24 FPS vs HFR - Unschärfe & Ruckeln vs Soapeffekt?

  • Dass die Bildparameter, Schärfe/Unschärfe, Farbe/SW und auch 2D/3D oder die Bildfrequenz auch Stilmittel sein können, und dann eben „Kunst“ darstellen können, ist wohl unbestritten. Das kann einem dann gefallen, oder eben nicht.

    Fest steht aber auch, dass die typischen 24p einfach einem technisch/finanziellem Kompromiss vor laaaaanger Zeit geschuldet sind.

    Und die allermeisten Produktionen heute nutzen diese 24p nicht aus bewusster Entscheidung für dieses Format, sondern einfach „weil man das so macht“, bzw. weil das Publikum es einfach gewohnt ist.

    Ein Film mit 47/60/…p muss nicht zwangsweise soapig aussehen, der Unschärfeeffekt kommt aber beim24p so zu sagen automatisch und kostenlos mit dazu und erfordert keinen Aufwand für die höheren Frequenzen (=Kameracrew die in jedem Detail weiß, was sie tut, wann und warum).


    Das 24p-Ruckeln finde ich persönlich zwar „gewohnt“, aber wäre die FI ohne jede Artefakte möglich, würde ich Filme nur so gucken. Man gewöhnt sich schneller um, als man denkt :zwinker2:


    Und ja die FI würde den Kunstaspekt so zu sagen überschreiben, was ich nicht gut fände. Eine höhere Frequenz als allgemeine Möglichkeit liesse dem Künstler aber ja immer noch die bewusste Entscheidung zu 24p (oder gar weniger).


    DAS wäre meine Präferenz, wenn ich die Wahl hätte.

    Tschau

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    ________________) t e f a n


    MinMax - Birdies Heimkino

  • Die 24fps waren/sind der kleinste, gemeinsame Nenner zwischen kontinuierlicher Einzelbildprojektion und dem zeitlichen Auflösungsvermögen unsres Sehens..

    Digitalproduktionen vs. Zelluloid ist ähnlich wie digitales Fotografieren vs. analog - bei ersterem ist die Menge der Bilder erstmal kein grosser Kostenfaktor.

  • Bis auf weiteres werde ich die FI auf "hoch" belassen.

    Zum eingewöhnen habe ich nun 2,5 Wochen mit FI hoch geschaut, davor mit FI niedrig.

    Heute habe ich zum Vergleich die FI wieder auf niedrig zurück gestellt.


    Mein Fazit:

    Die FI bleibt auf hoch.


    Es ist zwar so, dass es mit FI auf hoch hin und wieder Artefakte gibt, insbesondere der sogenannte "Heiligenschein", und das fällt mir auch gelegentlich störend auf.

    Als ich zum Vergleich auf FI niedrig zurückgestellt habe haben mich die Artefakte Ruckeln und Doppelkontur jedoch deutlich mehr gestört.

    Ich bevorzuge den glatteren Bewegungsfluss.

    Und wenn es englisch sein soll - ich finde smooth passender als soapig.

    :)

  • Am letzten Wochenende habe ich mit zwei Freunden, mit denen ich des öfteren zusammen Filme schaue, einen kleinen Versuch durchgeführt:

    Wir haben

    > Passengers Anfang

    > Rocky Mountain Express diverse Ausschnitte

    mit

    > FI off

    > FI low

    > FI high

    verglichen.


    Passengers


    Kritische Szenen am Anfang:

    1) Das Sony Logo zoomt auf den Betrachter zu

    2) Die Columbia Statue zoomt von dem Betrachter weg

    3) Die verschachtelten V des Village... Logos bewegen sich über den Bildschirm

    4) Das Raumschiff fliegt durch das Bild (ca. 1:15)

    5) Zoom auf die Kommandozentrale (ca. 1:50)

    6) Blick in den Schlafsaal (ca. 2:15)


    Interessanterweise waren wir drei uns sehr einig:

    FI off:

    Ruckeln, Doppelkonturen, Unschärfe sehr ausgeprägt und störend.

    Fanden wir sehr schlecht.

    FI low:

    Viel weniger der störenden Effekte, aber an manchen Stellen doch noch etwas störend.

    Artefakte durch die FI sehr gering und nicht störend.

    Fanden wir gut.

    FI high:

    Glatte Bewegungen, fast kein störendes Ruckeln und Doppelkonturen, Schärfe verbessert.

    Artefakte durch die FI meistens gering und selten störend.

    Fanden wir am besten.


    (Offensichtlich haben wir alle drei kein Problem mit dem sogenannten Soap Effekt.)


    Rocky Mountain Express


    Hier haben wir diverse Ausschnitte verglichen, z.B. Flug über Bergpanoramen, fahrende Züge in der Landschaft, Blick aus einem fahrenden Zug

    Die Ergebnisse hinsichtlich Ruckeln, Doppelkonturen und Unschärfe waren vergleichbar wie bei Passengers.

    Allerdings waren die Artefakte durch die FI hoch bei schwierigem Material deutlich ausgeprägter.

    Besonders schwierig sind dabei Szenen, wenn sich mehrere Bildebenen mit verschiedenen Geschwindigkeiten überlagern.

    Z.B. wenn eine sich bewegende Kamera einen fahrenden Zug filmt.


    In Summe fanden wir FI off wieder am schlechtesten.

    Je nach Szene war dann aber mal FI niedrig besser oder FI hoch besser.

    FI niedrig war besser wenn die Szene sehr komplexe Bewegungen hatte und FI hoch einfach zu viele Artefakte produziert hat.

    FI hoch war besser wenn die Szene weniger komplexe Bewegungen hatte und FI hoch nur geringe Artefakte produziert hat.

    Für mich im gesamten ist high immer noch bevorzugt da so komplexe Szenen wie bei RME eher selten sind.


    Wir kamen am Ende zu dem Schluss, dass es eine adaptive FI bräuchte die den Grad des Smoothings anhand der Artefaktfreiheit regeln könnte.

    Also dann "high" wenn die FI das Smoothing ohne große Artefakte hinbekommt, dort wo "high" viele Artefakte produziert dann doch lieber low.

  • Das ist vorwiegend Szenen ohne Menschen.

    Mir persönlich fällt das "soapige" eher auf wenn echte Personen im Bild zu sehen sind.


    Ich kann hier nur von FIs reden, also die im Projektor und TV.

    Und da ist es gefühlt zum Teil so,dass sich die Personen zu schnell bewegen.


    Ist schwierig zu beschreiben.


    mfg

  • Und wieder decken sich Deine Beobachtungen zu 100% mit meinen :sbier:.

  • Mir persönlich fällt das "soapige" eher auf wenn echte Personen im Bild zu sehen sind.


    Da ich nun bereits seit Wochen mit FI hoch schaue waren natürlich jede Menge Szenen mit Personen dabei.

    Dieser Effekt ist mir dabei nicht aufgefallen.

    Was mir gelegentlich auffällt sind Artefakte, die finde ich jedoch unabhängig davon ob es sich um Objekte oder Personen handelt.

    Z.B. war in manchen Szenen bei RME der komplette Zug von einem "Heiligenschein" Artefakt umgeben - das war natürlich nicht schön.


    Zur Frage Personen:

    Es müsste mit schnelleren Bewegungen zusammenhängen, bei entsprechend langsamen Bewegungen gibt es ja keinen Unterschied.

    Gibt es bestimmte Szenen, die hier für Dich besonders auffällig sind?

  • Hab ich am TV die div. Modi durchprobiert.

    Ich finde übrigens, dass die Artefakte ohne FI (Ruckeln, Doppelkonturen, Unschärfe) bei einem großen Bild wesentlich störender sind.

    Ich sitze 360 cm von der 385 cm breiten Leinwand entfernt (Faktor 0,935).

    Bei einem TV wirst Du vermutlich ein relativ kleineres Bild haben, da würde ich auch mit FI auf niedrig gut leben können.

  • Der Sony TV hat einen Modus dessen Name mit gerade nicht einfällt.

    Ich glaube "klar", schaue ich später noch Mal nach.

    Der macht das ganze flüssiger aber es erzeugt überhaupt keinen für mich sichtbaren soap Effekt.

    Die Einstellung "weich" oder "flüssig" (schau ich auch nach) macht soap in Vollendung.


    Bei 50" ist es aber egal ob ich nun 70cm oder 4m weit weg sitze, was den soap Effekt angeht.


    Etwaige Artefakte sind auf 4m weit weniger zu erkennen.

    Auf 4m ist auch SD Bild das nicht komplett totkomprimiert ist erträglich.


    mfg

  • Der Sony TV hat einen Modus dessen Name mit gerade nicht einfällt.

    Ich glaube "klar", schaue ich später noch Mal nach.

    Der macht das ganze flüssiger aber es erzeugt überhaupt keinen für mich sichtbaren soap Effekt.

    Interessant.

    Da wäre die Frage ob die Sony Projektor FI auch so funktioniert.


    PS

    Die Star Wars Filme will ich nächstes Jahr wieder einmal schauen, daher würde ich jetzt nicht in Teil 8 reinschauen wollen um Spoiler zu vermeiden.

    Wenn ich SW8 dann irgendwann geschaut habe werde ich die von Dir beschriebene Szene genauer anschauen.

  • Gerade eben in einem Test zum aktuellen iPhone gelesen:


    Zitat

    [...]
    Für die auf 60 Hz beschränkte Bildwiederholfrequenz lässt sich das nicht sagen, die in keinster Weise mehr zeitgemäß für ein Smartphone der knapp 1.000-Euro-Klasse ist. Apple ist in diesem Punkt in der strikten Unterscheidung beider Baureihen gefangen und müsste ein Pro-Feature opfern, doch schreckt man davor zurück. Wer sich über Jahre an flüssige 120 Hz gewöhnt hat, wird auf dem iPhone 16 mit deutlichem Ruckeln der Animationen konfrontiert. Wer schon immer lediglich 60-Hz-Panels bedient hat, dürfte damit weniger ein Problem haben, doch bleibt es enttäuschend, dass Apple es auch dieses Jahr nicht geschafft hat, über den eigenen Schatten zu springen.


    Quelle:

    https://www.computerbase.de/ar…ple-iphone-16-test.89960/


    Bei Smartphones sind also 120 Hz State of the Art, 60 Hz sind "in keinster Weise mehr zeitgemäß".

    So so!

    Haben die etwa noch nichts vom Soap Effekt gehört???

    :rofl:

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