JVC Auto Calibration/Autocal - Tipps & Tricks

  • So, ich habe jetzt mal genau das getan was mir empfohlen wurde: ich habe den Weißpunkt auf 6500k gebracht und habe danach den Gammaverlauf getestet. Tatsächlich bleibt es dann über den kompletten Helligkeitsverlauf bei Gamma 2.2.

    Das hat schon mal super funktioniert, vielen Dank!

    Jetzt bleibt für mich die Frage, warum ich so ein Blaudefizit habe, denn der Ausgleich kostet mich viel Licht :(


    Aber bevor ich dafür wieder Ärger bekomme, mache ich eher einen neuen Beitrag ;)

  • So, ich habe jetzt mal genau das getan was mir empfohlen wurde: ich habe den Weißpunkt auf 6500k gebracht und habe danach den Gammaverlauf getestet. Tatsächlich bleibt es dann über den kompletten Helligkeitsverlauf bei Gamma 2.2.

    Das hat schon mal super funktioniert, vielen Dank!

    Jetzt bleibt für mich die Frage, warum ich so ein Blaudefizit habe, denn der Ausgleich kostet mich viel Licht :(

    Das ist doch schon mal sehr erfreulich. An Deiner Stelle würde ich erstmal über eine Profilierung des X-Rite nachdenken. Erst dann kannst Du dich auch wirklich auf die angezeigten Charts verlassen.

    Vielleicht gibt es ja in Deiner Gegend eine Möglichkeit?

  • Tatsächlich ist das die Haupt-Ursache des Blaumangels! Ich habe nämlich im HCFR mit dem EODIS3 gemessen, weil die anderen Messgeräte nicht erkannt wurden. Da kam ich ja bei 100% weiß auf gerade mal 80% Blau. Dann habe ich in Calman mit dem iPro2 gemessen und kam auf über 90%…

    Also habe ich nach dem Einspielen der INI im AutoCal als erstes mit dem iPro2 die Farben kalibriert und danach mit dem SpyderX das Gamma. Damit komme ich jetzt zu einem top Ergebnis, endlich! Gut dass ich bei den Geräten eine große Auswahl habe ;)


    Der Hinweis mit der Profilierung ist aber gut - ich habe ja einen iPro2, daher sollte ich das doch theoretisch selbst hinbekommen. Gibt es eigentlich irgendwo eine Anleitung dazu?

  • Also habe ich nach dem Einspielen der INI im AutoCal als erstes mit dem iPro2 die Farben kalibriert …


    Der Hinweis mit der Profilierung ist aber gut - ich habe ja einen iPro2, daher sollte ich das doch theoretisch selbst hinbekommen. Gibt es eigentlich irgendwo eine Anleitung dazu?

    Profilierung würde mich tatsächlich auch interessieren. Weiß jemand, wie man ein Spyder 5 / Spyder X mit einem iPro2 für Autocal profilieren kann? Ich wüsste nicht, wie das gehen soll und wo man dann Profilierungsdaten in Autocal einspielen könnte.
    Omardris hatte mal eine modifizierte Autocal, die dazu diente, nicht nur Spyder sondern auch EODIS / I1 Display anschließen zu können. Damit ist es prinzipiell auch möglich, Profilierungsdaten zu hinterlegen.

    Ich hatte damit aber leider nur 0-Werte bei den Messungen bekommen.


    Vielleicht hat KarlKlammer eine Idee?

  • Der Hinweis mit der Profilierung ist aber gut - ich habe ja einen iPro2, daher sollte ich das doch theoretisch selbst hinbekommen. Gibt es eigentlich irgendwo eine Anleitung dazu?

    Die Anleitung für Sensor-Profilierung mit HCFR findest Du hier.


    Profilierung würde mich tatsächlich auch interessieren. Weiß jemand, wie man ein Spyder 5 / Spyder X mit einem iPro2 für Autocal profilieren kann? Ich wüsste nicht, wie das gehen soll und wo man dann Profilierungsdaten in Autocal einspielen könnte.
    Omardris hatte mal eine modifizierte Autocal, die dazu diente, nicht nur Spyder sondern auch EODIS / I1 Display anschließen zu können. Damit ist es prinzipiell auch möglich, Profilierungsdaten zu hinterlegen.

    Ich hatte damit aber leider nur 0-Werte bei den Messungen bekommen.

    Die verwendeten Profilierungsdaten sieht man in HCFR unter Measure - Sensor - Configure, dann kann man im angezeigten Fenster oben von Argyll Sensor auf Senor matrix umschalten. Das sieht dann so aus:



    Diese Daten kannst Du mit copy/paste in die von 'Omardris' angepasste Autocal übernehmen. Damit ist aber nicht gesichert, dass der Spyder/EODIS bei den dunkelsten Pattern nicht doch 0-Werte misst. Aber in der aktuellen Autocal-Version von Omardris ist eine Sicherung eingebaut, für einen Mindest-Messwert ≠ 0.


    Die ganze Anpassung nützt Dir aber nur für die 'Color'-Autocal. Die 'Gamma'-Autocal misst nur die Helligkeiten von RGB+W.

  • Die ganze Anpassung nützt Dir aber nur für die 'Color'-Autocal.

    Bist Du Dir da sicher?

    Das Gamma wird so oder so passen.

    Aber wenn ein Sensor z.B. linear zu wenig blau misst (auch bei den Helligkeiten), dann wird Autocal die beiden anderen Farbkanäle absenken. Und das wird dazu führen, dass der RGB-Verlauf hinterher einen Blau-Überschuss hat.

  • Also was ich herausgefunden habe ist, dass zumindest bei der X-Serie bei der Gamma-Messung die einzelnen Farben unabhängig voneinander berechnet werden. Also er misst Rot von 0 - 100%, genauso wie Grün und Blau und linearisiert das dann eben mit der gemessenen / berechneten Gamma LUT. Dabei sollte es völlig egal sein, ob der Sensor jetzt einen mega Farbdrift hat. Könnte man leicht überprüfen indem man mal einen Gamma Autocal mit einer völlig falschen Korrekturmatrix startet. Wobei, wenn die Abweichung zu groß ist, weiß ich nicht was genau passiert. Wenn es Rot misst und den Sensorwert für X nimmt, ist dann der relative Verlauf von der dunkelsten zur hellsten Messung anders wenn die Korrekturmatrix sehr verzerrt ist? Schließlich gehen ja auch Y und Z in X ein. Müsste man mal genauer überlegen oder ausprobieren.

  • Bist Du Dir da sicher?

    Sofern Du mit mir übereinstimmst, dass der Weißpunkt bei 'Gamma' nicht korrigiert wird, dann bleibt es (auf D65 bezogen) bei einem Ungleichgewicht der jeweils hellsten Pattern von R + G + B. Also bspw. Rot 95%, Grün 105%, Blau 90%. Das Gamma jeder der 3 Farben wird dann auf das jeweils hellste Pattern der jeweiligen Farbe justiert. Somit ergibt sich ein korrektes Gamma für alle 3 Farben und alle Graustufen haben den identischen, unkorrigierten Weißpunkt. So wäre mein Verständnis dafür. Aber ich bin auch offen, wenn es anders sein sollte.

  • Für die Farb-Autocal nutze ich sowieso das i1Pro, nur für Gamma den Spyder.

    Sollte ein ggf. vorhandener Farbdrift des Spyders keine Auswirkungen auf die Berechnung des Gamma haben, kann ich mir die Profilierung des Spyders auch schenken.


    Korrekt?


    Omardris DLLs für die Nutzung alternativer Colorimeter in Autocal finden sich übrigens hier (Previews)und hier (DLLs).

  • Also was ich herausgefunden habe ist, dass zumindest bei der X-Serie bei der Gamma-Messung die einzelnen Farben unabhängig voneinander berechnet werden. Also er misst Rot von 0 - 100%, genauso wie Grün und Blau und linearisiert das dann eben mit der gemessenen / berechneten Gamma LUT. Dabei sollte es völlig egal sein, ob der Sensor jetzt einen mega Farbdrift hat. Könnte man leicht überprüfen indem man mal einen Gamma Autocal mit einer völlig falschen Korrekturmatrix startet. Wobei, wenn die Abweichung zu groß ist, weiß ich nicht was genau passiert. Wenn es Rot misst und den Sensorwert für X nimmt, ist dann der relative Verlauf von der dunkelsten zur hellsten Messung anders wenn die Korrekturmatrix sehr verzerrt ist? Schließlich gehen ja auch Y und Z in X ein. Müsste man mal genauer überlegen oder ausprobieren.

    Ich wollte es jetzt genauer wissen und habe es mir mal in Python simuliert.

    Folgender virtueller versuchsaufbau:

    Ich generiere mir Rotwerte in sRGB Farbraum von 0% bis 100% in 10% schritten und konvertiere das zu XYZ, also was der Sensor misst.

    Dazu nehme ich zwei Korrekturmatrizen:

    A: 1, 0, 0 / 0, 1, 0 / 0, 0, 1 (also unkorrigiert, der perfekte Sensor)

    B: 1, 0.5, 0.2 / 0.3, 1.5, 0.2 / 0.4, 0.7, 1 (irgendwas wild ausgedachtes, bin offen für andere Vorschläge)

    Messreihen:

    1. mit 6500K als Weißpunkt

    2. mit 7500K als Weißpunkt

    3. 1 mit A korrigiert

    4. 1 mit B korrigiert


    Als absolute Werte kommt dann das raus:


    Hier sieht man, das 4 deutlich abweicht von den absoluten Werten.

    Jetzt das ganze Korrigiert indem jeder Messwert durch den maximalen Messwert geteilt wird:


    Alles genau gleich, es gibt also hier bei perfekten Messungen keinen Einfluss der Korrekturmatrix auf das Ergebnis. Also sollte es hier keinen Unterschied machen wie gut der Sensor kalibriert ist.


    Danach habe ich das gleiche noch einmal anders gemessen, indem ich einfach mal ein bisschen Grün zum Ausgang der RGB Werte hinzugefügt habe. Idee war, es könnte ja z. B. irgendwo im raum eine grüne LED leuchten die bisschen Grün mit aufs Bild gibt. (Naja bisschen ist 30% grün Anteil, damit man auch was sieht)


    Hier bekomme ich absolut das Ergebnis:


    und relativ dann das:


    Hier macht die Korrekturmatrix also dann doch einen Unterschied, weil wir nicht nur Rot messen sondern die anderen Farben eben doch irgendwie mit reingerechnet werden. Je mehr der anteil der anderen Farben in der Roh-Messung ist, desto schlimmer wird es natürlich.


    Wenn ihr hier noch Ideen, Anregungen, Kritik oder sonstiges habt bin ich natürlich offen für alles.

  • Wie sind denn die Erfahrungen wenn man nach dem Gamma mit einem Spyder X in der Autocal im Anschluss daran nur die Farben mit einem I One Pro2 ebenfalls in der Autocal macht.


    Evtl habe ich den Zusammenhang vergessen warum man das nicht per Software sondern lieber per Hardware (also direkt am PJ und HCFR Calman usw) macht.

    Ein Vorteil der mir einfällt wäre weil man den gesammten Singalweg damit Kalibriert und nicht nur den PJ bei einer internen Autocal.

    Danke vorab

  • Speedy7461

    Armin289

    Danke für die Anleitungen, da ich sowohl Calman als auch HCFR verwende, sind sicher beide hilfreich.

    Ich werde aber erst wieder am Wochenende dazu kommen, es auch mal auszuprobieren.


    Da hier auch über die Reihenfolge im AutoCal gesprochen wurde. Mein (laienhafter) Eindruck war der, dass ich mehr Licht erhalte wenn ich erst den Weißpunkt korrigiere und erst danach das Gamma messe.

    Also erst Farben mit dem iPro2 und danach Gamma mit dem SpyderX. Ich hatte aber auch nach dem guten Ergebnis keine Lust, alles wieder von vorn zu wiederholen um eine Bestätigung zu erhalten ;)

  • Da hier auch über die Reihenfolge im AutoCal gesprochen wurde. Mein (laienhafter) Eindruck war der, dass ich mehr Licht erhalte wenn ich erst den Weißpunkt korrigiere und erst danach das Gamma messe.

    Also erst Farben mit dem iPro2 und danach Gamma mit dem SpyderX. Ich hatte aber auch nach dem guten Ergebnis keine Lust, alles wieder von vorn zu wiederholen um eine Bestätigung zu erhalten ;)

    Denke umgekehrt macht mehr Sinn. Also zuerst das Gamma gerade ziehen. Auf dieser Basis dann Weißpunkt und Farben.

  • Hallo zusammen, ich lese nun schon seit einiger Zeit hier mit und bin dankbar für die vielen nützlichen Informationen und Tipps! Nun hat sich aber doch eine Frage ergeben, zu der ich bisher keine genau Info hier finden konnte.
    Für die AutoCal Funktion eines X7900 benötige ich ja zwingend einen Spyder 5, kann ich Probleme bei der Gamma Korrektur auf Grund des Alters des Gerätes erwarten oder ist das für den Gamma Teil egal?
    Für die restliche Kalibrierung habe ich einen i1Display Pro (03/2017 Rev. B -02). Hat dieses Modell Probleme mit Alterung oder nicht?

  • Habe gerade erfolgreich das Gamma eines X5900 mit dem i1 Display Pro kalibriert. Funktioniert nach Austausch der DLLs nach Anleitung ohne Probleme.

    Unbedingt die INIT Datei nach der ersten Kalibrierung sichern, aber ist hier im Thread ja schon mehrfach erwähnt. Dann kann man das Gamma zur Not wieder auf Werkseinstellung bringen.

    Habe ich als Vergleich tatsächlich einmal getan .. dauert seeeehr lange.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!