Plauderrunde JVC Auto Calibration

  • Ja, gemeint ist die autocal.ini, die Du ins Programmverzeichnis kopierst.

    Je nachdem, wo Du das ArgyllCMS-Paket auspackst, könnte sie z.B. so aussehen:


  • Es gibt eine neue Version der FakeSensor.dll, um Autocal mit Sensoren laufen zu lassen, die von ArgyllCMS unterstützt werden.

    https://github.com/scyomantion…ensor/releases/tag/v0.1.4


    Sie kann mit Autocal 12 UND den Vorgängerversionen verwendet werden. Für Autocal 12 muss sie in dcxmtr.dll umbenannt werden und neben der autocal.ini ins Autocal-Programmverzeichnis kopiert werden. Für alle anderen Autcal-Versionen muss sie dccmtr.dll heißen.

    Da nichts weiter angegeben war, habe ich es wie folgt verstanden.

    1. FakeSensore runtergeladen

    2. Die im Ordner vorhandene FakeSensor.dll umbenannt in dcxmtr.dll

    3. Die im Ordner vorhandene autocal.ini zusammen mit der dcxmtr.dll ins Programmverzeichnis kopieren.


    Ein anderer Weg ist mir nicht eingefallen :-)

  • Ich versuche mich auch gerade daran, und der erste Fehler war die Auswahl der 64Bit Treiber von FakeSensor - dann kommt nämlich die Fehlermeldung! Die Datei ist auch nicht 307MB groß, das ist die 32bit Version.

    Leider funktioniert aber auch der Treiber nicht, das Programm stürzt jetzt zwar nicht mehr ab, findet den Sensor aber nicht....

    Ich vermute dass es daran liegt, dass ArgyllCMS erst noch zum Laufen gebracht werden muss. Zunächst habe ich nix gemacht, dann gelesen dass die PATH-Variable gefüllt werden muss, aber auch das reicht nicht.

    Muss wirklich noch ein USB-Treiber installiert werden? Das klingt ziemlich kompliziert 🥴

  • Das größte Hindernis ist, dass der Argyll-Treiber nicht digital signiert ist. Daher verhindert Windows 10 die Installation.

    Als Umgehung muss die Prüfung der Signatur abgeschaltet werden.


    So habe ich ihn installiert:

    - Shift-Taste gedrückt halten und Windows neu starten

    - Problembehandlung auswählen -> Erweiterte Optionen -> Starteinstellungen -> Neu starten

    - 7.) Erzwingen der Treibersignatur deaktivieren


    Beim folgenden Systemstart kann der Treiber über den Gerätemanager für einen bereits aufgeführten Sensor ausgetauscht oder für einen neuen Sensor erstmalig installiert werden.

    Es gab auch noch einen Hinweis darauf, dass man im BIOS "Secure Boot" abschalten soll. Das war bei mir nicht notwendig.


    https://www.argyllcms.com/doc/Installing_MSWindows.html#WIN8

  • Hallo zusammen,

    Ich bin ein absoluter Laie in Sachen Kalibrierung und habe soeben zum ersten Mal einen Projektor kalibriert. Mein Posting hilft evtl. anderen Neulingen, die vielleicht zuerst genau so unsicher sind wie ich es war, ob man sich das "antun" soll oder nicht. Gleichzeitig wäre ich dankbar um Feedback von den Profis hier, ob ich ein halbwegs sinnvolles Resultat erzielt habe und ob es sonst noch etwas zu tun gibt. Ich möchte erwähnen, dass ich hier der 80/20 Typ bin, d.h. mit 20% Aufwand 80% des Resultats erreichen genügt mir prinzipiell.


    Kalibriert habe ich meinen etwa 12 Monate alten JVC N5 (FW 3.10), der bereits 1250 Stunden gelaufen ist. Verwendet habe ich einen Spyder X mit AutoCal, dazu noch HCFR für Checks. Ziel war eine reine Gamma-Kalibrierung, da der Spyder X für Farben bekanntlich nicht taugt.


    Natürlich gemäss Anleitung den Projektor gut 30min warmlaufen lassen, Iris auf Manuell und 0 gestellt, Lampenmodus Low, Natural, 6500K und Gamma 2.2, CMD Low, Bildanpassungen zurückgestellt. UHD-Player fix auf 1080p gestellt und für den AutoCal Durchlauf eine Bluray mit 1080/24p laufen gelassen. Den Sensor exakt 30cm von der Leinwand entfernt, leicht schräg auf die Mitte der Leinwand ausgerichtet, um dem eigenen Schatten auszuweichen. Mit HCFR versucht, das Helligkeitsmaximum zu finden, was bei mir offenbar bei ca. 21.5ftl der Fall war. Zeigt auch, dass man auch mit über 1000 Lampenstunden immer noch ein relativ helles Bild kriegen kann (Projecta 124" mit HD progressive 0.9 Tuch).


    Danach AutoCal gestartet, mit "reflect to all" und dem "nur Gamma" Durchlauf. Die mit HCFR eingemessene Aufstellung des Sensors hat offenbar auch für AutoCal grad gut gepasst:


    IMG_20201120_215857_autoscaled.jpg


    Nach dem Durchlauf folgendes Ergebnis:

    IMG_20201120_220638_autoscaled.jpg

    IMG_20201120_220708_autoscaled.jpg

    IMG_20201120_220724_autoscaled.jpg


    Gamma Drift hat sich trotz 1250Std offenbar in Grenzen gehalten. Fraglich ist für mich die Farbtemperatur von 6307K, was etwas zu wenig ist. Liegt das an der Messungenauigkeit des Spyders, war die Kalibrierung/Ausrichtung nicht optimal oder könnte man da (mit einem xrite Sensot) noch Verbesserungen erzielen?


    Ich habe vor und nach dem Kalibrierungslauf mit HCFR die Graustufen gemessen.

    Vor der Kalibrierung:

    IMG_20201120_223104_autoscaled.jpg

    IMG_20201120_223050_autoscaled.jpg


    Nach der Kalibrierung:

    IMG_20201120_222949_autoscaled.jpg

    IMG_20201120_222914_autoscaled.jpg


    Vor der Kalibrierung war das Gamma bei ca. 2.07, nach der Kalibrierung bei ca. 2.23. Die Farben scheinen auch wieder besser zu stimmen, das Rot-Defizit wurde korrigiert (von ca. 94% auf 99%), das Blau eher nicht (blieb nahezu unverändert bei ca. 95%), oder das liegt wiederum am SpyderX (?). Lediglich bei 10% Gray klaffen die Grundfarben auseinander, nehme ebenfalls an, dass das dem Sensor geschuldet ist (?). Im Bild / beim Graustufenbild kann ich zumindest von Auge aber keine Verfärbung erkennen.


    Schwarz/Weiss-Punkte bei/bis 16 resp. 235 aus meiner Sicht perfekt durchzeichnet, ebenso die einzelnen Grundfarben, alles laut den üblichen Testbildern. Das Filmbild scheint durch die Gamma-Korrektur wieder leicht an Tiefe zugenommen haben, was das Hauptziel der Übung war.


    Mein Fazit:

    Hat etwas Schweiss und Mut gekostet, in erster Linie bei der Vorbereitung, d.h. HCFR, Treiber und (hoffentlich) Verstehen der korrekten Aufstellung und Projektor-Einstellung. Es hat sich aber gelohnt und es ist gut zu wissen, dass ich auch in den kommenden Monaten / Jahren den Projektor immer wieder selbst nahe ans mögliche Maximum bringen kann (gemäss der 80/20 Regel). So macht der teure Projektor auch länger Spass. Und jetzt, da die Sache mal eingerichtet und ausprobiert wurde, ist jede Neukalibrierung auch mit vernünftigem Aufwand machbar.


    Meine Fragen an die Profis:

    • Macht das Resultat der Kalibrierung grundsätzlich Sinn oder habe ich irgend etwas "verbockt"?
    • Weshalb ist die Farbtemperatur bei mir bei 6307K und nicht näher bei 6500K? Die Farbtemperatur hat sich laut HCFR durch die Kalibrierung kaum verändert (war vor der Kalibrierung ebenfalls in der selben Region, laut HCFR)
    • Kann ich mit einem xrite EODIS3 noch eine im Filmbild bemerkbare Bildverbesserung erzielen, wenn ich damit eine Farbkalibrierung durchführe (mit AutoCal)?
    • Ich benutze in der Praxis nur zwei Bildmodi:
      • Für SDR Inhalte: Natural, 6500K, 2.2, CMD Low, Lampenmodus Low, und Iris Auto (-12)
      • Für HDR Inhalte: Frame Adapt HDR, CMD Low, Lampenmodus Low, und Iris Auto (-2)
      • (Schwarzwert ist mir viel wichtiger als Helligkeit, zudem ist mir der hohe Lampenmodus zu laut)
      • Verstehe ich richtig, dass ich mit der "reflect to all" Option nun ebenfalls die Gammakurve für HDR korrigiert habe? Vielleicht nicht ganz 100% perfekt, da nur abgeleitet / berechnet, aber wahrscheinlich zu 80% wieder korrigiert?
    • Natürlich habe auch ich die Init Datei, die tatsächlich erst nach dem Drücken von "Save" erstellt wird, mittels doppeltem Backup weggesichert. Allerdings ist mir nicht klar, weshalb diese Datei so wichtig ist. Wer interessiert sich für den "Werkszustand" wenn ich jederzeit mit AutoCal eine neue Kalibrierung machen kann? Gibt es Situationen, in denen man mittels AutoCal keine korrekte Kalibrierung mehr durchführen kann und zuerst die Init Datei laden muss? Gibt ja Leute die sagen "ohne Init Datei kaufe ich keinen gebrauchten JVC". Leuchtet mir aber offen gesagt nicht ganz ein.

    Ich danke euch schon vielmals im Voraus und wünsche ein schönes Wochenende!

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