alles dafür tut, dem wilden Russel zu gefallen.

    So weit ein grober Überflug. Viele Charaktere im Film basieren auf echten Vorbildern, die Band ist anhand bekannter Musiker zusammengeschrieben, Willams überfürsorgliche Mutter (absolut großartig, in ihrem Element und hierfür Oscar-nominiert: Frances McDormand) fußt in Teilen auf Crowes Mutter. Sidestory: er tat alles dafür, dass sich seine wirkliche Mutter und McDormand am Set nicht über den Weg laufen, war einmal nicht anwesend und fand dann beide lebhaft erzählend beim gemeinsamen Mittagessen.

    In einer kleineren Nebenrolle sehen wir den wunderbaren Philip Seymour Hoffman, ebenso wie Jimmy Fallon (ja, den Latenight-Talker). Aber allen stiehlt Kate Hudson (ebenfalls Oscar-nominiert) mit ihrer Darbietung der Penny Lane gnadenlos die Show. Ich war vom Fleck weg auch ein bisschen verliebt ;)

    Wer den Film nicht kennt, entweder Rock'n'Roll mag oder aber mindestens diese Musik nicht fürchterlich findet, darf sich auf ein herzerwärmendes Stück über diese Musikrichtung /-epoche freuen. Musiker, Fans und das Drumherum werden liebevoll portraitiert und auch die Schattenseiten mit viel Fingerspitzengefühl inszeniert. Zweieinhalb Stunden, die wie im Fluge vergehen.


    Bild: 6,5/10 - 20 Jahre alter Film, frühe BluRay. Almost Famous wurde in 1,85:1 auf Kodak gedreht (hurra, i like!). Entsprechend leicht körnig präsentiert sich das Ergebnis, aber auch Kodak-like wunderschön farbenprächtig mit überwiegend guten Schwarzwerten und Kontrasten. Die Schärfe bleibt über die gesamte Laufzeit relativ hoch, passend zur Zeit und dem gewollten Look nie übermäßig scharf, aber stimmig von John Toll eingefangen. Im Ausland ist mittlerweile eine UHD erschienen, die deutlich besser aussieht und vor allem deutlich weniger Kompressionsartefakte aufweist, die es hier und da zu sehen gibt.

    Das Bild geht voll in Ordnung, ist halt kein technisches Wunder, aber das soll es auch gar nicht sein.


    Ton: 8/10 (englisch TrueHD) - der Film hat zwei wesentliche Elemente, Dialoge und Musik. In den Dialogszenen geht es relativ beschaulich zu, alles prima verständlich aber auch unspektakulär. In den Konzertszenen hingegen dreht der Ton bisweilen richtig auf und flutet mit einer tollen Räumlichkeit das Heimkino. So wähnt man sich mitten in der Arena, während Stillwater auf der Bühne abgehen. Den Sub gibt's nur wenig, in ein-zwei Szenen sind die Rears vertauscht aber sei's drum. Dialoge gut verständlich, Musik geht ab - schöne Tonspur.

    Übrigens, mit einem Musik-Budget von rund 3,5 Mio $, sehr reichlich mit Kohle ausgestattet um die Rechte an den etwa 50 Songs zu erwerben, die es über die gesamte Laufzeit zu hören gibt. Und einer der ganz wenigen Filme, die Musik von Led Zeppelin enthalten. Die Jungs erklärten sich nach einem Privatscreening zur Verwendung einiger Songs einverstanden.

  • Roter Drache


    Gestern habe ich die Hannibal-Lecter Filmreihe mit Anthony Hopkins mit Roter Drache beendet. Dieses war meine Erstsichtung. Absolute Topbesetzung, aber weder Philip Seymour Hoffmann, noch Harvey Keitel oder auch Edward Norton sind für mich in dem Film überaus herausgestochen. Ralph Fiennes und Emily Watson haben mir jedoch sehr gefallen. Ich fand ihn wieder sehr spannend, aber irgendwie doch jederzeit recht vorhersehbar. Das Schweigen der Lämmer bleibt für mich mit weitem Abstand der beste Teil der Reihe, vor allem aber wegen Jodie Foster.


    Film: 7/10

    Bild: 6/10

    Ton: ohne Wertung da keine Original Tonspur

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Roter Drache


    Gestern habe ich die Hannibal-Lecter Filmreihe mit Anthony Hopkins mit Roter Drache beendet....


    Moin,


    wenn mein Raum fertig ist werde ich auch bestimmte Reihen wieder nach langer Pause nacheinander gucken.


    Zu den Reihen die ich zu Beginn schauen möchte gehört die Hannibal Reihe auf jeden Fall dazu. Ebenso die Purpurnen Flüsse I-II.


    Grüße,

    Tom

  • Ich weiss nicht ob Du schonmal "Manhunter - Roter Drache" von 1986, auch bekannt als "Blutmond", gesehen hast... wenn nicht, kann ich den nur empfehlen. Das Schweigen der Lämmer ist in meinen Augen ein Hammer-Film, dem aber m.E. "Blutmond" nicht gerecht wird. Mir hat, wie gesagt, die erste Verfilmung von Michael Mann besser gefallen.


    EDIT: Sollte natürlich "Roter Drache" heissen :blush:

  • Ich weiss nicht ob Du schonmal "Manhunter - Roter Drache" von 1986, auch bekannt als "Blutmond", gesehen hast...

    Danke für den Tip. Die (gerade von mir überflogenen) Kritiken gehen da weit auseinander. Ich werde ihn mir aber auf jeden Fall bestellen und auf den film:server packen.

    Beinahe bestellt - was mich davon abhält ist die Tonspur, der Bluray Transfer enthält nur Mono :sad::choler:


    Deutsch DTS-HD MA 2.0 (Mono)

    Englisch DTS-HD MA 5.1

    Grüße,

    Tom

  • Ich weiss nicht ob Du schonmal "Manhunter - Roter Drache" von 1986, auch bekannt als "Blutmond", gesehen hast... wenn nicht, kann ich den nur empfehlen. Das Schweigen der Lämmer ist in meinen Augen ein Hammer-Film, dem aber m.E. "Blutmond" nicht gerecht wird. Mir hat, wie gesagt, die erste Verfilmung von Michael Mann besser gefallen.

    Kann ich nur unterschreiben👍🏼

  • Ja, das mit dem Ton ist leider so'ne Sache... der Film macht das aber wieder wett


  • Ja, das mit dem Ton ist leider so'ne Sache... der Film macht das aber wieder wett


    mag sein, aber ich sehe das nicht ein. Mono....


    Selbst Ben Hur aus dem 50er wurde in Bluray als DD 5.1 abgemischt :rofl:

  • Hugo Cabret

    Film: 9/10 - Als der Illusionist Georges Méliès in eine der ersten Vorstellungen der Brüder Lumière geriet, wusste er sofort dass der Cinématograph eine ganz große Erfindung ist. Scorseses Hugo Cabret, basierend auf dem Jugendroman von Brian Selznick, ist eine Hommage an Méliès, eine Liebeserklärung ans Kino.



    Der Waisenjunge Hugo Cabret (Asa Butterfield) lebt um 1930 in den "Wänden eines Pariser Bahnhofes" und führt inoffiziell das Amt seines zwischenzeitig verschwundenen Onkels fort - er sorgt dafür, dass alle Bahnhofsuhren laufen. Als Waisenjunge läuft er ständig Gefahr, ins Waisenheim geschickt zu werden. So achtet er tunlichst darauf, nicht vom Stationsvorseher (Sacha Baron Cohen) bei kleinen Diebstählen erwischt zu werden. In seiner freien Zeit versucht Hugo, einen Automaton - einen mechanischen Menschen - zu reparieren, der letzte Gegenstand der ihm von seinem verstorbenen Vater geblieben ist. Eines Tages erwischt ihn der Inhaber eines Spielwarenladens (Ben Kingsley) bei einem Diebstahlsversuch, und so nimmt die Geschichte ihren Lauf.

    Ich wusste nicht recht, was mich erwartet als ich gestern spontan meine zweistündige Reise nach Paris angetreten habe. Während sich die Geschichte nur langsam entfaltet, ziehen einen doch ab der ersten Sekunde das sehr liebevolle Set Design (dafür gab's einen Oscar), die Art und Weise wie die Kamera (Robert Richardson, dafür gab's auch einen Oscar) durch die Sets tanzt, die Darsteller (neben den Genannten u.a. auch Christopher Lee, Chloë Grace Moretz, Helen McCrory) und die vielen kleinen Begebenheiten im Bahnhof in ihren Bann. Einfach wunderschön ausgeleuchtet und mit Visual Effects (Oscar) garniert, die mal absolut famos integriert sind, mal so offensichtlich sind dass sie wiederum Hommagen bilden, etwa ans Matte Painting. Dazu gesellt sich ein sehr immersives Sound Design (Oscar), welches die Bilder in perfekter Harmonie ergänzt. Drumherum umschmeichelt ein leichtfüßiger, französisch angehauchter Score von Howard Shore (Oscar-nominiert) dass Ohr, der in die passende melancholische Stimmung zu versetzen weiß.

    Der Film entfaltet seine Magie auf mehreren Ebenen. Die Fotografie, Ausleuchtung und Art der Inszenierung - liebevolle Hommagen an die frühen Jahre des Films - dürften keinen Film-Liebhaber kalt lassen und entfalten die Wirkung ab der ersten Sekunde. Die unzähligen versteckten und offenen, kleinen und großen Referenzen sowie die eingewobenen Geschich(ch)en sorgen für einen beständigen Zufluss an leisem Lächeln und anerkennendem Schmunzeln. Die Geschichte selbst, schließlich, gibt sich behutsam preis, aber wenn dann im letzten Akt die Fäden zu einem Ganzen zusammengewoben sind, muss man einfach ein Tränchen im Auge haben. Hier passt alles zusammen und der klebrige Zuckerguss, den Hollywood mitunter serviert verwandelt sich in das Gefühl, als ihr auf dem Rummel in euren ersten kandierten Apfel gebissen habt.

    Rundherum ein wunderbares Märchen und wahrhaftige Liebeserklärung an die bewegten Bilder.


    Bild: 9/10 - Scorsese drehte den Film in nativem 3D (ich habe "nur" 2D geschaut) und schon in 2D ist die Sogwirkung durch eine beständig wunderbare Tiefenstaffelung der Szenen, kleinen Störern wie Schneeflocken und Staubteilchen in der Luft und häufige Kamerafahrten durch den Bahnhof einfach - magisch. Dies ist mal wieder einer der Filme, der in seinen Bildern schwelgt und mit der gleichen Hingabe und Sorgfalt eingefangen wurde, mit der offensichtlich alle Beteiligten zu Werke gegangen sind. Ein warmes, farbenprächtiges, ganz leicht körniges Bild, das mit einer durchgehend perfekten Schärfe zu begeistern weiß, Epoche und Thema des Films beinahe zum Trotz. Ein tolles Bild!


    Ton: 9/10 (englisch DTS HD Master) - ich habe es oben schon geschrieben, der Film ist nicht nur Augen- sondern auch Ohrenschmaus. Beinahe permanent wird mal von einer wohligen Wolke aus Klängen eingehüllt, das Ticken der Uhren wandert kreuz und quer durch den Raum, die hektischen Geräusche im Bahnhof fliegen am Zuschauer vorbei. In den großen Sequenzen öffnet sich auch der Ton zu einer passenden Untermalung der Geschehnisse auf der Leinand. Dazu der Score von Shore, der mitunter seufzerschön und fließend von orchestralem Filmsoundtrack zu französischer Caféhausmusik und wieder zurück wechselt, passend zu den Bildern auf der Leinwand. Ich überstrapaziere es arg, aber mir gehen die Adjektive aus - wunderbar, magisch, perfekt.

  • Trick17 echt spitzenmäßig geschrieben! Werde wohl deine Rezension zum Anlass nehmen und mir den Film zum 1. Mal ansehen. Schon fast peinlich, habe ihn tatsächlich noch nicht gesehen. Der Grund = Sascha Baron Cohen. Ich mag ihn einfach nicht und ihn dann in einem Film einer meiner Lieblingsfilmemacher zu sehen, wollte ich mir nie zumuten:beat_plaste

  • Schon fast peinlich, habe ihn tatsächlich noch nicht gesehen. Der Grund = Sascha Baron Cohen. Ich mag ihn einfach nicht und ihn dann in einem Film einer meiner Lieblingsfilmemacher zu sehen, wollte ich mir nie zumuten:beat_plaste

    :sbier:

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