Corona und seine Auswirkungen auf uns (High End abgesagt)

Ich denke, es wäre schon viel wert, wenn man weder in Panik verfällt und mit 50 kg Mehl an der Supermarktkasse steht noch dass man in egomanischer Ignoranz Corona-Parties und ähnliche Freizeitaktivitäten betreibt, obwohl ich letztere Klientel in der momentanen Situation noch für viel gefährlicher halte. Es scheint mir ein Phänomen unserer Zeit zu sein, dass es gilt überspannte Ansichten in die eine, wie die andere Richtung zu vertreten und vor allem kund zu tun, als einfach mal die "Wahrheit" in der Mitte zu suchen und danach sein Verhalten ausrichtet.

Grüße

Franz

Und auf die Politik zu schimpfen, ist auch immer einfach. Macht es selbst doch einfach besser. Krisenmanagement und Risikobewertung, Auswirkungen abwägen etc. ist mal nicht "eben so" gemacht. Die Komplexität ist enorm.

Und auch mit dem Blick nach hinten ist es immer einfacher schlau zu sein....

Bei Corona hatte Deutschland einen zeitlichen Vorsprung und Erfahrungen aus anderen Ländern. Beides wurde leider nicht ausreichend genutzt in der Hoffnung, es würde nicht so schlimm werden. Spätestens Mitte letzter Woche war klar, dass es auch in Deutschland exponentiell hochgeht. Bei Ansteckungsraten von derzeit um 25% verdoppelt sich die Anzahl der Infektionen in 3 (!) Tagen, d.h. heute 7.000, in drei Tagen 14.000, in 9 Tagen 28.000, in 12 Tagen von heute aus 56.000 usw. Nach ca. 17 Tagen ist die Kapazität an Betten auf Intensivstationen in Deutschland erschöpft. Mit einer Verdoppelung der Kapazitäten gewänne man drei zusätzliche Tage.

Ob Maßnahmen wirken, sieht man wegen der Inkubationszeit und der Testdauer nach ca. 10 Tagen. Die Wirksamkeit der gestrigen Maßnahmen sieht man also erst Ende der nächsten Woche. Falls die Ansteckungsrate nicht wie erforderlich gesunken ist, ist es dann eigentlich schon zu spät.

Ich gehe davon aus, dass die Ansteckungsrate bis Ende nächster Woche stark gesunken sein wird. Ob es reicht? Kann man derzeit nicht seriös sagen (ich schon gar nicht).

Insofern wäre ein sofortiger Shutdown mit Ausgangssperre dringend geboten, auch wenn es Sch... wäre.

Zitat von suke

Insofern wäre ein sofortiger Shutdown mit Ausgangssperre dringend geboten,

im prinzip haben wir den schon, wenn die leute mitwirken würden!

ich bin froh in einem land zu wohnen in dem der bürger viel mit in die verantwortung genommen wird und nicht einfach befohlen wird, aber natürlich gibt es einige die mit dieser verantwortung nicht umgehen können!

wie man in einigen beispielen hier lesen konnte, werden die arbeitgeber sehr mit in die pflicht genommen, um zu endscheiden ob und wie sie ihre geschäfte weiterführen und welche mitarbeiter nicht kommen sollen! leider gibt es diese infomartionen nicht als schriftstück an jeden arbeitgeber verteilt, wie immer muss sich ein unternehmer das selber draufschaffen und ja damit sind einige überfordert und auch das liebe geld macht magenschmerzen!

meine kunden dürfen oder müssen ihre geschäfte offen lassen, natürlich kommen nur notfälle oder die ganz harten. das bedeutet für mich viel weniger aufträge und ich bin froh das ich vieleicht die laufenden kosten ohne lohnzahlungen noch zusammen bekomme. das ist natürlich alle kacke, aber ich sollte das zusammen mit meinen mitarbeitern die natürlich nicht alle kommen können/müssen in den griff bekommen und ein wenig länger ohne staatliches geld zurechtkommen. für jeden einzelnen fall muss das jeder arbeitgeben endscheiden aber er muss handeln! wenn jetzt noch alle bürger nur die notwendigsten dinge erledigen, ist das der shutdown und gar nichts muss mehr angeordnet werden.

lasst uns alle dabei helfen

die die sich schon angesteckt haben, kann das alles nicht mehr helfen, also die zahlen werden die nächsten tage noch nach oben gehen. doch ich bin mir sicher das wir mit den zahlen dann umgehen können. das einige mehr noch sterben werden macht mich traurig. lässt mich aber auch erkennen wie ´ich´ bezogen unsere gesellschaft doch ist, die vielen toten im verkehr oder der grippewelle, werden dann doch schnell vergessen wenn man nicht persönlich davon betroffen ist...

EM von 2020 auf 2021 verschoben

Wohl dem, wer Scheiben zuhause hortet: https://www.golem.de/news/coro…schalten-2003-147298.html

Als Heimkinobesitzer sind wir für eine Quarantäne besser aufgestellt als der Durchschnitt. Zur Not wird GoT von vorne bis hinten (bis auf die letzten beiden Folgen) geschaut.

Ich habe mir im Baumarkt ein bisschen Testmaterial zum HK-Umbau besorgt, damit könnte ich ein bisschen Zeit totschlagen und bin am Überlegen, noch etwas feste Farbe zu kaufen. Die Küche hätt's mal wieder nötig.

Ich habe auch Holz gekauft für die nächsten Wochen.

Das Team von 8 Leuten habe ich auf 4 feste 2er Gruppen reduziert um so den Notdienst von 12-19 abzudecken und die Infektionskette dahingehend möglichst zu unterbrechen, falls es einer im Team hat. Zudem haben heute alle Verträge zur Kurzarbeit unterschrieben, um einen Weg einzuschlagen der sowohl für Arbeitnehmer, als auch -geber möglichst langfristig ein "Überleben" sichert.

Zitat von DoXer

Wohl dem, wer Scheiben zuhause hortet: https://www.golem.de/news/coro…schalten-2003-147298.html

Lang lebe die Scheibe !

Meine Tochter hat heute ihren Oboen-Unterricht via Skype bekommen.

Das hat so gut funktioniert dass ich mich frage ob wir das in Zukunft nicht immer so machen sollten.

Zitat von Moe

Zudem haben heute alle Verträge zur Kurzarbeit unterschrieben, um einen Weg einzuschlagen der sowohl für Arbeitnehmer, als auch -geber möglichst langfristig ein "Überleben" sichert.

Für Arbeitgeber vielleicht, für Arbeitnehmer in der Regel ein finanzieller Ruin...

Sehe ich nicht so. Liegt ja an dem, was der Arbeitgeber draus macht. Wir vertrauen dem großen Ganzen, wie üblich solidarisch an einem Strang zu ziehen. Es gab in der Vergangenheit genügend Situationen, die das für uns bewiesen haben. Evtl. Einbußen im Nachgang durch Prämien auszugleichen usw. Oberstes Ziel muss sein alle Mitarbeiter langfristig halten zu können und die Einschnitte für alle Seiten so gering zu halten, dass alle am Ende wieder in alter Form weiterarbeiten können. Dass das an vielen Punkten ausgenutzt wird, ist mir klar.

Zitat von CrownK2

Für Arbeitgeber vielleicht, für Arbeitnehmer in der Regel ein finanzieller Ruin...

Und andersrum wäre es für den AG der finanzielle Ruin - ob das besser ist für die AN?...

Ich sehe es positiv. Aktuell gehe ich 40-45% meiner regulären Arbeitszeit und bekomme dafür 80-85% des Geldes. Kann mir schlimmeres vorstellen. Man kann darüber spekulieren, wie es danach weiter geht und welche Nachteile sich noch zusätzlich ergeben, aber ich sehe es wie hocky. Muss man das beste draus machen.

Ich sehe es auch positiv, weil ich nicht von Betroffenen bin im öffentlichen Dienst. Aber ich sehe auch im Bekanntenkreis, dass diese mit dem Kurzarbeitergeld abgespeist werden und mit 60-67% des regulären Einkommens teilweise gerade noch Miete/ Auto etc. finanzieren können, manche auch gar nicht.

Zitat von suke

Als Heimkinobesitzer sind wir für eine Quarantäne besser aufgestellt als der Durchschnitt. Zur Not wird GoT von vorne bis hinten (bis auf die letzten beiden Folgen) geschaut.

Ich habe mir im Baumarkt ein bisschen Testmaterial zum HK-Umbau besorgt, damit könnte ich ein bisschen Zeit totschlagen und bin am Überlegen, noch etwas feste Farbe zu kaufen. Die Küche hätt's mal wieder nötig.

Meine Garage ist auch voll mit Material. Baue mir momentan meine Werkstatt neu.

Zitat von CrownK2

Ich sehe es auch positiv, weil ich nicht von Betroffenen bin im öffentlichen Dienst. Aber ich sehe auch im Bekanntenkreis, dass diese mit dem Kurzarbeitergeld abgespeist werden und mit 60-67% des regulären Einkommens teilweise gerade noch Miete/ Auto etc. finanzieren können, manche auch gar nicht.

Bei 60-67% geht man dafür aber wirklich keine Stunde mehr arbeiten. Diese Situation kennt jeder, der Elterngeld bezogen hat. Hand aufs Herz, wer sein alltägliches Leben mit 60-67% des Geldes nicht bestreiten kann, sollte seinen generellen Lebenswandel überdenken. Aus meiner Sicht ein Leben über den eigenen Verhältnissen. Bei Geringverdienern verstehe ich das natürlich schon aber für viele ist es auch eine Chance einfach mal eine Auszeit zu nehmen. Statt zu heulen die Situation hinnehmen, die Freizeit genießen und das Beste draus machen. Der Frühling steht vor der Tür, der Garten muss hergerichtet werden und viele Projekte kommen schon länger recht schleppend voran

Und wenn die Wirtschaft völlig zusammenbricht macht es am Ende alles eh keinen Unterschied

Viel schlimmer ist wenn es keinen AG mehr gibt nach der Krise. Kann bei uns durchaus passieren.

Problem ist halt dass die Sache nicht in 4 Wochen durch ist. Man geht von 1 bis 2 Jahren aus. Letztlich bevor es einen Impfstoff gibt wird es zu einer Durchseuchung kommen, man versucht halt nur das zu verlangsamen.

Ich hätte kein Problem mit 4 Wochen lockdown (sofern ich Klopapier kriege...) wenn ich wüsste dass die Sache dann durchgestanden ist. Ist es aber halt nicht.

Zitat von hocky

Und andersrum wäre es für den AG der finanzielle Ruin - ob das besser ist für die AN?...

Nabend,

eben.

Und was bedeutet Kurzarbeit für den Geldbeutel ?

Ca. 82 - 89 % bleiben defakto für den AN übrig (ohne Kinder mit Kinder) und das bei "nur" halber Arbeitsleistung.

Von Ruin kann wohl keine Rede sein, ganz im Gegenteil macht das der AG nicht, dann droht mitunter die Insolvenz.

ANDY

Nabend ebenfalls

Wir wohnen in Frankreich und sind in diesem Fall etwas "weiter" als D.

Es geht aber, so nach dem ersten Gefühl. Man muss halt jetzt alles mit Augenmass planen. Denke auch, dass ich die nächste Zeit mit aufräumen und renovieren, sowie viel Zeit mit meiner Familie verbringen werde. Das ist doch vielleicht auch das "Schöne" an der blöden Situation: man kann mal wieder durchatmen und etwas nachdenken über die letzten Jahre.

Ist schon spannend, wenn man feststellt wie man doch in dem allgemeinen Hamsterrad gefangen ist...