Audyssey abgeschaltet

  • Hallo zusammen,


    am Wochenende habe ich intensiv experimentiert und bin zu dem Ergebnis gekommen, Audyssey abzuschalten. Gründe:


    - Die Einmessung der Entfernung war okay, musste aber stets 10-15cm korrigieren
    - Das Einpegeln der Lautsprecher war ne Katastrophe - Center und Surround 3db zu leise, FL 4db zu laut
    - Hauptgrund: Zum ersten mal ist mir aufgefallen, das bei Audyssey einfach Details und Auflösung verloren geht. Der Frequenzgang sieht zwar besser aus, aber im direkten Vergleich (alos Audyssey an/aus) sind die Mitten zu dünn und die Höhen zu schrill. Auch sprache und stimmen hat Audysses bei mir total hochtonlastig dargestellt. Ich habe verschiedene Messugen probiert, One-Spot, kleines Feld, großes Feld. Die Kurven sahen immer anders, im Vergleich klang es aber immer gleich schlecht.


    Darum: kein Audyssey mehr. Jetzt habe ich zwar etwas Probleme im Bass, aber die Löse ich auf andere Weise (Folienresonatoren, Eckabsorber, Antimode,...). Ich habe auch Versucht, Audyssey nur auf 16-150hz laufen zu lassen, klingt trotzdem gleich schlecht.


    Habt ihr da ähnliche Erfahrung? Oder bin ich auf dem Holz-Weg?


    Beste Grüße
    Thorben

  • Hast du Audyssey "nur" über den AVR einmessen lassen, oder mit der App?


    Über die App habe ich mittlerweile ~50 Messungen gemacht, immer wieder die Zielkurve angepasst und jetzt ein Ergebnis erreicht, was mit Audyssey wesentlich besser ist, als ohne. Plug'n'play war das aber bei weitem nicht.

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  • Diese elektronischen Klangverbesserer haben bisher immer Qualität gekostet. :woohoo:
    Selbst bei meinem Denon AVP A1- HDA ist es immer aus. :opi:
    Lieber nen parametrischen Equilizer seperat für die Subs einschleifen, als dieses Audysee oder Odysse Zeugs :respect:

  • Hallo zusammen,
    Ich habe auch Versucht, Audyssey nur auf 16-150hz laufen zu lassen, klingt trotzdem gleich schlecht.


    Moe: das deutet darauf hin, dass er die App nutzt. Allerdings würde Audyssey dann aber auch nicht mehr eingreifen.



    Hallo zusammen,
    - Die Einmessung der Entfernung war okay, musste aber stets 10-15cm korrigieren
    - Das Einpegeln der Lautsprecher war ne Katastrophe - Center und Surround 3db zu leise, FL 4db zu laut


    zu 1.: Sollte man eigentlich nicht die Finger von den eingemessen (sofern das Setup zum Einmessen passt) Werten für die Distanz lassen? Es gibt ja prinzipiell Gründe, wieso sich die gemessenen Laufzeiten unterscheiden. Zumindest bei mir passt das immer sehr genau (bis auf die Subwoofer natürlich).


    zu 2.: wie hast du das gemessen? Auch kann man eigentlich die Finger weg lassen, sofern Audyssey seine Sache richtig macht.


    Hast du vielleicht ein anderes Problem, welches das Ergebnis so schlecht werden lässt?


    Zu Audyssey Ja oder Nein: Glaubensfrage! ;) Ich hab Audyssey (per App eingemessen) und bei meinem Setup ist es untenrum (bis 500Hz) auf jeden Fall recht hilfreich.

  • Habe es mit der App gemacht. habe bestimmt auch 25 Messungen gemacht, Zielkurven justiert etc... konnte nix finden, was mir gefällt. Ich glaube es liegt einfach am Processing, da gehen einfach Informationen verloren...


    Nutzen und einmessen tute ich glaube ich richtig, das mache ich bestimmt seit 10 Jahren mit Audyssey. Ist ja nun auch keine Kunst.


    Dass er, wenn man den EQ-Bereich reduziert, den Rest der Kurve unverändert lässt, kann ich nicht bestätigen. Bei mir ist die Kurve immer different und man hört auch einfach extrem einen Unterschied.

  • RICHTIG erkannt. Das die Kiste rechnen muss kostet schon Performance. Bei meiner AVP sind sogar krumme Werte hinterm Komma bei der Entfernung schon hörbar gewesen. Stell die Pegel ein und die Entfernungen und den Rest machste über den Raum und Bass über nen seperaten parametrischen Equilizer, wenns sein muss.

  • An dem Punkt sind wohl weitere Diskussionen zwecklos. Das sind die immer gleichen digital / analog, passiv / aktiv Standpunkte ... ist ja jetzt nicht so, als wenn ein parametrischer analoger oder digitaler EQ die Phasenlage nicht beeinflusst. Man kann Audyssey eben nur bedingt beeinflussen. Einen Para-EQ aber ebenso. Dass Details einfach "verschluckt" werden, kann ich nicht nachvollziehen / bestätigen.

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  • Ich denke, dass dies zumeist auch von den individuellen Gegebenheiten abhängig ist und nicht von irgend einer Ideologie.
    Jeder muss hierbei nach seiner Erfahrung handeln und wenn er einen besseren Klang ohne Audyssee hat, dann glaube ich Ihm es aus eigener Erfahrung.
    Respektiere jedoch auch Deine Erfahrung Moe, dass dem so nicht ist.
    Hab soviel schon erlebt, dass alles möglich ist. Kein Raum ist wie der andere. Bei einem passt die Einmessung wie Arsch auf Eimer und bei dem Nächsten ists wieder Grütze. Bei mir hat es sich an der Klarheit bzw. Durchhörbarkeit der Darbietung bzw. minimal an Auflösungsverlust geäußert.


    Auch die Entscheidung den DAC des Players oder den DAC der Vorstufe zu nutzen kann einen Einfluß auf den Klang haben.
    Diese "Spielerei" macht unser Hobby ja so diffizil und interessant für mich. :woohoo:

  • Ja, bestimmt ist das bei jedem anders, habe da auch nie drauf geachtet, weil ich immer Audyssey an hatte. Ein Kumpel hatte es aus, wir haben Gladiator geschaut (DTS:X) und zum Beispiel bei dem ersten Kampf in der Arena hatte ich das Gefühl, das es viel lebendiger klang und man so viele Details hören konnte (Sandkörner, Atemzüge, etc.). Kann ja viele Gründe haben, aber so schlecht ist meine Anlage auch nicht, also musste ich das zu Hause testen, Und siehe da: ohne Audyssey waren diese Details plötzlich hörbar, obwohl die Frequenzkurve schlechter war.


    Ich will auch keine Glaubensfrage stellen, sondern Erfahrungsberichte abgleichen. Ich glaube Fakt ist aber schon, das Audyssey Dinge macht, die man nicht immer nachvollziehen kann (oft sind die Antworten im SPL in relation zu dem was man in der Zielkurve macht ja schon seltsam), dass es den Frequenzgang massiv korrigiert und dafür natürlich auch irgendwie arbeiten muss.


    Ist letztlich vielleicht auch eine Sache des Geschmacks. Ich fand den Unterschied auf jeden Fall eklatant und bin froh, das für mich persönlich geprüft zu haben.


    Zitat

    zu 1.: Sollte man eigentlich nicht die Finger von den eingemessen (sofern das Setup zum Einmessen passt) Werten für die Distanz lassen? Es gibt ja prinzipiell Gründe, wieso sich die gemessenen Laufzeiten unterscheiden. Zumindest bei mir passt das immer sehr genau (bis auf die Subwoofer natürlich).


    zu 2.: wie hast du das gemessen? Auch kann man eigentlich die Finger weg lassen, sofern Audyssey seine Sache richtig macht.


    Hast du vielleicht ein anderes Problem, welches das Ergebnis so schlecht werden lässt?


    Zu 1 und 2: Wenn es falsch ist, ist es aus meiner Sicht falsch. Klar, wenn ich die Referenzkurve nutze, spiele ich die Original Daten von der App wieder drauf. Die Vergleiche basieren auch auf Audyssey on/off mit original Aydessey- Werten. Nachdem ich Audyssey abgeschaltet habe, habe ich es korrigiert. Aber den Center 2dB leider einzustellen (mit SPL-Meter gemessen, nicht der angezeigte Wert) kann für mich nicht richtig sein, egal wie.


    Vielleicht habe ich ein anderes Problem, kann sein. Vielleicht sind die Ventos nicht gut genug, vielleicht weil ich im Rückwertigen Raum noch keine Akustikmaßnahmen gemacht habe. Vielleicht in der Zuspiel-Kette... keine Ahnung. Fakt ist: bei den aktuellen Einstellungen hört es sich für mich so am besten an.

  • Ich denke, dass dies zumeist auch von den individuellen Gegebenheiten abhängig ist und nicht von irgend einer Ideologie.


    völlig richtig :sbier: wie ist die raumakustik und die LS, sind diese auf einen guten niveau, teile ich die ansicht das audyssy mehr falsch als richtig macht! aber in meinen nicht behandelten WZ benutze ich auch audyssey, mit einen positiven ergebniss :respect: kommt aber nicht an das vom kino ran, da sind welten dazwischen :rofl:


  • Ich habe Audyssey auch ausgeschaltet, Thorben, weil ich ganz ähnliche Erfahrungen gemacht habe wie du.
    Den Subwoofer habe ich hingegen via Anti-Mode Cinema an den Raum angepasst.


  • völlig richtig :sbier: wie ist die raumakustik und die LS, sind diese auf einen guten niveau, teile ich die ansicht das audyssy mehr falsch als richtig macht! aber in meinen nicht behandelten WZ benutze ich auch audyssey, mit einen positiven ergebniss :respect: kommt aber nicht an das vom kino ran, da sind welten dazwischen :rofl:


    Das ist vielleicht der springende Punkt: Im Wohnzimmer fand ich es auch super, keine Frage. Ich habe meinen Heimkinoraum erst seit 6 Monaten, habe schon Menge im Bereich Elektronik und Akustik gemacht und vielleicht kommt jetzt einfach der Punkt, wo Audyssey an seine Grenzen stößt bzw. ein gutes Gesamtkonzept Audyssey übertrumpft.

  • Das möchte ich nicht ausschließen. Wenn soweit alles optimiert ist, dass keine groben Schnitzer mehr drin sind, erübrigt sich ja auch der Sinn von Audyssey. Ich möchte ja ebenfalls A nicht als Wudnermittel darstellen, das zeigt auch wieviele Optimierungen und Messungen bei mir notwendig waren.


    Wenn meine Mains aktiviert sind am den Hypex Fusion Amps, wird sich A dort auch erübrigt haben und nur noch auf den Surrounds und Tops eingesetzt. Ich denke nur weiterhin, dass nichts an Details verschluckt wird. Eher werden Bereiche durch die massiven Eingriffe "maskiert". Das ist es ja aber wieder was es mit viel Mühe zu korrigieren gilt. Das ist mit Audyssey eben mind. genauso aufwendig wie einen DSP einzustellen oder den Raum zu optimieren.

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  • Das ist auch mein Fazit. Auch wenn der gemessene Feequenzgang glatter ist, sieht man schön, das dass nicht alleine entscheidend ist. Raumakustik ect. sind da doch deutlich wichtiger. Das ist eine neue Erkenntnis für mich persönlich.

  • Moin, Audissey ist bei mir auch abgeschaltet. Trotzdem habe ich einige Werte übernommen oder und leicht verändert. (kommt unter Hörgewohnheit)
    Ich finde auch dass die Hersteller die Geräte vollpumpen um alle Funktionen nachweisen zu können, aber eine leistungsfähige CPU erhöht den Preis . Dann bleibt sie weg.

  • Ich habe jetzt im Urlaub nochmal mit Audyssey gearbeitet. Der gemessene Frequenzgang war ja nicht optimal. ich habe also diverse Messverfahren getestet und am Ende lieferte mit eine 3-PunktMessung mit einem versetzen des Mikros um 5cm nach links und rechts die besten Ergebnisse. Der Frequenzgang war nun wirklich gut und ich dachte Wow, das wird gut.


    Ich habe dann diverse Filme getestet, aber der Eindruck war im direkten Vergleich der gleiche wie vorher. Stimmen wirkten dünn, es scheint auch, als wenn etwas Nachhall hinzufügt wird... einzig der Bass profitiert erheblich! 2 Freunde haben im Blindtest bei jedem Vergleich Audyssey ebenfalls schlechter bewertet.


    Ich habe dann mal Musik gestestet. Gleiches Ergebnis. Mit Audyssey passt die Anbindung des Bass nicht sauber und die Ortung wird deutlich verschwommener.


    Im übrigen erzeugt Audyssey ein enormes Delay, was jede BILD-Ton Synchronität zerstört. Das muss man anpassen. Bei mir waren es ca. 150ms (!).


    Lange Rede kurzer Sinn: Audyssey bleibt aus und ich besorge mir evtl ein AntiMode wenn ich den Bass nicht anders in den Griff bekomme. Ich glaube Audyssey ist einfach nicht Leistungsstark genug, um für 11 Kanäle so viele Filter verlustfrei zu berechnen. Alles wirkt Diffuser, Präzision geht verloren. Nix neues also...

  • Du kannst mit audyssey in der App auch begrenzt nur im Göttin eingreifen und den Rest unbehandelt lassen. Z.b. bis 400hz.


    Bezüglich delay ändert sich bei mir garnichts. Weder messtechnisch noch subjektiv.

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  • Ich habe den EQ auf 200hz gestellt, weil ich die gleiche Idee hatte. Leider treten die beschriebenen Effekte dennoch auf. Ich glaube das auch, wenn man den EQ begrenzt, alle Frequenzen durch den Prozess gehen. In der Kurve sieht man keine Anpassungen bei Messen, aber Audyssey verändert trotzdem was. Zumindest bei meinem Denon 6300.


  • Der Frequenzgang sieht zwar besser aus, aber ...


    Wenn das Optimum ein möglichst glatter Frequenzgang am Hörplatz wäre dann würden die verschiedenen Einmess-Systeme mehr oder minder zum gleichen Ergebnis führen.
    Das ist nach den berichteten Erfahrungen mit Aud., Dirac, Acourate und Optimizer (es gibt noch weitere) offensichtlich nicht der Fall.
    So einfach scheint es also nicht zu sein.


    In verschiedenen Diskussionen hat sich für mich folgendes Bild herauskristallisiert.


    1) Der Freifeldfrequenzgang der Lautsprecher sollte ungefähr linear bzw. entsprechend einer gewünschten Zielkurve verlaufen.
    Hier sollten also signifikante Abweichungen korrigiert werden.


    2) Die zusätzliche Beeinflussung durch den Raum ist in ihrer Auswirkung komplexer.
    Hier sollte nicht einfach möglichst "glattgebügelt" werden, manche Abweichungen sollten korrigiert werden, manche nicht.


    Bei der Raumkorrektur 2) trennt sich die Spreu vom Weizen zwischen den verschiedenen Einmess-Systemen, d.h. wie gut differenziert das System zwischen sollte vs sollte nicht korrigiert werden.
    Aud. scheint das nicht so gut zu können.

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