Silence (Heimkino, OV, DTS HD)
Andrew Garfield, Adam Driver und Liam Neeson in einem Film von Martin Scorsese. Was kann da schon schief gehen? Silence spielt im 17. Jahrhundert und zeigt die Verfolgung der Katholiken in Japan. Garfield und Driver machen sich als Prediger von Portugal aus auf um ihren Kollegen, der von Neeson gespielt wird, ausfindig zu machen. Auf ihrer Suche lernen sie die japanischen Inquisitoren kennen, die nicht gerade zimperlich sowohl mit den Priestern als auch mit den einheimischen Katholiken umgehen.
Der Film bietet mit seinen echten Kulissen reichlich Schauwerte in Form von großartigen Panoramaaufnahmen. Optisch wird das feudale Japan wunderbar eingefangen. Dem stehen die authentischen Kostüme und die spätmittelalterliche "Dreckigkeit" in nichts nach.
Meinem Geschmack nach teilt der Film zu sehr in Gut und Böse ein, wo doch die armen Katholiken zur selben Zeit rund um den Globus grob marodierend versuchten ihren Glauben den jeweiligen Einwohnern einzutrichtern. Ebenso schlug man sich mit den Protestanten zeitgleich im Rahmen des dreißigjährigen Krieges gegenseitig die Köpfe ein und ging dabei mit dem Volk nicht weniger Grausam um als die im Film gezeigten Inquisitoren. Schade ist, dass die politische Dimension außen vor gelassen wurde. So waren es doch die Protestanten, die die japanischen Herrscher darauf hinwiesen, dass es kein gutes Ende nimmt, wenn die Katholiken sich erst mal im Land breit gemacht haben.
Insgesamt ein sehenswerter Kostümfilm, je nach Lesart entweder über Glaubensstärke oder Bigotterie, bei dem vor allem die Darsteller und Kulissen zu überzeugen wissen.
7/10