So dann will ich mal auch mein Black Yard und dessen Entwicklung vorstellen ;-
Vor ca. 4 Jahren stand die Renovierung und Sanierung unseres kleinen Einfamilienhauses an und recht schnell war klar, dass wir mit unserem Kino aus dem Wohnzimmer in den Keller umziehen wollten. Aus zwei Räumen wurde einer und somit hatte ich einen Raum mit den Maßen 6,3m x 3,7m x 2,15m zur Verfügung. Bis auf die Raumhöhe schon mal gute Voraussetzungen.
Angefangen habe ich in 2015 mit folgendem Equipment:
JVC DLA-X500
Centerstage XD 2,8m Bildbreite in 16:9
Yamaha RX-A3020
Front XTZ 99.25
Surrounds XTZ 99.22
Sub Klipsch R115
Antimode
Oppo BDP 103D
Hier 2 Fotos vom Kino direkt nach Fertigstellung. Naiv wie ich damals war dachte ich: Ok super so kann es bleiben…
KinodirektnachFertigstellung.jpg
RückwandnachFertigstellung.jpg
Ich wurde eines Besseren belehrt ;-)) Um den Text nicht zu lang werden zu lassen, werde ich hier nur die wichtigsten Milestones der Entwicklung zum status quo darlegen.
Milestone One - Raumoptimierung
Nachdem ich bei Anna&Flo sehen konnte, welch großartigen Effekt eine Raumoptimierung mit Triple Black Velvet hat, habe ich nach einer Umsetzung in meinem Heimkino gesucht. Am Ende habe ich mich dazu entschlossen, mir von Canvasi 3 XXL Keilrahmen mit den Maßen 2,00m x 1,00m mit 2 Querstreben zu holen, um darauf dann TBV zu tackern.
Die Keilrahmen sollten mit einer schwebenden Optik an der Decke befestigen werden und die Lösung war dann eine ganz einfache Ich habe Treppenwinkel gekauft. 4 Stück pro Keilrahmen. Durch die verschiebaren Querstreben der Keilrahmen musste ich nicht auf den Zentimeter genau arbeiten. Die Winkel bieten genügend Auflagefläche und ich kann die Keilrahmen einfach einhängen und auch wieder abnehmen. Außerdem habe ich so eine schwebende Optik und die Befestigung ist nicht sichtbar.
Die Seitenwände habe ich ebenfalls mit Vorhängen aus TBV versehen. Diese gehen ca. 2,30m in den Raum hinein. Das Bild gewinnt sichtbar, sowohl beim Inbildkontrast als auch beim on/off Kontrast. Das Bild hat viel mehr Punch, da das Triple Black Velvet das Streulicht auf null reduziert. Ich schaue jetzt in eine Art schwarzen Tunnel und nichts lenkt mehr vom Bild ab. Die Optimierung hat deutlich mehr gebracht, als mein damaliger Wechsel vom X5000 auf den X7000
Hier ein paar Bilder zur Veranschaulichung:
HandyKarstenMate9August2019135.jpg
Milestone two – Klipsch Ultra 2 Set
Die ursprünglichen XTZ waren schon lange den Jamo D600 gewichen und dann hatte ich die Möglichkeit ein 7.2. Klipsch Ultra 2 THX Set günstig gebraucht zu erwerben (die beiden Subs und die Bipole hatte ich recht schnell verkauft). An dem Klipsch Set scheiden sich ja die Geister. Die einen hassen sie und die anderen lieben sie. Ich gehöre zu den letztgenannten. Auch nach jetzt ca. 3 Jahren macht mir das System aus 5 Klipsch KL-650 noch richtig Spaß. Die Grob- und Feindynamik, die Pegelreserven, die Klarheit und Direktheit des Systems haben mein Kino auf ein neues Level gebracht.
Milestone three – DBA mit 4x Scan Speak 12 Zoll Chassis
Nachdem ich zwei DBA hören und erleben durfte, war mir klar, sowas brauche ich auch ;-)). Nach relativ langer Zeit des Überlegens fiel die Wahl auf die Scan Speak 12 Chassis. Bei der Planung und Umsetzung hatte ich tatkräftige Unterstützung von Nilsens, der mir auch dringend nahelegte nicht die ursprünglich angedachten JBL Chassis zu verwenden, sondern direkt 2 Regale höher zuzugreifen. Auch wenn die Scan Speak deutlich teurer waren hat sich der Aufwand gelohnt. Angetrieben wird das DBA von einer inuke 6000DSP und basstechnisch bin ich angekommen. Bei mir kam nie wieder das Gefühl auf, dass ich ein Upgrade benötige und bin bassmäßig angekommen.
Milestone four – madVR HTPC
Die HDR Performance von Projektoren war von Beginn an eine ziemlicher Kompromiss, da unsere Projektoren einfach nicht die technischen Voraussetzungen wie z.B. OLED`s mitbringen und in der Spitzenhelligkeit doch arg begrenzt sind. Ich habe relativ viele Versuche unternommen, um die HDR Performance zu verbessern. Clipping einstellen, Arve Kurven einspielen, Oppo Tone Mapping und Panasonics HDR Optimizer. Alle von mir ausprobierten Versuche brachten aber auch gewisse Nachteile mit sich. Arve als statische Kurve passte manchmal, aber halt nicht immer, Oppos Tone Mapping hat den bekannten REC 709 Bug und der HDR Optimizer von Panasonic fand ich persönlich jetzt auch nicht so prickelnd, was aber auch an dem Player als solchem gelegen hat.
Ich bin letztendlich bei einem HTPC mit madVR Software gelandet. Ich habe mich lange gegen einen HTPC im Kino gesträubt, aber das was ich dann mit madVR auf der Leinwand zu sehen bekam, hat alle bisherigen Versuche deutlich übertroffen.
Mit madVR ist eine HDR Wiedergabequalität auf wirklich hohem Niveau möglich, obwohl unsere Beamer das ja eigentlich gar nicht richtig darstellen können. Die Grundhelligkeit ist sehr gut und das unter Beibehaltung des HDR Farbraumes. Spitzlichter haben Punch und die Durchzeichnung in dunklen Bereichen ist perfekt. Ein besseres HDR Bild habe ich bei mir noch nie gesehen. Seit der Beta 110b und der Implementierung von HSTM nutze ich den Live Algo und der Sprung in der Bildqualität war dann nochmal beachtlich.
Milestone five – Elunevision Audioweave 4k
Bis zum Dezember 2019 war bei mir eine Alphaluxx mit dem Barium Reflax Tuch im CS Format mit einer Bildbreite von 2,88m verbaut. Davor hatte ich das Centerstage XD im Betrieb, da diese jedoch zu grob war und ich die Struktur vom Sitzplatz in ca. 3,5m Entfernung störend wahrnahm, wechselte ich auf das Barium Reflax. Die Struktur beim Barium war zwar deutlich feiner, als beim Centerstage, doch auch hier war die Struktur für mich wahrnehmbar und störte mich nach einiger Zeit auch wieder…
Durch einen Beitrag bei Facebook bin ich dann auf das Elunevision Audioweave 4k aufmerksam geworden, was sich laut Homepage erstmal sehr interessant anhörte.Nachdem ich mich dann durch diverse Beiträge im AVS Forum geackert hatte, war für mich klar, dass ich meine Leinwand wohl tauschen muss
Im Zuge des Neukaufs haderte ich dann mit der zukünftigen Leinwandbreite. Für mich kam entweder die 130 oder die 140 Zoll Variante (Diagonale) in Frage. Ich war unsicher, ob die Lichtleistung meines damaligen X7900 auch für die 140 Zoll Variante ausreichen würde, was immerhin einer Bildbreite von 3,27m entspricht. Nach langem hin und her, habe ich mich entschlossen die größere Leinwand zu ordern und es auch nicht bereut
Die Struktur ist aus meinem Sitzabstand nicht mehr sichtbar, da das Tuch sehr fein gewebt ist. Das Audioweave wirkt fast wie eine nicht akustisch transparente Leinwand. Insbesondere der Schärfeeindruck ist hervorragend im Vergleich zum Barium Reflax. Die Farben wirken satt und natürlich. Laut meiner Einschätzung kommt es zu keinerlei Farbverfälschungen.
Ohne die Helligkeit gemessen zu haben, wirkt das Tuch jedoch heller als das Barium. Daher bin ich auch extrem froh die größere Leinwand geordert zu haben. Sowohl die dunklen Bereiche werden gut durchgezeichnet als auch die Spitzlichter werden sehr plastisch und punchy abgebildet.
Mein Fazit:
Das Barium Reflax ist je nach Charge für den Preis ein richtig gutes Tuch und hat gegenüber dem Audioweave den Vorteil, dass es unkompliziert in Deutschland zu bestellen ist. Tonal verhalten die Tücher sich recht ähnlich, aber der Bildeindruck beim Audioweave ist zwei Klassen besser. Schärfe und Plastizität sind auf einem deutlich höheren Level.
Auch hier habe ich erstmal keinen Upgradewunsch mehr ;-))
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Milestone six – JVC DLA-N5
Kurz nach der Elunevision zog dann Ende Januar 2019 der damals brandneue N5 bei mir ein. Wer die damalige Berichterstattung verfolgt hat, kann sich vielleicht noch an all die Schreckensmeldungen erinnern. Streaking, Halos, rötliche Verfärbungen, mieser Ansi, Holland Tomaten rot, schlechter on off usw. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich meinen N5 schon, saß im Kino und dachte die ganze Zeit: Boaahh was für ein geiles Bild ;-))
In der Folge bekam ich so viel Heimkinobesuch wie niemals zuvor Die Projektorenkenner (Flo, Anna, Speedy, oto, Ekki) gingen ein und aus und alle waren vom N5 begeistert. In der Summe macht der JVC einfach ein top Bild und all die Horrorgeschichten rund um die neue N Serie lösten sich bei meinem Exemplar in Luft auf. Nun ist der N5 fast 1 Jahr bei mir und ich genieße immer noch das ausgezeichnete Bild. Seit Bestehen meines Black Yard durfte kein Projektor so lange bleiben und ich war immer auf der Suche nach was Neuem und Besserem. Auch hier bin ich vorerst angekommen.
Bin ich bekloppt? Ja wahrscheinlich, aber das Schöne ist, dass es hier noch viel Beklopptere gibt und da fühle ich mich auf einmal wieder so normal Danke dafür.
Und so sieht es jetzt aus
Hier noch mein aktuelles Equipment:
JVC DLA-N5
Elunevision Audioweave 4k akustisch transparent in 21:9 mit 3,27m Bildbreite
NAD T758V
Rotel RMB1506 Endstufe
5 Klipsch KL-650 Ultra 2 THX
Klipsch R15M Surround back
Atmos KEF T301
DBA Scan Speak 12 Zoll geschlossen
Wenn ich eins gelernt habe, dann das ein Kino irgendwie nie fertig wird. Zusammen mit drei anderen Forenteilnehmern habe wir eine Sammelbestellung bei Usit gemacht und ich werde Ende Februar einen Dreisitzer im Kino haben. Die Entscheidung fiel nachdem ich bei Heritage (Jan) war und dort zur Probe gesessen habe. Ich hoffe dann auch dabei angekommen zu sein.
Mittelfristig möchte ich eventuell auch auf Aktiv LS wechseln und in meiner Favoritenliste stehen die Beckersound B300 ganz weit oben. Man braucht ja noch Ziele im Leben…
Das ist jetzt ziemlich viel Prosa geworden. Danke fürs Lesen!