ZitatJa, bitte Auf die Überraschung bin ich schon gespannt!
Ich bin ja dem Jochen noch ein Hörbericht mit einer Überraschung schuldig.
ACHTUNG!
Ab hier geht es mit Geschwurbel los. Vorsicht den das lesen der Klangbeschreibung kann zu Kopfweh und heftigem Ohrenbluten führen.
Die von mir geschilderten Höreindrücke sind rein subjektiv und können von anderen Hörern auch anders empfunden worden sein.
Auf der Nach Hause Fahrt von unserem HKV Sommerfest 2019 durften wir noch einen Abstecher bei Dieter von der Firma Achenbach machen.
Der Dieter hatte uns freundlicher Weise die Möglichkeit gegeben einige seiner selbst entwickelten Lautsprecher zu hören und das obwohl seine Regierung am gleichen Tag Geburtstag hatte. Hierfür nochmal meinem herzlichen Dank dafür!
Am Vortag hatten wir ja bereits Dieters technischen Ausführungen von hochwirktungradstarken Lautsprechern gelauscht.
Begonnen haben wir mit einem seiner Zugpferde. Die Trinity war schon aufgebaut und der Micha war schon einge Zeit vor uns da.
>>> Die Trinity, hat den bekannten Hochtöner TPL 150H der Firm BEYMA verbaut und PHL als Mittel und Tieftöner
Der Raum vom Dieter ist eher zu Musik hören ausgelegt. Teile der Wände sind mit Diffusoren andere Teile mit relativ flachen Absorbern ausgebildet.
In den Raumecken stehen relativ kleine Kantenabsorber, denen ich unter 100 Hz keine große Wirkung mehr zumuten würde.
Insgesamt haben wir 4 Lieder zusammen angehört und dabei den Referenzplatz immer wieder durchgewechselt.
Als erstes das Lied "No Sanctuary" von Chris Jones. Wer das Plattenlabel von Stockfisch kennt, der weiß, dass die Aufnahmen tendenziell etwas Fett aufgenommen sind. So war es dann auch unschwer zu hören, das der 15" PHL Tieftöner mit der BR die tiefste Raummode bei 30 Hz ordentlich angeregt hat. Den dadurch nicht ganz präzisen Tieftonbereich ordne ich nicht dem PHL Chassis sondern eher der langen NHZ vom Raum zu.
Vielleicht können wir den Dieter ja noch zu Folienschwinger auf der Raum Rückseite überreden. Die kleinen Kantenabsorber wechseln wir bei dieser Gelegenheit dann in welche mit 48 cm Kantenlänge. : q Ansonsten hat sich der Raum als sehr lebendig herausgestellt.
Die Instrumente haben sich auf der Bühne in tiefe und breite schön gestaffelt präsentiert. Die Stimme von Chris Jones kam punktgenau aus der Mitte. Jedes noch so feine Detail hat der BEYMA AMT dabei herausgeschält. Die lineare Abstimmung, entspricht von der Charakteristik dabei eher einem Studiomonitor.
Das letzte Lied, was wir auf der Trinity gehört haben war eines mit einer Frauenstimme. Das kannte ich aber bisher noch nicht. Ist es audiophil?
Welche Dynamikrange hat das Lied? Es macht am Anfang richtig an, nervt aber nach einer bestimmten Zeit etwas. Ist das die Kompression von dem Lied?
Der Micha hatte sich den Song gewünscht. Vielleicht kann er noch was dazu Schreiben? Gerne würde ich es mal auf meiner Anlage anhören um ein besseres Gefühl dafür zu bekommen. Wenn es sich um eine audiophile Aufnahme handelt, dann ist es zumindest sehr Anspruchsvoll für die Lautsprecher.
Mit diesem Lied starten wir dann auch gleich, als Dieter auf die >>> Tricolon gewechselt hat. Die Tricolon ist bestückt mit einem 38 cm PHL Bass und dem 2-Wege Horn Limmer 042. Das Horn ist bestückt mit einem 6,5“ PHL-Mitteltöner; als Hochtöner dient ein 1“ Treiber von Eighteensound mit Neodymmagnet und Titanmembran. Das Top wurde dafür einfach auf den 15" PHL der Trinity gestellt.
.... und jetzt kommt der Teil mit der Überraschung. ;) Meine Erwartungshaltung war jetzt nicht sonderlich groß und ich dachte die Teile können nur laut aber keine Musik wiedergeben. Dem war aber nicht so. Als die Frauenstimme erklingt ist mich gleich eine Gänsehaut über den Arm gelaufen. Dabei war ich aber nicht auf dem Referenzplatz gesessen. Für mich klang das Stück mit der Tricolon insgesamt stimmiger und harmonischer als bei der Trinity.
Erst bei längerem Zuhören denke ich bei mir. Ist die Tricolon nur ein Blender der bei längerem zuhören zu aufdringlich wird? Nach dem ich die Aufnahme nicht kenne, kann ich mir diesbezüglich kein abschließendes Urteil bilden. Es könnte gut sein, dass es meinem Hörgeschmack noch mehr entgegen kommt wenn der HT um 1 dB abgesenkt wird und im Grundtonbereich 2 - 3 dB dazukommen. Eine lineare Abstimmung entspricht ist zugegeben nicht unbedingt meinem Hörempfinden. Damit würde der Lautsprecher ein bisschen weg von einem Arbeitsgerät in Richtung HIFI Lautsprecher getrimmt.
Wir hören ein Schlagzeugsolo, ich glaube es war von Charly Antolini. Leider nicht in der von mir präferierten Originallautstärke.
Auch hier hätten ein paar dB mehr im Grundtonbereich nicht geschadet. Mir fehlt etwas der trockene Punch von der Snare.
Wenn hier die Bass Drumm in Verbindung mit dem BR Rohr die Raummode nicht so anregen würde, dann könnte man mit den Lautsprechern ordentlich Gas geben und richtig Spaß bekommen. Dieter hat gesagt er hätte da bei 30 Hz schon 8 dB rausgenommen. Ich bemerke aber, dass die Anlage nur auf Standgas läuft.
Wir hören The Yuri Honing Trio mit Walking On The Moon. Was soll ich sagen? Die Scheibe läuft einfach perfekt auf der Trinity. Wenn ich die Lautsprecher verkaufen wollte, dann wäre dies ein Song, mit dem ich den Lautsprecher vorführen würde. Das Lied ist auch auf meinem Top 100 Stick, von daher kenne ich es sehr gut. Am Anfang des Liedes ist ein hauchen und schlucken im Mikro zu hören, dass man auch hier deutlich hören konnte. Das Schlagzeug ist extrem dynamisch, trocken und knackig zu hören. Hier macht kein Tiefbass mit langer NHZ die Wiedergabe zunichte.
Das direkt anspringen, dynamische Klangbild von den Hörnern kommt dieser Aufnahme sehr entgegen. Verfärbungen durch das Horn kann ich nicht wahrnehmen. Die Seiten der Bassgitarre kann man gut beim ausschwingen hören. Alle Instrumente klingen sehr realistisch und räumlich. Ein Lied bei dem man später gerne auch wieder leiser macht, wenn das Saxophon anfängt zu nerven. Hier war das nicht der Fall, das klinkt völlig unangestrengt. Die restlichen Instrumente präsentieren sich sehr räumlich und realistisch. Sehr geil!
Bei "No Sanctuary here" war auch die Männerstimme sehr prägnant und gut durchzeichnet. Auch das kann die Tricolon gut. Gefällt mir!
Am Schluß hatten wir dann noch einen Stück mit Gitarrenriff gehört und Dieter hat mal ordentlich Gas gegeben.
(Dieter hatte das heraus gesucht. Das Lied kannte ich vorher auch noch nicht.)
Die Tricolon war aber noch lange nicht am Ende und es hatte schön spürbar in den Ohren gedrückt. Die Metallica muß sich darauf auch geil anhören, denke ich bei mir. Die Tricolon kann also auch laut. Wer hätte das wohl gedacht?
Die Tricolon hat eine analoge Weiche, ist für die freie Aufstellung konzipiert, spielt Fullrange und hat mit dem 15" Treiber von PHL ein relativ großes Gehäuse.
Mein Fazit.
Wer auf der Suche, nach einem sehr pegelfesten, dynamischen Lautsprecher ist der sollte sich die Tricolon unbedingt mal anhören.
IMHO wäre er gerade auch für die Nutzung im Heimkino sehr gut geeignet. In diesem Fall würde ich aber dann auch eher eine aktive, geschlossene Variante im Bass bevorzugen. Ob sich der hier verwendete B38-5011M auch in einem Wandeinbau eignet, kann ich leider nicht beurteilen.
Ich war ja nicht alleine dort. Vielleicht will der Micha, der Griesie oder der Sniffel noch erzählen wie er den Klang von der Tricolon erlebt hat.