Corona und seine Auswirkungen auf uns (High End abgesagt)

  • Ich führe für mich so eine kleine Liste mit Zitaten und Argumenten.

    Das kommt definitiv da drauf.

  • Dann hier auch noch die Angeber-Version für's Poesiealbum:


    ''Freiheit ist die Einsicht in die Notwendigkeit'' G.W.F.Hegel (wobei F. Engels dieses Zitat wohl erst 'berühmt' gemacht hat)

  • Dann will ich mal versuchen wieder etwas Sachlichkeit in den Thread zu bringen

    Gute Idee.


    Mich würde eine Sache wirklich interessieren, bisher wollte sie leider noch niemand beantworten (oder ich habe es übersehen).

    Einige sind ja anscheinend der Meinung, dass die Corona Maßnahmen in Deutschland überzogen und unverhältnismäßig sind, und dass die Wirtschaft "an die Wand gefahren" wurde.


    Was wäre in deren Augen die bessere Alternative (gewesen)? Weitermachen als ob nichts gewesen wäre? Ist es mit Blick auf England, Schweden, USA, etc. wirklich realistisch, dass wir dann besser davon gekommen wären?

    Soweit mir bekannt ist, haben diese Länder nämlich auch erheblichen wirtschaftlichen Schaden erlitten, nur eben nicht durch Maßnahmen, sondern durch Krankheitsfälle und diverse externe Einflüsse (Export/Import).


    Und schließlich: Wie wurde in Deutschland die Wirtschaft "an die Wand gefahren"? Ja, bei Verkauf, Gastronomie und Tourismus gibt es unmittelbare Folgen durch die Maßnahmen. Beim Rest würde ich als Hauptursache eher auf äußere Einflüsse wie wegbrechende Exportmärkte tippen. Es war und ist ja schließlich nicht so, dass ganze Firmen wegen Vorsicht vor Corona geschlossen wurden. Auch die meisten Handwerker "durften" weiterarbeiten.


    Für die betroffenen Branchen ist das natürlich extrem übel, und zumindest im Bereich Verkauf und Gastronomie tue ich im Moment alles dafür, um die durch mich entstandenen Verdienstausfälle auszugleichen. :big_smile:


    Ich habe lange überlegt, ob ich das (nochmal) ansprechen soll und weiß ehrlich gesagt selbst nicht, ob dabei ein für alle Beteiligte wertvoller Gedankenaustausch rauskommen kann. Wenn ihr die Idee doof findet, braucht ihr ja einfach nicht zu antworten. :sbier:

  • Ist es mit Blick auf England, Schweden, USA, etc. wirklich realistisch, dass wir dann besser davon gekommen wären?

    Soweit mir bekannt ist, haben diese Länder nämlich auch erheblichen wirtschaftlichen Schaden erlitten

    Das Problem ist doch vielmehr, dass uns die Daten aus diesen Ländern damals nicht vorlagen, als hier die umfangreichen Kontaktbeschränkungen durchgesetzt wurden. In USA und England kam Corona erst später so richtig an als hier. Und Schweden hat zunächst falsche Daten publiziert, wie auch erst später herausgekommen ist.

    Von daher würde hierzulande nach aktueller Datenlage entschieden.


    Worum geht es denn eigentlich den Demonstranten in Berlin wirklich?

    Sie können sich weitestgehend frei bewegen. Sie müssen eine Maske beim Einkaufen und in Öffis tragen und einen Mindestabstand von 1.50 m einhalten.

    Es dürfen sich vielerorts beliebig viele Leute privat treffen.

    Großveranstaltungen sind noch bis Ende August untersagt und es gibt Reisewarnungen für zahlreiche Länder und Regionen.


    So wirklich verstehe ich diese Leute nicht!


    Dass hier viele Angst um Job und Existenz haben, kann ich nachvollziehen. Zumal so einige Branchen arg gebeutelt sind.


    Aber darüber zu Jammern, dass man seinen Luxusurlaub nicht antreten kann, oder eine Maske beim Einkaufen tragen muss, finde ich lächerlich.

  • Mich würde eine Sache wirklich interessieren, bisher wollte sie leider noch niemand beantworten (oder ich habe es übersehen).

    Einige sind ja anscheinend der Meinung, dass die Corona Maßnahmen in Deutschland überzogen und unverhältnismäßig sind, und dass die Wirtschaft "an die Wand gefahren" wurde.

    Es gibt eine große Bandbreite an Meinungen.

    Ich bin nicht der Meinung, dass die Maßnahmen im Ganzen betrachtet überzogen und unverhältnismäßig waren.

    Allerdings erschienen mir einzelne Maßnahmen suboptimal, unausgewogen und/oder willkürlich (z.B. die 800 qm Regel).

    Eine befreundete Ärztin erzählte mir beispielsweise, dass selbst als längst klar war, dass die große Corona Welle nicht kommen würde immer noch eine Order bestand, dass die Kliniken signifikante Kapazitäten frei halten mussten - und das auch in Bereichen wie z.B. der Chirurgie.

    Dazu fand ich die Kommunikation und die Erklärung für die Bürger teilweise verbesserungsbedürftig.

    Z.B. hätte ich mir eine Darstellung der Abschätzung Nutzen vs. Aufwand gewünscht (das wurde mit Sicherheit gemacht).

    Wie gesagt, insgesamt finde ich das deutsche Krisenmanagement gut und der Erfolg gibt dem ja recht:

    Wir sind bisher relativ gut durch die Corona Krise gekommen.

    Hoffen wir, dass das auch weiterhin so bleibt.

    Derzeit halte ich es jedoch für unmöglich eine Prognose über die weitere Entwicklung zu stellen.

    Ich finde es schon bedenklich, wie in einigen Ländern die Zahlen wieder massiv ansteigen ...

  • Und schließlich: Wie wurde in Deutschland die Wirtschaft "an die Wand gefahren"? Ja, bei Verkauf, Gastronomie und Tourismus gibt es unmittelbare Folgen durch die Maßnahmen. Beim Rest würde ich als Hauptursache eher auf äußere Einflüsse wie wegbrechende Exportmärkte tippen.

    Die gesamte Event Industrie mit Clubs, Theater, Zirkus, Kino, Musik, Sport, Konzert, Firmenveranstaltungen, Messen, Saunen, Schwimmbäder, Erlebnisbäder, Prostitution und sonstige Dienstleister mit und ohne Körperkontakt (wie Caterer, Messebauer, Modelagenturen, Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Tontechniker, Journalisten) sowie die gesamte Reisebranche sind zweifelsfrei Opfer der Kontaktbeschränkungen und nicht wegbrechender Exporte.

    Teilweise sind die Unternehmen seit März ohne Einnahmen. Teilweise mussten Einnahmen zurückgezahlt werden, so dass zu entgangenen Umsatz weitere Verluste kommen, weil ein Teil der Gelder bereits investiert wurde. Zum Beispiel in Hotelbuchungen und Guides vor Ort. Das Geld ist vielfach weg.

  • Ein weiteres großes Problem bahnt sich jetzt an: Solo-Selbständige müssen zum Großteil ihre nicht zurück zahlbare Soforthilfe (teilweise) zurück zahlen, weil sie diese vielfach nicht zu Recht erhalten haben.


    Das ist der Grund:

    Soforthilfe ist allein für Unternehmensausgaben gedacht, um diese zu bezahlen.

    Dazu gehören Firmenmiete, Versicherungen, Leasingfahrzeug - ob Kredittilgung dazu gehört ist noch strittig!

    Dazu gehört nicht (!): Privatmiete, Essen, Getränke zum Überleben, Anschaffung/Bezahlung von Software für dringend benötigte Arbeiten oder Bezahlung längst geplanter und nun eingetroffener Investitionsgüter oder gar das Auffüllen des eigenen Lagers!

    Da Not besteht, haben aber viele Solo-Selbständige mit den Geldern der Soforthilfe ihre Mieten für Privatwohnung bezahlt und Lebensmittel gekauft! Schließlich wollte man nicht verhungern.

    Nur dafür ist die Soforthilfe nicht vorgesehen. Dafür hätten diese Menschen Sozialhilfe beantragen müssen!


    Darüber hinaus liegt kein Notfall für die Soforthilfe vor, wenn die Einnahmen die Ausgaben decken. Selbst dann nicht, wenn die Einnahmeausfälle riesengroß sein sollten.

    Das haben viele schlichtweg nicht gewusst und müssen die erhaltene Soforthilfe in Teilen oder vollständig zurück zahlen!


    Auch haben Solo-Selbständige Soforthilfen teilweise mehrfach erhalten. Dieses Problem ist aus meiner Sicht aber vielfach Hausgemacht von den Behörden, wenn kein Betrug von Seiten des Antragstellers vorlag.

    Es hätte meiner Meinung nach völlig gereicht, den Antragstellern mitzuteilen, dass ihr Antrag eingegangen ist und bearbeitet wird. Das ist aber nicht erfolgt. Es gab nach der Authentifizierung eine kurze Nachricht auf dem Display: "Ihr Antrag wurde weiter geleitet." Mehr gab es nicht als Info.

    Da auch kein aktueller Sachstand erfragt werden konnte, haben viele Solo-Selbständige nach mehreren Wochen des Wartens in ihrer Verzweiflung einen weiteren Antrag ausgefüllt und abgeschickt, weil sie nicht wussten, ob ihr "weiter geleiteter" Antrag überhaupt angekommen ist.

  • Weiterer Punkt: Home Office!


    Viele Arbeitgeber haben gegen Arbeitsschutzmaßnahmen verstoßen!

    Viele Arbeitnehmer sitzen zu Hause und Arbeiten. Da ihnen ein voll ausgestatteter "Arbeitsplatz" zusteht, sie aber nicht mal ein Arbeitszimmer besitzen, wurde vielfach am Küchentisch am Notebook gearbeitet, oder auf dem Bett. Und das bis zu acht Stunden am Tag!

    Vertrauliche Unterlagen können nicht korrekt "verschlossen" aufbewahrt werden.

    Da besteht in Zukunft Nachbesserungsbedarf!

  • Einige sind ja anscheinend der Meinung, dass die Corona Maßnahmen in Deutschland überzogen und unverhältnismäßig sind, und dass die Wirtschaft "an die Wand gefahren" wurde.

    Ich finde überhaupt nicht, dass die Maßnahmen überzogen und unverhältnismäßig sind. Wenn man über unsere Landesgrenzen hinaus (und insbesondere über den Atlantik) schaut, sind wir in dieser Pandemie noch einigermaßen "glimpflich" davon gekommen... das schreibe ich ausdrücklich der besonnenen und, wie ich finde, konsequenten Vorgehensweise unserer Bundesregierung zu. Ich bin kein Freund dieser Regierung (was aber i.W. an handelnden Personen liegt), aber hier haben alle Beteiligten einen guten Job gemacht... anfangs...


    Womit ich ich nicht klar komme, ist dieses Sammelsurium an Regeln, Lockerungen und wieder Beschränkungen... diese unterschiedlichen Regelungen in den Bundesländern. Dafür möchte ich am liebsten alle Landesväter (und -mütter) in Klausur schicken und solange einsperren, bis sie sich auf ein bundeseinheitliches Regelwerk verständigt haben... da blickt doch bald niemand mehr durch


    Hinzu kommt, dass ich viele Lockerungen für verfrüht halte... ich weiss noch wie ich mich aufgeregt habe, als sich unser "Landesvater" in NRW als Vorreiter der "Normalisierung" profilieren wollte.


    Die Pandemie ist noch nicht vorbei, auch nicht in Deutschland. So hart es viele Gewerbetreibende, aber auch Arbeitnehmer/innen trifft, wir täten besser daran, wenn wir konsequent für einige Wochen "die Hütte dicht" machen, um damit dem Virus die Grundlage zu entziehen. Ich weiss, das hört sich arg idealistisch an, aber wie anders sollen wir das Virus bekämpfen...?


    Unsäglich finde ich auch diese Jammerei, dass die Folgen des Lockdown schlimmer wären als das Virus selbst. Echt jetzt? Ob diese Jammerer und "Corona-Gegner" (eigentlich sind sie ja eher Maßnahmen-Gegner) einmal auf die Idee kommen, dass sie unmittelbar mit ihrem Verhalten dazu beitragen, dass die AH-Regeln noch länger gelten, oder gar ein weiterer Lockdown droht...? Wohl eher nicht


    Und schon garnicht zeigen sie Alternativen auf... ich habe von diesen Leuten bislang noch nicht ein brauchbares Argument gehört, wie man mit dem Virus anders umgehen sollte... was sag ich... überhaupt kein Argument. In Diskussionen kriegst du dann bestenfalls Prof. Wodarg und andere "Experten" um die Ohren gehauen, oder irgendwelche Statistiken vorgehalten, die völlig aus dem Zusammenhang gezogen und mit Corona (bzw. Covid-19) überhaupt nichts zu tun haben, bzw. günstigstenfalls nicht vergleichbar sind.
    Sie suchen regelrecht nach Quellen (meistens im Internet), die ihren "Argumenten" Nahrung geben... und wenn das nicht hilft, muss mal wieder Bill Gates (der die Weltherrschaft anstrebt) oder die Echsenmenschen (die die Weltherrschaft anstreben) herhalten (oder Bill Gates, der mit den Echsenmenschen gemeinsame Sache macht um die Weltherrschaft anzustreben).


    Aber warum sollten sie auch...? Ihnen wird doch von prominenter Seite vorgelebt, dass das Virus kaum was anderes ist, als wieder nur eine Grippewelle. Solche Leute wie Trump (der die Maske aktuell nur wg. seiner Umfragewerte trägt), Bolsonaro und Johnson haben doch auch nichts mit den AH-Regeln zu tun.


    Und zum Schluss: In Facebook gerät man alle Nase lang in solche unseligen Diskussionen. Was ich aber überhaupt nicht verstehe, dass das auch in diesem Forum unter uns passiert.

    Gerade wir, die wir praktisch jeden Film kennen, wissen doch auch, wie man angemessen mit Pandemien umgeht... nicht umsonst sind wir geschult worden... von "Outbreak" "The Crazies" und "The Walkin Dead" kennen wir uns aus mit Pandemien und deren Folgen, einschließlich angemessener Maßnahmen, wie man denen begegnen kann...


    In diesem Sinne...

  • ...wir täten besser daran, wenn wir konsequent für einige Wochen "die Hütte dicht" machen, um damit dem Virus die Grundlage zu entziehen. Ich weiss, das hört sich arg idealistisch an, aber wie anders sollen wir das Virus bekämpfen...?

    Was ich noch erwähnt haben wollte... wenn wir das konsequenterweise schon frühzeitig getan hätten, würden wir heute wohl nicht mehr von Lockdown o.Ä. reden... wir könnten die Fälle, die dann noch auftreten, wahrscheinlich händeln und unser Leben wäre wieder in weiten Bereichen normal


    Daran sollten mal die Anti-Corona-Spinner mal denken

  • Womit ich ich nicht klar komme, ist dieses Sammelsurium an Regeln, Lockerungen und wieder Beschränkungen... diese unterschiedlichen Regelungen in den Bundesländern. Dafür möchte ich am liebsten alle Landesväter (und -mütter) in Klausur schicken und solange einsperren, bis sie sich auf ein bundeseinheitliches Regelwerk verständigt haben... da blickt doch bald niemand mehr durch

    Ja, es ist unübersichtlich.

    Aber wenn Du den "one fits all" Ansatz durchziehen willst dann müssen sich alle am worst case orientieren.

    Das fände ich nicht hilfreich.


    Hinzu kommt, dass ich viele Lockerungen für verfrüht halte.

    Deine Meinung sei Dir unbenommen, aufgrund der in Deutschland geltenden Meinungsfreiheit (nicht Handlungsfreiheit, siehe den Hinweis von Theoden), sind andere Meinungen wohl erlaubt.

    Z.B. ich sehe das in einigen Punkten durchaus anders als Du.


    Und schon garnicht zeigen sie Alternativen auf... ich habe von diesen Leuten bislang noch nicht ein brauchbares Argument gehört, wie man mit dem Virus anders umgehen sollte... was sag ich... überhaupt kein Argument. In Diskussionen kriegst du dann bestenfalls Prof. Wodarg und andere "Experten" um die Ohren gehauen, oder irgendwelche Statistiken vorgehalten, die völlig aus dem Zusammenhang gezogen und mit Corona (bzw. Covid-19) überhaupt nichts zu tun haben, bzw. günstigstenfalls nicht vergleichbar sind.
    Sie suchen regelrecht nach Quellen (meistens im Internet), die ihren "Argumenten" Nahrung geben... und wenn das nicht hilft, muss mal wieder Bill Gates (der die Weltherrschaft anstrebt) oder die Echsenmenschen (die die Weltherrschaft anstreben) herhalten (oder Bill Gates, der mit den Echsenmenschen gemeinsame Sache macht um die Weltherrschaft anzustreben).

    Es gibt nicht nur schwarz und weiß, dazwischen liegt ein ganzes Spektrum an Meinungen und Einschätzungen.

    Nicht jeder, der eine andere Meinung hat als Du, hängt deshalb gleich abstrusen Hirngespinsten an.

  • Es gibt nicht nur schwarz und weiß, dazwischen liegt ein ganzes Spektrum an Meinungen und Einschätzungen.

    Nicht jeder, der eine andere Meinung hat als Du, hängt deshalb gleich abstrusen Hirngespinsten an.

    Das ist richtig... ich rede aber von ganz bestimmten Meinungen, nämlich die, die das Virus als solches verharmlosen, es als "normale Grippewelle" bezeichnen oder gar von einer Letalität von "nur" 0,3% sprechen... Und ich rede von den teilweise abstrusen "Argumenten", derer sie sich dann bedienen... (bestes Beispiel vor einigen Tagen, als eine Behauptung von "digitaler Impfung" in den Raum gestellt wurde, die nicht nur falsch war, sondern im Nachgang auch mit recht seltsamen Statistiken untermauert wurde)... ich weigere mich, solche Diskutanten dann für voll zu nehmen und sehe hier eher die Nachteile von Meinungsfreiheit


    Ich bin sehr für Meinungsfreiheit und auch sicher in der Lage, kontrovers zu diskutieren... dass ich dabei versuche, andere von meinen Argumenten zu überzeugen, sollte kein Nachteil sein... das tun andere mit mir auch. Was mir allerdings nicht passt, ist die Verweigerung, Realitäten anzuerkennen

  • Was ich noch erwähnt haben wollte... wenn wir das konsequenterweise schon frühzeitig getan hätten, würden wir heute wohl nicht mehr von Lockdown o.Ä. reden... wir könnten die Fälle, die dann noch auftreten, wahrscheinlich händeln und unser Leben wäre wieder in weiten Bereichen normal

    Danke. Das war u.a. der Hintergrund meiner Frage. Auf der einen Seite wird bei einem erneuten Lockdown der endgültige "Niedergang der deutschen Wirtschaft" befürchtet, auf der anderen Seite nach schnellen, weiteren Lockerungen gerufen, bzw. die aktuellen Maßnahmen werden ignoriert.

    In meinen Augen ist das ein deutlicher Widerspruch. Andere sehen das offensichtlich anders. Und ich würde gerne verstehen, warum.

  • Womit ich ich nicht klar komme, ist dieses Sammelsurium an Regeln, Lockerungen und wieder Beschränkungen... diese unterschiedlichen Regelungen in den Bundesländern. Dafür möchte ich am liebsten alle Landesväter (und -mütter) in Klausur schicken und solange einsperren, bis sie sich auf ein bundeseinheitliches Regelwerk verständigt haben... da blickt doch bald niemand mehr durch

    Ja das hab ich ja schon früher bemängelt. Das gilt auch schon für einzelne Bundesländer. Wer blickt da noch durch was aktuell grad gilt?

    Beipiel: Ich will mit 2 Kumpels essen gehen (3 Haushalte) hier in BY. Die Reservierungsseite sagt mir nun es dürften nur 2 Haushalte sein. Ich hatte das zuletzt anders in Erinnerung. Also nachgesucht und die aktuelle Regelung sieht irgendwie so aus hier: Entweder jemand aus der Familie oder einem anderen Haushalt ODER Gruppe bis zu 10 Personen, wobei es dann egal ist aus wieviel Haushalten.

    Hä??


    wir täten besser daran, wenn wir konsequent für einige Wochen "die Hütte dicht" machen, um damit dem Virus die Grundlage zu entziehen. Ich weiss, das hört sich arg idealistisch an, aber wie anders sollen wir das Virus bekämpfen...?

    Ähm, das haben wir doch gemacht. Deshalb sind die Zahlen ja hier so gering.

    Viel mehr ist kaum möglich. Da müsstes du JEDE einzelne Person 4 Wochen in Einzelhaft geben. Das geht nicht.

    Familien/Wohngemeinschaften/Heime etc. sind zusammen und übertragen das Virus unter sich weiter.

    Essentielle Berufe wie Energieversorger etc. etc. müssen weiter geführt werden, auch da wird es zu Ansteckungen kommen.

    Leute müssen einkaufen. Auch mit Masken und Abstand wird es zu Ansteckungen kommen.

    Man wird niemals die Infektionsrate auf 0 bringen, das ist illusorisch.

    Und selbst wenn: Dann müsste sich D bis ans Ende aller Tage von allen anderen abschotten!

    Man sehe sich die Gebiete in D an die lange keine Neuinfektionen hatten, plötzlich gehts da dann doch wieder los.

  • Ja, das ist richtig... haben wir gemacht, aber wie lange? Die ersten Politiker scharrten doch schon nach kurzer Zeit mit den Hufen, als die Zahlen grad so niedrig waren... irrwitzigerweise wurden grad die niedrigen Zahlen dann als Argument genommen, die Restriktionen wieder zu lockern, was dann im Nachgang wieder zu erhöhten Infektionszahlen führten... ich meine dabei nicht die nackten Zahlen, sondern die Infektionsherde wie z.B. auf Familienfesten u.Ä.


    Und sicher hast du Recht damit, dass sich die Infektionsrate nicht auf 0 senken lässt, aber mit ein wenig Umsicht von allen würden die Fälle überschaubar bleiben


    Vielleicht sehe ich das manchmal auch ein wenig extrem... ich hab einfach genug davon, dass wir alles mögliche auf uns nehmen, damit wir gesund weiter leben können, während andere darauf pfeifen

  • haben wir gemacht, aber wie lange?

    So lange dass die Leute noch damit d'accord waren. Sehr viel länger hätte wohl auch zu Protesten geführt dann.

    irrwitzigerweise wurden grad die niedrigen Zahlen dann als Argument genommen, die Restriktionen wieder zu lockern

    Wieso irrwitzigerweise. Das ist die logische Folgerung. The hammer and the dance. Du würdest permanent den Hammer schwingen wollen? Das geht schief...

    aber mit ein wenig Umsicht von allen würden die Fälle überschaubar bleiben

    Das ist richtig. Trotz allem ist das aber derzeit NOCH so, aber wer weiß wie lange.

    ich hab einfach genug davon, dass wir alles mögliche auf uns nehmen, damit wir gesund weiter leben können, während andere darauf pfeifen

    Da stimme ich zu. Zumal das bisschen Maske tragen hier und da und Abstand halten ja wirklich enorm viel ist was wir da alle auf uns nehmen müss(t)en... Oh Gott oh Gott wie schlimm...

    Da krieg ich auch so einen Hals!

    Liegts doch daran dass die Leute keinen Krieg mitgemacht haben...?

  • The hammer and the dance

    Dieser Begriff beschreibt eine andere Vorgehensweise, als in DE gegangen wird:
    Der Begriff wurde durch einen Blog Beitrag definiert, welcher beschreibt, dass diese Krankheit nur hart an der Kapazitätsgrenze des Gesundheitssystems eingedämmt werden soll und so eine schnellstmögliche Durchseuchung erzielt werden sollte.
    Unabhängig von den unnötig hohe Anzahl an Todesfällen, ist diese Theorie inzwischen überholt, da es auch bei den Überlebenden zu häufig an Folgeschäden kommt und die Immunität zumindest bei einem Teil der Erkrankten, nicht zu lange anhält.

  • Liegts doch daran dass die Leute keinen Krieg mitgemacht haben...?

    Ich weiss es nicht... ich gebe zu, dass ich manchmal auch diesen Gedanken hatte, auch wenn das nicht ganz unkritisch ist.


    Aber es ist ziemlich offensichtlich, dass Errungenschaften vielfach als normal eingestuft werden und sich die Menschen wenig Gedanken darüber machen, dass es auch mal wirklich schlechtere Zeiten gab. Anders vermag ich es nicht erklären, warum das tragen einer Maske so fürchterlich ist.

    Irgendwo hatte ich mal einen Kommentar gelesen in dem frühere Krisenzeiten (einschl. zweier Kriege) mit der heutigen verglichen wurde und warum die Menschen damals damit besser zurecht kamen (im Sinne von, wie gehe ich damit um)

    Ich wünsche solche Krisenzeiten nicht zurück, auch nicht damit diejenigen, die unsere Freiheit heute nicht zu schätzen wissen, wie zur Vernunft kommen, oder damit unsere Kinder lernen, dass es auch anders geht.


    Manchmal erinnere ich mich an die Zeit, als ich noch im Beruf stand und engagiert für die gewerkschaftliche Errungenschaften geworben habe... da konnte man auch merken, dass die Leute "satt" waren, aber keineswegs daran dachten, dass nur eine Generation vorher all diese Dinge, wie Weihnachtsgeld oder 30 Tag Urlaub nicht kannten.


    Muss es uns wirklich erst schlecht gehen, damit wir das, was wir heute haben, zu schätzen wissen und dafür ggf. auch kämpfen...?

  • Ich weiß es auch nicht, und wünsche sicher auch keinen Krieg zurück.

    Um ehrlich zu sein befürchte ich aber dass die Generation meiner Eltern wohl die ist die praktisch keinen Krieg mitmachten, bei mir bin ich mir da nicht mehr so sicher ob das alles die nächsten 30-40 Jahre noch gut geht...


    Ein Problem bei Covid19 ist halt auch dass die Gefahr irrational und nicht sichtbar ist.

    Ich hatte das Maske tragen mal mit dem Sicherheitsgurt verglichen. Ich denke dass der Widerstand in Teilen der Bevölkerung bei der Einführung damals ganz ähnlich gewesen sein könnte.

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