Multi Sub Optimizer - MSO

  • Hallo HKV,


    der Multi-Sub Optimizer (MSO) ist eine windowsbasierte Freeware, mit der die Optimierung der DSP Ansteuerung berechnet werden kann. Es werden Frequenz- und Phasengang (Messungen) von einzelnen Subwoofern und Vollbereichslautsprechern (Satelliten) an verschiedenen Abhörpositionen importiert und daraus optimale DSP Filter Kombinationen berechnet. Wer den Earl Geddes Ansatz zur Multisub Optimierung kennt, der MSO ist das Werkzeug zur Berechnung von Pegel, Verzögerung und EQ Filtern. Aber auch ein DBA und dessen Ankoppelung an die Satelliten kann damit parametriert werden.


    Voraussetzung:
    [ul]
    [li]Englisch[/li]
    [li]einzeln per DSP ansteuerbare Subwoofer[/li]
    [li]etwas Erfahrung mit raumakustischen Messungen und die nötige Hard-und Software dafür[/li]
    [/ul]


    Für mich nach REW da nützlichste Stück Software bei der Einstellung otimaler Klangparameter. Die Idee ist so naheliegend dass sie schon längst hätte umgesetzt werden sollen. Dem Autor ist das auch wirklich gut gelungen. Ich finde das Programm sehr bedienerfreundlich. Mit Hilfe der Dokumentation kommt man flott voran und, zumindest mir, macht es großen Spaß. Das hier ist schon der dritte Ansatz das Konzept in D zu verbreiten und es ist mir ein Rätsel warum es sich nicht schon wie REW durchgesetzt hat.


    Beste Grüße
    rumpeli

  • Multi-Sub Optimizer: Eine Softwarelösung zur Optimierung mehrerer Subwoofer


    Einführung


    Dieser Text enthält Teile der übersetzten Dokumentation des Autors andyc56 (Nick im avsforum) http://www.avsforum.com/forum/members/8472508-andyc56.html und kommentierte Messungen, welche ich in meinem Keller in den letzten Wochen vornahm. Eine etwas detailliertere Schilderung dieser Messungen folgt.



    Multi-Sub Optimizer (MSO) ist ein kostenloses Windows-basiertes Software-Programm zur Optimierung der Basswiedergabe von Audio- und AV-Systemen mit mehreren Subwoofern. Es optimiert die Ebenheit der kombinierten Frequenzgänge von Hauptlautsprechern und mehreren Subwoofern an mehreren Hörpositionen gleichzeitig. Obwohl es möglich ist, die identische Entzerrung (EQ) auf alle Subwoofer gleich anzuwenden, hängt baut das Konzept nicht auf diesen globalen EQ-Ansatz, wie z.B. kommerzielle " Raumkorrektur " -Systeme. Solche Systeme können die Sitz-zu-Sitz-Variation der Basswiedergabe nicht reduzieren. Stattdessen führt MSO die Optimierung von EQ-, Verstärkungs- und Verzögerungsparametern individuell für jeden Subwoofer durch. Diese individuelle EQ-Optimierung für jeden Sub bewirkt, dass die Veränderung der Basswiedergabe von Sitz zu Sitz reduziert wird und die Basswiedergabe an jeder Hörposition abgeflacht wird.


    Die Inspiration entstammt der Methode von Earl Geddes, dessen Video über mehrere Subwoofer und der damit verbundenen PowerPoint-Präsentation die Erstellung . Diese Software stellt quasi die Automatisierung des Prozesses zur Ermittlung der optimalen Filtersätze dar.


    MSO kann verwendet werden, zur:


    • Optimierung der Subwoofer-Integration mit Hauptlautsprechern durch Verzögerung, Verstärkung und EQ-Einstellungen
    • Verringerung der Sitz-zu-Sitz-Frequenzgang-Variation der kombinierten Sub-Ausgänge durch optimierte EQ von jedem Sub einzeln
    • Erzielung einer optimalen Subwoofer-Zeitausrichtung über individuelle Sub-Delay-Einstellungen
    • Verbesserung des Frequenzganges an allen Hörpositionen
    • Erstellen, Spezifizieren und Erreichen der gewünschten Zielfrequenz-Ansprechkurve (Target/House Curve), um die Basswiedergabe nach Geschmack zu gestalten
    • Plotten von Daten in einer Vielzahl von Möglichkeiten
    • Berechnen von Filterinformationen für die manuelle Eingabe oder als Textdateien mit Biquad-Koeffizienten für den Import in die miniDSP EQ-Hardware


    Multi-Sub Optimizer Hauptfenster


    Als Teaser ein Screenshot des Multi-Sub Optimizer Hauptfensters mit einem meiner ersten Projekte. Zwei Subwoofer und FL+FR gleichzeitig, Trennung im AVR bei 80 Hz. DIe untere Kurvenschar zeigt die Frequenzgänge an mehreren Positionen um die Haupthörposition (MLP) herum, wenn alle Lautsprecher das unveränderte Rohsignla bekommen. Nach Anwendung der von MSO berechneten Filter entsprechen die Frequenzgänge an diesen Positionen der oberen Kurvenschar ((inkl. meiner Zielkurve).



    Abb 1 2 Subs + Mains vor und nach der Optimierung



    Abb 2 zeigt die vom Multi-Sub Optimizer errechnete EQ-Filter der beiden Subwoofer.


    Ein Beispielsatz von Frequenzgängen an 5 Hörpositionen in gut 1 m Umkreis, vor und nach der Optimierung ist in Abb 1 dargestellt. Jede Spur entspricht einer Hörposition. Der Frequenzgang an jeder Hörposition wird durch die Kombination der gemessenen Ergebnisse von 2 Subs plus Hauptlautsprechern an dieser Position berechnet, wobei die Phase berücksichtigt wird (komplexe Summation). Die unteren Spuren sind vor der Optimierung und die oberen sind nachher. Ein Display-Offset trennt die Gruppen für Klarheit. Im Falle der Ergebnisse nach der Optimierung wird der Frequenzgang an jeder Position durch Anwenden eines Satzes von Filtern auf jede einzelne Untermessung vor ihrer komplexen Summierung berechnet. Die Parameterwerte dieser Filter (Abb 2) werden von MSO berechnet, um die Leistung an jeder Hörposition zu optimieren. Die in das Programm importierten Messdaten stammen aus meinem Keller. EQs, Pegelanpassung und Verzögerungen wurden nur auf die Subs, deshalb gibt nicht viel Wirkung über etwa 120 Hz. (In diesem Beispiel haben die Mains noch einen Hochpass bei 80 Hz, mehr dazu später)


    • System Hardware Voraussetzungen

    Es wird davon ausgegangen, dass ein Mehrkanal-DSP-Gerät oder eine gleichwertige Software mit IIR-Filtern, wie z. B. einem Behringer DCX2496 oder einem MiniDSP-Gerät oder ähnlichem, in deinem System vorhanden ist. Alle Subwoofer müssen von einem Mono-Signal angesteuert werden, das aus der Summe der Signale an die Hauptlautsprecher abgeleitet wird, wie es bei herkömmlichen Bassmanagement von AV-Empfängern und Preamp-Prozessoren in Heimkino-Anwendungen der Fall ist. Wenn Ihr System zwei Subs verwendet, kann die Verbesserung der Verwendung von MSO begrenzt sein. Es gibt beste Ergebnisse mit drei oder mehr Subs.


    Viele der MSO- Filtertypen sind mit denen der beliebten und preiswerten Behringer iNuke Verstärker kompatibel.


    • System Software Voraussetzungen

    MSO läuft nur unter Windows. MSO erfordert Windows XP Service Pack 3 oder eine höhere Version von Windows.


    Wichtig: Messsystemanforderungen


    Das Messsystem muss in der Lage sein, eine Loopback-Timing-Referenz oder die äquivalente akustische Timing-Referenz zu verwenden, um zeitsynchronisierte Messungen zu erzielen. Das bedeutet, dass USB-Mikrofone nur mit dem Room EQ Wizard Version 5.15 oder höher in Verbindung mit der akustischen Timing-Referenzfunktion verwendet werden können. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt Messungen .


    Download links


    • Programm: Die Software ist kostenlos und kann hier heruntergeladen werden . Entpacken mso.zip gibt dir install_mso.exe , die du laufst , um das Programm zu installieren .
    • Tutorial Dateien, Beispiele und Hilfe: Ein Tutorial ist in MSO's .CHM Hilfedatei enthalten. Eine eigenständige Version dieser .CHM-Datei steht zum Download zur Verfügung.

    Wo soll man anfangen


    Online Diskussion und Anwendungshinweise


    Die Hauptdiskussion über MSO ist auf dem AVS Forum . Dies ist die aktivste Diskussion, wo Updates und andere Nachrichten gepostet werden.


    MSO wurde geschrieben und wird von Andy C (andyc56 bei AVS Forum) gepflegt .


    Es gibt auch einige MSO Diskussion über reddit .


    MiniDSP hat jetzt einen Anwendungshinweis namens " Optimierung mehrerer Subwoofer mit dem DDRC-88BM und Multi-Sub Optimizer ".


    Lizenz


    Multi-Sub Optimizer ist Freeware (Software gratis) nur für den nicht kommerziellen Gebrauch. Kommerzielle Nutzung ist eine Verletzung der Lizenzvereinbarung.


    Diese Arbeit unterliegt der Creative Commons Attribution-NonCommercial-NoDerivatives 4.0 International Lizenz. Um eine Kopie dieser Lizenz anzuzeigen , besuchen Sie http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/ .





    Um den Multi-Sub Optimizer (MSO) zu verwenden, führe folgende Schritte aus:


    • Entscheide: sollen die Subs und ihre Integration mit den Mains optimiert werden oder einfach nur die Subwoofer (LFE-Wiedergabe).
    • Bestimme, wie du AVR- und DSP-Geräte konfigurierst, bevor Messungen vorgenommen werden (z.B. Entfernung und Pegel im AVR). [ Details: reference section ] [ Details: Referenzbereich ]
    • Messe Frequenz- und Phasengang der einzelnen Subwoofer und (optional) Hauptlautsprecher an mehreren Hörpositionen mit separater Messsoftware. [ Details: reference section ] [ Details: Referenzbereich ]
    • Exportiere für jede Messung eine Textdatei aus der Messsoftware im FRD-Format (txt geht auch
    • Importiere die Textdateien in MSO.
    • Definiere Filterkanäle für die Subwoofer und Hauptlautsprecher.[ Instructions: tutorial ] [ Details: reference section ] [ Anleitung: Tutorial ] [ Details: Referenzteil ]
    • Füge Filter, Verzögerungen und Gains zu diesen Kanälen hinzu
    • Überprüfen und Ändern der Verstärkung, Verzögerung und Filterparameterwerte manuell zu jeder Zeit möglich.
    • Verknüpfe die Messungen mit den vorher definierten Filterkanälen
    • Messungen in Messgruppen (für die einzelnen Hörpositionen) zuordnen.
    • Erstelle Graphen der Messgruppen (Hörpositionen).
    • Optimierungsoptionen angeben (z.B. Frequenzbereich, Wichtung einzelner Hörpostionen, Zielkurve …)
    • Automatische Optimierung durchführen
    • Auflisten aller Filterparameter in einem Filterbericht.
    • berechnete Filterparameter in DSP-Geräte und AVR eingeben.
    • Kontrollmessung des Ergebnisses

    Im nächsten Post werden diese Punkte anhand meiner ersten eigenen Erfahrungen beschrieben. Wer mag kann sich die Bilder schon mal hier anschauen.


    Bis dann
    rumpeli

  • Hier also nun die Schilderung meines ersten Optimierungsprojektes, okay, eine Lernkurve mit 2-3 Fehlversuchen hatte ich auch schon. Wenn etwas unklar verschwurbuliert rüberkommt bitte nicht böse sein, einfach nachfragen. Oder besser gleich die Originaldoku lesen, mit der eigentlich jer DAU zurechtkommen müsste, sogar ich.


    Schritte 1-3 von 16:


    1. sollen die Subs und ihre Integration mit den Mains optimiert werden oder einfach nur die Subwoofer (LFE-Wiedergabe)?


    Beim Anlegen einer neuen Konfiguration (config) wählt man zwischen subs+mains oder sub only. Kurz: für die ersten Erfahrungen ist sub only simpler, nachhaltig sinnvoller scheint mir jedoch eine gute Lösung aus Sub und Main Integration.
    AndyC56 kommt vom reinen Stereo und hatte zuerst eine harte Zeit, den Wunsch nach einer Sub only Unterkonfigurationen überhaupt zu verstehen. Insbesondere wenn nach der MSO Optimierung noch Raumkorrekturen wie z.B. Dirac live eingesetzt werden sollen macht dies aber doch Sinn. Aus meiner Sicht ist das Hauptargument dafür jedoch: In einer Mehrkanalwelt muss der reine LFE-Kanal-Sound ebenso optimiert werden wie der niederfrequente Inhalt von hochpassgefilterten Hauptkanäle. Da Main und LFE-Kanäle unterschiedlich vom AVR geroutet werden muss ein Kompromiss akzeptiert werden. Wenn die Raummoden, die unterhalb von 80 Hz von den Hauptlautsprechern angeregt werden, so dominant sind wie in meinem Fall, können sie von den Subwoofern entsprechend kompensiert werden. Jedoch würde ein LFE-Signal, das ausschließlich durch die Subwoofer gespielt wird, nun signifikante Dips bei diesen Frequenzen haben.
    Im Laufe des ersten Jahres der Entwicklung wurden die Optimierungsstrategien des Programmes also erweitert. Es wird nun meines Erachtens nach jede Problemstellung abgedeckt, der man als Betreibers einer Anlage mit Subwoofer(n) begegnen kann.
    Wie beim herkömmlichen manuellen Einmessen muss man auch hier entscheiden, an welchen der Hauptlautsprecher der Übergang der Subwoofer optimal angeglichen werden soll. Dies ist ein Kompromiss der Qualität zwischen den Hauptkanälen und dem LFE. Für meine hier gezeigte Messung wurden FL und FR gleichzeitig angeregt und eine Übergabefrequenz von 80 Hz eingestellt.


    2. Bestimme, wie du AVR- und DSP-Geräte konfigurierst, bevor Messungen vorgenommen werden

    Bei mir waren die Lautsprecher vorher schon von Audyssey MultEQ XT32 eingemessen. Für Messungen zur Verarbeitung in MSO muss Audyssey natürlich daktiviert sein. Notiert euch jedoch die Signal Pegel und Verzögerungen (Entfernung wird später noch wichtig!). Ich habe zwei getrennt ansteuerbare Subwooferkanäle. Beide sind am Sub 1 Ausgang des AVR angeschlossen, der andere bleibt erstmal leer, SubEQ HT brauchen wir nicht, das können wir besser machen ;-)
    Im Subwoofer DSP der Inuke ist auch alles auf neutral gestellt.
    In diesem Beispiel wird die Sub und Main Integration bei vorgewählter Trennfrequenz beschrieben, bei mir 80 Hz. Für dieses Szenario stellst du die Frequenzweiche des AVR auf den gewünschten Wert ein und führst dann die Messungen mit dem aktivierten AVR-Bassmanagement durch. Beim Hinzufügen von Filtern zu Subwoofer-Kanälen in MSO werden keine Tiefpass- oder Hochpassfilter hinzugefügt, da deren Effekt bereits in den Messdaten vorhanden ist.


    3. Messe Frequenz- und Phasengang der einzelnen Subwoofer und (optional) Hauptlautsprecher an mehreren Hörpositionen mit separater Messsoftware

    MSO importiert raumakustische Messungen, welche mit einer externen Software erzeugt wurden. Das geht mit REW und einer Reihe anderer Programme, wie die zu bedienen sind wisst ihr schon, hoffentlich ;-)
    Wichtig für MSO ist, dass die importierten Messungen eine korrekte Zeit Referenz haben, also Referenzsignal per Loop-Back oder akustisches Referenzsignal aus einem Lautsprecher. Die Messung braucht nur bis 300 Hz laufen und sollte keine Datenkomprimierung enthalten (bei REW kein 96 PPO log spacing und kein Smoothing). Zum Glück (und wie so oft bei MSO) ist das recht deutlich in der Hilfe erklärt.
    Hier wird nun vorausgesetzt, dass ihr euch mit der Ausführung raumakustischer Messungen hinreichend gut auskennt. Dennoch erlaube ich mir ein paar gut gemeinte Bemerkungen aus eigener Erfahrung.


    Kenne deine Signale, sonst: Shit in -> Shit out!
    Ein System zur Messung der Raumantwort ist kompliziert und voller übler Fallen. Bin ich der einzige, der so oft sitzt und sich fragt, warum das Messdiagramm nicht mit meinen Erwartungen übereinstimmt? Die meiste Zeit habe ich später Fehler gefunden, falsche Kalibrierungsdateien in REW, Audyssey noch im AVR aktiviert, schlechte Dynamik durch schlechte Mikrofonverstärkung Einstellungen, jemand fummelte einen Poti an der Endstufe, Fenster stand auf Kipp und und ...
    Es kann wirklich nicht schaden im Rahmen des Aufbaus der Messkette immer auch Loopback-Messungen der AVR Preouts zu machen. Schon mal die Filterqualität des Bassmanagements des AVR gemessen? Als Test für korrekte Zeitreferenz kann die Summierung von Messungen auch in REW geprüft werden. Speichert regelmäßig einen Satz von Referenzstandardmessungen der Anlage in eurem Raum und notiert die zugehörigen Einstellungen (Signallevel, Bassmanagement usw.). Jedes mal vor einer neuen Messsession reproduziert ihr dann diese Referenz früherer Monate.
    (Um unnötig laute Messungen zu vermeiden und doch die Auflösung aufrechtzuerhalten gibt es ein paar Tricks, die aber auch die Fehlerwahrscheinlichkeit erhöhen. Meine Subwoofer haben eine hohe Induktivität und einen steilen Pegelabfall zu hohen Frequenzen. Kommt denn noch der AVR Tiefpass hinzu, so heißt das a) sehr sehr laute Messungen oder b) kein nutzbarer Signalpegel> 100Hz. Ich fand es daher hilfreich, anders als unter Punkt 2 beschrieben ein Messung der Subwoofer mit linearem Signalpegel von 10 bis 300 Hz zu machen und den AVR-Tiefpass in MSO zu simulieren. Natürlich muss man sich sicher sein, wie man ein solches Messignal mit richtigem Pegel erzeugt und wie die AVR-Bassmanagement-Filtercharakteristiken sind.
    Auch ich habe den Ausgangssignalpegel individuell eingestellt, so dass der Mikrofon-Headroom immer 3-5 db war, ohne die Mikrofonvorverstärkerverstärkung nachzustellen. Innerhalb des REW-Control Panels habe ich dann jede Messung so verschoben, dass alle Messungen den gleichen -40 db Ausgangssignalpegel hatten. )


    MSO summiert Messungen einzelner Lautsprecherkanäle und errechnet so das Signal, welches gemessen würde wenn alle Kanäle gleichzeitig spielten. Diese Kanäle werden einer Konfiguration zugeordnet als Main Channels und Sub Channels. Als „einzelner Lautsprecherkanal“ gilt hier ein einzeln regelbarer Kanal, an dem auch mehrere Lautsprecher hängen können. Möchtest du also 4 Subwoofer an einem minidsp und den Center optimieren, so müßtest du pro Messposition 5 Messungen durchführen.


    Bei mir hängen jeweils zwei Subwooferchassis in Reihe an einem Verstärkerkanal. Im Sinne von MSO ist das jeweils nur ein Sub Channel, von denen ich aber 2 Stück habe! Außerdem möchte ich FL und FR gemeinsam messen, für MSO auch nur ein Main Channel. Man kann im Programm auch mehrere Mainchannels anlegen, der Pegel der Subchannels wird dann automatisch erhöht. Hab ich aber nicht gemacht. Somit brauche ich pro Messposition 3 Messungen. Wie oben erwähnt, im AVR stehen FL und FR auf Small bei 80 Hz getrennt:

    • 1. FL+FR: Signal auf HDMI1+2, Subwoofer 1 und 2 gemuted
    • 2. Sub1: Signal auf HDMI1+2, FL, FR und Subwoofer 2 gemuted
    • 3. Sub2: Signal auf HDMI1+2, FL, FR und Subwoofer 1 gemuted

    Mehr braucht MSO nicht. Es ist aber trotzdem ratsam eine Messung 4. mit allen 3 Kanälen gleichzeitig zu machen. Einmal zur Kontrolle, ob durch Summierung ind REW von (1+2)+3 auch tatsächlich exakt 4 errechnet wir. Und zum Zweiten zur Vorher/Nachherkontrolle des gesamten Optimierungsprojektes.


    Das Programm benötigt außerdem Messungen mit Varianzen aus verschiedenen Messpositionen, sonst ergibt der Optimierungsalgorithmus kein gut verwertbares Ergebnis. Am günstigsten läuft er, wenn bei n zu optimierenden Filterkanälen n+1 Messpositionen gewählt werden. Bei meinen 2 Subs und einem fl+fr Hauptkanal wären das 4 Positionen, ich hab‘s trotzdem mit 5 probiert. Dies sind meine Messpositionen:




    Hier seht ihr auch warum eine Multi Sub Konstellation gewählt wurde. Mein Zimmer hat eine sehr unregelmäßige Form und knapp 40 cm Betonwände verursachen fast 100% Klangreflexion im Bass -> Raummoden Horror! DBA/SBA geht aus Platz und Symmetriegründen nicht.


    Zur Auflockerung einige Bilder von meinem Heimkino . Es gibt 4 mal 18"geschlossene Box Subwoofer auf einem Behringer NU6000DSP, also 2 separate DSP gesteuerte Subwoofer Kanäle. Sub1 sind die beiden Boxen in der Front und ein Stapel von zwei Boxen in der hinteren Ecke. (Das Tutorial entsand schon vor geraumer Zeit. Heute habe ich 5 unabhängig ansteuerbare Subwoofer im Raum, ohne MSO wären die nicht sinnvoll einzustellen gewesen.)




    Hinter dem Bildschirm befinden sich 3 Mackie HR824 Aktivlautsprecher. (Der linke Subwoofer wurde in die linke Ecke verschoben, seit dieses Bild aufgenommen wurde)



    Die Messungen wurden mit REW, asio4all Treiber, HDMI5 als akustische Timing Referenz (Surround links), einem kalibrierten ECM8000 Mikrofon auf einer Tascam US144 Schnittstelle gemacht. Die 5 Positionen werden oben gezeigt, ein Trommel-Beckenständer macht einen tollen Job, um das Mikrofon in einer reproduzierbaren Position zu halten.


    Im Folgenden Diagramm seht ihr meine Messungen 1 – 4 an Postion 1. Die SPL-Kurven sind blau FL vorne links und FR vorne rechts mit 80Hz highpass in einem Denon AVR-4100 (abgespeichert), rot und magenta die beiden Subwoofer mit 80Hz Tiefpass (Mains stummgeschaltet), schwarz alle Lautsprecher mit AVR Bassmanagement.



    Dazu gibt es zu bemerken: die Mackies haben eine Passivmembran und einen Frequenzgang von -3 db @ 37 Hz. Sehr schlecht in meinem Keller, denn bei 48- und 59-Hz-werden sehr starke Moden angeregt. Gut hingegen, die Boxen haben einen 4. Ordnung Butterworth HPF bei 80 Hz eingebaut. Der ist bei den Messungen zwar nicht aktiviert, man kann ihn aber in MSO simulieren und so den Pegel am Hörplatz unterhalb der Trennfrequenz sinnvoll absenken.
    Auch gibt es einen großen Buckel zwischen 120 und 250 Hz, wenn beide FL und FR ein Monosignal wiedergeben. Hier hilft MSO nicht wirklich, zumindest nicht bei meinen Luftverschiebern.
    Wahrscheinlich das Schlimmste ist die Auslöschung in der Nähe der 80 Hz Trennfrequenz. Diese tritt nur auf, wenn beide FL und FR ein Monosignal wiedergeben. Einzeln nicht. Ich dachte mir dhaer auch, dass FL+FR den worst case darstellt und zur Anpassung der Subwoofertrennung gewählt werden sollte. Bin mir da aber noch nicht ganz sicher.


    Schritte 4 bis 10


    4. Exportiere für jede Messung eine Textdatei aus der Messsoftware im FRD-Format (txt geht auch


    MSO importiert laut Doku Dateien im FRD Format. Bei mir klappte allerdings auch der Import von aus REW exportierten txt Dateien einwandfrei.


    Nachdemin REW alle Messungen vorgenommen wurden, am besten noch systematisch eindeutig benennen und in den Bemerkungen hinreichend kommentieren (z.B. „FL im AVR bei 3,90 m, Pgel +2,5 db, HPF 80 Hz“).


    Der Export aus REW erfolgt unter file/export/export all measurements as text. Bei mir waren die default Einstellungen schon okay, range 10 bis 300 Hz. In diesem Screenshot des (Windows Explorers sind noch ein paar mehr Messungen, die in dieser Anleitung nicht beschrieben und benötigt werden)




    5. Importiere die Textdateien in MSO.


    Öffne MSO, im linken Fenster die Karte „atad view“ (erstes Wort rückwärts ;-), Rechtklick auf Mains um die Messungen der Hauptlautsprecher zu importieren. Default Dateityp ist frd, wenn ihr aber txt oder alle Dateien auswählt seht ihr auch eure Messungen. Die Subwoofermessungen werden genauso in den Sub Ordner importiert. Durch Rechtsklick auf eine Messung wird der Dateiinhalt angezeigt. Das sieht dann so aus




    In MSO eine Configuration anlegen


    6 Definiere Filterkanäle für die Subwoofer und Hauptlautsprecher


    Ab jetzt taucht ihr in das Programm ein und es fängt gleich an richtig Spaß zu machen. Falls nicht => aufhören und heulen


    Wechsle zur „config view“. Config1 wird den Standard Datensatzenthalten. Ich habe mir angewöhnt diese nur als Vorlage für Optimierungen in Kopien diese config zu nehmen. Entsprechend würde ich sie auch benennen (F2 Taste funktioniert fast überall) in „roh fl+fr“.


    Wollt ihr nur die Subwoofer in einer sub only configuration optimieren, dann Rechtsklick auf „Configurations“ gelben Order und neue „sub only“ config erstellen. Mach ich hier aber nicht.


    Durch Rechtsklick auf die Filter Channel werden neue Mains und Sub Channel erzeugt, ich benenne sie auch gleich entsprechend.


    9 Verknüpfe die Messungen mit den vorher definierten Filterkanälen


    Den Filterkanälen werden nun Messungen zugeordnet. Also z.B. alle Positionsmessungen eines bestimmten Subwoofers zu dessen Kanal. Einige Messungen habe ich nur importiert um sie in Grafik als Referenz anzeigen zu lassen, z.B. fl+fr+allesubs oder target curve. Diese Messungen werden keinem Kanal zugeordnet.


    10 Messungen in Messgruppen (für die einzelnen Hörpositionen) zuordnen.


    Dann erstellst du Measurement Groups für jede Messposition, die optimiert werden soll. Hier werden alle Messungen dieser Position zugeordnet, ich benenne die Measurement Group deshalb entsprechend um. Es können durchaus auch Messgruppen erstellt werden, deren Frequenzgang nicht optimiert wird. Hierfür Rechtsklick und „Disallow optimization“. Der Zwischenstand sieht so aus:




    7 Füge Filter, Verzögerungen und Gains zu diesen Kanälen hinzu


    Im Zuge der Optimierung verändert MSO die Parameter von Filtern, welche den einzelnen Filterkanälen vorher von dir zugeordnet wurden. Nach jedem neuen Parametersatz wird die Abweichung der Frequenzgänge von der Zielkurve berechnet. In Optimierungsslang heißt das Kostenfunktion. Im Rahmen der Optimierung wird das Minimum dieser Kostenfunktion gesucht.


    MSO setzt selbst keine Filter sondern optimiert ausschließlich die vom User gesetzten Filter. Diese wiederum orientieren sich an den technischen Möglichkeiten der verwendeten Hardware. Deshalb prüfen wir jetzt die Default Einstellungen der verschiedenen Filtertypen unter Tools/Application Options/Filters.



    Für mein Inuke DSP verändere ich z.B. Parametric EQ Max Gain von 0 auf 6 oder LF Shelf Low Frequency Corner Limits von 10 auf 20.

  • Unter Delay sind auch negative Werte möglich. Eine Negative Verzögerung der Sub Cannels wird nicht im Subwoofer DSP realisiert, sondern durch Erhöhen der Verzögerung der Mains im AVR! In der Praxis wird dazu die Entfernung des Subwoofers im AVR erhöht. Ist das Konzept verständlich?


    In Tools/Application Options/Hardware können deshalb auch Angaben zum verwendeten AVR gemacht werden. Biquad information sind für minidas Nutzer, die die Filter damit als Datei importieren können. Alle anderen müssen händisch Tippen.



    Füge nun dem Sub Channel Sub1 durch Rechtsklick seine Filter zu.


    Die Inuke erlaubt Gain, Delay und bis zu 8 EQ oder Shelving Filter. Hoch- und Tiefpass brauchen wir nicht. Ich entscheide mich für 4 parametrische EQs, und aus den „advanced filters“ 2 mal LF Shelf Second Order (für den völlig überflüssigen Boost im Infraschall) und einen HF Shelf Second Order (um den starken Hochfrequenz Rolloff der KT 18 Luftverschieber zu kompensieren)


    An dieser Stelle muss der Nutzer zum ersten von zwei mal seinen Grips einbringen. Dieser liegt in der geschickten Auswahl von Filtern und deren Optimierungsgrenzen. Gleich auch noch mal bei der Auswahl der Optimierungsziele.


    8 Überprüfen und Ändern der Verstärkung, Verzögerung und Filterparameterwerte manuell zu jeder Zeit möglich


    Im rechten Fensterbereich „Properties“ können die individuellen Filterparameter nachjustiert werden. Mit Optimization auf False könnn diese Filter auch festgesetzt und von der Optimierung ausgenommen werden. Sonst wird der Optimierer alle Werte im Feld Value innerhalb der vorgegebenen Grenzen ändern.


    Wenn alle Sub1 Filter schön sitzten, Rechtsklick auf „Filters“ Copy all Filters on this Channel“ und in Sub 2 Einfügen. Das geht praktischer Weise auch mit strg+ c/v.


    Euer Hauptfenster sieht nun so aus:




    Zeit die Datei zu speichern ;-)



    Schritte 11 bis 13


    11 Erstelle Graphen der Messgruppen (Hörpositionen)

    Das ist bei MSO wirklich schön gelöst. 2 Typen von Diagrammen hab ich standardmäßig immer aktiv


    a) Frequenzgang (Sound Pressure Level) der aktuellen Optimierung im Vergleich zur Zielkurve und Ausgangs-/Referenzszenario


    Graph/New Graph/ataD/Measurementgroups ->alle anklicken. Wenn Ihr später diese config kopiert, wird der Graph mitkopiert und ihr könnt die “rohfl+fr“ als Referenz erhalten, mehr dazu nur wenig weiter unten. Die Zielkurve habe ich als eigene Messung importiert, hierzu mehr im nächten Absatz Optimierungsoptionen. Außerdem habe ich noch Messungen von der bislang gelungensten manuellen Subwoofereinstellung importiert (posx 20151011.txt) (sieht etwas kacke aus, weil hier nur Subwoofer an CEN optimiert wurde, die Messung aber Sub an FL+FR zeigt)



    Unter Format tickt ihr „show legend“ stellt die x Achse auf 10 – 300 Hz und y-Achse nach Belieben.
    Im linken Abteil könnt ihr wieder die einzelnen Spuren umbenennen bzw. sehen wie sie sich zusammensetzen
    Rechtsklick in den Graph/Trace Properties. Zur besseren Übersichtlichkeit oder die die Referenz Kurvenschar immer mit -20db Versatz an und Zeichen pos1 etwas dicker als die anderen. „plot live ataD when optimizing“ sollte aktiviert sein, damit der Film gleich auch schön spannend wird.



    Rechtklick in den Graph „Show ataD Cursor“ kann auch nicht schaden.


    b) filter channels der aktuellen Optimierung


    falls der Optimierer in eine blöde Ecke läuft, also z.B. einen Kanal viel viel weniger belastet als den anderen, dann kann es Sinn machen den Optimierungslauf abzubrechen und noch mal die Filter zu tunen. Damit ihr auf dem Bild seht, dass tatsächlich 3 Kurvenabgebildet sind habe ich mal 2 parametrische EQs manuell gesetzt.




    12. Optimierungsoptionen angeben (z.B. Frequenzbereich, Wichtung einzelner Hörpostionen, Zielkurve …)


    Hier liegt das echte KnowHow dieses Programmes. Teilweise wurde berücksichtigt das Konzept auch die Vermeidung von Konflikten mit kommerzieller Software (z.B. Audyssey), welche aber eben nicht die Vereinheitlichung des Frequenzganges an mehreren Hörpositionen zu Ziel haben. Eure Aufgabe in den nächsten Tagen ist es den für euch besten Satz von Optionen durch Ausprobieren zu finden. Zum Glück war bei mir schon das schwächste Ergebnis verblüffend gut.


    Configurations/Oprimization Parameters/Optimization Options
    Method


    Es gibt 2 Methoden. as flat as possible gleicht jede measurement group der Zielkurve an, best match of mlp… gleicht eine zu definierende measurement group, die Master Listening Position. der Zielkurve und die übrigen an die MLP. Interessante Lösungsansätze, auf die ich hier aber nicht weiter eingehe. Wählt euch einen aus, ich nehme MLP.


    Den Reference Level lasst ihr am besten zuerst mal auf Automatik. Da die Messungen in MSO nur bis 300 Hz reichen, der Referenzlevel für eine vernünftige House oder Zielkurve aber nur zwischen 400 und 2000 Hz neutral ist, werdet ihr bei folgenden Optimierungsläufen hier den Festwert anheand von Messungen mit volle Bandbreite 10-20000 Hz ermitteln




    Criteria


    Bitte, mit dem Subwoofer könnt ihr über 150 Hz nicht wirklich den Frequenzgang beeinflussen. Es macht auch keinen Sinn einen 10 Zoll 150 Watt Bandpass Subwoofer bis auf 10 Hz linear zu optimieren. Frequency range to optimize also sinnvoll einschränken, ich nehme 15 bis 120 Hz (obwohl allse unter 24 Hz eh nicht mehr hörbar ist).
    Der Referenz level Bereich sollte oberhalb der zu optimierenden Grenzfrequenz liegen.
    In den ersten Minuten der Rechnung ist der Optimierer recht schnell erfolgreich. Aber auch nach 30 min gibt es noch Verbesserungen. Je komplexer das Szenario desto mehr Zeit braucht ihr, es dauert aber in jedem Fall. Zwischendurch abbrechen und die Parameter nachjustieren kann man jeder Zeit.




    Goup Weighs bitte selbst erarbeiten oder erst mal alle auf 1 lassen.


    Traget Curve




    Sehr wichtig, wenn nicht nur die Kurven schön sondern auch der Sound geil sein soll. Durch den AVSforum Thread zu MSO wurde ich auf diesen Artikel aufmerksam: The Measurement and Calibration of Sound Reproducing Systems, FLOYD E. TOOLE, AES und verstand endlich den Sinn von Ziel-, House-, oder Target Kurve – alles Synonyme. Wer nicht lesen kann oder will sollte sich zumindest mal Abbildung 14 ansehen.


    Kopiert euch den Target Vorschlag ins Verzeichnis. Die Kurve kann dierekt so im die Optimization Options importiert wer. Oder ich öffnet sie mit MSO und passt sie euch mit Hilfer der zur Verfügung stehenden Filter an.


    Ich habe in Anlehnung an Toole diese Kurve als txt Datei abgespeichert und so ähnlich laufen meine Subwoofer schon seit Jahren (siehe die 2015er Referenzmessungen)



    Eine solche Textdatei mit zwei Spalten kann in REW als Messung importiert werden. Beim Export erzeugt REW eine Datei mit drei Spalten, welche MSO auch als Messung erkennt und importieren kann.

  • 13. Automatische Optimierung durchführen


    Vor dem ersten Optimierungslauf kopiert ihr die Konfiguration dur Rechtsklick auf die config rohfl+fr, colne configuration. Ich nenne meinen Klon „mlp 15“. Es war schon eine superpraktische Idee vom Autor die assoziiertern Graphen gleich mitzuklonen. Auch die ausgewählen Messgruppen werden automatisch aktualisiert.




    Jetzt noch ein Mal speichern bitte.


    Endlich endlich, klickt bitte auf das kleine schwarze Dreieck „optimize…“, wählt die zu optimierende config aus (nicht roh!) und los geht’s.


    nun bewegt sich munter die obere Kurvenschar hinundher und im unteren Fenster wird euch die mittlere gewichtete Abweichung angezeigt. schaut euch ruhig dabei auch mal den Filter Graph an.



    Nun folgt das Auflisten aller Filterparameter in einem Filterbericht. Aus diesem werden die berechneten Filterparameter in DSP-Geräte und AVR eingeben.

    Während das Tutorial entstand gab es bei mir eine Subwooferaufrüstung. Bis hier hin sind in meinem Beispiel nur 2 SUb Kanäle abgebildet. Ab hier insgesamt nun 4 unabhängigte Subwooferkanäle, welche an möglichst vielen Stellen im Raum einen linearen Frequenzgang haben sollten. Es folgt die Schilderung der vorgenannten Schritte im Schnelldurchgang.


    Zur Ankopplung an die Mains wurden die beiden vorderen links/rechts Boxen simultan gemessen. Es wurden also jeweils 5 Rohmessungen mit neutralen DSP-Einstellungen an 6 Positionen im Raum gemacht. Dies sind die Messpositionen:



    Die Positionen heißen 1, 2, 3, 4, 5 und 6. Die DSP Kanäle A, B, C, D und flfr (frontleftfrontright).
    Die Grafik ist ein Screenshot aus MSO, die den Frequenzgang an den 6 Messpositionen zeigt. Dabei spielen alle Schallquellen gemeinsam ohne jede DSP. Die fett schwarze Linie ist die Master Listening Position 1 mlp, zentral auf dem Sofa auf Ohrhöhe.



    Hier sieht man schon was viele Subwoofer bewirken, nämlich keine krassen lokalen Auslöschungen oder Überhöhungen zu haben. Mit 2-3 parametrischen EQ Filtern bekommt man die MLP schon einigermaßen glatt. Allerding beträgt die Varianz zwischen den Sitzen dann immer noch ca. 15 db.


    Das Ziel der Optimierung soll ein Frequenzgang auf die Zielkurve (grün) sein, wobei die drei Positionen am Sofa mit 1 und die zwei davor und eine darüber mit 0,7 gewichtet werden sollen.
    Zur Optimierung werden pro Subkanal je ein paramertischer EQ filter, Verzögerung und Pegelanpassung sowie globale 3 EQs angelegt, die gleich auf alle Kanäle angewendet werden.


    Nach Ablauf der Optimierungberechnung werden diese Filter vorgeschlagen Beispiel, wie auch euer Filter REport aussehen könnte):


    Grafisch sehen die so aus, im linken Fenster ist die Struktur der Filter zu erkennen:



    Wenn diese Filter korrekt angewendet werden sollte laut MSO Simulation der Frequenzgang so aussehen:

  • Das ist je nach Hardware nich so einfach wie man vielleicht glaubt. Wenn man es aber geschafft hat wird man hiermit belohnt. Echte Messnung mit REW an den oben genannten 6 Positionen:



    Natürlich kann man mit 4 EQs sehr leicht einen glatteren Frequenzgang an einer Messposition entzerren. Wer aber schon mal auf den Nachbarplätzen gemessen hat kann das hier denke schon ganz gut einschätzen.
    Das geht dann auch schön laut (okay, heute ist Sonntag)



    und mit wenig Verzerrung



    Ein glatter Frequenzgang führt auch zu einem vernünftigen Abklinverhalten





    Also, für unsymmetrische Räume oder wenn ein DBA aus anderen Gründen nicht geht ist das hier auch eine ganz passable Lösung für einen gleichmäßigen Bass in kleinen Räumen.


    Beste Grüße
    rumpeli

  • Ich wecke das hier mal auf... hoffe, dass das ok ist.


    Nachdem das gute Wetter jetzt wohl erstmal vorbei ist, wollte ich mich nochmal der Einmessung meiner jetzt 4 Subwoofer widmen.

    Das erste Ergebnis war zumindest in der ersten Reihe mMn ganz ordentlich, leider in der zweiten überhaupt nicht, massive Moden!!!

    Drum wollte ich mit dem MSO Tool einen Versuch starten.


    So ganz verstehe ich das alles ehrlich gesagt noch nicht, aber das kommt hoffentlich beim Benutzen.


    Ich scheitere allerdings schon ganz am Anfang, weil mir einfach nicht klar ist, wie ich meine Subs (und ggfls Mains?) mit einer Zeitreferenz messen kann?


    Mein Setup sieht so aus:

    Pioneer SC LX89

    Front L C R an den Pre-Outs (Aktive Genelec)

    Alle übrigen Surrounds (4) und DeckenLS (4) als passive LS an den Receiver Endstufen.

    An Pioneer Sub1-out hängt der miniDSP 2x4

    An dessen 4 Ausgängen hängen die 4 SVS (vorne 2x SB16Ultra, hinten 2xSB13Ultra)


    Gemessen habe ich bisher immer mit HDMI an der Front des Pioneers zum Laptop und dann mit REW

    aber eben ohne Zeitref.

    Das Microphon (Behringer) ist an einer TASCAM ext. Soundkarte angeschlossen.


    Gibt es eine Anleitung für Deppen mit meinem Szenario, damit ich das auch verstehe? ;)


    Oder mache ich mit mir der schon älteren Mic/Soundkarten-Kombination das Leben einfach nur unnötig schwer? (Ginge das mit UMIC-1 zB einfacher?)

    Tschau

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  • Naja, um diesen Optimizer zu benutzen brauche ich Messungen der einzelnen Subs aber mit einer Timereference drin, damit der die richtig ordnen kann.

    Tschau

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  • Und woran scheitert das jetzt? Du machst einfach eine akustische Messung des LFE (Kanal 4 über HDMI) mit einem Sub und die anderen machst du so lang aus. Dann wählst du bei Timing "use acoustic timing reference aus" und nimmst als referenzspeaker z.B. einen main oder center (Kanal 1,2 oder 3), Hauptsache immer den gleichen.



    Dann kannst du nach den Messungen auf Overlays und Impulse gehen und siehst die unterschiedlichen Laufzeiten zu einander anhand des Impulses und kannst die unten in ms ablesen.


    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • d.h. ich sehe dann in einer Messung erst zeitlich vorne einen Impuls von einem FrontLS und danach den Teil, den der LFE ausgegeben hat?


    dann müsste ich jetzt nur noch den ASIO Treiber dazu bringen, ausgerechnet auf Kanal 4 einzeln was auszugeben. auf allen anderen einzelnen Kanälen geht das, nur auf dem nicht...bleibt einfach stumm... ist das einbekanntes Problem?


    Davon ab, wenn ich in der REW Config den Asio Auswähle, kommt doch auch nur aus diesem einen Kanal was raus. wie kann da der FrontLS was ausgeben?

    Tschau

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  • In dem du wie gesagt den anderen als timing reference wählst. Aus dem anderen kommt auch nur ein kurzer Impuls. Du siehst dann auch weiterhin nur einen Impuls. Den aber mit zeitlich korrekte Bezug zur Referenz.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • OK, die Config habe ich zumindest gefunden, und verm. auch richtig gemacht in REW


    bleibt das Problem, dass mein Receiver sich weigert, auch nur den kleinsten Muks aus dem Subwoofer auszugeben, wenns vom PC kommt.


    Setup:

    Laptop (Lenovo T510) mit Displayport-Ausgang

    Displayport-->HDMI adapter

    Receiver Pioneer SC LX89 front


    Der Receiver zeigt an es käme ein 7.1 Signal (hab auch 5.1 versucht, kein Unterschied)

    Der Laptop erkennt ein 7.1 Gerät.


    Der "Test" aus der Windows Systemsteuerung zeigt auch die 7.1 Speaker an, es kommt aus den 7 LS auch der Testton, nur der Sub bleibt stumm :(

    Hab auch mal mein Firmenlaptop (HP Elitebook 840 G4) angeschlossen , das gleiche Verhalten. 7.1 wird erkannt, Sub bleibt stumm...

    Tschau

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