Was das Remapping in normalen Kino (7.1.x) angeht bin ich eher skeptisch, den zaubern kann eine Trinnov auch nicht. Es kann immer nur auf dem Chefsessel richtig gut funktionieren - ansonsten ist es ein Kompromiss. Das habe ich z.B. selber beim Aries gehört. Das Remapping ist wirklich richtig cool, aber so richtig cool auch nur auf dem Referenzplatz. Das ist aber absolut logisch. Wie soll das auch anders gehen.
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Vom Aries das Kino war z.B. für mich ein der Besten die ich bis jetzt gehört habe und hat mich Tonal total an mein Kino erinnert. Das was mir dort besser gefallen hat als zu Hause rechne ich aber klar den Lautsprechern an (4 Wege inkl. AMT).
Basierend auf den verschiedenen Schritten würde ich die Anteile am Klang in meinem Kinoraum wie folgt vergeben:
Abstrahloptimierte 4 Wege Lautsprecher: 40%
Raumakustik: 40%
Altitude: 20%
Demnach hat die Altitude den kleinsten Anteil - das liegt allerdings daran, dass die Grundzutaten Raum und Lautsprecher schon auf einem sehr hohen Niveau sind.
Anfangs hatte ich ein Setup mit „alten“ KEF HiFi Lautsprechern und unfertiger Akustik, da hat der Optimizer 90% Anteil an der klanglichen Performance bewirkt.
Übrigens wird deshalb gerne der Vorteil der Altitude an schlechten Lautsprechern, z.B. einem Lautsprecher von einer E-Gitarre demonstriert – je schlechter die Ausgangsbasis, desto größer der Zugewinn.
Weitere Anmerkungen …
Einmessung durch die Altitude im Vergleich zu einer manuellen Einmessung durch einen erfahrenen Fachmann:
Ich kenne zwei Profis, die einen solchen Vergleich vorgenommen haben und die zu dem Schluss gekommen sind, dass man mit einer manuellen Einmessung ein ähnlich gutes Ergebnis erreichen kann wie mit einer Altitude.
Ich könnte mir vorstellen, dass Nilsens auch ein vergleichbares Ergebnis erzielt.
Der 0815 Heimkinoanwender, also z.B. ich, bekommt das hingegen nicht in der gleichen Güte hin.
(Nur um ein Missverständnis zu vermeiden: Das Ziel einer Einmessung ist es nicht den Frequenzgang möglichst glatt zu bügeln sondern die Expertise liegt darin zu erkennen, welche Fehler korrigiert werden sollten und welche nicht.)
Und man sollte nicht vergessen, dass eine Einmessung mit einer Altitude schnell und unkompliziert geht.
Eine manuelle Einmessung eines umfangreichen Setups (z.B. 7.1.4 oder größer) ist nicht mal eben so gemacht.
Einmessung auf Referenzplatz vs. Multipunkteinmessung:
Ich habe beides getestet und bei meinem Setup hat es keinen nennenswerten Unterschied gebracht.
Der Vorteil der Multipunkteinmessung ist, dass lokal begrenzte „Störungen“ besser ausgemittelt werden und damit nicht korrigiert werden, das kann der Optimizer aber bereits mit der Einpunktmessung offensichtlich sehr gut.
Von daher läuft mein aktuelles Setup basierend auf einer Einpunktmessung.
Den Wunsch mit einer Mehrpunkteinmessung einen größeren Sweetspot zu erreichen halte ich für unrealistisch.
Alleine aufgrund der nicht passenden Abstände zu den Lautsprechern …
z.B. auf einer Sitzposition links außen hört man die linken Lautsprecher L, SL, BL, Deckenlautsprecher mit einem höheren Pegel als die entsprechenden rechten Lautsprecher und das kann auch keine Einmessung gerade biegen (weil es dann auf den rechten Plätzen noch schlechter wird)
… ist es physikalisch unmöglich auf den nicht Referenzplätzen eine korrekte Surroundkulisse zu erreichen.
Wenn man einen möglichst großen Sweetspot erreichen möchte hilft vor allem eine Maßnahme:
Ein großer und insbesondere breiter Raum um damit möglichst große Abstände zu den Lautsprechern zu erreichen.
Damit wird auch der Sweetspot größer.
Remapping:
Für mein Setup ist das ein wesentlicher Vorteil der Altitude.
1) Damit wird mein Doppelcenter so angesteuert, dass er nahezu gleich wie ein Center hinter der Leinwand funktioniert
2) Die seitlichen Surround Lautsprecher sind in meinem Setup bei 75° positioniert, mittels Remapping wird das seitliche Surroundsignal auf die seitlichen und hinteren Surround Lautsprecher verteilt so dass die Position des Surround Tons damit wieder passt.
Die Position bei 75° habe ich bewusst gewählt um (ohne Front-Wides) einen bruchlosen Übergang zu den Frontlautsprechern zu erhalten – was übrigens auch sehr gut funktioniert.
Nils hat es oben ja auch beschrieben, die üblichen Trailer mit den umlaufenden Effekten funktionieren bei mir auf dem Referenzplatz perfekt.
„Braucht“ man eine Altitude?
„Lohnt“ sich der gravierende Aufpreis?
Der Mehrwert einer Altitude hängt von diversen Faktoren ab, z.B. kann man selbst perfekt einmessen oder nicht, ist für das Lautsprechersetup die Remapping-Funktion sinnvoll, möchte man Digitalausgänge verwenden (nutze ich für meine aktiven 4-Wege-Lautsprecher), etc.
Und natürlich hängt es am verfügbaren Budget.
Ich würde es so zusammen fassen:
Man kann auch ohne eine Altitude einen hervorragenden Sound hinbekommen.
Mit einer Altitude ist es einfacher weil sie einiges automatisch macht.
Wenn es das Budget hergibt würde ich zu einer Altitude raten.