Sie nannten ihn Jeeg Robot
Film: 5/10 - ein italienisches Addendum zum Superheldenfilm. Enzo ist mal wieder auf der Flucht vor der Polizei, rettet sich in höchster Not in den Tiber um sich zu verstecken -- und gerät mit einer geheimnisvollen Substanz in Berührung, die ihm Superkräfte verleiht.
Im Gegensatz zu Marvel / DC sehr dreckig/düster/roh. Das war ziemlich erfrischend, wie auch Großteile des A-Plots rund um Enzo und seine unfreiwillige Ziehtochter Alessia. Garniert mit einigen Einfällen, die man so sicher nicht in Hollywood bringen würde erfrischend anders, wenn auch zwischendurch etwas langatmig inszeniert. Der B-Plot um den psychopathischen Gangster Zingaro, der endlich von der Welt respektiert werden möchte, wirkt dagegen etwas fahrig inszeniert und aufgesetzt. Zwar kreuzen sich beide Plots hin und wieder um im Finale zusammenzulaufen, das wirkte auf mich aber nicht so richtig harmonisch gelöst. Bei einer Laufzeit von knapp zwei Stunden war mir das Tempo denn zu Beginn auch etwas zäh, um dann im Finale tierisch zuzulegen. Meine Frau fand ihn übrigens besser als ich ;)
Bild: 7/10 - die ersten fünf Minuten werden von einer wahnsinnig anstrengenden Verfolgungsjagd zu Fuß inkl. Wackelkamera und nahezu ausschließlich close-ups dominiert. Man möchte ein paar Meter zurückrutschen. Ist dann aber zum Glück durch und wird im späteren Verlauf nur spärlich eingesetzt. Insgesamt ganz ansehnliches Bild, inklusive harmonischem Digitalrauschen und blau/grau Grading für die Tristesse. Die CGI sind ziemlich gut integriert; da Enzo um seine Kräfte zu Beginn nicht weiß zudem sehr plötzlich integriert. Auch das im Gegensatz zu Marvel/DC sehr erfrischend und ohne den zugehörigen überbordenden Overkill.
Ton: 6/10 (deutsch DT HD Master) - okay verständlich, okayer Soundtrack. Dynamik ganz okay, LFE ganz okay. Leider sehr frontlastig und damit unterm Strich etwas blass.
Superhelden: ja - aber Marvel&DC: nein => schaut ruhig mal rein!