Wanddurchbruch "schalldicht" verschließen

  • Hallo zusammen,


    ich habe einen Leitungsdruchbruch ins Kino - und diesen würde ich gerne schließen damit dieser Weg des Schalls in das Haus einfach gedämmt ist - bestmöglich.


    Wandstärke ist 20cm. Fotos von beiden Seiten anbei.


    Wie machen ? Mineralwolle zustopfen ? Gibt es schalldämmenden Schaum ? Sollte eine Variante sein die im worst case ohne Bohrhammer zu öffnen geht :)

  • Hi Grobalt


    Bin ja nicht vom Fach, ich würde zu nem Brunnenschaum greifen. Kann mir vorstellen das das ausreichend ist. Lässt sich später auch mal wieder entfernen, zwar auch nicht allzu einfach aber sollte machbar sein.


    Grüße Mario


    Edit: evtl das ganze dann noch mit einer ”grob“ zugeschnitten Multiplex abdecken

  • So hat es bei mir auch ausgesehen. Ich habe mit Klebespachtel beidseitig Gipskartonplatten mit dem entsprechenden Ausschnitt in die Öffnung geklebt, den Zwischenraum mit Glaswolle oder Steinwolle gefüllt.

  • Ich würde soweit es möglich ist, mit kleinen Steinen die Öffnung weiter zumauern, sodass das Loch um die Rohre herum verkleinert wird. Dann mit 2k Schaum ausschäumen und darauf achten, dass dieser auch zwischen die Rohre gelangt.


    Die Schaumstoffisolatoren um die Leitungen würde ich innerhalb der Wand entfernen, der 2k Schaum dämmt ebenfalls und stellt nicht eine solch große Schallbrücke dar. Am Ende die Isolierung wieder bündig zum Schaum anbringen.


    Weitere Maßnahmen erachte ich nicht als sinvoll, da der Schall sich sowieso durch das Rohr selber ausbreiten wird.

  • Ich werde am Ende auch meine Kabeldurchführungen (3 x 10mm Kernbohrungen) auch mit Schaum ausfüllen.



    Weitere Maßnahmen erachte ich nicht als sinvoll, da der Schall sich sowieso durch das Rohr selber ausbreiten wird.


    Ist in der Praxis offenbar nicht so das Problem, zumindest nicht bei mir. Die Heizungsrohre sind bei mir die einzige starre Verbindung zwischen Kino und restlichem Haus. Aber auch bei extremen Pegeln geht da nichts nennenswertes drüber.
    Es gibt ja so Entkopplungsstücke für Heizungsrohre, die in den Strang eingebaut werden (im Grunde nur so flexible Zwischenstücke), die hatte ich seinerzeit weggelassen um meinen Heizungsbauer nicht noch weiter zu überfordern :choler: - ist aber nun wie gesagt kein Problem.

  • Danke, leider nichts dabei was ich irgendwie nicht im Sinn hatte .. also doch einfach ne Scheißarbeit :poppy:


    Dann werd ich vermutlich ne geölte Siebdruckplatte mit Schlitzen dranklemmen und zumörteln, wie ein Schalbrett und den Rest dann mit Schaum.

  • Da ist mir der Anton zuvorgekommen. :sbier:


    Von Schaum, egal welcher Art halte ich wenig, seitdem ich mal bei Schallmessungen zwischen zwei Büroräumen dabei war. Oberhalb der von uns gebauten Zwischendecken gingen Heizungsrohre durch die Wand. Der Ringspalt war ausgeschäumt. Der Akustiker hat gemessen und die Wand war weit von den Prüfwerten entfernt. Wir haben dann die Decken öffnen müssen und wo der Akustiker den Schaum gesehen hatte; Zitat, " Aha, da haben wir ja den Übeltäter"


    Seine Empfehlung : siehe oben einen Post zuvor. :opi:
    ( Die Nachmessungen waren dann okay. :big_smile: )


    LG


    Uwe

  • Wobei es zwischen "Schaum" und "Schaum" aber auch deutliche Unterschiede gibt.
    Ich musste wegen eines Schadens mal einen Hohlraum den ich vor Jahren mal mit billigem Baumarkt-Schaum ausgeschäumt habe wieder öffnen und irgendwie schien sich der Schaum zu großen Teilen tatsächlich in Luft aufgelöst zu haben.
    Bei dem 2K-Zargenschaum den ich dann verwendet habe würde ich das eher nicht vermuten (wobei ich da glücklicherweise noch nichts wieder aufmachen musste... :blush: ).

  • Bin vor kurzem über einen sogenannten Akustik- bzw. Schallschutzschaum gestolpert von z.B. Würth. Verarbeitet hab ich den allerdings noch nicht, daher kann ich keinen vergleich zu normalem 1k oder 2k Schaum ziehen. Was die Verarbeitung angeht gibt es da auch unterschiede. 2k Schaum quellt in der Regel weniger als 1k Schaum. Ansonsten gibt es noch aus dem Brandschutz sogenannte Schaumblöcke, die man zuschneiden kann, das System nennt sich Pyroplug.

  • Zum Thema "Schaum ist nicht Schaum":


    Ich habe ebenfalls negative Erfahrungen mit dem günstigen Schaum vom Hornbach gemacht, der expandiert so extrem, dass das Endergebnis sehr weich und "luftig" wird. Da ist dann auch mit Schallschutz nicht viel. Die Eigenmarke vom Bauhaus hingegen ist einwandfrei.


    Es kommt auch drauf an, wie geschäumt wird. Bei 1k Schaum bloß nicht vorher nässen, dann gibts aufgrund der schnellen und starken Expansion viele Luftbläschen, vermutlich gut für die Wärmedämmung aber schlecht für den Schallschutz. Die Luftfeuchte reicht aus.
    Wenn man vorher zum entstauben Wasser nimmt erstmal wieder trocknen lassen. So zumindest meine Erfahrung nachdem ich vor 3 Monaten 12 Fenster eingebaut habe...


    Die Zwei Schön zu dem Thema noch eine positive Erfahrung zu hören! :)
    Wir haben eine Heizungsanlage für 2 Häuser und dort hört man leider durch die Rohre auch Lärm aus dem Nachbarhaus. Ok, nur im Heizungsraum, aber immerhin.


    VG
    Chris

  • In meinem Bauthread wurde der Brunnenschaum empfohlen. Das ist ein 1k Schaum. 2k liest sich aber auch gut: schneller trocken, besserer Schalschutz, etc. Was nimmt man nun?


    Mein use case ist aber ein anderer: ich will die Lücke zwischen der Kernbohrung und dem Rohr von ca. 8mm abdichten. Daher kommt eigentlich nur Schaum in Frage.


    Edit: auch weil ein 1k Schaum Luftfeuchtigkeit zum Aushärten braucht, erscheint mit ein 2k Schaum besser geeignet für solch geschlossene Räume wie eine Kernbohrung zu sein...

  • Ehrlich: das Schaumzeug ist eher selten die Lösung. Mal abgesehen davon, das Schaum eher selten an Heizungsleitungen gehört (die werden nämlich dann verklebt und damit in ihrer Bewegung behindert) ist das Zeuch auch nicht wirklich was für Schallschutz. Ich würde Schnellzement nehmen und den Durchbruch "schichtenweise" schließen. Grobalt: ist nicht so schwer. Das Zeuch bindet halt ziemlich schnell ab, ist aber ca. 15min. top zu verarbeiten und braucht dann auch keine angepasste Schalung.
    C

  • Ich habe meine Zarge zur Werkstatt mit Schallschutzschaum ausgeschäumt, nachdem ich vorher schon solche Bleimatten an die zur genagelt habe, sowie Doppeldichtung und Schieß mich Tod. Gefühlt hat der Schaum 0,0 geändert. Vergleichsmessungen habe ich aber nicht gemacht.

    auch gewerblich als User "Speaker Base" unterwegs

  • Dann frage ich mich jetzt wieder, was ist die beste Strategie, wenn ich ein 125mm Lüftungsrohr durch die Wand bringen möchte:
    - eine 130mm Kernbohrung und den Spalt soweit es geht (2-5mm) von jeder Seite mit Schnellzement verschließen
    - eine 140mm Kernbohrung und den Spalt mit 2k Schaum vollständig ausschäumen
    - eine 160+ Kernbohrung und den Spalt mit Schnellzement vollständig verschließen

  • Ich habe meine Zarge zur Werkstatt mit Schallschutzschaum ausgeschäumt, nachdem ich vorher schon solche Bleimatten an die zur genagelt habe, sowie Doppeldichtung und Schieß mich Tod. Gefühlt hat der Schaum 0,0 geändert. Vergleichsmessungen habe ich aber nicht gemacht.


    Richtig, es gibt zwar den Begriff Schallschutzschaum aber nicht die versprochene Wirkung. Brunnenschaum ist besonders feinporig und deswegen wasserdicht, hat aber deswegen keine besseren schalldämmenden Eigenschaften.


    Richtige Schallschutztüren ( die mit Stahlzarge ) werden schließlich auch nicht ausgeschäumt, sondern zwingend vermörtet bzw. mit Mörtel ausgegossen ;) .


    LG


    Uwe

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