24 FPS vs HFR - Unschärfe & Ruckeln vs Soapeffekt?

  • Ja, gab schon 2 neue Versionen die letzten paar Wochen. Die erste hat spontan meine beiden Grafikkarten verwechselt! Ich musste Vega auswählen, damit Fluid Motion weiterhin auf der R290 lief :beat_plaste. Aber so hab ich durch Zufall festgestellt, dass tatsächlich das HDR Tonemapping jetzt auch funktioniert, wenn alles auf der Vega64 läuft.

    Jetzt mit der neuesten Version wurde der Bug wieder behoben. Ich hatte nur sehr wenig Zeit zum Testen bisher, bin aber auch sehr zufrieden! Die müssen wohl tatsächlich was am FI Algorithmus selbst verbessert haben. Die Vega64 alleine packt es jetzt gar nicht mehr bei meinen Einstellungen. Ich verteile es drum weiterhin auf 2 Karten, bemerke aber auch bei der R290 einen deutlichen Anstieg der Prozessorlast.

    Das Ergebnis ist aber echt super. Ich schaue eigentlich nur noch mit Fluid Motion, selbst mit dem JVC oder dem Sim2. Deren FIs sind auch nicht wirklich besser - bzw. die vom JVC sogar merklich schlechter.

  • Der neue Avatar 2 kommt nun auch im HFR Format in die Kinos.

    Dabei wird allerdings eine neue Technik "TrueCut Motion" eingesetzt, die den Film nicht mehr so "soapy" wirken lassen soll. Ziel ist es die Vorteile beider Formate 24p und HFR, zu vereinen.


    Genauer erklärt ist das hier: Videotechnik: Wie Avatar 2 die Aufnahmetechnik fürs Kino revolutioniert


    Darin sind auch ein paar wirklich interessante Hintergrundinfos zur 24p und >24p Wahrnehmung. Woher das kommt und das eine Ablehnung von >40fps wohl eher keine Gewöhnungssache ist.

    "A computer lets you make more mistakes faster than any other invention in human history, with the possible exceptions of handguns and tequila." - Mitch Ratcliffe

  • Auch gerade gesehen, sehr spannend. Erwähnenswert ist noch das Beispielvideo auf der letzten Seite, was das ziemlich cool veranschaulicht.

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  • Genauer erklärt ist das hier:

    Danke für den Link!


    Sehr interessant.

    Z.B. dass die Artefakte bei helleren Bildern stärker sichtbar und störender sind.

    Da hellere Szenarien immer mehr an Bedeutung gewinnen - in den Kinos selbst und wegen Video-Zuhause - sollte dies eigentlich auch für die Filmschaffenden ein Ansporn sein.

    Optimistisch bin ich jedoch nicht ... siehe Fazit am Ende.


    Ein paar Punkte in dem Beitrag finde ich allerdings diskussionswürdig:


    Zitat

    Nach Ansicht von HFR-Fans gibt es einen sichtbaren Unterschied zwischen nativen High-Frame-Rate-Produktionen, die gleich mit mehr als 24 Bildern pro Sekunde aufgenommen werden und Filmen, die mit 24 fps gedreht und vom Fernseher per Interpolation mit künstlich errechneten Bildern auf eine höhere Bildfrequenz gebracht werden.

    Dies ist nicht ganz von der Hand zu weisen, da der Videoprozessor im TV bei der Interpolation zwischen sich bewegenden und starren Objekten beziehungsweise Bereichen im Bild unterscheidet. Im Ergebnis heben sich bewegte Objekte im Vordergrund oft merklich vom Hintergrund ab. Das erzeugt eine Wirkung, als sehe man eine billige Videoproduktion mit Pappkulissen im Hintergrund.

    Dennoch ist auch der Bildeindruck nativer HFR-Produktionen diesem "Seifenoper-Look" nicht unähnlich. Auch hier wirkt das Bild unnatürlich plastisch. Fährt bei "Billy Lynn" die Kamera langsam an den Gesichtern der Protagonisten vorbei, wird auch dem letzten Zuschauer klar, was man beim konventionellen Film unter Bewegungsunschärfe versteht. Grundsätzlich erscheinen mit HFR schnellere Schwenks ungewöhnlich glatt und es fehlt ihnen an Tiefenunschärfe, bei Totalen ist daher jedes Detail in weiter Ferne zu sehen. Bei Szenen in großen Innenräumen hat man den Eindruck, Statisten im Hintergrund würden krampfhaft versuchen, nicht in Richtung Kamera zu schauen.

    Wie kann ein Bild "unnatürlich plastisch" wirken?

    So sieht doch die Realität nun mal aus.

    Gemeint ist doch wohl "ungewohnt plastisch" weil der sogenannte "Cinematic Look" bei Bewegungen die Konturen verliert.


    Und "es fehlt an Tiefenunschärfe" müsste doch lauten "es gibt weniger Bewegungsunschärfe bei Hintergrundelementen".

    Denn es handelt sich hier nicht um eine isotrope Tiefenunschärfe (Bokeh) sondern eine gerichtete Bewegungsunschärfe (siehe z.B. entsprechende Photoshopfilter).

    Wenn hier Tiefenunschärfe wie bei Bokeh gewünscht wird so ist dies weiterhin möglich, dies ist unabhängig von HFR.


    Zitat

    Analysen der Erkenntnisse von Neurowissenschaftlern und Bewusstseinsforschern hätten gezeigt, dass die meisten Menschen zwar 66 Bilder pro Sekunde sehen, aber nur 40 Momente pro Sekunde bewusst wahrnehmen könnten. Die Überschreitung dieser Grenze durch die sehr klaren HFR-Filme mit ihren vielen Bildinformationen sorge dafür, dass Betrachter unterbewusst davon ausgehen, die Realität wahrzunehmen – ihnen gleichzeitig aber klar ist, einen Film zu sehen. Dieser Konflikt löse Ablehnung aus. Laut Kerwin kann man sich daran auch nicht gewöhnen.

    Für mich stimmt das so nicht - ich verspüre da keinen Konflikt.

    Im Gegenteil, der realistische Look von HFR ist für mich:


    Perfekt


    So sieht die Realität aus und so sollen auch Filme aussehen.

    Ich will ja auch nicht schwarz-weiß, Unschärfe, Geflimmer oder andere künstliche Limitierungen, warum dann also Bewegungsunschärfe und Ruckeln?


    Aber anscheinend gehöre ich damit zu einer kleinen Minderheit.

    Insbesondere die Regisseure scheinen bis auf wenige Ausnahmen den realistischen Look abzulehnen.


    Zitat

    Insofern versuchen die Filmemacher bei HFR-Produktionen immer, einen gewissen Kompromiss zu finden. Beim mit 48 fps gedrehten "Der Hobbit" nutzte man letztlich einen Verschlusswinkel von 270 Grad, entsprechend einer Belichtungszeit von 1/64 s.

    D.h. deutlich weniger Ruckeln wegen 48 fps und 270°, jedoch nur moderat weniger Bewegungsunschärfe.

    Hört sich für mich sehr plausibel an, denn Ruckeln und Doppelkonturen stören mich am meisten.

    Aber auch hier gab es wieder lautstarke Beschwerden über den Soap Effekt ...


    Beispielvideo

    Was soll ich sagen ... mir gefällt HFR eindeutig am besten.


    Zitat

    Man darf also gespannt sein, ob die Kinofilmproduktion mit 24 fps nach 100 Jahren endlich in Rente geschickt wird.

    Auch Hr. Cameron wird am erbitterten Widerstand der reaktionären Kräfte scheitern.

    Ich sehe es bereits voraus ... einige greise Kämpfer werden sich mit der Parole "wir müssen den Filmlook erhalten" in den Kinosälen festkleben.

    Und so wird HFR auch dieses Mal wieder scheitern.

    :cray:

  • Aries, ich bin einer von den ewig gestrigen, den 24 Frames Leuten :D Das Video und die Erklärungen fand ich allerdings so überzeugend, dass Avatar 2 im Kino mich schon reizen würde - trotz, oder wegen der Technik. Und wenn das mit echtem HFR, aber reingemogeltem "Cinematic Look" oder whatever läuft und die Leute wie damals wie irre in die Kinos rennen, hätte der gute James HFR doch noch salonfähig gemacht. Zuzutrauen wäre es ihm schon.

  • Willkommen bei der Minderheit. :zwinker2:

    Für mich waren die Hobbits damals die bildgewordene Perfektion in HFR 3D.

    Billy und Gemini ebenso ohne 3D.


    Am 19. schau ich mir den neuen Schlumpfhausen Streifen in Dubai in 3D mit aktiven Brillen auf einer Samsung Onyx an. Mal gespannt wie dies wirkt.

    Ich hoffe weiterhin auf einen bezahlbaren Prozessor, der aus jeder Produktion ein perfektes HFR auf meinen Laser zaubert.

    Die Hoffnung dass sich nativ gedrehtes HFR noch in meiner Lebzeit durchsetzt, hab ich auch schon begraben... :unsure:

  • Auch Hr. Cameron wird am erbitterten Widerstand der reaktionären Kräfte scheitern.

    Cameron ist kein genereller Befürworter von HFR, sondern nur in Verbindung mit 3D. Und selbst da maximal bis 48 Hz.

    So sieht die Realität aus und so sollen auch Filme aussehen.

    Dazu möchte ich einen guten Tipp weiterleiten:

    Wer die Realität sucht, sollte Nachrichten und Dokus schauen :zwinker2:

  • Er ist die Lösung Deines Problems, welches offensichtlich darin liegt, dass Du Filme nicht so siehst, wie sie gedacht sind.

    Ich mag übrigens HFR auch, aber nur bei Spielen, Dokus, Nachrichten usw. Bei 3D stimme ich sogar zu, dass die Wiedergabe davon profitiert, schaue selbst 3D mit hoher FI, was bei 2D absolut furchtbar aussieht.


    Ich finde es auch unangebracht, dass Du Kritikern immer unterstellst, sie würden sich Ruckeln wünschen. Richtig ist, dass sie keinen Soaplook wollen. Wenn Beides ginge, wäre das toll, habe ich aber bisher noch nicht gesehen.

  • Er ist die Lösung Deines Problems, welches offensichtlich darin liegt, dass Du Filme nicht so siehst, wie sie gedacht sind.

    Der Tipp "warum hast Du überhaupt einen Kinoraum, schaff Deinen Kinoraum ab" wäre ungefähr genau so hilfreich.

    Mit Augenzwinkern wie von John Buckner habe ich übrigens kein Problem, aber man sollte es nicht ernsthaft als guten Tipp bezeichnen.

  • ...

    Wenn Beides ginge, wäre das toll, habe ich aber bisher noch nicht gesehen.

    Vielleicht ist dieses "Truecut Motion Grading" tatsächlich ein guter Weg in diese Richtung. So eine Art "Best of both worlds" - auf sowas stehe ich ja generell.

    Bin mal gespannt.


    ... ob das dann allerdings noch seinen Weg in eine UHD-(Nachfolge)-Spezifikation finden würde (bzw. dass noch so eine kommt), bin ich leider skeptisch.

    Aber auch da stirbt die Hoffnung zuletzt.

  • Spätestens, wenn wir auf der 'gefällt mir einfach besser!-Ebene' angelangt sind, haben wir das Level 'Geschmack' erreicht.. :)


    Und zu Diskussionen darüber hatten ja schon die alten Lateiner ihre Meinung..

  • Vielleicht ist dieses "Truecut Motion Grading" tatsächlich ein guter Weg in diese Richtung. So eine Art "Best of both worlds" - auf sowas stehe ich ja generell.

    Bin mal ges

    Genau. Das, was da in dem entsprechenden Youtube-Video gezeigt wird, ist im Grunde genau das was ich mir wünsche: kein Ruckeln, aber trotzdem Film-Look.

    Leider ist die Sache aber ja nicht ganz so trivial und in der Tat bräuchte es dafür auch eine neue Spezifikation.

  • Wieso sind Filme mit HFR oder nachträglich mit einer FI natürlicher, eher der Wirklichkeit entsprechend?


    Das ist doch selbstverständlich nur bei 3D der Fall oder lauft ihr immer mit einem geschlossenem Auge durch die Gegend?


    :rofl:


    Weder bei 3D noch HFR oder bei eingeschalteter FI entsprechen die Bilder der Wirklichkeit. Wenn ich alleine schon an das Colorgrading denke, kann das so nicht stimmen und der Herr Superman ist bei mir auch noch nicht vorbei geflogen. Die Wirklichkeit? Wer will die sehen? Wir flüchten doch extra deswegen in unsere dunklen Höhlen um mal in eine andere Welt einzutauchen.


    Jeder hat doch einen anderen Geschmack. Wieso sollen daher alle zwangsweise mit HFR "beglückt" werden? Wenn der Filmemacher es nicht mag und anscheinend die breite Masse auch nicht.

    Ja, ich weiß, die Masse ist Dumm und was der Bauer nicht kennt, isst er nicht.


    Die Diskussion bzw. Wünsche nach 100% Einsatz von HFR ist ähnlich wie das ewige "Gejammer" der Cinemascopeleinwandbesitzer doch alle Filme nur in 2,4:1 zu produzieren. Auch das liegt in den Händen des Künstlers, des Regisseurs.

    Wer andere Formate wie 21:9 nicht mag, kann doch zoomen, blanken, oder was auch immer.

    Wer es glatt haben möchte, kann die FI zuschalten.

    Wer es schwarz/weiß haben will, dreht die Farben raus.


    Irgendwie so.


    Grüße


    Andreas

  • Wer es glatt haben möchte, kann die FI zuschalten.

    Eine FI ist fehlerbehaftet. Das ist nicht dasselbe. Wenn, dann müsste das Medium immer das Maximale beinhalten, das man dann nach Belieben reduzieren kann. Nicht andersrum.


    Aber HFR bringt ja, wie hier schon zigfach diskutiert, eben auch technische Probleme mit sich, z.B. was die Belichtungszeit angeht. Von daher ist der Ansatz auch fragwürdig.

  • FoLLgoTT


    Das ist mir bewusst. Ist auch etwas plakativ geschrieben.


    Die Themen FI bzw. HFR sowie Bildformat sind bei uns Bekloppten ja ein Punkt, wo jeder seine Vorlieben hat und einige der Meinung sind (so kommt es mir teilweise vor), in Ihren Phantasien andere mit ihren Vorlieben (alles auf HFR und 2,4:1 umstellen) beglücken zu müssen.


    Ähnliches passiert ja auch beim Ton. Du MUSST eine Atmos-Installation nutzen, sonst taugt es nichts. Nein, all-for-One. Quatsch, lass den Center weg. Oh nein, nur 5.1.


    Wenn mich jemand fragt, was er kaufen soll, frage ich ihn erst einmal aus, wie er überhaupt "Filme" nutzen möchte. Hinterher stellt sich dann heraus, dass ein superdunkler JVC mit einer Atmosinstallation im hellen Wohnzimmer zum hauptsächlich Serien gucken total am Nutzungsprofil vorbei geht.

    Ähnlich bei den ganzen "Bildverbesserungen" bei Fernsehern, die ich einrichte. Ich schallte alles aus, zeige das Bild wie es "mir" gefällt (a la Filmmakermode), zeige die Unterschiede zum "soapigen" Bild mit unnatürlichen Farben und wechselnden Helligkeiten und dann kann der Besitzer selbst entscheiden, was ihm gefällt.


    Was bei Bevormundung passiert, sehen wir bei Disney und ihre Tonspuren (die wir Bekloppten, glaube ich, alle hassen). Die meisten beschweren sich über zu laute Musik und Explosionen und zu leise Dialoge. Schwupps, fertig ist die Disneytonspur und wir Nerds kotzen ab. Das man diesen Effekt (keine Dynamik) auch am Gerät ohne große Nebenwirkungen einstellen kann, interessiert keinen.

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